15. Apr. 2024
Bewertung:4

Stromausfall in New York: Lucy und Owen lernen sich irgendwo zwischen dem 10. und 11. Stock kennen, steckengeblieben im Fahrstuhl eines Hochhauses. Doch auch in völliger Dunkelheit sind sich die beiden gleich sehr sympathisch. Als sie nach ihrer Rettung durch die dunklen Straßen von Manhattan schlendern, steht für beide fest, dass sie ziemlich gut zusammenpassen. Doch mit dem Strom kehrt leider auch die Realität zurück: Lucy wird mit ihren Eltern in wenigen Tagen nach Europa ziehen. Wann und wo wird sie Owen wiedersehen? (Klappentext) Die Idee hinter der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen. Zwei Menschen, die in einem Fahrstuhl stecken bleiben und sich gleich gut verstehen, deren Wege sich aber unweigerlich trennen müssen. Beide Protagonisten wirkten einsam und irgendwie verloren. Lucy hat eigentlich keine Freunde, weil sie immer Zeit mit ihren Brüdern verbracht hat und ihre Eltern fast immer nur auf Reisen sind. Owen trauert wegen dem Tod seiner Mutter und danach haben er und sein Vater Probleme ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. So sind Owen und Lucy beide nicht unbedingt glücklich und machen sich Gedanken um ihre jeweilige Zukungft, als sie sich treffen und ihre gemeinsame Zeit bringt ein wenig Hoffnung und Lebensfreude mit. Auch wenn sie charakterlich auch doch verschieden sind, z.B. liebt sie New York und er ist überhaupt nicht begeistert von der Stadt und fühlt sich dort überhaupt nicht wohl. Aber es passt einfach zwischen ihnen und haben viele Themen, über die sich unterhalten können, wo Irgendwo und Nirgendwo und dem Gefühl von zu Hause eine große Rolle spielen. Zitat Lucy : "Sie lag dicht neben ihm und machte sich bewusst, dass all dies nicht echt war. Das war kein Rendezvous, sondern ein Zufall. [...] Sie waren einfach zwei Leute, die versuchten, zusammen die Nacht durchzustehen, und weiter hatte es nichts zu bedeuten. Schließlich führten gemeinsame Stunden nicht automatisch auf irgendetwas hinaus. Man konnte von einer einzigen Nacht nicht viel erwarten." Doch nach der Nacht ohne Strom stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Ihre Wege erstmal in grundsätzlich verschiedene Richtungen, aber trotzdem sie versuchen sie in Kontakt zu bleiben. Hier hat mir richtig gut gefallen, wie die Autorin Konflikte angesprochen hat und ich liebe das Detail mit den Postkarten dabei. Das Buch wird aus der dritten Person aus der Sicht von Owen und Lucy erzählt, so dass der Leser die ganze Zeit weiß, was sie an den verschiedenen Orten erleben und welche Gefühle und Gedanken sie zu dem jeweils anderen haben. Zitat Owen : "Würde man eine Landkarte von den beiden zeichnen, ausgehend von Start- und Zielpunkten, dann würden die zugehörigen Linien voneinander wegführen wie gegenpolige Magneten. Owen kam der Gedanke, dass daran etwas zutiefst fehlerhaft war, dass es stattdessen Kreise oder Winkel oder Kurven sein müssten, damit sich die Linien irgendwann wieder treffen konnten." Ich mochte die Geschichte wirklich gerne, ich fand es interessant und überzeugend, wie die Beziehungen von Owen und seinem Vater und Lucy und ihren Eltern sich entwickelt haben und was sonst noch in ihrem Leben passiert ist. Was ich aber schade fand, dass das Buch insgesamt recht ruhig war. Es war nicht direkt langweilig, aber es gab kaum größere bedeutendere Momente, die etwas verändern haben und die Handlung kam nicht wirklich voran. Trotzdem fand ich den aber den Schreibstil von Jennifer E. Smith und wie sie die Umgebung oder das Geschehene beschrieben hat, sehr schön. Fazit : Eine schöne Liebesgeschichte, über zwei Menschen an unterschiedlichen Orten mit auch guten familiären Thematiken. Ich fand es nur insgesamt zu ruhig.

Dich immer wiedersehen
Dich immer wiedersehenvon Jennifer E. SmithCarlsen
21. Okt. 2023
Bewertung:4

Hadley hat schon einen pechschwarzen Tag hinter sich und dann verpasst sie auch noch das Flugzeug zur Hochzeit ihres Vaters und einer Frau, die sie selbst noch nie gesehen hat. Man kann sich echt schönere Situationen vorstellen und so ist es natürlich nicht verwunderlich, dass Hadley zu Beginn des Buches ein bisschen unzufrieden, ein bisschen kindisch und ein bisschen sarkastisch ist. Insgesamt hat sie mir aber doch sehr gut gefallen und es war definitiv amüsant ihre Geschichte zu verfolgen. Im Laufe des Buches sieht sie dann auch ein, dass es niemandem etwas bringt, wenn sie schlecht gelaunt auf der Hochzeit auftaucht und ihrem Vater damit womöglich den Tag versaut. Wo sie am Anfang noch kindisch und egoistisch war, lernt sie am Ende dazu und handelt dann erwachsen und auch angemessen, was ich sehr schön fand. Die anderen Charakter waren auch alle sehr liebenswert. Hadleys Mutter, die probiert ihrer Tochter ein gutes Vorbild zu sein. Hadleys Vater, der sich so um seine Tochter bemüht. Und natürlich Oliver, den sie am Flughafen kennen lernt. Mit Oliver war es anfangs auch ein bisschen schwierig, denn ich wusste nicht ganz wann ich ihn ernst nehmen soll und was genau er mit Hadley vor hat. Aber auch hier lösen sich im Laufe des Buches die Startschwierigkeiten auf und ich finde, dass er auch ganz gut zu Hadley passt. Der einzige Charakter, den ich mir nicht vorstellen konnte, war Charlotte, die neue Frau an der Seite von Hadleys Vater. Von ihr erfährt man zwar auch nicht allzu viel, aber irgendwie war sie mir nicht besonders sympathisch und ich konnte sie mir absolut gar nicht als Stiefmutter oder generell vorstellen. Sie wirkte aufgesetzt und viel zu jung für Hadleys Vater. Aber gut, von ihr wird auch nicht mehr berichtet als dass sie riesiges Interesse an Hadley hat. Der Schreibstil war angenehm, eben Jugendbuchstil. Was mich zu Anfang kurz irritiert hat: Die Geschichte wird im Präsens geschrieben und zwischendurch wurden immer Rückblenden in der Vergangenheit eingeblendet. Der Wechsel zu den Rückblenden fiel mir immer sehr einfach, aber ich hab anfangs immer sehr gehakt, wenn es wieder darum ging in die Gegenwart einzutauchen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich generell nicht so gut mit Präsenserzählungen klarkomme. Na wie auch immer, der Lesefluss stellte sich dann irgendwann ein und ein besonders süßes Detail sind die Zeiten am Anfang jedes Kapitels: Einmal Hadleys normale Zeit, also die amerikanische, und dann die Uhrzeit in London. Fazit Insgesamt ist es zwar ein Jugendbuch wie viele andere auch, aber das Lesen hat Spaß gemacht und ab und zu waren wirklich witzige Szenen dabei, sodass man einfach vor sich hingrinsen musste. Das Buch würde ich definitiv empfehlen, doch ich kann nur 4 Sterne vergeben, eben weil ich ein paar Startschwierigkeiten hatte und Charlotte als Stiefmutter auch nicht so besonders prickelnd fand. (August 2012)

Dich immer wiedersehen
Dich immer wiedersehenvon Jennifer E. SmithCarlsen