Fantasiereiche Sprache, gefühlt ist man episodisch mit im Zelt.
Der Schreibstil und die Wortwahl sind leicht drüber, aber für den Autor authentisch. Herr Boning setzt gern mehr als einen Akzent (nicht nur äußerlich) und überspitzt bildlich erzählt, ist so ein Draußen-Schlafexperiment auch spannender für den Lesenden. Ich finde den Aufbau des Buches (Kapitelauswahl und Reihenfolge) in sich absolut schlüssig. Mich hat es nicht gestört, dass es nicht ums Survival-Erlebnis ging. Das wäre auch über 200 Nächte mehr als schwierig geworden. Gewollt war einfach keine feste Behausung für den Nachtschlaf und trotzdem den Alltag und die Geschäfte (und gelegentlich besondere Spots) wie gewohnt zu meistern. Die außerhäusliche Erfahrung der Nacht bleibt dennoch erhalten und der Autor schildert die Eindrücke sehr gut. Es gibt auch 1,2 gute Campingtips und das ein oder andere Zelfie. Für Interessierte eine Empfehlung.