Der Klappentext verspricht einen spannenden Kriminalroman zu Zeiten des Nationalsozialismus und der erste Teil gibt einem genau das. Die Recherche rund um den Mord und die Verbindung zu den Nazis ist sehr spannend und fesselnd. Es gibt einige überraschende Momente und eine kleine Liebesgeschichte am Rande. Insgesamt war ich sehr gespannt, wie die ganze Sache ausgeht. Und da begann das Buch nachzulassen. Ziemlich überstürzt wurde der erste Teil zuende erzählt und dann folgte ein großer Zeitsprung plus Ortswechsel auf einen anderen Kontinent, was einen mit mehr Fragen als Antworten zurückließ. Im Laufe des zweiten Teil werden diese allerdings auch mehr oder weniger genau beantwortet. Die Hauptgeschichte des zweiten Teils knüpft zwar an die Vergangenheit an und ist auch spannend, allerdings fiel es mir nach diesem großen Bruch schwer, wirklich reinzukommen. Ich hätte mir da lieber gewünscht, dass man den ersten Teil einfach detaillierter ausgeschrieben hätte.
Wirkt zu konstruiert und zu voll gepackt!
Kerr, Philip Die Adlon Verschwörung / Bernie Gunther weniger gut Die Adlon Verschwörung - Phillip Kerr Viel Lärm um nichts möchte ich meinen! Der sechste Roman der Bernie Gunther Reihe ist in zwei Teilen aufgeteilt und startet in Berlin, ein bis zwei Jahre vor den olympischen Sommerspielen, beginnend mit Bernie Gunthers Mord an einem Gestapo-Spitzel. Nach dieser Aktion verfällt Gunther der amerikanischen Schriftstellerin und Jüdin Noreen, mit der er versucht, den Mord an einem unbekannten jüdischen Boxer aufzuklären. Dabei stoßen sie auf ein internationales Komplott vor dem Hintergrund des Neubaus des Olympia-Stadions. Der erste Teil endet mit einem abscheulichen Mord von Gunthers Widersacher Max Reles. Der zweite Teil beginnt in Kuba des Jahres 1954 und Bernie Gunther sieht sich wieder mit allen Protagonisten aus Berlin in den dreißiger Jahren konfrontiert. Es ist nun an der Zeit die Geschichte abzuschließen! Nur leider interessierte mich das nicht mehr. Die Story ist viel zu konstruiert und nichts wird wirklich zu Ende erzählt. Kein Charakter hängt einem wirklich am Herzen und das Ende des Buches ist auch eher unbefriedigend, da es quasi mitten in neuen Wirrungen und Irrungen endet. Also ich glaube, ich lese keine Bernhard Gunther Bücher mehr.