
Ruhiger Reihenauftakt
Ein britischer Krimi mit einem alleinerziehenden Detective Chief Inspector machte mich neugierig, und so zog „Ein Schrei, den niemand hört“ von Alex Smith, erschienen bei Rowohlt, bei mir ein. Unbezahlte Werbung, Buch selbst gekauft. Kurz zur Handlung: DCI Robert Kett zieht nach der traumatischen Entführung seiner Frau Billie mit seinen drei Töchtern von London nach Norwich, um zur Ruhe zu kommen. Doch sofort fordert ihn die ortsansässige Polizei bei dem Vermisstenfall zweier elfjähriger Mädchen um Hilfe. Robert Kett beginnt mit den Ermittlungen und ahnt nicht, in welche menschlichen Abgründe er in diesem Fall blicken wird. Meine Meinung: Das Cover und der Klappentext klangen nach einem vielversprechenden Reihenauftakt dieser Thriller-Reihe rund um den alleinerziehenden DCI Kett. Dieser Aspekt der Story gefiel mir auch richtig gut, auch wenn ich trotzdem, bedingt durch den Schreibstil von Alex Smith, nicht wirklich einen echten Bezug zu den Protagonisten fand. Da der Autor sehr viel Wert auf das Privatleben von DCI Kett legte, ergaben sich auch immer wieder einige Längen im Storytelling, die den Spannungsbogen für mich dann doch teilweise sehr störten. Die Grundidee des Thrillers, der für mich eher ein Krimi als ein Thriller war, gefiel mir. Nur leider passierte dazwischen für meinen Geschmack einfach ein bisschen zu wenig, was meinen Lesefluss etwas hemmte. Natürlich empfand ich es ab und an schön zu sehen, wie stark die Rolle des Vaters und die Arbeit von Robert Kett abverlangten, nur leider wurde diesem Aspekt etwas zu viel Raum gegeben. All dies führte dazu, dass ich nicht wirklich mitfiebern konnte und das Buch deshalb zwar ganz nett, aber eben auch nicht besonders spannungsgeladen war. 3 von 5 Sternen