15. Mai 2025
Bewertung:1.5

Hab inhaltlich komplett was anderes erwartet, leider sehr enttäuschend. Der Stil mit SMS und Email fand ich tatsächlich gut und mal was anderes lies sich dadurch flüssig lesen. Inhaltlich wie gesagt sehr anstrengend und langweilig zugleich, hab mich durchquälen müssen und war sehr oft davor das Buch nicht mehr weiter zu lesen

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
12. Mai 2025
Eine Mischung aus 'Gut gegen Nordwind' & Bauernprotesten
Bewertung:4

Eine Mischung aus 'Gut gegen Nordwind' & Bauernprotesten

Als großer Juli Zeh Fan war ich, als dieses Buch 2023 erschien, nicht so angetan von einem E-Mail & WhatsApp-Roman mit einem Co-Autor. Auch weil ich mir während der Corona-Pandemie mit ein paar Aussagen von Juli Zeh eher schwer tat. Die vorherigen Bücher hatte ich noch als Hardcover auf der Buchmesse gekauft und 'Unter Menschen' von Juli Zeh hat mein Herz froh gemacht, auch wenn die Thematik schwer war. Auch dieses Buch ist ziemlich gut. Es erinnert mich aufgrund des Mail-Dialogs an den Sog von Daniel Glattauers 'Gut gegen Nordwind'. Der Dialog zwischen Stefan und Theresa ist ein intensiver über ein Leben in den Medien und ein Leben auf dem Land mit einem Hof und den Sorgen um einen Betrieb und die eigene Existenz . Es ist ein sich voneinander entfernen und wieder aufeinander zugehen in Wellen. Der Entstehungsprozess des Buches würde mich noch ein wenig interessieren. Entstand der während Corona per Mail? Oder bei gemeinsamen Treffen... Da werd ich mal noch nachlesen. Viel Spaß bei der Lektüre.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
8. Mai 2025
Bewertung:3.5

Julie Zeh hat gemeinsam mit Simon Urban einen Roman geschrieben, der aus E-Mails und Whatsapp-Nachrichten besteht. Theresa und Stefan haben in einer WG zusammen gewohnt, treffen sich nach 20 Jahren wieder und diskutieren nun aktuelle Themen, streiten sich und beschreiben sich ihre aktuellen, grundverschiedenen Lebenswelten. Sie ist Milch-Bäuerin in einer abgelegenen Gegend in Brandenburg, er ist Kulturchef der angesehenen Hamburger Zeitung „Der Bote“. Aus diesen Unterschieden in den Lebensentwürfen resultieren unterschiedliche Haltungen zu Themen wie gendern, Rassismus und Klimapolitik, um nur einige zu nennen. Nach der Lektüre bleibt für mich die Frage, warum zwei so verschiedene Menschen sich so lange und intensiv schreiben. (Sie nimmt das Notebook morgens mit in den Melkstand!) Die Figuren kommen einem nicht wirklich nahe und scheinen etwas überstilisiert in Ihren Rollen, vielleicht eine gewollte satirische Überzeichnung. Der ehrgeizige, karriereverliebte Redakteur und die von der Bürokratie drangsalierte Bäuerin, beide mit einem gemeinsamen Germanistikstudium, verbeißen sich in ihre kontroversen Überzeugungen, was aber zu einigen interessanten Punkten führt. Fast auf jeder Seite gibt es eine Anmerkung, die man unterstreichen möchte. Es ist ein Buch, das (noch) aktuelle Themen aufgreift, Einblicke in zwei Lebenswelten bietet und grundlegende Fragen zum Umgang mit sozialen Medien, zur Meinungsbildung und moderner Kommunikation aufwirft. Beim Lesen war ich jeweils zwischen den beiden Sichtweisen hin und her geworfen. Die Haltung von Stefan und seine Meinungsumschwünge entlarven sich selber. Aus der Haltung von Theresa wird klar, wie schnell man in das rechte Spektrum abrutschen kann. Die beiden Figuren bleiben sich selbst fremd und als Leserin hätte ich mir gewünscht, mehr erzählt zu bekommen, als dies in dieser Form möglich war. Das Buch liest sich jedoch flüssig und es gibt einige Gelegenheiten, eigene Standpunkte zu überdenken. Aus diesem Grund ist die Lektüre durchaus zu empfehlen.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
28. Apr. 2025
Bewertung:5

"die Linie, die uns beide trennt, durchquert das ganze Land" Dieser moderne "Brief"Roman ist ein wilder Ritt. Die Figuren sind unsympathisch (Literatur hat aber auch nicht den Zweck, sympathische Figuren zu erschaffen) und die Einstellungen zu den angesprochenen Diskursen wie Gender, Rassismus oder politischer Aktivismus sind haarsträubend (aber meiner Meinung nach wichtig und realistisch). Die Absurdität dieses Gesprächs zwischen der brandenburger Bäuerin und dem Hambuger Journalisten hat mich (kopfschüttelnd) durch das Buch getragen. Es während der aktuellen Bauernproteste zu lesen war besonders spannend, auch wenn es keine großartige Aufklärung oder Lösungsansätze bietet.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
18. Apr. 2025
Bewertung:3

„Für uns Ossis ist Emanzipation keine große Nummer. Da habt ihr Wessis einfach erheblichen Nachholbedarf.“ Eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft - grundsätzlich interessant, aber auf Dauer auch etwas anstrengend.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
2. Apr. 2025
Fazit:
Ein gesellschaftlich relevanter Roman, den man aber nicht einfach so nebenbei wegliest.
Bewertung:4

Fazit: Ein gesellschaftlich relevanter Roman, den man aber nicht einfach so nebenbei wegliest.

Inhalt/Klappentext: Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig. Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung DER BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden. Stefan versucht, durch engagierte journalistische Projekte bei seiner Zeitung den Klimawandel zu bekämpfen. Theresa steht mit ihrem Bio-Milchhof vor Herausforderungen, die sie an den Rand ihrer Kräfte bringen. Die beiden beschließen, noch einmal von vorne anzufangen, sich per E-Mail und WhatsApp gegenseitig aus ihren Welten zu erzählen. Doch während sie einander näherkommen, geraten sie immer wieder in hitzige Schlagabtäusche über polarisierende Themen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismusvorwürfe. Ist heute wirklich jeder gezwungen, eine Seite zu wählen? Oder gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den Welten? Und können Freundschaft und Liebe die Kluft überbrücken? Meinung: Ich muss gleich zu Beginn sagen, dass mich das Buch weniger abgeholt hat als andere Werke, die ich von Juli Zeh gelesen habe. Nun kann man natürlich behaupten, dass es kein alleiniges Werk der Autorin ist – und das stimmt! Als ich das erste Mal hineingeblättert habe, dachte ich: „Nicht noch ein Buch wie bei Daniel Glattauer!“ – Ich hatte vor kurzer Zeit den Fehler gemacht, den Nachfolgerband von Gut gegen Nordwind, nämlich Alle sieben Wellen, zu lesen. Obwohl Zwischen Welten ähnlich funktioniert – es ist eben ein moderner Briefroman –, ist es doch gänzlich anders. Es werden aktuelle gesellschaftliche Debatten aufgegriffen. Wie kommt es, dass sich Menschen – auf die eine oder andere Weise – radikalisieren? Den Autoren gelingt es vortrefflich, diesen Prozess aufzuzeigen und nachvollziehbar zu machen. Dabei bleiben sie klar in ihren Figuren und Charakteren, obwohl diese eine enorme Entwicklung durchleben. Die Sprache ist nicht immer einfach. Fachbegriffe und gehobene Sprache werden verwendet, und man muss ganz schön mitdenken, um nicht den Faden zu verlieren. Die beiden Welten der Protagonisten sind sehr unterschiedlich – und doch auf seltsame Weise ähnlich. Obwohl es um Landwirtschaft und Journalismus geht, gelingt es dem Buch, beide Lebenswelten greifbar und erlebbar zu machen. Man leidet und freut sich mit den Protagonistinnen. 🌟🌟🌟🌟☆ (4 von 5 Sternen) Autoren: Juli Zeh & Simon Urban Verlag: Luchterhand (E-Book/Hardcover) und btb (Taschenbuch) Seiten: 448 Genre: Roman (zeitgenössisch) Übersetzer: / Ersterscheinung: 2023 Meine Version: E-Book

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
11. März 2025
Bewertung:4

Ein intelligentes Buch, das zum Nachdenken und "Mit - Schimpfen", Aufregen und zur Tat schreiten anregt. Die Charaktere machen im Verlauf der Geschichte eine Wandlung durch und entwickeln sich so weit sie können, ohne unrealistisch zu wirken. "Über Menschen" hat mir allerdings noch besser gefallen. Und ich empfand es als etwas anstrengend, dass das gesamte Buch in Emails oder Messenger - Nachrichten verfasst ist und weder Erzähler, noch direkte wörtliche Rede vorkommen.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
22. Feb. 2025
Bewertung:3

Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war mal etwas anderes, die Handlung nur in Form von Austausch über E-Mail und WhatsApp zu erfahren. Durch die Aktualität der Themen, war das Buch auch größtenteils authentisch, allerdings fand ich persönlich vieles sehr überspitzt dargestellt. Die Handlung ist von einer düsteren und erdrückenden Atmosphäre geprägt, die sich durch das Buch bis zum Ende durchweg zieht, Dennoch regt "Zwischen Welten" einen definitiv zum Nachdenken an.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
12. Feb. 2025
Bewertung:4

Kein klassisches Juli Zeh Buch, aber trotzdem eine Leseempfehlung

Da ich schon einige Bücher der Autorin gelesen habe, war ich anfangs überrascht, denn der Stil war schon gewöhnungsbedürftig, man musste sich an einigen Stellen zwingen, dran zu bleiben. Am Ende war es allerdings so spannend, dass ich es dann in einem Rutsch durchgelesen habe. In der heutigen Zeit ein hochaktuelles Thema!

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
9. Feb. 2025
Bewertung:2

Mühsame Lektüre

Puh, dieses Buch hat sich sehr mühsam gelesen und ich habe es nur fertiggelesen, weil ich es nicht abbrechen wollte. Dass das Buch ausschließlich aus Mails und Nachrichten besteht war mir vorher nicht klar und ist anstrengend zu lesen - gefühlt hab ich das im Alltag oft genug. Beide Protagonisten fand ich unsympathisch und auch den Anfang, wo sie sich nur beleidigen aber trotzdem weiter schreiben, unrealistisch. Erst gegen Ende nimmt die Story etwas Fahrt auf, aber mich hat es insgesamt nicht überzeugt.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
8. Feb. 2025
Goethes Briefwechsel mit dem Kinde 2022. Bodenständige, brandenburgische Landwirtin debattiert mit borniertem, linken Journalisten
Bewertung:4

Goethes Briefwechsel mit dem Kinde 2022. Bodenständige, brandenburgische Landwirtin debattiert mit borniertem, linken Journalisten

Theresa und Stefan kennen sich aus dem Studium. Küchentischgespräche (sic!), gemeinsames Studium der Germanistik, unerfüllte Liebe, die volle Palette. Sie treffen sich zufällig 20 Jahre später wieder, nachdem sie sich abrupt verloren hatten. Man erfährt ausschließlich von allen Vorgängen aus Mails und WhatsApp-Verläufen, eine interessante neue Form des Briefromans, ich mochte das. Im Laufe zeigt sich, dass die einzelnen Erklärungen der Ereignisse doch etwas konstruiert wirken, um sie in dieser Form wieder zu geben. Vor allem nach Treffen oder Telefonaten der beiden. Insgesamt war es aber sehr erfrischend, diese Art des Schreibens mal wieder zu lesen. „Zwischen Welten“ thematisiert auf mitreißende Art viele Problematiken unserer Gesellschaft, vor allem im Bereich Polarisierung und der Umgang der Medien mit aktuellen Geschehnissen. Bereits am Anfang war klar, dass dieser Roman den Anspruch hat, die jeweilige Bubble, in welcher sich der Leser befindet, zu öffnen, Diskurs zu ermöglich, Empathie zu generieren. Das hat auch zu Beginn toll funktioniert. Sah ich mich zuerst absolut auf Stefans Seite, entwickelte ich immer mehr Sympathie für Theresa, war immer genervter von dem überheblichen Journalisten, der glaubt, weitsichtig zu sein, aber nicht über seinen Tellerrand schauen konnte. Theresa erschien mir zu Beginn nervend impulsiv, verbohrt, nahezu zickig. Ihr Charakter hat mich irgendwann abgeholt, auch wenn ich weiter vieles nicht teilen konnte. Sie beginnt, Stefans Blick zu erweitern, ihm den Spiegel vorzuhalten. „Deine Kämpfe, dein Leiden - sie finden auf der Meta-Ebene statt. Es geht dir nicht um greifbare Probleme, nicht um die Bedrohung deiner Existenz oder der von anderen Leuten. Es geht dir um die Frage, wer was sagen oder schreiben darf, wer auf einer Bühne stehen darf, wer wo arbeitet, wie eine Zeitung heißt.“ Man beginnt selbst mit der Reflektion. Inwieweit man die Belange, Sorgen und Nöte vermeintlich „dummer, anders denkender“ wirklich versteht. In der linken, akademischen Bubble geht es manchmal wirklich um Probleme, die man sich selber macht. Populisten bieten uns aber natürlich keine Antworten. Sie versprechen einfache Lösungen für komplexe Probleme. Und so bleibe ich in meiner Blase, auch wenn es dieses Buch geschafft hat, meine Perspektive etwas zu öffnen. Seite 200-300 stellten für mich einen kleinen inhaltlichen Hänger dar. Ganz kam ich bei der emotionalen Entwicklung der Protagonisten nicht mit. Ich fieberte ihrer Annäherung entgegen. Ich wünschte mir so sehr eine Lösung. Eine Verbindung der Welten. Ein gutes Ende. Jetzt ist 2025. Die Welt zeigt mir, dass es das nicht gibt. In den aktuellen Diskursen ist kein gutes Ende vorgesehen.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
11. Jan. 2025
Bewertung:4

Anstrengend und doch lohnenswert

Wieder einmal wird man zum nachdenken angeregt und auch wenn das Buch voller Meinung ist, ist man gezwungen sich seine eigene Meinung zu bilden. Es ist kein Buch für jede Stimmung und keine leichte Kost. Mich hat es tief beeindruckt. Danke dafür!

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
2. Jan. 2025
Bewertung:3

Es war okay

Ich bin mit dem Buch nicht so richtig warm geworden. Es war gut zu lesen auch wenn mich manche Themen weniger interessiert haben andere wiederum zu kurz gekommen sind. Es war mir aber auch nicht deutlich genug nicht laut genug. Das Buch hat mir eine bedrückende Stimmung vermittelt deshalb hab ich auch nicht so gern danach gegriffen, war vielleicht auch kein guter Zeitpunkt das Buch zu lesen.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
30. Dez. 2024
Weiß nicht. Einerseits gut. Andererseits haben mich beide Protagonist*innen extrem genervt. Ich glaube, dieses Buch kann man lesen, aber ich würde es nmd empfehlen. 
Dieser Chatverlauf ist auch gewöhungsbedürftig.
Bewertung:3

Weiß nicht. Einerseits gut. Andererseits haben mich beide Protagonist*innen extrem genervt. Ich glaube, dieses Buch kann man lesen, aber ich würde es nmd empfehlen. Dieser Chatverlauf ist auch gewöhungsbedürftig.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
28. Dez. 2024
Bewertung:1

Jedem, der noch zögert, möchte ich hiermit dringend abraten, zu diesem „Roman“ zu greifen! Recht gut auf den Punkt gebracht wird es in dieser Rezension: https://www.zeit.de/kultur/literatur/2023-01/juli-zeh-simon-urban-zwischen-welten-rezension Man möchte am liebsten nach den ersten paar Seiten aufhören, aber man ist ja anständig, man möchte ja offen bleiben, sich ernsthaft mit dem Buch auseinandersetzen, bevor man es kritisiert.. Am Ende wünscht man sich, man hätte es bleiben lassen. Wer Juli Zeh bisher oder zumindest früher noch für geistreich hielt, der darf spätestens jetzt enttäuscht einsehen, dass dieses Zeitalter wohl Geschichte ist.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
16. Dez. 2024
Bewertung:4

Achtung das Buch hat selbstreflektierende Nebenwirkungen!

Wenn es Autor*innen gelingt, mich selbst zu Reflektieren, war das Lesen in jedem Fall ein Gewinn. Zur Geschichte: Theresa und Stefan kennen sich aus Unizeiten, haben sich aber aus den Augen verloren und seit über 20 Jahren nicht gesehen. Ihre Entwicklungen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Theresa hat nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters den Bauernhof im brandenburgischen übernommen. Sie sieht sich einem ständig wachsenden Druck ausgesetzt, der durch EU-Voschriften, Schweinepest und einem mangelnden Interesse der Bundesregierung hervorgerufen wird. Stefan hingegen ist aufstrebenden Star am Journalistenhimmel und soll Chefredakteur einer der renommiertesten Zeitungen werden. Durch Zufall treffen sich Theresa und Stefan wieder und tauschen sich fortan über Emails und Messengerdienste zu relevanten gesellschaftlichen Themen aus. Es geht um Gendergerechtigkeit, das Klima und Rassismus. Da prallen Ansichten und Welten aufeinander, die zumindest am Anfang gegensätzlicher nicht sein können. Beide erleben in der Geschichte Ereignisse, die ihre Meinungen verändern. Man hat den Eindruck, dass sie einander zuhören und auch verstehen. Ich fragte mich beim Lesen ständig, wie es wohl ausgehen wird. Das Ende passt und ist auch glaubhaft. Das Buch hat mich beim Lesen sehr beschäftigt. Ich habe mich gefragt, ob ich nicht auch oft von oben herab auf andere schaue und dabei übersehe, mit welchen Sorgen und Nöten sie sich konfrontiert sehen. Ich versuche künftig besser hinzugehen und Dinge zu hinterfragen und trotzdem für die eigenenWerte einzustehen. Das ist doch ein guter Neujahrsvorsatz.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
15. Dez. 2024
Bewertung:3

Die Geschichte einer wiederauflebenden Freundschaft zwischen einer Landwirtin und einem Hamburger Journalisten, hat bei mir vertraute Gefühle hochkommen lassen. Beide wollen von der anderen Person verstanden werden, keine:r versteht die/den andere:n und trotzdem stehen beider irgendwo auf der gleichen Seite. Die Story, wird über den E-mail Kontakt zwischen den beiden Protagonist:innen erzählt und teilweise zieht sich das ganze etwas. Dennoch ein starkes Buch, das es schafft die Gefühle einer gespaltenen Gesellschaft widerzuspiegeln. Für alle die sich an Heiligabend am Esstisch mit ihren Liebsten darüber streiten wer im Recht ist. “Wenn jeder nur an sich selbst denkt, ist an niemanden gedacht”.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
8. Okt. 2024
Bewertung:3

Ein Roman, der Themen der Gegenwart thematisiert: von der Wokeness über das Gendern bishin zum Krieg in der Ukraine und die Kommunikation darüber. Das Buch will zuviel und wirkt bisweilen etwas überfordert.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
30. Sept. 2024
Bewertung:5

Bedrückend, weil es die Realität so gut beschreibt

Juli Zeh und Simon Urban haben das Buch mit einem sehr interessanten Konzept geschrieben. Es gibt keinen Erzähler bzw. keinen richtigen Geschichtenfließtext, da das gesamte Buch in Nachrichten zwischen zwei alten Freunden geschrieben ist. Anfangs dachte ich das würde mich evtl. stören, aber die Autoren konnten mich so gut in die Geschichte ziehen, dass ich nicht weiter über die Form nachgedacht habe. Die Geschichte selbst hat mich unfassbar viel zum Nachdenken angeregt. Ich bin sehr froh das Buch in einer Leserunde gelesen zu haben und mich so dauerhaft mit den anderen austauschen zu können. Das kann ich bei diesem Buch nur wärmstens weiterempfehlen!! Neben den gesellschaftlich hochaktuellen Themen haben die Autoren auch einen sehr guten Spannungsbogen erschaffen können, der mich immer wieder an das Buch gefesselt hat. Für mich ein absoluter Must-Read!

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
30. Sept. 2024
Bewertung:2.5

Habe ich aus irgendeinem Podcast als Empfehlung bekommen. Die kann ich aber nicht weitergeben. Ich weiß es soll um Kommunikationskultur zwischen alten (mir unsympathischen) Freunden gehen, aber letztendlich ist es einfach nur anstrengend sich die Streitereien anzuhören. Nur kleine Lichtblicke an denen man mal denkt "Oh so habe ich das noch nie gesehen".

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
10. Sept. 2024
Bewertung:4

Zuerst fiel es mir schwer, in den Stil reinzukommen, da fast es ausschließlich aus dem Austausch mit WhatsApp und E-Mail zwischen Stefan und Theresa besteht. Durch die Aktualität des Buches fand ich mich dann aber zurecht und war begeistert von den verschiedenen Sichtweisen zu hochaktuellen Themen. Auch wenn es einige Längen gab und ich das Buch teilweise zur Seite gelegt habe, hat mich immer wieder interessiert, wie sich die Meinungen entwickeln. Zuerst habe ich mich ganz klar einer Meinung zuordnen können, fand aber die gegenteiligen Argumente interessant, wenn auch nicht immer unbedingt nachvollziehbar. Es passte aber immer zu den jeweils handelnden Personen. Zum Ende hin ging es dann nicht mehr ausschließlich um die Positionen sondern es passierte so viel, dass es fast spannend wurde. Das Ende ist meiner Meinung nach gut gelöst, insgesamt ein wirklich zu empfehlendes Buch, das den Zeitgeist gut aufarbeitet und interessant darstellt. Klare Leseempfehlung.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
4. Aug. 2024
Bewertung:3

2 Menschen - 2 Leben - 2 Sichtweisen

Ich habe mir zunächst unfassbar schwer getan, in das Buch reinzukommen. Ausgehend vom Klappentext bin ich nicht unbedingt von reinem Messaging als Stilmittel ausgegangen, was mich zugegeben bis ins erste Drittel irritiert, ja schon fast frustriert hat. Dann hat die Story zwischen den beiden Protagonist:innen so langsam Fahrt aufgenommen und wurde interessanter - da wurden nicht mehr länger leere Grundsatzdiskussionen geführt, bei denen sich jedes Mal aufs Neue aneinander aufgerieben wurde, sondern die Lage wurde für beide auf ihre Weise politisch und ernst. Die immerwährenden Konflikte und Missverständnisse in der Kommunikation der beiden bereiten einem Unbehagen, zwischenzeitlich war ich schon fast genervt - obwohl man diese Verirrungen im Tunnel selbst nur allzu gut kennt - das traf auf jeden Fall einen Nerv. Insgesamt ein solides Buch, das die richtigen Fragen zu unserer politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage stellt. Durch meine Erwartungshaltung nach „Über Menschen“ stilistisch nicht mein Lieblingsbuch von Juli Zeh.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
24. Juli 2024
Bewertung:4

Roman im E-Mail - SMS Stil über aktuelle Themen dieser Zeit. Stefan und Theresa lebten während des Studiums in einer WG zusammen. Ihr Leben hätte unterschiedlicher nicht verlaufen können, Stefan ist Chefredakteur bei einer Zeitung und sie hat den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb übernommen . Nur das Ende habe ich mir anders vorgestellt.

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Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
29. März 2024
Bewertung:5

Ein ganz tolles (Hör-)Buch, das hilft zu sehen, dass nicht alles schwarz-weiß ist, wenn es um die derzeitigen großen Fragen des Lebens geht und es kein Freundschaftsende sein muss, wenn man unterschiedliche Ansichten vertritt. Für mich definitiv ein Aufruf zum Dialog mit der "Gegenseite", welche auch immer das ist.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
26. März 2024
Bewertung:4.5

Von den bisher gelesenen, gefällt mir dieses Juli Zeh Buch am besten Eine Geschichte in Brief- bzw. E-Mail und WhatsApp-Form, die sich flüssig und rasant lesen lässt. Die beiden Hauptcharaktere - Theresa, Landwirtin (welch Ironie, mein Autokorrekturprogramm möchte sich nicht auf die weibliche Variante einlassen) aus Brandenburg und Stefan, Journalist aus Hamburg liefern sich in regelmäßigen Abständen gesalzene Wortgefechte, die sich um aktuelle Themen wie Gendern, Rassismus, Ukraine Krieg, Landwirtschaft und und und drehen. Zwischenzeitlich musste ich auch immer mal wieder schmunzeln, allerdings wird die Lage zunehmend ernster und verzweifelter bis sie sich zum Ende zuspitzt. Das Ende hat mich jetzt doch etwas sprachlos und schockiert zurückgelassen. Ein wichtiger Roman,der sehr zum Nachdenken anregt und wenig Hoffnung schenkt. Ich kann nur hoffen, dass man daraus seine Lehre zieht und alle Hebel in Bewegung setzt, dass dies nicht unsere bittere Realität wird.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
18. März 2024
Bewertung:3.5

So deprimierend und doch so echt.

Dieses Buch hat mich länger beschäftigt, als ich es gedacht und geplant hatte. Der „Konflikt“ zwischen Stefan und Theresa ist leider sehr nah an manch einer Lebensrealität. Viele aktuelle Themen wurden eingearbeitet. Und aus der Sicht von 2024 wurde teilweise sogar gruselig exakt in die damalige Zukunft geblickt. Zugegebenermaßen, es ist phasenweise etwas langatmig gewesen, deshalb hat es nur für 3,5 Sterne gereicht. Aber trotzdem konnte ich mich in vielen Momenten in die Hauptcharaktere einfühlen. Ich habe Wut, Enttäuschung, Hoffnung, Traurigkeit und Freude empfunden, während ich diesem Duo durch ihr Leben gefolgt bin. Manchmal habe ich mir gewünscht, ich kann die Rolle des stillen Beobachter verlassen, eingreifen. Vermutlich hat mich auch deshalb das Buch insgesamt so mitgenommen. Ich brauchte einige Zeit nach den letzten Seiten um nachzudenken. Was auf den ersten Blick wie ein Roman wirkt, der gesellschaftliche Konflikte auf die Spitze zu treiben versucht, ist, zumindest für mich, zu einem starken Appell geworden es besser zu machen. Wenn auch mit einigen Schwächen.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
15. März 2024
Bewertung:1

Wie eine Schreibübung aus dem VHS Kurs "Kreatives Schreiben"

Nach bereits 40 Seiten habe ich das Buch genervt beiseite gelegt. Genervt von beiden Protagonisten und noch viel genervter von der Schreibe. Es fühlt sich an, als würde man den Erguss einer kreativen Schreibwerkstatt einer VHS in den tiefen Brandenburgs lesen. Immer bemüht, nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut und dabei komplett gefühllos. Niemand schreibt solche WhatsApp-Nachrichten, komplett an der Realität vorbei geschrieben.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
6. Feb. 2024
Bewertung:5

Es handelt sich bei "Zwischen Welten" um eine Art Briefroman, der aktueller nicht sein könnte: Stefan, der stellvertretende Chefredakteur der "größten Zeitung Deutschlands" trifft seine ehemalige Kommilitonin und Mitbewohnerin Theresa zufällig an der Hamburger Außenalster wieder. Nach 20 Jahren Funkstille. Theresa ist damals einfach aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden. Theresa hat den Hof des verstorbenen Vaters in Brandenburg übernommen und lebt so ein komplett anderes Leben wie Stefan. Stefan "macht" Meinung mit seiner Zeitung und Theresa kämpft mit ihrem Hof ums Überleben. Nach dem zufälligen Treffen, welches mit einem großen Streit endet, beginnen die beiden, eine Kommunikation per WhatsApp / Telegram und Mail. Stefan verbringt sein berufliches Leben damit, gegen den Klimawandel, gegen Rassismus und Sexismus zu kämpfen. Leider verwechselt er meiner Meinung nach das Schreiben über diese Themen und das Verwenden von Gendersternchen mit echter Haltung. In den Gesprächen der beiden geht es oft um Aktionismus oder echter Haltung, über die Zeitung, die Meinung gestaltet anstatt neutral zu berichten oder eben um die real existierenden Probleme von Theresa und ihren bäuerlichen Kollegen in Brandenburg. Im Laufe der Zeit sieht Stefan immer mehr ein, dass es falsch ist, wenn Medien ihre Macht missbrauchen, um Meinungen zu beeinflussen und sogar zu "machen". Und da wird sie wieder erwähnt, die vierte Gewalt, deren eigentliche Aufgabe es ist, die anderen drei Gewalten zu kontrollieren. Theresa fragt nach: "Wie wollt ihr das machen, wenn ihr selbst eine Agenda habt?" oder sie stellt fest: "Aktivismus ist das Gegenteil von Neutralität und damit das Gegenteil des journalistischen Auftrags". Stefan sieht das inzwischen auch so, lässt sich aber immer wieder von Angeboten der Führungsebene der Zeitung einlullen, Erfolg und Angepasstheit sind ihm unglaublich wichtig. Und vor allem ist er unglaublich unstet. Er will sich nie festlegen. Echte Haltung hat er also keine. Theresa schlittert mit ihrem Hof von einer Katastrophe in die nächste, glaubt nicht mehr daran, dass die Politik ihr helfen kann oder gar helfen will und radikalisiert sich extrem. Stefans Warnungen will sie nicht mehr hören: "Die Wohlstandsgesellschaft will keine Revolution. Sie will bei LIDL Schnäppchen shoppen." Auch Theresa läuft leider den falschen hinterher und hat vor allem überhaupt kein Schuldbewusstsein (es sind immer alle anderen Schuld) und das alles nimmt kein gutes Ende. Manchmal musste ich das Buch zur Seite legen, weil es einfach nur anstrengend war, diesem dauernden Gezank der beiden zuzuhören. Es ist, als würde man den ganzen Tag einem Streitgespräch auf Facebook folgen. Furchtbar! Dann aber konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist unglaublich aktuell, es beginnt am 05. Januar 2022 und endet am 04. Oktober des gleichen Jahres. Es nimmt den Krieg gegen die Ukraine mit, die Ängste um einen weiteren Weltkrieg, die Energiekrise und eine Schweinepest gibt es natürlich auch. Und ja, ich war hin und her gerissen zwischen Stefan und Theresa, mal konnte ich ihm zustimmen (Genau, so ist das!) und dann wieder Theresa (Mist, sie hat auch irgendwie recht). Sehr spannend, aber nicht ganz einfach zu verdauen. Meines Erachtens ein tolles Buch, ich bin aber eh ein großer Juli Zeh Fan.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
3. Feb. 2024
Bewertung:4.5

Hat mir sehr gut gefallen, viel Potential zur Diskussion. Zwei sehr unterschiedliche Leben werden hautnah und schonungslos dargestellt, jeder kämpft an eigenen Fronten mit eigenen Problemen und es ist erstaunlich wie unterschiedlich zwei Personen in ein und demselben Land leben können. Sehr spannend unterschiedliche Wertvorstellungen und Perspektiven kennenzulernen. Leider kann ich mich mit keiner von beiden wirklich identifizieren, da mir beide Welten sehr fremd sind. Daher einen halben Stern Abzug, ansonsten sehr gelungen und definitiv eine Empfehlung!

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
7. Jan. 2024
Super wie hier brandaktuelle Themen in Literatur aufgegriffen werden. Ein großes Beitrag für mehr gegenseitiges Verständnis. Ich hab mich erst mit der Form des Romans etwas schwergetan, habe mich jedoch mit der Zeit daran gewöhnen können.
Bewertung:4

Super wie hier brandaktuelle Themen in Literatur aufgegriffen werden. Ein großes Beitrag für mehr gegenseitiges Verständnis. Ich hab mich erst mit der Form des Romans etwas schwergetan, habe mich jedoch mit der Zeit daran gewöhnen können.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
1. Jan. 2024
Bewertung:1

DNF bis Seite 100 Stefan und Theresa haben während der gemeinsamen Studienzeit in Münster zusammengewohnt und waren wohl auch verliebt in einander. Dann musste Theresa aufgrund eines familiären Notfalls Hals über Kopf aufbrechen und sie verloren sich aus den Augen. Nun haben sie sich an einem Abend in Hamburg wieder getroffen und scheinbar ordentlich betrunken gestritten. Darauf aufbauend füllt dieses Buch E-Mails sowie WhatsApp Nachrichten. Beide Lebensrealitäten haben sich sehr voneinander entfernt. Er ist Journalist in einer Zeitschrift in Hamburg, sie führt eine in die Jahre gekommene Ex-LPG im brandenburgischen Nirgendwo, die um ihre Existenz bangen muss. Leider hat mich das ganze nicht überzeugt und ich musste mich bis auf Seite 100 quälen und dann hab ich es sein gelassen. Daniel Glattauer hat den E-Mail Roman besser umgesetzt. Die Themen sind natürlich aktuell, aber die sehr langen Mailwechsel führen eher zum ermüden und bringen den Protagonisten keinen Tiefgang und keine Handlung. Interessante Idee, die für mich leider sehr schlecht umgesetzt wurde. Schade

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
12. Dez. 2023
Bewertung:5

Wow hat mich sehr nachdenklich gemacht

Manche sagen, dass Buch seih belehrend. Das Buch ist nicht belehrend sondern regt enorm zum Nachdenken an und zum hinterfragen. Man bekommt dort manchmal Fragen gestellt die man sich nicht gestellt hätte. Die zwei Hauptcharacktere sind im ständigen Emailkontakt bzw. Messanger. Es werden absolut politische und brandaktuelle Themen besprochen. Es wird oft gestritten und diskutiert. Man merkt wie sich Theresa immer mehr mit Wut und Frustration rumschlagen muss und sie sich nach und nach in eine gewisse Richtung bewegt. Stefan wandelt sich auch und man hat das Gefühl, dass man irgendwie zwei Menschen bespannert. Es wirkt total real und nachvollziehbar. Ich habe wirklich gerne gelesen/zugehört und hab mir meine eigenen Gedanken gemacht. Es ist vielleicht auch reine Geschmackssache aber ich finde es beleuchtet eine Sichtweise, die einem sonst nicht so klar ist.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
11. Dez. 2023
Bewertung:3.5

"Mais oder nicht Mais, ist das hier die Frage?" Ein Schlagabtausch zwischen Landwirtin Theresa und Journalist Stefan. Geschrieben als moderner Briefroman in Form von WhatsApp Nachrichten und E-Mails. Ein polarisierender Roman, zynisch, polemisch und hochaktuell. Aber auch voller Plattitüden und Stereotypen. Ein unbequemer Lesegenuss, der sicherlich bewusst provoziert. Es werden viele Themen aufgegriffen, auf Seiten von Theresa natürlich die Probleme der Landwirtschaft im aktuellen Deutschland, aber es geht auch um Aktivismus, um Journalismus, um Rassismus, ums Gendern, um soziale Medien. Auch der Russland-Ukraine Krieg wird thematisiert, so aktuell ist das Buch. Viele Themen, so dass das Buch oft überfrachtet wirkt. Beide Protagonisten sind nicht sympathisch, so dass ich auch schwer Stellung beziehen kann zu ihren Meinungen. Was vielleicht in dieser Direktheit und Einseitigkeit sehr gewollt ist vom Autorenduo. Aber man denkt nach, man grübelt während der Lektüre, man hinterfragt und gerade das ist wirklich richtig gut und lässt mich auch eine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen. Wenn auch sicherlich das Buch nicht der "Heilige Gral der richtigen Antworten" ist, so werden genug Fragen aufgeworfen, um aufzurütteln. Der Stil ist gewöhnungsbedürftig, erlaubt aber ein hohes Lesetempo. Ein Buch, nach dessen Lektüre und vor Allem nach dessen Ende man Redebedarf hat

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand
30. Nov. 2023
Bewertung:4

Hochaktuelle Gesellschaftskritik „Zwischen Welten „von Juli Zeh und Simon Urban befasst sich mit der aktuelle Streitkultur, in der andere Meinungen nur schwerlich akzeptiert werden. Vielmehr werden Andersdenkende gerne beschimpft und diffamiert. Man wirft ihnen sofort etwas vor, wie etwa Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Fortschrittsverweigerung u.s.w.. Sehr schön ist das ja in der Politik zu beobachten, aber auch zunehmend in der Gesellschaft. Unsere beiden Protagonist*innen kennen sich aus Studientagen, wo sie zusammen in einer WG in Münster gewohnt haben. Theresa ist irgendwann über Nacht einfach aus Stefan‘s Leben verschwunden, da ihr Vater verstorben war und ihre Mutter sich außerstande sah den eigenen Bauernhof in Brandenburg weiterzuführen. Sie hat dann entschieden selbst Bäuerin zu werden und hat es geschafft den Familienhof zum Ökobetrieb umzustrukturieren. Stefan dagegen ist nach dem Studium Journalist geworden und hat Karriere in einem renommierten Wochenblatt in Hamburg gemacht. Ihre Lebenswelten unterscheiden sich heute also sehr. Während Stefan sich von seinem Großstadtschreibtisch zu allen Themen unserer Zeit eine Meinung bildet, kämpft Theresa auf dem Land ganz konkret gegen die ganze Bürokratie, die der Landwirtschaft das Leben schwer macht. Einerseits versucht sie alles richtig zu machen, ihren Hof mit biologischer Landwirtschaft in die Zukunft zu führen, andererseits werden ihr von der Politik immer wieder Auflagen gemacht, die ihre Existenz gefährden. Jetzt wo sie sich zufällig wiedergetroffen haben, versuchen Theresa und Stefan, die alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen, tauschen ihre Kontaktdaten und beginnen einen regen Austausch per e-Mail und What’s App. Das ganze Buch ist ein „Briefroman“ allerdings mit den modernen Medien e-Mail, What‘s App und ab und an SMS. Das macht es auch zuweilen etwas anstrengend und ist sicher nichts für jedermann. Beide Figuren waren mir nicht wirklich sympathisch. Stefan ist ein Besserwisser, der sich für total weltoffen und reflektiert hält und eigentlich jedem politischen Trend hinterherläuft. Und Theresa wirkt auch irgendwie etwas stereotyp. Sie kämpft tagtäglich in ihrem Betrieb mit den Folgen des Klimawandels, z.b den trockenen Böden oder den vielen bürokratischen Hürden, die den Landwirten das Leben wirklich schwer machen. Auch wenn sie sich heftig streiten, auch vor Beleidigungen des anderen nicht zurückschrecken, finden sie doch immer wieder zum Gespräch zurück. Die Themen sind vielfältig und aktuell. Es geht um Rassismus, die Frauenrollen, das Gendern aber auch um den Krieg in der Ukraine, Fremdenfeindlichkeit im Osten, Corona und die AFD, um nur ein paar Themen zu nennen. Die Auswirkungen der modernen Medien auf die Gesellschaft, die Hetze im Netz und die Cancel Culture bekommt Stefan dann auch hautnah in seinem Zeitungsbetrieb zu spüren. Auch wenn man weder Theresa noch Stefan zu 100% mag, kann man der einen oder anderen Position durchaus zustimmen. Juli Zeh und Simon Urban haben einen Gesellschaftsroman geschrieben, der sehr aktuell ist und den Finger immer genau in die Wunden des Systems stößt. Man wird nach der Lektüre schon nachdenklich, und die Lektüre gibt einem mit Sicherheit eine Menge Denkanstöße mit auf den Weg.

Zwischen Welten
Zwischen Weltenvon Juli ZehLuchterhand