Leider kam ich mit dem Schreibstil nicht zurecht. Ich habe sehr lange für jede Seite benötigt. Sehr umgangssprachlich, Ein-Wort-Sätze, ich kam nicht in einen Lesefluss.
Und die Story konnte mich auch nicht so packen wie anfangs erhofft.
Die Story an sich hat mir gefallen. Sehr schön fand ich auch, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft ihren Eingang in die Geschichte gefunden haben und dadurch Diversität widergespiegelt wurde, die es auch in der Realität gibt.
Auch das Erzähltempo ist durchweg gelungen. Es gibt keine nennenswerten Längen und auch keine überhasteten Passagen; Autor Norbert Horst hat zudem zwischendurch immer wieder Zeit, seine Charaktere ordentlich zu präsentieren, so dass deren Handlungen nachvollziehbar sind.
Gestört hat mich allerdings die sprachliche Umsetzung. Ich habe nichts dagegen, dass Autor*innen umgangssprachlich schreiben. Aber Norbert Horst schreibt sehr umgangssprachlich. Vor allem gibt es keinen erkennbaren Unterschied zwischen Erzähler-Sprache und der seiner unterschiedlichen Charaktere. Ein arroganter Psychiater spricht im Wesentlichen genauso wie ein einfacher Arbeiter, ein Neonazi genauso wie ein Journalist und so weiter und so fort - und alle verwenden sie übermäßig oft das Wort "Ja" als Füllwort. Das war auffallend und im Verlauf der Geschichte teilweise sehr störend.
Alles in allem ließ sich der Kriminalroman schnell lesen. Er hatte seine spannenden Momente und war insgesamt flüssig geschrieben. Ich hätte mir etwas mehr Sorgfalt bei den Formulierungen gewünscht, der sprachlichen Umsetzung, aber grundsätzlich wurde solide Arbeit abgeliefert.
An sich ein guter Krimi, leider für mich etwas vorhersehbar an manchen Stellen, und ich bin mit dem Schreibstil nicht so ganz warm geworden, und an einigen Stellen kam es mir vor, als hätte da noch was gefehlt, die ein oder andere Erklärung beispielsweise. Zwei-drei Kapitel waren mir ein bisschen too much, und deren Zusammenhang mit dem eigentlichen Plot musste man sich am Ende selbst zusammenreimen. Was zwar nicht schwer war, aber dadurch blieben trotzdem noch die ein oder andere offene Frage.
Viel zu viele Charaktere, kein roter Faden. Ich konnte keine Beziehung zu irgendwem aufbauen. Größtenteils hat mich das Buch eher genervt und irgendwie weiss ich jetzt noch nicht, was ich da gelesen habe.
2 Sterne trotzdem um die Arbeit des Autors zu wertschätzen.
Lost Places für mich ein interessantes Thema, doch leider muss ich sagen, dass dieses Thema gar nicht so primär vertreten ist in diesem Buch, wie ich es gedacht habe. Das schon einmal vorweg.
Die Drei Hauptprotagonisten - Deniz Müller, Alexander Rahn und Camilla Lopez - haben eine gemeinsame Vergangenheit durch die Schulzeit, was auch immer wieder mal erwähnt wird. Gemeinsam sind sie an den Fällen dran. Alexander als Journalist, Deniz als Ermittler und Camilla als Staatsanwältin. Das ganze ist auch recht interessant aufgebaut, doch leider zieht es sich zwischendurch auch ein wenig, weil einfach für mich die Spannung gefehlt hat.
Doch die Lost Places sind wie oben erwähnt nicht sehr großer Bestandteil und das fand ich ehrlich gesagt wirklich schade. Der Todesfall der älteren Dame und die anderen 2 Leichen die hier erwähnt werden, sind doch mehr im Fokus, als die Lost Places, auch wenn dort ein Fundort ist.
Klassische Polizeiarbeit und Ermittlungen, ein für mich wenig überraschendes Ermittlungsende. Trotzdem kann ich hier wirklich für die Charaktere, für die Ruhrpottschnauzen und die Idee noch ein paar Pluspunkte verteilen, weshalb ich für "lost Places" 3 Schmetterlinge verteile. Besonders weil ich im Hinterkopf habe, dass Norbert Horst quasi vom Fach ist, weil er selber mal in diesem Bereich gearbeitet hat.
Für mich war dieses Buch ein solider Kriminalroman. Wirklich mitreißen konnte mich die Geschichte aber leider nicht. Es gab spannende Momente aber auch mehrere Längen. Große Überraschungen oder Twists gibt es hier nicht.
Die Charaktere waren interessant und ein außergewöhnliches Ermittlungstrio. Aber die romantischen Gefühle zwischen der Staatsanwälte sowohl zu dem Kommissar als auch zu dem Journalisten fand ich eher unpassend...
Die Ermittlungsarbeit ist sehr ausführlich, was auch damit zu erklären ist, dass der Autor selbst Kriminalkommissar ist. Hier gab es für mich zu viele Zwischendetails, die den Lesefluss eher gestört als bereichert haben.
Der Titel des Buches, also die Lost Places, spielen doch eher eine untergeordnete Rolle.
Alles in allem war es okay, aber die Reihe werde ich leider wohl eher nicht weiterverfolgen.
Lost Places - Wo die Toten schweigen / Norbert Horst / Krimi / 2024 / 336 Seiten / Goldmann Verlag
Rezensionsexemplar
Es handelt sich um den ersten Band einer neuen Reihe, welche sich um die drei Hauptprotagonist*innen Deniz Müller (Leiter der Mordkommission), Alexander Rahn (Journalist) und Camilla Lopez (Staatsanwältin) dreht.
Die drei haben gemeinsame Vergangenheiten, was immer mal wieder angedeutet wird. Alle drei haben ein Thema, was im Buch immer wieder angesprochen wird. Diese sind sehr unterschiedlich. Zwischen Running Gag und Verwunderung über einen deutschen Nachnamen ist alles dabei. Leider laufen diese Situationen immer wieder gleich ab und haben zu wenig Varianz, auch wenn ich es gut finde, das bestimmte Dinge hervorgehoben werden, da sie leider die Realität wiederspiegeln (Stichwort Alltagsrassismus).
Ich war sehr gespannt, wie das Thema Lost Places in diesem Krimi eingebaut wird und muss leider sagen, dass es nicht so die übergeordnete Rolle spielt, wie ich gehofft hatte. Es gibt zu Beginn mehrere Handlungsstränge mit sehr vielen PoV-Wechseln. Nicht nur denen mit den Hauptfiguren sondern noch viele weitere. Es gibt leider euch welche, wo ich mir jetzt zum Ende hin gar nicht wirklich sicher bin, was die mit dem Fall zu tun hatten bzw. um wen es da überhaupt ging. Ich musste ab und zu aufpassen, nicht den Überblick zu verlieren.
Der Haupt-Fall selbst ist ziemlich klassisch und solide. Ich wurde leider nicht groß überrascht und hatte die ganze Zeit gehofft, dass noch eine Art Twist kommt, mit dem ich nicht gerechnet hätte.
Darauf liegt auch gar nicht so sehr der Fokus in meinen Augen. Der Grund, warum dieser Krimi dennoch interessant und spannend ist und bei der Stange hält, ist, wie die Ermittlungsarbeit dargestellt wird. Man merkt durch und durch, dass der Autor vom Fach ist, denn er war selbst Kriminalhauptkommissar.
Der ganze Ablauf, wie er geschildert wird, wirkt daher so Realitätsgetreu, dass man denken könnte, es wäre genau so passiert. Und das, ohne das der Schreibstil drunter leidet. Dieser ist angenehm und flüssig.
Das sind auch für mich die Gründe, warum dieses Buch im Gesamten doch relativ gut abgeschnitten hat und ich mir vorstellen könnte, auch Band 2 zu lesen.
3,5/5 bzw. 7/10
🧓🧓🧓🧓🧓🧓🧓
Hier wird wieder aus verschiedenen Perspektiven berichtet, was auch sehr gut gelungen ist.
Die Story ist interessant und die Kapitel nicht zu lang. Die Charaktere sind interessant und witzig und ich dachte 3 Mal, dass ich weiß wer der Mörder ist, aber am Ende kommt alles anders.
Schönes Buch.