1 Tage vor
Bewertung:4.5

„In dem Augenblick wusste ich, dass mir dieser Vormittag, dieser kleine Besuch in der Bäckerei in Erinnerung bleiben würde. Weil er für etwas stand, für diese Zeit, diese Wochen zwischen Ende Mai und Mitte September, für diesen Sommer mit Linn.“ Nach einem Zusammenbruch kehrt Linn, Mitte zwanzig, zu ihrer Mutter Annett, Ende vierzig, zurück auf die nordfriesische Halbinsel am Wattenmeer. Annett erzählt wie sie ihre Tochter, nach dem frühen Tod des Vaters, alleine großzog und nun voller Sorge über die Zukunft ihrer Tochter ist. In der engen Phase des Zusammenlebens brechen alte Konflikte auf und beide Frauen hinterfragen ihre Beziehung und überdenken ihre Lebensentwürfe neu. Im Zentrum steht die Mutter-Tochter-Beziehung, die Bilkau mit großer Empathie und Authentizität erzählt. Die Konflikte zwischen den Generationen erscheinen ohne Klischees und mit viel Verständnis für beide Seiten. Lässt mich nachdenken über die Beziehung zu den eigenen Kindern und wird mir nachhaltig in Erinnerung bleiben. Meinerseits absolut empfehlenswert! :)

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
2 Tage vor
Bewertung:3.5

Das komplette Buch ist aus der Sicht von Annett geschrieben. Eine Mutter, die sich nach der Ohnmacht ihrer erwachsenen Tochter Sorgen macht. Sie überdenkt ihr Leben und ihrer Erziehung und versucht die Hintergründe zu erforschen, warum ihre Tochter zusammengebrochen ist. Insgesamt hat mir das Buch sowohl zwischendurch gefallen, als auch manchmal nicht. In manchen Situationen habe ich mich ertappt gefühlt bei der Erziehung und den Gedankengängen zu meinen Kindern. Manchmal konnte ich es jedoch auch nicht nachvollziehen. Schwierig für mich zu beurteilen. Lest es selbst.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
4 Tage vor
Bewertung:2.5

Zwischen Ebbe und Leere - wenn das Leise zu leise wird

Kristine Bilkau schreibt mit der ihr eigenen stillen Präzision, doch Halbinsel bleibt merkwürdig blass. Die Mutter-Tochter-Dynamik, die im Zentrum steht, verspricht zunächst emotionale Tiefe, verliert sich dann aber in behutsam erzählten, aber letztlich kraftlosen Alltagsbeobachtungen. Die Szene der Wattwanderung mit dem flüchtenden Schimmel mag metaphorisch aufgeladen sein, wirkt jedoch wie ein Symbol für den Roman selbst: atmosphärisch, aber richtungslos. Nach dem eindrucksvollen ‚Die Glücklichen‘ hatte ich auf eine ähnlich dichte, gegenwärtige Erzählung gehofft – stattdessen blieb vor allem ein Gefühl der gepflegten Langeweile zurück.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
6 Tage vor
Bewertung:5

Die Geschichte von Annett und ihrer Tochter Linn.

Über das besondere Band zwischen Mutter und Tochter. Das(s) man niemlas loslassen möchte, aber trotzdem ab und zu voneinander flüchten muss. Absolutes Lesehighlight!

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
2. Juni 2025
Bewertung:3

Ich habe Halbinsel in einem fast tranceartigen Zustand gelesen. Die Geschichte ist nur so an mir vorbeigeflogen. Dazu hat auch das Setting am Wattenmeer beigetragen, das ich sehr mochte. Linns Auszeit an der idyllischen Nordsee hat mich an „Windstärke 17“ von Caroline Wahl erinnert. Das Konzept Zukunft wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet - aus der Sicht der Mutter Tochter Beziehung als auch aus einer umweltbewussten Perspektive. Leben und Leben lassen, aber auch Handeln, wenn es nötig ist, das ist für mich die Botschaft, die diese Geschichte transportiert. Eine durchaus angenehme Sommerlektüre für nebelverhangene Tage am Wattenmeer.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
1. Juni 2025
Bewertung:4

Wie lässt man los?

Wenn man ein Kind alleine groß zieht, ist das eine Herausforderung, die man sich wieder wünscht, noch wirklich vorstellen kann, wenn man nicht selbst betroffen ist. Als alleinerziehende Mutter zweier mittlerweile erwachsener Kinder, hab ich mir schon lange mal einen Roman gewünscht, der die Perspektive ein bisschen genauer betrachtet. Mit dem preisgekrönten Roman von Kristine Bilkau wurde mir dieser Wunsch erfüllt. Annett holt ihre Tochter Linn nach Hause, als diese nach einem Vortrag zusammenbricht. Sie erfährt nur wenig, wie es dazu kam und kann sich auch nicht wirklich erklären, warum ihr Kind auf einmal so verändert scheint. Antriebs, schwach und lethargisch bleibt sie länger als geplant, kündigt sogar ihren Job und möchte einen Neuanfang. Annett ist irritiert weil ihre Tochter ihr so wenig erzählt. Sie versucht zwar etwas herauszubekommen, tut dies aber meiner Meinung nach nur sehr halbherzig und kapituliert, fantasiert sich dafür lieber selber zusammen, was der Grund sein könnte. Sie geht auf Zehenspitzen, was ihr Kind betrifft, will ihr nicht zu nahe treten, fühlt sich aber auch im Stich gelassen. Dann kommen auch noch Kosten auf sie zu, denn das gesundheitliche Problem von Linn hatte Folgen für die Annett meint, aufkommen zu müssen. Bilkau hat auf diesen etwas mehr als 200 Seiten, viele Themen hinein gepackt, in erster Linie geht es natürlich um die Mutter- Tochter Beziehung. Doch schon recht schnell habe ich gemerkt, dass hier auch Trauerbewältigung eine große Rolle spielt. Denn Linns Vater starb plötzlich und unerwartet, als sie noch sehr klein war. Annett traut sich an dieses traumatische Ereignis nicht ran. Doch Johann steht immer im Raum, manchmal zwischen Tochter und Mutter, manchmal neben ihnen, doch bleibt er besonders für Linn nicht wirklich greifbar. Ein weiteres Thema ist die Sinnsuche im Leben, das Streben nach Herausforderungen und die Sehnsucht nach Ruhe, die sich oft widersprechen. Sowohl Mutter als Tochter begeben sich diesbezüglich auf unterschiedliche Wege. Es geht um das Erwachsen werden, und wie sich das Verhältnis gestalten soll, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Was ist noch selbstverständlich danach was sollte verantwortungsvoll gehandhabt werden. Meinem empfinden nach hat hier von beiden Seiten kein wirklicher Abnabelungsprozess stattgefunden. Es geht auch um die Wahrung von Distanz und die Suche nach Nähe. Und zum Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass auch ökologische Themen sowie Aktivismus eine große Rolle spielen. Das kam mir aber etwas halbherzig vor. Auf wenigen Seiten hat die Autorin es trotzdem geschafft, die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themen zu transportieren. Ich fand es sehr gelungen, außerdem noch einen Spannungsbogen einzubauen, bei dem ich hin und hergerissen war, wie meine Einschätzung der Dinge ist. Bilkau führt uns meiner Meinung nach bewusst auf eine mögliche Fährte. Das hat mich auch ins grübeln gebracht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich ganz anders wäre und Gespräche eingefordert hätte. Das war manchmal schwer auszuhalten, dass Annett, ohne genau zu wissen, was wirklich Sache war, interpretiert obwohl sie sicherlich jedes Recht gehabt hätte, von ihrer Tochter Klärung einzufordern. Das bezieht sich für mich hauptsächlich auf die Kostenfrage, von der die Tochter noch nicht mal zu ahnen scheint und die Mutter sich schon vor der horrenden Summe fürchtet. Mit dem Ende war ich fein. Nicht alles wird auserzählt und das ist auch in Ordnung. Es handelt sich eben um einen inneren Monolog der Mutter, die zwischen Klärung und Geduld schwankt um am Ende für sich einen gebaren Weg zu finden.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
1. Juni 2025
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Bewertung:4

Ein kleines überraschendes Highlight war für mich diesen Monat „Halbinsel“ von Kristine Bilkau. Ich habe es in der Bibliothek gesehen und einfach mal blind mitgenommen. Ich dachte mir, bei den paar Seiten bestimmt was nettes kurzweiliges für ein bisschen Abwechslung. Aber holy guacamoly, was hat die Autorin nicht alles in diese 220 Seiten gepackt. Wir begleiten Annett durch ihr Leben. Ihre Tochter wohnt nach einem Schwächeanfall vorübergehend bei ihr und die beiden grooven sich nach und nach wieder in den Alltag ein. Im Grunde war es das auch schon an Handlung. Aber man erfährt so viel Backstory. Wie die beiden an dem Punkt landen konnten, an dem sie sind. Es geht viel um Familie, Generationskonflikte, das beste aus dem eigenen Leben machen. Aber nicht das beste für andere, sondern nur für sich selbst. Das waren viele Themen, auch sehr ernste, die so charmant verpackt wurden, dass ich wissen wollte wie es weitergeht. Ich hätte nie gedacht, dass man eine Geschichte ohne wirklichen Spannungsbogen so fesselnd schreiben kann. Ein kleines Highlight. ⭐️⭐️⭐️⭐️

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
30. Mai 2025
Bewertung:5

Annetts Tochter Linn, die Mitte 20 ist und nach einem zielstrebigen Studium ihre erste Stelle angetreten hat, wird bei einem Vortrag ohnmächtig und erholt sich erstmal für ein paar Tage bei Annett. Aus den Tagen werden Monate, nachdem Linn ihre Stelle aufgegeben und ihre Berliner Wohnung gekündigt hat. Das alles läuft nicht ganz konfliktfrei ab, denn Annett, die Linn nach dem frühen Tod ihres Vaters allein großgezogen hat, projiziert doch allerlei Vorstellungen auf Linn, denen Linn wiederum nicht entsprechen will. Mir hat dieses Buch gut gefallen, gerade auch die Reflektionen von Annett zum Thema Elternsein und unterschiedlichen Vorstellungen der Generationen.

Halbinsel
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30. Mai 2025
Bewertung:4

Super gut geschriebenes Buch, dass mir die Perspektive meiner Mama besser verständlich gemacht hat und mich auch emotional mitgenommen hat. Habe mich in manchen Situationen in Linn definitiv wiedergesehen! Die letzten 10-20 Seiten haben mich nicht so mitgenommen, aber den Rest fand ich top!

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30. Mai 2025
Bewertung:4

Mutter-Tochter-Beziehung mit ungelösten Konflikten

Der Roman Halbinse von Kristine Bilkau beschreibt die Beziehung der 49 Jährigen Erzählerin mit ihrer 25 jährigen Tochter Linn. Nach einem körperlichen Zusammenbruch während eines Vortrags in einem Luxushotel in der Nähe von Berlin zieht Linn zurück zu ihrer Mutter in ihre Heimat auf einer Halbinsel in Schleswig Hollstein in der Nähe von Husum. Die Mutter hatte, wie so oft im Leben, hohe Erwartungen, an die Tochter gestellt insbesondere während ihrer Kindheit und Adoleszenz. Diese unverarbeiteten Konflikte schweben zwischen den beiden Frauen. Das Thema ist sehr wichtig in der heutigen Zeit, aber der Roman hat es nicht geschafft mich tiefgründig zu beeindrucken. Die Handlung war stellenweise sehr gestellt und teilweise fehlt mir die Tiefe der Charaktere.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
29. Mai 2025
Bewertung:3.5

Wahrscheinlich mehr von erwartet, weil es den Buchpreis gewonnen hat und deswegen nicht so überzeugt, schwer zu sagen.

Ein Buch über eine Mutter- Tochter Beziehung, wie es ist, wenn die Tochter schon erwachsen( Mitte 20) bei der Mutter wieder einzieht, weil sie eine Art Burnout erlebt. Parallel ist der Klimawechsel eingebunden, die Geschichte spielt am Wattenmeer. Alles in einem flüssig zu lesen, es ist wie eine Art Ausschnitt aus dem Leben, den man mitverfolgt. Kann nicht genau definieren, was mir gefehlt hat. Vielleicht eine Identifikation und Sympathie mit einer der Figuren?

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
25. Mai 2025
Bewertung:5

Die Ich - Erzählerin Annett(49 Jahre) erzählt, wie es ist/ war, als ihre 25 jährige Tochter Linn wieder bei ihr einzieht, nachdem sie bei einem Vortrag einen Schwächeanfall erlitt. Der gesamte Tages-Lebensrhythmus der allein lebenden ( und auch alleinerziehenden) Annett gerät durcheinander. Sie rutscht automatisch wieder in die Mutter- Rolle ( mit Besorgnis, Fragen, Projizierungen, Zukunftsängste- aber auch- Freude, Liebe, Fürsorge, Lösungsvorschläge, Pragmatismus..etc).

Schwer ist es für sie, Linn‘s Verhalten/ Reaktionen zu verstehen. Sie einfach machen oder nicht machen zu lassen… Und nebenbei sind da auch noch die neuen Nachbarn und Levin, ein Hotel mit einem Gemäldeschaden zu ihren Kosten, der verstorbene Ehemann und die Klimakrise. Alles sehr leicht erzählt- obwohl die Themen so unterschiedlich und schwierig sind. Ich hätte gerne Annett und Linn noch länger begleitet. Ich las über ihre Probleme , Liebe, Sorge, Trauer und fühlte mich verstanden.

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25. Mai 2025
Bewertung:4

Sanft in all seiner Schwere

Der Roman Halbinsel von Kristine Bilkau wurde dieses Jahr mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Ich hab das Buch sehr gerne gelesen. Es hatte aus meiner Sicht eine gewisse Sanftheit in all der Schwere, die durch Themen wie Trauer, den Klimawandel, die Ausnutzung von Macht und Überforderung im Beruf eingewoben und auf spannende Weise verarbeitet wurde. Ich habe mich im Setting sehr heimisch und wohl gefühlt. Ich mochte auch, dass es nur diesen einen bestimmten Ausschnitt der Biographie zeigt, so bleibt noch viel Raum, um die Geschichte in der eigenen Vorstellung weiterzuspinnen.

Halbinsel
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25. Mai 2025
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Bewertung:4

»Lass mir diese Ruhe doch. Was sind schon einige Woche, in denen alles etwas langsamer läuft? Zwei, drei Monate in einem ganzen Leben?« (100) »HALBINSEL« von Kristine Bilkau ist ein einfühlsames, ruhiges Porträt einer Mutter-Tochter-Beziehung. Mit ihrem erstaunlichen Sinn für die feinen Beobachtungen von menschlichem Verhalten und Beziehungen erzählt die Autorin von Annett und Linn, letztere ist nach einem Zusammenbruch auf einer Konferenz wieder bei ihrer Mutter im gemeinsamen Zuhause an der Nordsee eingekehrt. Im wieder Zueinanderfinden und Austausch erfahren nicht nur die Mutter und Tochter mehr übereinander, sondern auch die Lesenden werden ganz geschickt zum Nachdenken angeregt, wenn es um Spannungen zwischen den Generationen, Zusammenleben, Familie, Verlust, Verantwortung und (persönliche) Sinnsuche geht. 💭 Vor dem Setting des norddeutschen Wattenmeers 🌊 wird eine gelungene und nie aufgesetzte Atmosphäre geschaffen. »Inzwischen habe ich begriffen, es grenzt an ein Wunder, wenn man geliebte Menschen um sich hat und sie nicht zu früh verliert. Ein noch größeres Wunder ist es, wenn es einem mehrmals im Leben gelingt, jemanden zu finden, der es gut mit einem meint.« (50) Trotz dieser existenziellen Fragen und Gesellschaftskritik verliert das Buch nie seine Leichtigkeit und erheitert mit dem ein oder anderen Gespräch und Gedanken (Stichwort Stellenanzeigen). 🫧 Ein wunderbares Buch, das nachhallt und ich sehr gerne weiterempfehle. 🩷 »Mit der Gewissheit, dass es ins Leere laufen würde, fragte ich sie zwischendurch: Alles okay? Als hätte diese Floskel jemals einen Menschen zum Reden gebracht.« (62)

Halbinsel
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23. Mai 2025
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Bewertung:4

In diesem Buch geht es um eine Mutter und ihre erwachsene Tochter – und darum, wie schwer es manchmal ist, einander wirklich zu verstehen. Auf den ersten Blick passiert nicht viel. Es gibt keine große Handlung, keine dramatischen Wendungen. Aber in den Gedanken der Mutter Annett tut sich viel. Sie fragt sich, wie sie ihrer Tochter helfen kann – und denkt gleichzeitig viel über ihr eigenes Leben nach. Obwohl ihr Leben ganz anders ist als meins, habe ich mich in vielen ihrer Gedanken und Gefühle wiedergefunden. Das hat mich sehr berührt. Die Veränderungen bei den Figuren passieren ganz langsam, fast unbemerkt – und plötzlich ist das Buch zu Ende. Ich hätte gern noch weitergelesen und erfahren, wie es mit den beiden weitergeht. Ein ruhiges, schönes Buch über Familie, Erwartungen und das Gefühl, manchmal nicht weiterzuwissen – aber auch über Hoffnung und Verbundenheit.

Halbinsel
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21. Mai 2025
Bewertung:4

Halbinsel gewann den Preis der Leipziger Buchmesse 2025 und das meiner Meinung nach absolut verdient.   Bilkau hat mit Halbinsel einen ruhigen aber tief bewegenden Roman erschaffen, der lange im Gedächtnis bleibt. Anett lebt in einem Haus in der Nähe von Husum, nach einem Zusammenbruch ihrer Tochter Linn holt sie diese zu sich zurück nach Hause um zu genesen.   Aus einigen Tagen wurden Monate und Linn wie auch Anett stellen sich ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Beide Generationen versuchen sich wieder anzunähern und ihre eigenen Welten neu zu orientieren. Es ist ein emotionales Zusammenspiel aus der Verantwortung als Mutter und der Freiheitsliebe der Tochter.   Themen wie Verlust, Erinnerungen und Verbundenheit werden eindrucksvoll und leise besprochen. Bilkaus Schreibstil ist wunderschön und geht unter die Haut. Grade wegen des unaufgeregten Erzählstils fühlte ich mich so eingenommen von der Geschichte und vor allem der wunderschönen Landschaft im Wattenmeer.   Für mich ist Halbinsel ein einzigartiges Buch über eine Mutter- Tochter Beziehung. Über zwei selbstbestimmte Frauen die ihren Weg gehen, die lernen mussten mit Verlust auszukommen und sich mehr oder weniger alleine durch die Welt schlagen. Ich kann nur jedem ans Herz legen dieses Buch zu erleben. Anett ist eine tolle empathische, offenherzige und kluge Protagonistin und Erzählstimme. Ich möchte auf jeden Fall weitere Bücher von Kristine Bilkau lesen.

Halbinsel
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20. Mai 2025
Bewertung:2

Leise Töne, die mich nicht erreicht haben.

Eine stille Geschichte über Mutter und Tochter, Entfremdung und langsame Annäherung. Fern beobachtet, aber für mich leider zu distanziert. Ich bin mit den Figuren nicht warm geworden und musste mich durchquälen.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
20. Mai 2025
»Schwanger werden, ein Kind zur Welt bringen, den Partner verlieren, das Kind großziehen, es davongehen sehen, diese Jahre: hier, das sind sie gewesen, und hier, das sind die Fehler, die du gemacht hast.«
Bewertung:5

»Schwanger werden, ein Kind zur Welt bringen, den Partner verlieren, das Kind großziehen, es davongehen sehen, diese Jahre: hier, das sind sie gewesen, und hier, das sind die Fehler, die du gemacht hast.«

Nachdem Linn auf einer Tagung, mitten während ihres Vortrags, zusammengebrochen ist, holt ihre Mutter Annett sie einige Tage zu sich, damit sich diese auskurieren kann. Aus diesen wenigen Tagen werden immer mehr und beide Frauen, die mittlerweile einiges voneinander trennt, versuchen Distanz zu überwinden und wieder zueinander zu finden, nachdem Linn gleich nach dem Abi hinsichtlich ihrer beruflichen Interessen immer unterwegs war. Dabei berühren sie Themen, über die sie so noch nicht geredet haben, wie der überraschende Tod von Linns Vater, als diese noch ein Kind war. Zwischen alldem stehen Erwartungen. Erwartungen Annetts an ihre Tochter, insbesondere an ihre weitere Karriere, die beendet zu sein scheint, da sie Job und Wohnung gekündigt hat und wieder –  nicht mehr nur kurzfristig – bei ihrer Mutter eingezogen ist. Aber auch Linns Wunsch, akzeptiert zu werden und Vertrauen geschenkt zu bekommen, da sie ihren Weg gehen wird, egal wie. Auch wenn Annett sich über Linns distanziertes Verhalten und einige ihrer Entscheidungen wundert, wird ihr doch mit der Zeit bewusst, wie ähnlich sie sich trotz allem sind. Beide merken, dass gegenseitiges Misstrauen und gesellschaftliche Ansprüche nichts bringen, sondern sie vielmehr zueinander halten sollten, da sie so viel mehr verbindet, als ihnen bewusst ist. Eine atmosphärische Bildsprache bestimmt diesen Roman, die nicht nur den Schilderungen der Landschaft geschuldet ist. Auch wenn nach dem Zusammenbruch thematisch nicht viel passiert, wurde es mir kein bisschen langatmig. Wenn man eher ruhigere, aber dennoch tiefsinnige Romane mag, die zudem in Meernähe spielen, dann ist dieser ein absolutes Muss! Vollkommen zurecht wurde Kristine Bilkaus Roman „Halbinsel“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025 ausgezeichnet.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
19. Mai 2025
Vollkommen zurecht mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet, ist Halbinsel von Kristine Bilkau ein kurzweiliges und gleichzeitig sehr intensives Buch.
Bewertung:5

Vollkommen zurecht mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet, ist Halbinsel von Kristine Bilkau ein kurzweiliges und gleichzeitig sehr intensives Buch.

In einer unaufgeregten, atmosphärischen Sprache erzählt Bilkau von einer komplexen Mutter-Tochter-Beziehung, die geprägt ist von Liebe und Vertrauen, aber auch von unausgesprochenen Konflikten, alten Verletzungen und tiefen Prägungen. Im Mittelpunkt steht Anett, eine zurückgezogen lebende Bibliothekarin in Nordfriesland, die nach einem Schicksalsschlag ihre Tochter Linn allein großgezogen hat. Als Linn – mittlerweile Mitte 20 und beruflich erfolgreich – nach einem Zusammenbruch wieder bei ihrer Mutter einzieht, beginnt ein leiser, manchmal schmerzhafter Prozess der Annäherung zwischen den beiden. Vor der Kulisse der nordfriesischen Wattenmeerlandschaft zeichnet Bilkau ein feinfühliges, nuancenreiches Porträt zweier Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die sich mit dem Sinn des Lebens, familiären Erwartungen und ihrer gemeinsamen Vergangenheit auseinandersetzen. Mich hat dieser Roman – sowohl als Tochter als auch als Mutter – auf vielen Ebenen berührt.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
19. Mai 2025
Bewertung:3

Literarischer Essay getarnt als Mutter-Tochter Geschichte

Kein typischer Roman, sondern eher literarischer Aufsatz verpackt in eine Geschichte über eine alleinerziehende Mutter, die mit ihrer mittlerweile 25-jährigen Tochter nicht viel Kontakt hat. Literarische Sprache in kurzen Abschnitten und Sätze mit vielen Kommata. Die kurzen Abschnitte haben dazu geführt, dass ich am Anfang sehr schnell weiter gekommen bin - die Sprache hat mich aber irgendwann genervt. Irgendwann hatte ich dann weniger das Gefühl, eine Geschichte, sondern einen Aufsatz zu lesen über aktuelle Probleme der Gesellschaft. Es gibt nicht so wirklich eine Handlung, die wir verfolgen - es geht mehr um Gedanken und zwischenmenschliche Beziehungen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Beziehung zwischen Mutter und Tochter im Vordergrund gestanden hätte und mehr Dialoge zwischen den beiden. Insgesamt ein bunter Flickenteppich, der mir am Anfang Spaß gemacht hat. Letztendlich war es nichts für mich, auch wenn ich verstehen kann, warum so viele es mögen.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
18. Mai 2025
Geht mir ins Herz und meine Gedanken kommen nicht zur Ruhe 🙏
Bewertung:4

Geht mir ins Herz und meine Gedanken kommen nicht zur Ruhe 🙏

Hab ich sehr gemocht, und konnte ich sehr gut nachvollziehen. Als Mama stelle ich mir diese Fragen oft. Dieser Verlust und der Wunsch nur das Beste zu wollen………..

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
15. Mai 2025
Bewertung:5

Ein sehr berührendes Buch über Verlust eines geliebten Menschen und dem Spagat sein Kind zu beschützen, es trotzdem loslassen zu können und wieder zu erlernen, für sich selbst zu sorgen. Ich habe mich oft in der Gefühlswelt von Annett wiedergefunden. Ich konnte das Buch gar nicht weglegen. Es war so tief und intensiv, und das bei gerade mal 221 Seiten. Einfach wunderbar.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
14. Mai 2025
Bewertung:4.5

Ein leises, aktuelles, vielschichtiges und sehr gut zu lesendes Buch!

Annett, Mitte 40 und Mutter von Linn, erzählt von einem Sommer mit ihrer Tochter. Linn ist eigentlich längst bei ihrer Mutter ausgezogen, hat sehr erfolgreich ihr Studium abgeschlossen und eine gute Anstellung als Umweltmanagerin erhalten. Nichts deutete darauf hin, dass irgendetwas im Leben von Linn nicht in Ordnung ist. Doch dann hat sie plötzlich einen Zusammenbruch und zieht wieder zurück zu ihrer Mutter nach Schleswig-Holstein. Was eigentlich nur für den Übergang im Genesungsprozess gedacht war, wird sehr schnell zur dauerhaften Lösung. Linn richtet sich häuslich ein, sucht sich einen Aushilfsjob und scheint gar nicht mehr in das alte Leben zurück zu wollen. Annett kann diese Situation nur schwer aushalten, versucht keinen Druck zu machen, kann aber nicht verstehen, wo der Enthusiasmus ihrer Tochter geblieben ist. Die Lesenden begleiten Annett bei ihrem Reflexionsprozess, den sie u.a. In Zwiegesprächen mit ihrem tragisch und viel zu früh verstorbenen Ehemann und Vater von Linn führt. Kristina Bilkau beschreibt die Annäherung von Mutter und Tochter in einer sehr unaufgeregten Art und Weise und nimmt dabei verschiedene Themenauf, ohne die Handlung zu überfrachten. Sukzessive versteht man die Hintergründe, die Linn in die Krise geführt haben und es ist schön zu lesen, dass auch Annett sich mit der neuen Situation zunehmend besser arrangieren kann und ihre eigen Wünsche und Bedürfnisse wieder in den Vordergrund treten. Das Buch hat auch bei mir dazu geführt stärker auf die Kinder und ihr Tempo zu hören. Sie werden ihren Weg machen auf ihre eigene Art. Wer gerne Bücher mit leisen Tönen liest, wird mit diesem Buch sicher eine große Freude haben.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
13. Mai 2025
Bewertung:3.5

Das Buch ist klug erzählt, besonders beeindruckt hat mich die perspektivische Vielschichtigkeit der Mutter. Gerade durch ihre Beobachtungen wirkte das erzählte so wahrhaftig und unmittelbar, wie direkt aus dem Leben gegriffen. Der Kern der gegenübergestellten Generationen ist für mich äußerst stimmig getroffen. Statt eindeutiger Botschaften bietet der Text wohl viel mehr Einladungen zum Verstehen an beide Generationen. Und gerade hier sehe ich die Empfehlung zum Lesen. Auch wenn ich mir stellenweise mehr Bewegung im Erzählstrang gewünscht hätte, etwa durch stärkere emotionale Höhen und Tiefen , bleibt es für mich ein kluges, rundum wichtiges Buch, dem ich durchweg mit Interesse gefolgt bin. Und doch habe ich während des gesamten Hörens auf irgendetwas gewartet, dass ich nicht benennen kann.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
12. Mai 2025
Bewertung:5

Ein leises und tiefgehendes Buch, das zum Nachdenken anregt. Wie leben wir Elternschaft, wie fühlen sich Eltern ihren Kindern gegenüber und wo stehen Eltern, wenn die Kinder erwachsen sind? Leseempfehlung.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
11. Mai 2025
Bewertung:4.5

Sehr bewegendes Buch über eine Mutter-Tochter-Beziehung. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und hinterfragt ihr bisheriges Leben. Können beide einen Neuanfang wagen? Manches liest man zwischen den Zeilen, wieder anderes sackt erst später ins Bewusstsein. Auch ich habe mich manchmal wieder erkannt und mich gefragt: hätte ich dies oder das anders machen können? Klar...sicher. Aber wir sind, wer wir sind. Mit den Erfahrungen, die wir gemacht haben. Das ist Leben. Manchmal müssen wir es nur aus einem andern Blickwinkel betrachten.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
11. Mai 2025
Vollkommen verdient mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet! Kristine Bilkau ist für mich absolute Buchpreis-Kandidatin mit ganz feinem Gespür für zwischenmenschliche Nuancen auch abseits der primär thematisierten Mutter-Tochter-
Beziehung bei zugleich wichtiger (zeigefingerfreier) Aufklärungsarbeit über Klimaschutz!
Bewertung:4.5

Vollkommen verdient mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet! Kristine Bilkau ist für mich absolute Buchpreis-Kandidatin mit ganz feinem Gespür für zwischenmenschliche Nuancen auch abseits der primär thematisierten Mutter-Tochter- Beziehung bei zugleich wichtiger (zeigefingerfreier) Aufklärungsarbeit über Klimaschutz!

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
11. Mai 2025
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Bewertung:5

Ein ruhiger, kluger Roman über den ich mich nach dem Lesen gerne mit jemandem austauschen würde. Das Buch wird aus der Sicht von Annett erzählt: 49 Jahre alt, Bibliothekarin, Widwe, Mutter einer 24jährigen Tochter, lebt mit Hund Bo in einem Haus in Husum. Ihre Tochter Linn hat Umweltmanagement in Schweden studiert, lebt nun in Berlin, hat einen guten Job. Nach einem Zusammenbruch während eines Vortrages zum Klimaschutz, kehrt sie nach Hause zu ihrer Mutter zurück. Aus ein paar Tagen werden Wochen, dann Monate. Wir verfolgen eine liebevolle und dennoch kontroverse Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Die jeweiligen Sorgen, Ängste, Enttäuschungen und Herausforderungen, die das Leben stellt. Anfangs konnte ich mich gut in Annetts Empfindungen einfühlen und ihre Bedenken gegenüber Linns Entscheidungen nachempfinden. Nach und nach habe ich aber auch Linns Sichtweise verstehen können. Nordsee, Wattwanderung, Strandritt, Muttersein, Klimalobbyismus, Trauer, Identitätsentwicklung, Generationen Z. Viele Themen, die mich inspiriert und nachdenklich gemacht haben.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
9. Mai 2025
Bewertung:4

Die sehnsüchtige Rückblick einer Mutter, was sie angesichts der gegenwärtigen Krise bei der Erziehung ihrer Tochter falsch gemacht hat, nachdem diese Tochter einem Schwächeanfall bei einer Tagung erleidet. Einer Tagung zum Thema Klima, bei einem Vortrag vor den Firmenvertretern, die mit CO2 Zertifikaten handeln, als könnte man mit der Zukunft verhandeln, sich zu verspäten angesichts der gegenwärtigen Krise. Vieles davon bewegt. Der Schimmel ein Leitmotiv galoppiert aus dem "Schimmelreiter" von Th. Storm, Ipsen ist zu Besuch im Buch und trotzdem scheint alles zu überdeutlich. Gut, vielleicht ist das notwendig angesichts der gegenwärtigen Krise.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
8. Mai 2025
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Bewertung:4.5

Ich wollte schon länger eine Geschichte von Kristine Bilkau entdecken. Nachdem sie jetzt kürzlich mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025 ausgezeichnet wurde, war es höchste Eisenbahn, endlich in ihre Erzählwelt einzutauchen. Direkt beim Einstieg habe ich gemerkt, dass der Schreibstil von Kristine Bilkau ganz besonders ist. Ihre leisen aber bedeutungsvollen Töne haben mich teilweise laut und eindringlich erreicht. Über den Inhalt an sich kann ich gar nicht so viel sagen, da der Klappentext schon einen doch größeren Einblick in den Roman gibt und ich möchte nichts vorwegnehmen. Wir erleben hier mehr als nur eine Geschichte über eine Mutter-Tochter Beziehung, denn die Thematik liegt ganz nah am Puls der Zeit. Außerdem werden die Themen Trauer, Loslassen und Verlust aufgegriffen, was die Autorin im Gesamtwerk beeindruckend vereint. Mit etwas über zweihundert Seiten erleben wir eine gehaltvolle und tiefgründige Entwicklung zwischen Annett und Linn, aber auch jeweils über die beiden Frauen, was zum Nachdenken anregt. „Halbinsel“ hat mich sehr berührt und ich kann verstehen, warum dieses Werk ausgezeichnet wurde. Absolut verdient! Happy Reading! Jasmin ♡

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
7. Mai 2025
Bewertung:5

Ein völlig unaufgeregtes Buch über einen Mutter-Tochter-Konflikt. Ich habe mich an vielen Stellen ertappt. Als Bonus kommt hinzu, dass die Handlung in Norddeutschland spielt und mir die Landschaft und Orte sehr vertraut waren. Noch nie sind mir die Begriffe Emissionshandel und CO 2 Zertifikate so einfach erklärt worden😁 wie auf S. 139f.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
6. Mai 2025
Bewertung:5

Toll

Halbinsel von Kristine Bilkau aus dem #luchterhandverlag 🤍 Dieses Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen und nun versuche ich es in Worte zu fassen. . Die Geschichte ist leicht zu lesen. Hier taucht ihr sofort ein. Das gefällt mir. Das bringt Freude. . Knapp über 200 Seiten und ich hätte noch viel mehr lesen können. . Die Autorin hat mich eingelullt. Schwierige Themen? Traurige Lebensphasen? Gibt es hier. Aber sie ziehen den Lesenden nicht herunter. Wir begleiten. Toll. . Melancholisch oder wehmütig… ja, vielleicht. Aber auf gute Art und Weise. . Hut ab. Mir hat es gefallen. Ich mochte die Atmosphäre. Den Schreibstil. Die Protagonisten. . Buchtipp

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
5. Mai 2025
Bewertung:4

Melancholisch und berührend

Der Einstieg in Halbinsel fiel mir zunächst etwas schwer – die Erzählweise ist sehr langsam, der Anfang wirkt beinahe spröde. Doch je weiter ich las, desto mehr entfaltete die Geschichte ihre Wirkung. Die zurückhaltende Sprache, die zu Beginn fast distanziert erschien, erwies sich im weiteren Verlauf als kraftvoll – leise, aber eindringlich. Besonders gegen Ende wurde die Erzählung immer berührender. Halbinsel ist eines dieser Bücher, das sich nicht laut aufdrängt, sondern sachte unter die Haut geht. Es regt zum Nachdenken an, bleibt in seiner Melancholie schön und hinterlässt einen stillen Nachhall. Ich kann gut nachvollziehen, warum es so viele Leser*innen begeistert – es braucht Zeit, aber es lohnt sich.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
5. Mai 2025
Bewertung:5

Das Buch ist völlig verdient mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025 ausgezeichnet worden, eins meiner bisherigen Jahreshighlights 🥰 Kristine Bilkau beschreibt gekonnt die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, die Bewältigung von Trauer, Hoffnung, Verzweiflung, Antriebslosigkeit, Sehnsucht. Und alles vor der Kulisse des Wattenmeeres. Ein ruhiges, aber tiefgehendes Buch, das lange nachhallt.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
5. Mai 2025
Ein echtes Lesehighlight – still, stark, nachwirkend
Zurecht ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025
Bewertung:5

Ein echtes Lesehighlight – still, stark, nachwirkend Zurecht ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025

Halbinsel von Kristine Bilkau ist ein leises, eindringliches Buch, das ich an einem einzigen Tag gelesen habe – so sehr hat es mich gepackt. Für mich gehört es zu den großen Lesehighlights der letzten Jahre. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer erwachsenen Tochter, die nach einem Zusammenbruch wieder ins Elternhaus zurückkehrt. Die Tochter zieht sich zurück – und öffnet sich zugleich auf ihre Weise. Diese Bewegung verändert auch die Mutter: Sie beginnt, ihre eigene Rolle zu hinterfragen, Erinnerungen neu zu betrachten und das Verhältnis zu ihrer Tochter neu zu denken. Für mich – als Mutter von zwei Kindern – war dieses Buch tief berührend. In vielen Gedankengängen der Mutter habe ich mich wiedergefunden, mitunter fast schmerzhaft genau. Und zum ersten Mal seit Langem habe ich wieder Sätze markiert – weil sie so klug, feinfühlig und nachhaltig formuliert sind. Halbinsel ist ein Roman über Nähe und Distanz, über Loslassen, Verantwortung und das stille Ringen um Verbindung. Ein stilles, starkes Buch, das lange nachhallt – und völlig zurecht mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025 ausgezeichnet wurde.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
3. Mai 2025
Bewertung:4

Nicht umsonst ist Kristine Bilkau mit diesem Werk Preisträgerin des Leipziger Buchpreises! 👏🤩

Heute möchte ich Euch ein Buch vorstellen, das mich zunächst etwas irritiert hat, denn ich dachte mir: Was will mir die Autorin eigentlich sagen? Worum geht’s in „Halbinsel“? Denn ich empfand es mehr oder weniger als so „dahinplätschernd“ - aber genau für diese Erzählweise habe ich Kristine Bilkau am Ende ins Herz geschlossen. Im Zentrum des Romans, der sogar den Leipziger Buchpreis verliehen bekam, steht ein Mutter-Tochter-Duo: Annett mit ihrer bereits erwachsenen Tochter Linn. Ein Zusammenbruch während eines Vortrags bringt Umweltvolontärin Linn wieder zurück zu ihrer Mutter - was zunächst nur zur Erholung für eine Woche gedacht war, wird zu Monaten. Die beiden verbringen den Sommer zusammen auf einer Halbinsel im nordfriesischen Wattenmeer. Eigentlich waren sie mal ein eingeschworenes Team, denn das Leben hat ihnen einiges abverlangt durch den plötzlichen Tod des Vaters von Linn und Annett wurde zur Alleinerziehenden vor zwanzig Jahren. „Wir parkten in der Nähe des Kiosks am Deich und gingen los. Der feste, leicht gewellte Wattboden fühlte sich warm an unter meinen Füßen. Der Backstein lag schwer in meinem Rucksack, ich hatte ihn mitgenommen, um ihn an einer Stelle, die sich passend anfühlen würde, zurück ins Watt zu legen. In der Ferne bewegten sich wieder zwei Kutschen Richtung Hallig. Die Sonne glitzerte in den Wasser-lachen. Einige Male blieben wir stehen, um uns herum war es so still, dass wir ein leises Knistern aus dem Boden hören konnten, Organismen, Sedimente. »Erzähl uns noch mehr von der versunkenen Stadt«, sagte Linn zu Agnes. »Ich bin hier aufgewachsen - und weiß so gut wie nichts darüber.«“ In ihren Vierzigern fängt Annett an, sich immer intensiver mit den großen Fragen des Lebens, aber auch mit den Herausforderungen der Gesellschaft unserer Gegenwart auseinanderzusetzen wie dem Klimawandel, transgenerationaler Verantwortung, der Habgier von Unternehmen, aber auch persönliche Überlegungen wie ihre eigenen Erwartungen an die Zukunft, aber auch die ihrer Tochter Linn, treiben sie um. Die Suche nach dem Glück verbindet die beiden Figuren Annett und Linn - sie finden es, indem sie eher zurückgezogen, ruhig und bescheiden durchs Leben schreiten. Der frühe Tod des Vaters Johan bleibt für eine Fehlstelle, eine Lücke im Leben, für die es kein Füllmaterial gibt, was sie auch tun. Ich habe „Halbinsel“ vor allem wegen seines Vibes gerne gelesen - denn auf eine ebenso süffige wie sentimentale Weise erzählt Kristine Bilkau diese melancholische Mutter-Tochter-Story. Es war mein erstes Werk, das ich von der Autorin gelesen habe, aber da es mir so gut gefallen hat, habe ich bereits recherchiert, was bisher schon von ihr erschienen ist und habe mir „Nebenan“ auf meine Wunschliste gesetzt. Lasst mich gerne mal in den Kommentaren wissen, ob Ihr schon andere Bücher von Kristine Bilkau gelesen habt und Eure Leseerfahrungen damit. Für „Halbinsel“ spreche ich jedenfalls eine große Leseempfehlung aus - was für ein besonderes Buch!

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
3. Mai 2025
Bewertung:4.5

Eine Reise zwischen Mutter und Tochter!

Ein Roman mit viel stiller Lebensweisheit, regt an zum Nachdenken, reflektiert und schaut zurück und nach vorn! Ich hab es am Nordesee Strand verschlungen ,war ideal! Ein Roman über eine Frau/ Mutter, die ihre Tochter liebt , mit den Ängsten,Sorgen und Wünschen,die man so hat für seine Kinder! Aber eben auch damit konfrontiert wird, daß ihre Tochter eigene Wünsche und Ziele hat! Finde ich sehr schön und still geschildert! Toller Roman!

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
30. Apr. 2025
Was eine berührende Mutter-Tochter-Geschichte
Bewertung:5

Was eine berührende Mutter-Tochter-Geschichte

Achtung: nach der Lektüre dieser wundervollen Geschichte möchtest du 1. den Wald retten 2. diese CO2 Zertifikate verteufeln 3. eine Wattwanderung machen Warum? Dann musst du unbedingt den neuen Roman von der großartigen Kristine Bilkau lesen. Mich hat schon 2022 ihr Roman „Nebenan“ so begeistert. Und nun Halbinsel… 💕

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
29. Apr. 2025
Bewertung:4

Eine Mutter und ihre Tochter

Linn ist Mitte 20 und bricht auf einer Tagung während eines Vortrages um - Kreislaufzusammenbruch. Daraufhin holt die Mutter Annett ihre Tochter für eine Woche zu sich nach Hause ans Meer. Aus einer Woche, werden zwei, drei Wochen, dann Monate. Zwei Frauen - zwei Generationen - Mutter und Tochter, die mit der Zeit feststellen müssen, dass Konflikte aufbrechen. Es geht um das Verstehen und wieder zueinanderfinden. Ich bin ab der ersten Seite in einen ruhigen Roman mit einer modernen Thematik eingetaucht. Es werden generationsübergreifende Probleme angegangen, die gut umgesetzt werden. Einerseits die alleinerziehende Mutter, die sich ein Leben aufgebaut hat - andererseits die Tochter, die noch herausfinden muss, wohin ihre Reise geht. Mir hat vor allem die Sprache gefallen, welche direkt und authentisch daherkommt. Es geht um Beobachtungen, dem Zuhören, Verstehen und Akzeptieren - ein guter Mix für einen Roman, den ich gern weiterempfehle.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
29. Apr. 2025
Bewertung:4.5

Sanft wie eine Brise

Ein sehr unaufgeregtes Buch, mit einem ähnlichen Sog wie Ebbe und Flut. Ich mochte die fließenden Sätze, die kleinen, aber feinen Beobachtungen, die Annäherung von Mutter und Tochter, die auf so vielen Ebenen passiert ist. Vor allem aber möchte ich jetzt direkt ans Wattenmeer.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand
27. Apr. 2025
Bewertung:4.5

Anett und Linn, Mutter und Tochter, sind sich in diesem ruhigen und feinfühligen Roman plötzlich wieder viel näher, als man meinen könnte. Linn, Mitte 20, ist ihren Weg gegangen, hat im Ausland studiert, die ersten Jobs gemeistert und setzt sich für Wiederaufforstungsprojekte ein. Annett ist stolz auf Ihre Tochter. Sie selbst lebt recht zurückgezogen in einem kleinen Ort an der Nordsee, arbeitet in der Bibliothek. Als Linn eines Tages während eines Vortrags einen Schwächeanfall erleidet, zieht sie zunächst für eine Woche zurück zu ihrer Mutter. Aus dieser eine Woche werden Monate , durch die wir die beiden begleiten dürfen und in denen wir in die Vergangenheit blicken, das Jetzt erleben und Zukunftsthemen besprochen sehen. Es geht um Annäherung zwischen den Generationen. Den Erwartungen der Mutter, die ihre Tochter nach dem frühen Verlust des Vaters ins Leben schickt und doch sofort da ist, wenn sie gebraucht wird. Die Tochter, die Themen rund um den Klimawandel und den Umgang der Welt damit in den Fokus stellt. Ich mochte den Roman sehr gern. Kristine Bilkau schreibt wunderbar unaufgregt und zeichnet hier dennoch zwei charakterstarke Protagonistinnen, deren Geschichte einfach echt ist und mit leisen Tönen berührt, weil ich bedingungslose Liebe und Nähe zwischen den beiden spüre. Zusätzlich gelingt es, dass ich mich neu mit dem Blick auf Klimathemen beschäftige. Denn auch dafür gibt es in diesem Roman jede Menge Anreize.

Halbinsel
Halbinselvon Kristine BilkauLuchterhand