
Für mich ist „Der Nachtzirkus“ ein ganz besonderes Buch. Es erzählt nicht nur eine Geschichte, es schafft eine eigene Realität. Wer Magie, leise Töne und eine außergewöhnliche Atmosphäre liebt, wird dieses Buch genauso verschlingen wie ich.
Es gibt Bücher, die liest man, und es gibt Bücher, die erlebt man – „Der Nachtzirkus“ gehört für mich ganz eindeutig zur zweiten Kategorie. Schon nach wenigen Seiten war ich völlig eingenommen von der Atmosphäre, die Erin Morgenstern erschafft: geheimnisvoll, poetisch, irgendwie entrückt von Raum und Zeit. Was mich besonders berührt hat, war die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Man taucht nicht nur in eine Handlung ein, man wird Teil dieses rätselhaften Zirkus, als würde man selbst durch die nächtlichen Zelte wandern. Die Beschreibungen sind so lebendig, dass ich beim Lesen tatsächlich manchmal vergessen habe, dass ich gar nicht wirklich dort bin – ich habe den Duft von Karamell gerochen, das Knirschen des Zirkusbodens gespürt und gestaunt wie ein Kind. Celia und Marco, die beiden Hauptfiguren, haben mich tief bewegt. Ihre Geschichte ist keine kitschige Romanze, sondern eine leise, fast schmerzhafte Verbindung zweier Menschen, die sich in einem Kampf wiederfinden, den sie sich nicht ausgesucht haben. Gerade diese Mischung aus Liebe, Schicksal und innerem Konflikt macht die Erzählung für mich so eindringlich. Was mir ebenfalls sehr gefallen hat, war die Struktur des Romans – nicht immer linear, manchmal rätselhaft, aber gerade das macht den Reiz aus. Ich liebe Bücher, die mich fordern und gleichzeitig in eine andere Welt entführen. Auch nach dem letzten Kapitel habe ich das Buch nicht wirklich aus der Hand legen können. „Der Nachtzirkus“ bleibt – wie ein Traum, den man nicht vergessen möchte.