"Im Winter Schnee, nachts Sterne" ist die zweite Hälfte von Enaiatollahs Reise von Afghanistan nach Italien. Auch wenn man sein erstes Buch nicht gelesen hat, kommt man in seine Geschichte sehr gut rein. Er lebt seit ein paar Jahren als anerkannter Flüchtling in Italien und macht sich auf die Suche nach seiner restlichen Familie, die er in Afghanistan zurücklassen musste. Obwohl seine Geschichte keine leichte ist, ist sie durch die leichte Sprache nahbar und keine schwere Kost. Er erzählt was für Hürden es zu überwinden gilt, um die Bürokratie verschiedenster Länder zu durchlaufen, wenn man zum Beispiel ein Visum beantragen möchte. Als er den Vergleich anbringt, dass die iranische Bürokratie deutlich komplizierte und anstrengender ist als die Deutsche, musste ich schmunzeln. Besonders gefallen, hat mir die "kurze" Geschichte des Landes Afghanistan, mit einer amüsanten Betonung auf die dort lebenden Ziegen. Dieser Teil hat mir gezeigt, dass das Land schon immer mit Besetzern zu kämpfen hatte. Obwohl der Autor das Buch sehr politisch hätte gestalten können, hat er das nicht getan. Enaiat erzählt einfach seine Lebensgeschichte ohne dabei zu verurteilen oder Vorwürfe zu machen. Insgesamt hat mir das Buch super gefallen und ich werde auf jeden Fall auch Enaiatollahs erstes Buch lesen, da es mich nun besonders interessiert, wie seine Reise nach Italien verlief.
Große Leseempfehlung für diese Reihe!
Vor allem der erste Band ist sehr wichtig und jeder der "Im Meer schwimmen Krokodile" gelesen hat, denkt dann danach anders über Flüchtlinge als zuvor - ganz egal welche Meinung man vorher vertreten hat. Dieses Buch war eine nette Ergänzung zum ersten Band, ich habe genau das bekommen was ich erwartet habe. Ich werde noch oft an Enaiats Geschichte zurückdenken.
Das Buch erzählt die Geschichte von Enaiatollah Akbari weiter, der als Flüchtling nach Italien gekommen ist. In der Fortsetzung zu dem ersten Buch erfährt man nun, wie er sich in Italien integriert und sich ein Leben aufbaut. Gleichzeitig hat er aber nie den Bezug zu seiner Herkunft verloren. Enaiat entscheidet sich schließlich, Kontakt zu seiner Mutter aufzunehmen und schafft es tatsächlich! Das Buch beschäftigt sich mit einem wirklich wichtigen Thema und ist gesellschaftlich hochaktuell. Man erfährt als Leser wie Enaiat wirklich hart arbeitet und alles gibt, um sich in Italien zu integrieren - wie er die Sprache lernt, eine Reihe Jobs macht und am Ende sogar studiert. Gleichzeitig nimmt er Kontakt zu seiner Familie in Afghanistan auf, um deren Sicherheit er stets bangen muss. Die Erzählung hat mich wirklich berührt. Es hat mir wirklich deutlich gemacht, wie viel Glück man hat, seine Liebsten in Sicherheit zu wissen. Der Schreibstil ist ebenfalls wirklich angenehm. Das Buch lässt sich wirklich locker und schnell lesen. Es werden zwar viele ernste Themen behandelt, gleichzeitig bleibt das Buch aber stets auch hoffnungsvoll. Es hat bei mir auf jeden Fall bleibenden Eindruck hinterlassen und ich würde jedem raten, sich die paar Stunden Zeit zu nehmen und es ebenfalls zu lesen!
Nachdem ich „im Meer schwimmen Krokodile“, dem Teil der Flucht aus Afghanistan gelesen hatte, war ich sehr begeistert zu sehen, dass es einen Heimkehr-Teil gibt. Mir ist im ersten Buch Enaiatollah bereits sehr ans Herz gewachsen und deswegen wollte ich unbedingt wissen, wie es in seinem Leben weiter ging/geht. „Im Winter Schnee, nachts Sterne“ von Fabio Geda gemeinsam mit Enaiatollah Akbari (übersetzt aus dem italienischen von Christiane Burkhardt) geht es eben um die Heimkehr nach Afghanistan, des damals 10-jährigen Flüchtlings Enaiat. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Ich glaube, man bräuchte auch nicht unbedingt die Vorgeschichte, da auf diese in diesem Buch auch nochmal geblickt wird. Dennoch war ich froh, die Hintergründe der Flucht bereits gekannt zu haben. Die Geschichte ist erneut mit einer besonderen Leichtigkeit geschrieben, trotz des wahren und ernsteren Themas. Ich habe mich sehr gefreut, mehr von Enaiat zu erfahren, seine Geschichte zu lesen und bin beeindruckt, was man aus seinem Leben machen kann, wenn man es wirklich will. Für mich ist auch diese Fortführung der Geschichte von Enaiatollah Akbari ein Highlight. Ich kann dieses Buch sowie den Vorgänger jedem nur wärmstens Empfehlen, ans Herz legen. Bitte lest dieses Buch.