In „Hello Stranger“ ergründet der Philosoph und Reiseschriftsteller Will Buckingham in einem interessanten Mix aus Psychologie, Geschichte, Philosphie, Literatur und Anthropologie unser Verhältnis zu Fremden. Fremde sind in diesem Zusammenhang alle Personen, die nicht zu unserem inneren Kreis gehören. Er betrachtet fremde Kulturen, die Geschichte der Gastfreundschaft, unsere Nachbarn, ungebetene Gäste und vieles mehr. Schon immer vom Fernweh gepackt, hat er viele Jahre seines Lebens im Ausland verbracht und erzählt von seinen Erlebnissen. Durch den Tod seiner langjährigen Partnerin Elee verschlägt es ihn wieder in die Ferne. Was für Außenstehende wie eine Flucht vor der Trauer anmutet, beschreibt er selbst als eine Reise zu sich selbst, als ein Ankommen in einem neuen Lebensabschnitt, als ein Ordnen der Prioritäten. Das Geschriebene ist zu jedem Zeitpunkt gut verständlich und mit vielen Quellen versehen. (Ich hab tatsächlich noch nie ein so großes Quellenverzeichnis am Ende eines Buches gehabt.) Trotz oder gerade deswegen hab ich mir viel Zeit beim Lesen gelassen, was ich auch euch empfehlen würde. Pro Tag ein Kapitel liefert so viele Informationen, die es erstmal zu verarbeiten gilt. Auf Einzelheiten einzugehen macht hier nicht viel Sinn, da es einfach sehr umfangreich ist und eine Rezension absolut sprengen würde, aber eins kann ich euch sagen: Es ist auf alle Fälle sehr lesenswert und eine große Empfehlung von mir. Es öffnet den Blick für Fremde, gibt Impulse und liefert wahnsinnig interessante Erkenntnisse.
9. Jan. 2023
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