In meinen Zwanzigern habe ich die ersten drei Wächter-Romane verschlungen. Nun habe ich zwanzig Jahre später einen weiteren Band in die Finger bekommen. Die Figuren sind mir nach wie vor lieb und teuer, aber ich habe eine gewisse Finesse vermisst. Einfache Sätze, schnörkellose Ausdrucke. Ich mag sowas. Aber nur, wenn sich der Autor dadurch kurz hält und eine knackige temporeiche Erzählung das Ergebnis ist. Hier wurde über weite Strecken viel geschwafelt ohne die Geschichte voranzubringen. Schade.

Wie schafft es ein Autor, dass seine Bücher von mal zu mal besser werden? Normalerweise ist das Gegenteil der Fall. Aber nicht bei der Wächter-Reihe. Bei jedem neuen Band denke ich "Dieser hier ist mein Liebling!"; genauso war es auch hier. Also, aktuell ist Band fünf mein liebster. Es passt einfach alles. Immer mehr werden anfangs lose Enden zusammengeführt, die Spannung steigt, die Figuren entwickeln sich und man erfährt mehr und mehr über die Welt des Lichts und des Dunkeln. Mir fehlt noch ein Buch der Hauptreihe und dann ist Schluss. Irgendwie stimmt mich das ein wenig traurig...