Wer auf echten Nervenkitzel gehofft hat, wird möglicherweise enttäuscht.
Trotz der vielen eher durchwachsenen Bewertungen wollte ich dem Buch von Joy Fielding eine Chance geben – bisher fand ich ihre Romane immer unglaublich spannend. Auch dieses Buch ist in ihrem gewohnt eingängigen Stil geschrieben: Die Protagonistin ist eine attraktive, wohlhabende Hausfrau mittleren Alters, lebt in der Vorstadt und steckt in einer bröckelnden Ehe mit einem erfolgreichen, charmanten Ehemann – ein typisches Fielding-Szenario. Wie man es von ihr kennt, bleibt bis zum Ende des Buchs unklar, wer tatsächlich hinter den Ereignissen steckt. Immer wieder werden falsche Fährten gelegt, die sich im Laufe der Handlung auflösen. Auch die für Fielding typische erotische Spannung ist präsent. Soweit so gut. Leider gelingt es ihr diesmal jedoch nicht, die Spannung durchgehend aufrechtzuerhalten. Das Ende wirkt überstürzt und unbefriedigend, viele Handlungsstränge bleiben offen. Statt des erwarteten Thrills rücken Themen wie Charakterentwicklung, psychische Belastungen, Freundschaft und die Angst vor Veränderung stärker in den Vordergrund. Wer auf echten Nervenkitzel gehofft hat, wird möglicherweise enttäuscht.