Jan 1, 2024
Rating:3

Nach Collector war ich sehr überzeugt, dass dt. Autoren, die eigentlich in der Fantasy zuhause sind, auch gute SciFi-Romane schreiben können. Collector hat mich so mitgerissen und so eine weite, tolle Welt eröffnet. Auf einer dieser Welten spielt nun Christoph Hardebuschs "Missing in Action". (Ich will es ständig "Missing Action" nennen, aber das hat es nicht verdient.) Wer wieder große Weltraumerkundungen und neue Völker erwartet, wird (wie ich ein wenig) enttäuscht. Abgesehen vom sehr rasanten und ereignisreichen Beginn sitzen die Charaktere auf einem unbesiedelten Planeten fest. Es ist quasi eine klassische Schiffsbruchgeschichte mit ein paar roten Pflanzen und Querelen im Team, da die Justifiers noch jede Menge Zivilisten und einen Konzernmanager dabei haben. Konzernpolitik spielt eh eine wichtige Rolle, Betas kommen auch wieder vor, die Collies wurden glaube ich ein einziges Mal erwähnt ... mir hat also hier und da etwas gefehlt. Es ist sicher nicht leicht, sich ein eigenes Eckchen in einer Welt zu nehmen, die jemand anderes ausgefeilt hat, aber Hardebusch hat sich wirklich nur ein winziges Eckchen genommen und lässt die gesamte Handlung auf dem Planeten spielen, dessen Namen ich vergessen habe. Dort kommen Flora und Fauna dann sogar etwas zu kurz. Sehr schade. Es war ein kurzweiliges, angenehmes Lesevergnügen, aus dem man wesentlich mehr hätte machen können. Abgerundet wird das Buch durch eine Kurzgeschichte (?) von Markus Heitz. Oder ist es nur eine Leseprobe? Ich will auf jeden Fall wissen, wo es damit weitergeht!

Justifiers - Missing in Action
Justifiers - Missing in Actionby Christoph HardebuschHeyne