Ich muss zugeben es hat ein wenig gedauert, bis ich mich zurechtgefunden habe, allerdings fand ich die Geschichten anschließend lesenswert. Meine Lieblingsgeschichte war "Mandarinen", wobei "Biseis Glaube", "die Geschichte einer Rache" oder auch "Zahnräder" mir ebenfalls gefallen haben. Nicht jede Geschichte ist zu mir durchgedrungen, die, die es taten, waren jedoch umso unterhaltsamer.
Akutagawa zählt zu den Ikonen der japanischen Literatur und das zurecht. In über einem Duzend seiner Erzählungen beweist er sein Können. Thematisch entführt uns Akutagawa in mythische Gefilde, ins japanische Mittelalter, die Meiji-Ära bis hin zu Kriegsfeldern und die Hölle unterhalb Buddhas Garten. In einer glasklaren Sprache eröffnet er uns über wenige Seiten die moralischen und ethischen Abgründe, die sich von einem Augenblick auf den nächsten vor uns aufklaffen können. Wie hätten wir entschieden - ist die unangenehme Frage, die sich uns aufdrängt. Eine absolute Empfehlung für Liebhaber der japanischen Literatur. Mehr zum Buch in meiner Video-Rezension: https://youtu.be/D7nnsL87rgY
Rashomon ist eine Zusammenstellung der bekanntesten Erzählungen des japanischen Schriftstellers Ryunosuke Aktuagawa, der diese Anfang des 20. Jahrhunderts verfasste. Mit Ausnahme der kurzen Erzählung Die Geschichte vom Bambussammler waren dies die ersten klassischeren japanischen Geschichten, die ich gelesen habe. Ich finde die Kultur dieses Landes sehr interessant, kenne aber eher die modernen Autoren. Die titelgebende Erzählung Rashomon (der Name bezieht sich interessanterweise auf einen Torbogen und nicht auf eine Person, wie ich ursprünglich dachte) ist gut, aber meiner Meinung nach nicht die beste Geschichte der Sammlung sehr gut gefallen haben mir Kesa und Morito und ganz besonders Im Dickicht, eine geniale Erzählung. Wie in jeder Zusammenstellung von Kurzgeschichten gab es auch hier welche, zu denen ich gar keinen Zugang finden konnte. Den überwiegenden Teil der Geschichten jedoch mochte ich. Ich denke, dass das Buch ein recht guter Einstieg in die japanische Literatur ist. Im Gegensatz zu anderen Klassikern wie dem Prinzen Genji ist kurz und knackig, hat gleichzeitig aber auch genügend Tiefgang. Auch wer nur einen Teil der Geschichten liest, bekommt einen guten Einblick in diese uns doch teilweise recht fremde Welt.