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Bewertung:3

Nein, ich hab nicht spontan 100 Seiten an Handlung verpasst. Der Plot ist schlicht und einfach so random.

Das E.T.A Hoffmann und ich kein Liebespaar werden, war mir schon nach DER SANDMANN klar. Leider hat auch DIE ELEXIERE DES TEUFELS nicht wirklich was daran geändert. Zu erst einmal: Das Grundkonzept des Plots ist unfassbar geil! Fast so geil wie unser Protagonist, ein dauerhorny Mönch der eigentlich ständig wegen seines raging Boners irgendwo heulend in der Ecke liegt und seine Mitmenschen verstört. Das ist dann in Kombination mit der klassischen Sprache wahnsinnig skandalös und damit sowohl interessant als auch unterhaltsam. Leider wiederholen sich die horny Wahnsinnsanfälle unseres Protagonisten ab nem Gewissen Punkt einfach zu oft und sind mir zu undurchsichtig. Klar, wenn man Bock hat das totzudenken und runterzuanalysieren ist das bestimmt super spaßig, aber ich hatte diese Motivation jetzt leider nicht. Das lag vor allem am Sprachstil, der anfangs zwar noch ganz charmant war, nach drei Kapiteln dann aber doch recht langatmig wurde (und das sage ich als versierter Klassik-Leser). Ein paar sprachliche Highlights an Formulierung hab ich aber doch immer mal gefunden und mich sehr über die Melodie der Bildfläche gefreut - vieles davon ging aber leider in der schieren Masse an überflüssigem Text unter. Alles in allem hat mich hier wohl weniger die allgemeine randomness des Plots, sondern vielmehr die dauerhaften Wiederholungen der Handlung und der Sprache gestört. Trotzdem bin ich froh es mal gelesen zu haben und bin schon gespannt was für ein Date mit E.T.A. Hoffmann ein künftiger Antiquariatsbesuch zustande bringt.

Die Elixiere des Teufels
Die Elixiere des Teufelsvon E. T. A. HoffmannDeutscher Klassiker Verlag