Magisch schön
Eins vorneweg: Erwartet nicht eine Fortsetzung von das letzte Einhorn. Alte bekannte tauschen zwar in der ersten Geschichte übern einen Greif, der ein Dorf heimsucht, wieder auf, fehlen dann in der «Hauptgeschichte» aber komplett. Das ist nicht weiter schlimm, soll nur die Erwartungen (wie bei mir etwas) nicht zu sehr trüben. Die erste Geschichte hat mich komplett in Bann gezogen, weil hier alle Aspekte von Märchenerzählungen in wunderschönen Schreibstil von Peter S. Beagle vorkommen und man gleich wieder in die bekannte Welt des Einhorns einzutauchen vermag. Traumhaft. Das zweite, längere Märchen und Titelgeber des Buches ist abenteuerlich und speziell melancholisch-schön, war mir aber, trotz knapp 130 Seiten, etwas zu behäbig und langgezogen erzählt. Vlt wollte hier bei mir der Märchenfunke auch einfach nicht so überspringen. Wenn, dann bleibt mir eher die erste Geschichte in guter Erinnerung, eine Enttäuschung ist das Büchlein aber nur schon des wunderbaren Schreibstils wegen keineswegs.
Jetzt kommt etwas für das Herz. Wenn mich jemand fragen würde, welcher Film oder welche Musik mich sofort in meine Kindheit zurückversetzt, dann kann ich ganz klar sagen „Das letzte Einhorn“. Vor wenigen Monaten habe ich das erste Mal das Buch gelesen und auch bei diesem trafen mich der Zauber und die Melancholie des Einhorns wieder. Nun habe ich mich an „Der Weg nach Hause“ von Peter S. Beagle gewagt. Ja, was ist das Buch, ist es eine Fortsetzung, ein unabhängiges Buch? Ich kann es euch nicht wirklich sagen. Doch wenn ich eine Überschrift zu diesem Buch sagen sollte, so wäre es „Abschied nehmen“. Und dieses Thema hat mich überraschend tief berührt. Patrick Rothfuss nannte Peter S. Beagle als literarisches Vorbild. Beagle schreibt in diesem Werk aus der Sicht eines Kindes und später einer Jugendlichen. Die Sprache ist auf den ersten Blick vom Stil her jung, der Inhalt jedoch häufig nicht. „Meine Mutter…ist nicht stärker als mein Vater, nicht härter im Nehmen oder so was. Sie entfernt sich nur woandershin, wenn sie was schmerzt, während er dableibt.“ Als Leser spüre ich die Wut, die Trauer und die Verzweiflung der jungen Sooz. die im ersten Teil des Buches verzweifelt Hilfe bei König Lír erfleht – und sie wird ihr gewährt. An dieser Stelle holte ich das erste Mal die Taschentücher heraus, weil ich nicht nur bekannte Gesichter traf, sondern mir durch die Augen von Sooz klarwurde, was das Alter mit dem Menschen macht. Es war für mich ein schmerzhafter Abschied von den Helden meiner Kindheit. Auf einmal verstand ich auch, warum Molly Grue bitterlich weinte, als sie das erste Mal das letzte Einhorn traf. Das Einhorn war unsterblich, Molly Grue jedoch wurde sich ihrer Sterblichkeit umso mehr bewusst. Im zweiten Teil der Geschichte macht sich Sooz auf die Suche nach ihrer Schwester, die mit den Traumigen (Waldgeister) als Kind mitgegangen ist. Auf dem Weg trifft Sooz Dakhoun. Dakhoun sucht den Tod, denn eigentlich dürfte sie gar nicht leben: Sie besteht teilweise aus Stein und diese Wesen werden nach der Geburt getötet. Aber Dakhouns Eltern wollten, dass ihre Tochter lebt. Gemeinsam machen sich Sooz und Dakhoun auf die Reise. Und ich war bei ihnen und habe selten so viele Emotionen durchlebt wie auf der Suche nach Sooz Schwester. Das Buch ist ein langsames Buch. Es geht nicht um große Abenteuer, es geht auch nicht wie im „Das Letzte Einhorn“ um Kämpfe gegen Ungeheuer, sondern hier stellen sich die Charaktere die Frage, was sie eigentlich sind, wo sie herkommen und wo ihr Platz in der Welt ist. Und ich wiederhole mich: Es geht auch darum, dass das Leben aus vielen Abschieden besteht. Manch Abschied in diesem Buch war für mich nur schwer auszuhalten. Ich glaube, dieses Buch ist ein Buch, das einfach gerade ins Leben passen muss, auch emotional. Mich hat das Buch und die vielen, auch teilweise sehr schmerzhaften Abschiede, in meinem Leben erinnert. Und ich war bereit, diese Emotionen zuzulassen. Das kann ich nicht jederzeit und deswegen war es wahrscheinlich eine so intensive Erfahrung.
Es war nett, gut zu lesen, aber wird jetzt nicht nachhaltig alles verändern oder so.
Führt der Weg nach Hause?
Der Weg nach Hause ist gewissermaßen eine Fortsetzung zu einem der schönsten Bücher aller Zeiten: Das letzte Einhorn. Diese besteht aus der Novelle "Zwei Herzen" und der Kurzgeschichte "Sooz". In Zwei Herzen erleben Schmendrick, Molly und Lìr ein letztes gemeinsames Abenteuer. Erzählt wird aus der Perspektive des Mädchen Sooz, die unsere Helden um Hilfe bittet. Hier werden einige Leitthemen aus dem ersten Teil neu aufgegriffen: Vergänglichkeit vs. Unsterblichkeit, Liebe, Heldentum, usw. Die zweite Geschichte Sooz unterscheidet sich stark von Das letzte Einhorn und Zwei Herzen. Hier kommt das Einhorn kein einziges Mal vor und auch unsere bekannten Helden sind Schemen der Vergangenheit. Es geht ums Erwachsenwerden, sexualisierte Gewalt (!!!), Trauer, seelische Heilung, Zugehörigkeit und Familie. Man muss schon bereit sein, sich tief in den Herausforderungen dieser Themenkomplexe zu verlieren, ansonsten lässt einen die Geschichte verständnislos zurück. Vielleicht hatte Sooz das Glück, dem Einhorn zu begegnen, BEVOR sie mit diesen Abgründen konfrontiert wurde - anders als Molly. Ob man dennoch von Glück reden möchte ist fraglich in dieser bittersüßen Welt.
Einfach wunderschön märchenhaft!
"Der Weg nach Hause" von Peter S. Beagle war eine Empfehlung vom @literarischernerd und ist unterteilt in die 2 Geschichten "Zwei Herzen" und "Sooz". "Zwei Herzen" war wie nach Hause kommen. Wir lernen Sooz als junges Mädchen kennen die sich auf macht den König zu holen, um ihr Dorf vor einem Greifen zu retten. Der König ist Lír und auf ihrem Weg trifft sie auf Molly Grue und Schmendrick den Zauberer. Nun echte Fans erahnen es , auch das letzte Einhorn hat einen kurzen Gastauftritt. Für ihre fast 70 Seiten war diese Geschichte völlig abgerundet und einfach schön. Dafür 5/5 Sterne 🌟 "Sooz" handelt dann von der nun 17 Jahre alten Sooz, die an ihrem Geburtstag einen speziellen Pfiff von Molly Grue verwendet woraufhin ihr dann eine geheimnisvolle Frau begegnet. Die Frage und Suche nach der Person führt Sooz in ein gefährliches Land und zu unerwarteten Begegnungen. Doch wird sie auch den Weg nach Hause wieder finden? Die Geschichte war mit ihren knapp 130 Seiten wirklich spannend und die beschriebenen Ereignisse waren phantastisch und ließen einen diese fremde traumige Welt sehr gut erleben. Die Abenteuer gefielen mir auf der Reise bis auf einen winzigen Aspekt, der mich erschrak. Daher gibt es für diese "nur" 4,5 / 5 Sterne 🌟 Insgesamt war es ein wirklich traumhaftes Buch und Liebhaber von "Das letzte Einhorn" sollten es gelesen haben.
*seufz* niemand schreibt so schön wie Peter S. Beagle. Er schafft es immer wieder diese schöne Kaminfeuer-Märchen Atmosphäre zu kreieren ❤️ In der Weg nach Hause gibt es zwei Geschichten, die erste handelt von der kleinen Sooz, dessen Dorf von einem Greifen terrorisiert wird. Als es Sooz endgültig genug ist, zieht sie alleine los, um den König um Hilfe zu bitten. Und dieser König ist niemand geringeres als König Lir, der Prinz aus Das letzte Einhorn. Auch mit Schmendrick und Molly Grue gibt es ein Wiedersehen 🥰 in der zweiten Geschichte ist Sooz älter und begibt sich auf die Suche nach einem ganz besonderen Menschen. Ich kann nicht genug von dem Schreibstil schwärmen, ganz ehrlich! Beagle schreibt Märchenhafter als echte Märchen 😍 ich liebe seine Art Geschichten zu erzählen und Charakteren Leben einzuhauchen. Besonders bei Schmendrick hat er es toll hingekriegt wie die Zeit ihn verändert hat. Nicht wirklich Erwachsener, aber irgendwie doch 🤔😆 Fazit: Märchenhaft schön 🥰 Eine tolle Erweiterung der Das Letzte Einhorn Welt.

Es ist ein schöner Abschluss, für das Abtauchen in diese Welt.
In “Der Weg nach Hause” erwarten den Leser zwei einprägsame, abenteuerliche und auch melancholische Geschichten. Die durch den schönen, anmutigen Schreibstil von Beagle eine ganz eigene, tiefgehende Atmosphäre bekommen. In beiden Geschichten geht es um das Mädchen Namens Sooz, mit ein paar Jahren abstand zueinander. In den Geschichten geht es um Verlust, Hoffnung, Abenteuer und Trauer. Ebenso begegnen wir alten Bekannten aus “Das letzte Einhorn” wieder, was ich sehr schön fand, so hat man direkt wieder eine emotionale Verbindung zu dem Buch “Das letzte Einhorn” gehabt. Auch wenn mich Der Weg nach Hause emotional nicht so berühren konnte wie es “Das letzte Einhorn” geschafft hat, kann ich dieses Buch dennoch allen Einhorn Fans empfehlen. Es ist ein schöner Abschluss, für das Abtauchen in diese Welt.
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt
Wenn es denn überhaupt möglich ist, so hat mich dieses Buch noch trauriger und verstörter zurückgelassen, als ‚Das letzte Einhorn‘. Zweifelsohne ist es wunderschön geschrieben. So viel Inhalt auf gerade einmal 200 Seiten. So viele Eindrücke, so viele Liebe zum Detail. Es ist einfach ein ganz besonderes Buch. Anders, als es das Cover vermuten lässt, geht es nicht um das Einhorn. Es hat nur einen sehr kurzen Auftritt in der Vorgeschichte, wie auch Molly, Schmendrick und Prinz Lír. Es geht um den Mut eines Stück Brennholz‘, um die Unerschütterlichkeit eines Hundes, um die unendliche Liebe einer Tochter, um den eisernen Willen einer Schwester, um die grausamen Erfahrungen einer jungen Frau, um die tiefe Treue einer Freundin. Es geht um Sooz. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich ‚Der Weg nach Hause‘ mehr und tiefer berührt hat, als ‚Das letzte Einhorn‘.