Mit „Die Zeitmaschine“ hat H.G. Wells definitiv etwas ganz Neues erschaffen. Zeitreisen sind mittlerweile ein ziemlich beliebtes Motiv, das unter anderem auch in der „Outlander“-Reihe von Diana Gabaldon oder der „Edelstein“-Trilogie von Kerstin Gier aufgegriffen wird, aber auch immer wieder in Filmen verwendet wird. Wer würde nicht gerne mal in die Vergangenheit oder Zukunft reisen? H.G. Wells hat dabei den Grundstein für jede weitere Zeitreise in der Literatur und im Film gelegt. Bevor man sich in dieses Lesevergnügen stürzt, sollte man auch wissen, dass H.G. Wells mit diesem Roman auch einen der ersten Science-Fiction-Romane geschrieben hat. Eine komplexe Handlung sollte man aber nicht erwarten. Simpel gesagt geht es um einen Zeitreisenden, der einer ausgewählten Menschengruppe seine Zeitmaschine erklärt und später in die Zeit reist, um dort in seinen Überzeugungen erschüttert zu werden. Es kristallisiert sich recht schnell heraus, dass der Autor hier keinen spannenden Unterhaltungsroman verfassen wollte, sondern eine messerscharfe Gesellschaftskritik. So baut der Roman keinerlei Spannung auf und verschenkt jegliches Potenzial dafür immer wieder. Dabei könnte die Geschichte durchaus spannend sein. Aber der Fokus der Geschichte liegt auf der Zukunftsvision, die der Autor hier skizziert. Die zwei Gesellschafsschichten Arm und Reich werden hier stark kritisiert und mögliche Folgen im Roman aufgezeigt. Das hat er aber eigentlich ziemlich gut gemacht und die Geschichte weiß gerade durch diese tiefgründige Ausarbeitung trotzdem zu unterhalten. Man muss sich nur auf alles zwischen der Handlung konzentrieren. Das Ende ist offen und lädt den Leser zum eigenen Fantasieren ein. Die Charaktere in dieser Geschichte sind eigentlich alle eher Stereotype. Neben dem Zeitreisenden, der keinen Namen hat, haben auch seine Besucher, denen er seine Zeitmaschine erklärt, eher beschreibende Namen, so gibt es zum Beispiel den Psychologen. Das sorgt zwar dafür, dass überhaupt keine Nähe zu den Charakteren aufgebaut werden kann, ist aber überhaupt nicht problematisch, weil es nicht Wells‘ Intention ist. Außerdem gibt es in der Zukunft noch zwei interessante Gesellschaftsgruppen, die Eloi und die Morlocks. Diese beiden sollen die zukünftigen Menschenrassen darstellen, die sich durch die Aufsplittung in Arm und Reich ergeben haben. Dies ist ein sehr interessanter Aspekt der Geschichte, allerdings hat Wells sich in mancher Hinsicht keinen Gefallen getan. So wirken die beiden Rassen zwar durch Schwächen und Stärken glaubwürdig, aber weniger nachvollziehbar ist, dass diese beiden Menschenrassen so konzentriert an einem Ort wohnen. Und inwiefern dies auch den Rest der Welt betrifft, wird auch nicht klar. Wells hat hier also ein spannendes Gesellschaftskonstrukt geschaffen, da aber nur in Grundzügen ausgearbeitet wurde. Wells hat einen interessanten Schreibstil und trotz des Zeitabstandes zur Veröffentlichung ist die Geschichte gut verständlich. Im Grunde ist die Geschichte sehr neutral geschrieben, obwohl es einen Ich-Erzähler gibt, der aber nicht näher charakterisiert wird. Stattdessen wird aber ohnehin hauptsächlich aus Sicht des Zeitreisenden erzählt, der den anderen seine Zeitreise darlegt. Für die Spannung ist das nicht unbedingt gut, da damit einiges vorweggenommen wird. Der Roman ist trotzdem ein Muss, würde ich sagen. Er ist nicht so lang, dass man sich durchquälen muss und obwohl es keinen wirklichen Handlungsbogen gibt, ist er trotzdem interessant zu lesen und schafft eine faszinierende Zukunftsvision. Hätte ich das Buch gelesen, als es erschien, wäre ich wahrscheinlich absolut begeistert. Übrigens ein kleiner Fun Fact: Wirklich spannend – und schockierend – war eher H.G. Wells Biographie, die am Ende zu lesen ist und sich über Seiten erstreckt. Ihr würdet nicht glauben, was für ein Weiberheld der Gute war. Fazit: „Die Zeitmaschine“ würde es heutzutage vermutlich schwer haben, veröffentlicht zu werden, war damals aber absolut innovativ und stellt die Anfänge der Science-Fiction dar. Der Zeitreisende und die anderen Charaktere bleiben zwar bloße Schemen und die Handlung ist zu vernachlässigen, aber dafür ist die Zukunftsvision wirklich originell und gleichzeitig durchschaubar kritisch an der damaligen Gesellschaft ausgerichtet. Science-Fiction-Fans sollten auf jeden Fall mal einen Blick ins Buch werfen. Inhalt: 4/5 Charaktere: 2/5 Lesespaß: 4/5 Schreibstil: 4/5
Ein Grundstein für das Genre der Science-Fiction 😊
Die Geschichte eines namenlosen Zeitreisenden, der in eine ferne Zukunft katapultiert wird oder besser geradelt wird😅, konfrontiert mit einer faszinierenden wie düsteren Vision der Menschheit. Die friedlichen Eloi und die furchteinflößenden Morlocks stehen symbolisch für gesellschaftliche Entwicklungen und soziale Ungleichheiten. Auch wenn der sprachliche Stil aus heutiger Sicht stellenweise etwas antiquiert wirkt und die Handlung in Teilen eher ruhig voranschreitet, überzeugt der Roman durch seine wegweisende Idee, philosophische Tiefe und kritische Reflexion über Fortschritt und Zivilisation. Ein Klassiker der Science-Fiction.
Old school science fiction.
Das Buch stellt viele Theroien darüber auf warum und wie die Menschheit sich in Zukunft verändern könnte. Das alles gepaart mit Spannung ein wenig Romatik aber eben vor allem wissenschaftlichen und theoretischen Erklärungsansätzen.
Spannende Thematik, wobei das Potenzial verspielt wurde und somit überwiegend zäh war.
Ich hatte spannende Vorstellungen von der Welt in 100 Jahren aus der Sicht eines Mannes aus dem Jahre 1895 erwartet, doch ging es hauptsächlich um das Jahr 802.701. Mir war das persönlich zu weit entfernt von der Neugier an der Entwicklung der menschlichen Zivilisation. Eine Reise durch verschiedene Erdzeitabschnitte geschah abgespeckt auch nur am Ende, was sehr unbefriedigend war. Ohne H.G. Wells wohlbekannte Gesellschaftskritik wäre das ein totaler Reinfall gewesen.
Kurzweilig und regt ein eigenes Gedankenexperiment an
H.G. Wells' Klassiker Die Zeitmaschine ist ein faszinierendes Werk, das trotz seines Alters nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Mit seinen knapp 90 Seiten ist das Buch äußerst kurzweilig und dennoch inhaltlich reichhaltig. Die Beschreibungen sind vollkommen ausreichend, um in die Geschichte einzutauchen, ohne dabei ausschweifend zu wirken. Natürlich merkt man der Erzählung ihr Alter an, doch gerade das macht sie umso interessanter. Betrachtet man die Geschichte im historischen Kontext, so wird deutlich, wie visionär Wells war. Der Gedanke an eine Zeitreise ist spannend, und das Buch bietet einen faszinierenden Blickwinkel darauf, wie unsere Welt sein oder nicht sein könnte. Es ist beinahe wie ein Gedankenexperiment, das den Leser dazu anregt, die Idee für sich selbst weiterzuspinnen. Besonders gefallen hat mir die Erzählstruktur: Wells hat die Geschichte auf eine Art und Weise konstruiert, die den Leser mitreißt und stets neugierig hält. Auch die Figuren sind anschaulich und tragen zur Lebendigkeit der Erzählung bei. Insgesamt ist Die Zeitmaschine ein beeindruckendes Werk, das zum Nachdenken anregt und trotz seiner Kürze eine nachhaltige Wirkung hinterlässt. Wer sich für Science-Fiction oder philosophische Gedankenexperimente interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
Auch über 100 Jahre später noch wunderbar lesbar und thematisch relevant.
H.G Wells „Die Zeitmaschine“ ist genauso kurzweilig und unterhaltsam, wie auch fordernd im Sinne des eigenen Hinterfragens des geschilderten. Ich fand es grade spannend, dass Wells nie die Emotionen oder Charaktere in den Fokus stellt, wie es viele Romane der heutigen Zeit tun, sondern immer die Idee an sich das Element ist, welchem er seine Aufmerksamkeit widmet.
Wie die Zeit vergeht!
Vollkommene Pracht oder ewiges Leid? Wie sieht die Zukunft der Menschheit aus? H. G. Wells gibt in diesem Buch die Antwort. Auf einer packenden Reise in die Zukunft erfährt der Leser, was die Menschen mit ihrem Treiben erreichen werden. Die Erkenntnisse, welche der Zeitreisende mit uns teilt, sind ebenso unerwartet wie spektakulär. Wer also Gewissheit darüber erlangen möchte, ob seine eigenen Anstrengungen zu einer glorreichen Zukunft führen, kommt nicht umhin, dieses Werk zu lesen.
Sehr lesenswert. Der Ursprung des Sci-Fi und dennoch zeitlos.
Literaturhistorisch grandios, heute nur noch nett zu lesen
Mit seinen 130 Lenzen auf dem Buckel gilt „Die Zeitmaschine“ als einer der ersten Science-Fiction-Romane überhaupt und soll sogar das Wort „Zeitmaschine“ erfunden haben - das kann man in der Rückschau also historisch kaum hoch genug einordnen. Lässt man das jedoch unberücksichtigt, bleibt für mich ein schlicht kurzweilig und süffig zu lesendes Buch übrig, bei dem mich so wirklich beeindruckt eigentlich nur noch die letzte Zeitreise hat, in welcher der Zeitreisende ans wahrscheinliche Ende des Lebens auf der Erde reist.
Auch ein berühmter Klassiker, den ich seit Jahren lesen möchte. Zum Glück schaffe ich es doch hin und wieder, mir solche Lesewünsche zu erfüllen und nun kann ich auch die überaus berühmte Zeitmaschine von meiner Lese-Wunschliste streichen. Anfangs erging es mir ähnlich wie bei "Dr Jekyll & Mr Hyde" - die Geschichte ist anders als erwartet. Ganz anders. Wells reist nicht nur in die nahe Zukunft, in der in den meisten Visionen die Maschinen die Menschen verdrängt haben, sondern er geht noch ein paar Jahrtausende weiter. Nur schon diesen mächtigen Sprung musste ich erst einmal verarbeiten. Wo ich also Roboter, Maschinen und Düsternis erwartet hatte, bekam ich einen Garten Eden, Kindmenschen und süsse Früchte. Dass natürlich nicht alles so ist, wie es scheint, wird uns allen schnell klar. Wells' Voraussicht ist ebenfalls ziemlich beängstigend, wenn man sich diesen Zustand aus heutiger Sicht durch den Kopf gehen lässt. Aber im ersten Moment wusste ich wirklich nicht, was ich mit diesem Buch anfangen sollte. Erst im Rückblick eröffnet sich das gesamte Bild. Ich musste erst einen Schritt zurücktreten, um mir eine differenzierte Meinung bilden zu können. Wenn die ersten Erwartungen enttäuscht werden, blockt man erst einmal ab und es braucht seine Zeit, bis man das Andersartige akzeptieren kann. Unterdessen ist mir die well'sche Zukunftsvision öfter durch den Kopf gegangen und auch wenn die Theorie, die der Zeitreisende im Buch aufstellt, nicht belegt werden kann, so ist sie doch durchaus greifbar. Der Mensch, der sich in seinem bequemen Leben einnistet und dadurch mehrere Schritte die Evolutionstreppe hinab schreitet. Hier bietet das Buch sehr viel Diskussionsstoff. Der Mensch wird sozusagen in Freilandhaltung gehalten, ab und zu verschwindet einer, aber ansonsten haben sie ein gutes Leben - inwieweit können wir das, auch in Hinblick auf unser heutiges Verhalten gegenüber den Tieren, akzeptieren? Nun bin ich auf jeden Fall auf weitere Bücher von H.G. Wells gespannt. "Krieg der Welten" ist auch eines jener Bücher, die ich seit Ewigkeiten lesen möchte. Mal sehen, wann es so weit sein wird. Wird es auch so anders sein wie "Die Zeitmaschine"? Oder sich doch eher in Richtung Mainstream bewegen? Welche Themen wird der Autor dort ansprechen? Ich freue mich auf jeden Fall schon jetzt auf die Lektüre!
Kurz aber Oho
Die Zeitmaschine ist eine wahrlich kurze Geschichte. Auf knappen 130 Seiten folgen wir dem nicht näher beschriebenen und namenlosen Zeitreisenden in die weit entfernte Zukunft des Jahres 802.701. Die Erzählung erfolgt in Dialogform, wobei das gros der Geschichte ein reiner Monolog mit ausufernden Beschreibung der bis zur Unkenntlichkeit veränderten Erde (und deren Bevölkerung) ist. Bemerkenswert ist das Alter des Romans von weit über 100 Jahren. Das Alter wirkt sich dabei nicht auf die Lesbarkeit, wohl aber auf das Erzähltempo aus. Bemerkenswert ist das der Autor, seines Zeichens ebenfalls Wissenschaftler, mit seinem Erstling den tatsächlich allerersten Science-fiction (Roman) schrieb, der die Möglichkeit von Zeitreisen etablierte. Seine Berufung scheint insbesondere bei den physikalischen Ausführungen zur Funktionsweise dieser Zeitmaschine deutlich durch. Eine schöne und schön kurze Geschichte.
Kurzweiliger Ausflug in die Welt des Sci-Fi mit sprachlicher Bildgewalt
Schöne Sci-Fi-Geschichte für Zwischendurch, gepaart mit einer wundervollen Ausdrucksweise. Es lässt sich super flüssig lesen und liefert zudem gesellschaftliche Denkanstöße.
Ein Klassiker und eines der Gründungswerke für die Entstehung des Sci-Fis. Das waren meine Intentionen dieses Buch zu lesen. Tatsächlich wurde ich auch nicht enttäuscht, was bei Klassikern öfters mal vorkommen kann. Das Werk ließt sich immer noch sehr gut und der Schreibstil kann wirklich als zeitlos deklariert werden. Die Geschichte ist zwar nicht so spannend wie ein Krimi, dennoch war sie sehr interessant. Gerade die Sichtweise auf die menschliche Entwicklung und Evolution fand ich sehr faszinierten. Generell eignet sich das Buch sehr gut für eine kleine Pause von anderen Genre.
Nette Geschichte, sprachlich top, Ende ist wie erwartet, aber das ist auch vernünftig so.
Ich denke die Geschichte kennt mittlerweile jeder. Ein namenloser Zeitreisender reist in die Zukunft und findet die Gesellschaft der friedlichen Elois vor die auf der Erdoberfläche leben, sich rein vegetraisch ernähren, sehr zierlich und ziemlich kindlich sind. Sie reden in einfachen Sätzen und kennen keine Schrift. Zudem fürchten sie die Dunkelheit. Am Abend seiner Ankunft ist die Zeitmaschine verschwunden. Zunächst hat der Zeitreisende die Eloi im Verdacht. Es stellt sich jedoch raus das es in dieser Zukunft noch eine andere Art Mensch gibt: die Morlocks. Sie leben untetirdisch und ernähren sich von den Elois. Dem Zeitreisenden wird klar das die Morlocks die Eloi als Vieh halten und sich entsprechend auch um sie kümmern (sie geben ihnen Kleidung und Nahrung), in den Neumondnächten holen sich die Morlocks dann Elois zum Verspeisen. Nach einem Blutigen Kampf gelingt es vermeintlich den Morlocks den Zeitreisenden in eine Falle zu locken, doch dieser kann sich dank seiner wiedergewonnen Zeitmaschine befreien. Am Ende will der Zeitreisende nochmals in diese Welt reisen, diesmal besser vorbereitet (mit Kamara) und Beweise sammeln. Er kommt jedoch nie wieder zurück. Ich mag die Geschichten die H.G. Wells erzählt, jedoch finde ich seinen Schreibstil sehr anstrengend. Ich habe das Gefühl mich stark auf das konzentrieren zu müssen was ich gerade lese. Trotzdem finde ich hätte man mehr aus der Geschichte machen können, vieles hätte man besser beschreiben könnnen. Trotzdem war die Geschichte spannend und von der Handlung einfach zu folgen.
Sicherlich muss man diese (doch recht kurze) Geschichte im Kontext sehen. Schließlich wurde sie schon 1895 geschrieben und war damals das erste Buch, welches sich mit dem Thema Zeitreisen beschäftigte. Damit auch die erste Dystopie. Sicherlich auch sehr gesellschaftskritisch. Heute - über 120 Jahre später - holt mich die Geschichte allerdings nicht vor'm Ofen hervor. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig (halt "alt") und die Erlebnisse des Zeitreisenden ganz nett, aber kein Reißer. Es war ok, dass es eine so kurze Geschichte ist und doch wieder war sie mir zu kurz. Da ist man heutzutage einfach "mehr" gewohnt... Immerhin noch 3 Sterne, aufgrund der Bedeutung für die Literatur und Gesellschaft zu der damaligen Zeit.
Ein namenloser Zeitreisender findet sich im Jahr 802.701 in einer Welt wieder, in der sich die Natur die Erde größtenteils zurück erobert hat. An der Erdoberfläche leben zwergenähnliche Wesen, deren Leben von der Erfüllung der Grundbedürfnisse geprägt ist. Neben Spiel, Essen, Schlaf und Fortpflanzung scheinen die Eloi, wie der Zeitreisende sie nennt, keine Ängste, Sorgen oder Verpflichtungen zu kennen. Im Kontrast dazu entdeckt er lemurenartige Wesen, die unter der Erde in riesigen Tunnelsystemen leben, da sie sich nur im Dunkeln wohlfühlen. Nachts kommen die Morlocks gelegentlich an die Oberfläche und lehren nicht nur die Eloi, sondern auch den Zeitreisenden das Fürchten. Dieser muss sich jedoch schon bald näher mit den Morlocks auseinandersetzen, da er sie verdächtigt, seine Zeitmaschine kurz nach seiner Landung entwendet zu haben. Im Laufe der kurzweiligen und auch äußerst kurzen Geschichte entdeckt der Zeitreisende, dass die Welt und vor allem das Machtverhältnis der beschriebenen Bewohner nicht so ist wie es zunächst scheint. Die gewählte Sprache des Zeitreisenden für dieses Abenteuer ist nüchtern und von einer gewissen Arroganz geprägt, die den Forschungscharakter aber nur unterstützt und mir sehr viel Spaß bereitet hat. Insgesamt eine sehr unterhaltsame Geschichte mit interessante Gedanken zum Einfluss von (Un-)Gleichheiten in Gesellschaften, der Unterdrückung eines Menschen/Wesen durch einen anderen und die Auswirkungen dieser Umstände auf die stetige Fortentwicklung der Menschheit.
Was soll man hier schon noch groß sagen? H.G. Wells Science-Fiction-Meisterwerk sollte jeder Mensch einmal gelesen haben. Obwohl dieses Buch mittlerweile vor fast 130 Jahren erschienen ist, bleibt das Werk erstaunlich aktuell - denn weiterentwickelt haben wir uns als Gattung in den letzten 130 Jahren quasi gar nicht und wir werden uns vielleicht zurückentwickeln, wie Wells es voraussagt. Absolute Empfehlung für diesen Klassiker.
Normalerweise kann ich mit Klassikern nicht so viel anfangen, weil mir die Schreibweise meistens zu altmodisch und sperrig ist, aber in "Die Zeitmaschine" habe ich überraschend gut hineingefunden. (Was wahrscheinlich auch an der geringen Seitenzahl des Buches liegt, die es gar nicht ermöglicht hätte, eine allzu komplexe Geschichte aufzubauen). Im Buch schildert der Autor H. G. Wells eine Art dystopische Zukunft, die auf Grundlagen des Lebens im 20. Jahrhundert entstanden ist und sich deshalb auf "Basics", ganz ohne technischen Schnickschnack, beschränkt. Fokus seiner Zukunftsvision ist vor allem eine Trennung in zwei Wesensarten: Den Eloi und Morlocks. Elois entstammen ursprünglich der Aristokratenklasse und leben über der Erde; ihr zukünftiges Ich ist dumm, sieht dafür aber schön aus. Dem gegenüber steht die Arbeiterklasse, die sich zu den Morlocks entwickeln hat und unterirdisch im Dunkeln lebt. Die Morlocks sind hässliche, grausame Wesen, die allerdings durch ihre Arbeit, die sie nach wie vor ausführen, zumindest einen Teil ihres Intellekts behalten konnten. Der Erzähler des Buches - der Zeitreisende - reist Millionen von Jahre in die Zukunft und sieht sich diese neue Welt an. Und wir als Leser können ihn dabei begleiten. Mir hat das Buch bis auf den sehr schnell abgehandelten und eher lieblosen Schlussteil ganz gut gefallen. Ich fand es faszinierend zu sehen, welche Zukunftsvisionen sich aus der damaligen Zeit ergeben haben - etwas, das heute vermutlich ganz anders aussieht. Die damalige Sicht auf die Zukunft von Wells wurde im Nachwort als pessimistisch beschrieben, aber ich denke, der Umstand, dass er davon ausgegangen ist, dass es die Erde und die Menschheit überhaupt noch so lange geben wird, ist aus heutiger Sicht wohl doch eher als optimistisch zu werten ;)
Interessant, aber nicht mein liebster Roman von Wells
Tolles Geschenk
H.G. Well's hat sich für seine Zukunftsvision nicht wie viele andere Science-Fiction Romane oder Dystopien eine nahe Zukunft in max. ein paar hundert Jahren ausgesucht, sondern eine Zeit die mehrere hunderttausend Jahre in der Zukunft der liegt. Ebenfalls konträr zu vielen anderen Romanen gibt es keine genialen Erfindungen, keine weiter entwickelte Zivilisation. Ich würde in einer so weit entfernten Zukunft eher erwarten dass die Menschheit eine interplanetare oder sogar interstellare Spezies geworden ist, stattdessen hat ein extremer Rückschritt eingesetzt. Wissenschaft, Technik oder Städte gibt es nicht mehr. Die Menschheit hat sich in zwei Spezies aufgespalten, die beide nicht sehr schmeichelhaft sind. Die einen etwas minderbemittelte, naive, schwächliche Gestalten, die anderen tierähnliche Monster. H.G. Well's hat sich an denen im 19. Jdh. vorherrschenden Problemen der Klassenunterschiede orientiert und diese mehrere hunderttausend Jahre weiter gesponnen. Mir hat die Zeitmaschine ganz gut gefallen, wenn ich auch nicht in all seinen Vorstellungen und Ansichten mit Wells übereinstimme. Irgendwie hatte ich auch etwas mehr erwartet. So oft wie diese Geschichte zitiert und gehypt wird, war ich dann am Ende doch etwas enttäuscht. Die ganze Zeit dachte dass da noch was kommen muss, was letztendlich nicht der Fall war.
Sehr detailreiche Schilderung der Natur und der möglichen Zukunft.
** 2,5 Sterne **
Leider muss ich sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Es war flüssig zu lesen und der Erzählstil war angenehm leicht, aber die Geschichte kam mir dennoch zu langatmig vor. Die einzelnen Aspekte und der Verlauf der Geschehnisse waren sehr interessant. Auch fand ich es interessant, dass der Protagonist zwar Schlussfolgerungen aus allem zog, der Leser aber im Endeffekt nicht wusste, ob diese schlussendlich auch der Tatsache entsprechen. Ich kann es nicht genau benennen, aber es war einfach nicht meins. Obwohl mich das Buch an sich nicht überzeugen konnte, dient es aufgrund seiner Länge und dem leichten Stil als guter Einsteiger für das Genre.