Science Fiction oder Gesellschaftskritik? (Spoilers Ahead) Diese Frage musste ich mir in diesem Buch sehr oft stellen. Der Westen tritt in ein Wettrennen mit Russland und China, wer als erstes ein außerirdisches Artefakt auf dem Marsmond Phobos erreicht. Beide Großmächte beanspruchen das Artefakt für sich und die Technologie, die es wahrscheinlich beherbergt. Kurz vor der Ankunft der Astro-/Kosmo-/Taikonauten auf Phobos steht die Erde kurz vor einem dritten Weltkrieg. Am Ende stellt sich das Artefakt als künstliche Intelligenz heraus, die von Außerirdischen dort platziert wurde, um die gesamte Menschheit auf eine Aufnahme in eine intergalaktische Allianz vorzubereiten. Leider kommt es vorher auf dem Marsmond zu einer Schießerei, an deren Ende alle Raumfahrer vom Marsmond flüchten und diesen aus Panik zerstören, als sie merken dass der Marsmond nun als Waffe gegen die Erde gerichtet wird. Angesichts der gemeinsamen Bedrohung fangen die Großmächte an zu kooperieren. Durch eine frühere Kooperation hätte die Menschheit neue Technologien und Wissen erreichen können, dies wurde durch das Konkurrenzdenken zwischen den Großmächten verhindert. Ein Buch mit glaubwürdiger politisch-wissenschaftlicher Story und einem intelligenten offenem Ende, welches gerade in der aktuellen Zeit eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt.

Der Wettlauf zum Mars wird ein politisches Spiel. Die Gier der Politik lässt die Nationen wiedermal gegeneinander kämpfen. Man denkt, so dumm können die Politiker doch gar nicht sein. Dann fragt man sich wie es in der Realität sein würde… Trump, Putin, Xi… Das Buch hat Spass gemacht. Eine spannende Geschichte die meiner Meinung nach, etwas zu schnell erzählt wurde und noch nach einer Fortsetzung schreit…

JANUS - PHILLIP P. PETERSON Argon Verlag/ 9h 18m / Uve Teschner/ 30.08.23/ spotify Ich mag solche Endzeit Science-Fiction-Settings sehr gerne? Kann dich das abholen? Bei Janus erfahren wir, dass ein Artefakt im Weltraum gefunden wurde und die Astronautin Jenny soll auf die Mission. Jenny begegnen dabei einige Schwierigkeiten in Form von Vorurteilen, Lebensplanung und der fixen Idee der Regierung, es müsste alles ihnen gehören... Uve liest wie immer wunderbar und ich höre ihm so gerne zu. Diese Geschichten mag ich auch gerne, leider legt der Autor auch hier wieder großen Wert auf den Weltuntergangsszenario mit Waffen und Ego und Kram, das fand ich störend. Eine clevere, smarte, weniger brutale Idee begeistert mich inzwischen mehr. ☆☆☆ Eva Beschreibung Ein Wettlauf zum Mars, der das Schicksal der Menschheit entscheiden könnte. Die Astronautin Jenny Nelson soll zum Marsmond Phobos fliegen, um ein Objekt zu bergen, bei dem es sich womöglich um außerirdische Technologie handelt. Russen und Chinesen bereiten ebenfalls eine Bergungsmission vor und wollen als erste vor Ort sein. Jenny bricht mit einem Team zu einer eilig vorbereiteten Mission auf, die zu einem Wettlauf mit den östlichen Mächten wird. Schon während des Flugs könnte die kleinste Panne den Tod bedeuten. Und niemand weiß wirklich, was sie auf dem Marsmond erwartet. Realistisch, spannend, wissenschaftlich fundiert – große deutschsprachige Science Fiction für Hörer:innen von Cixin Liu.

Science Fiction nah an der Realität Es war mein erster Science Fiction Roman von Philip P. Peterson, aber er ist mir nicht unbekannt, da mein Freund jedes Buch bisher gelesen hat. Es wurde somit Zeit für mich :) . Ich hatte bereits sein Fantasy Debut "Die Dungeons von Artak" gelesen und mochte den Schreibstil sehr. Ich wurde auch hier nicht enttäuscht, ich mochte den Einblick in die Politik, die sehr stark mit dem Marsflug verwoben waren. Wie Entscheidungen zusammenhängen und daraus resultierende Actio-Reactio. Die Charaktere, vor allem Jenny und Daniel waren mir sehr sympathisch und ich konnte ihre Beweggründe gut nachvollziehen und kam emotional nah an beide ran. Ich mochte zudem die vertauschten Rollen, nicht wie sie zu 90% in Filmen sind, Mann fliegt vor auf Mission und Frau bleibt daheim. Hier ist sie die Astronautin und wenn einer von beiden fliegt sie. Die Story war aufgrund der Politik und angespannten Situation sehr spannend. Gegen Ende spitzte sich natürlich alles zu, ich war dann aber doch etwas "enttäuscht" ist zu hart, aber ich hatte das Gefühl jetzt könnte es richtig los gehen/ interessant werden. Ein halbwegs offenes Ende ist zwar ok, aber das Buch war so gut, ich würde gerne mehr wissen wollen.

[Rezension] Mit einer bemannten Weltraummission zum Marsmond Phobos kann man sich meiner Aufmerksamkeit sicher sein, denn darum geht es in "Janus" von Phillip P. Peterson. Der Monolith auf Phobos (den gibt es wirklich) erweist sich als eine außerirdische Struktur und nun gilt es als erstes dort anzukommen. Ein Wettlauf zwischen den USA sowie Russland und China beginnt. Ich hab mich gut von diesem Roman unterhalten gefühlt. Es ist eine Mischung aus Science-Fiction und Thriller. Besonders liebe ich es mir die Missionen vorzustellen. Hier ist es ein kleines Raumschiff, dass aus mehreren Modulen zusammengesetzt wurde. Bei weitem nicht so komfortabel wie eine Enterprise und vor allen Dingen sehr gefährlich. Ein kleiner Fehler oder eine Fehlfunktion kann hier den Tod bedeuten.

Janus ist wieder ein klassisches Werk des Autors. Science Fiction angesiedelt in einer nahen Zukunft. Fantastisch genug um zu fesseln und nah genug um realistisch zu sein. Janus verbindet viele Themen miteinander. Das Streben des Menschen nach dem Weltraum, Zwischenmenschliches ganz banal auf der Erde, die Frage ob wir alleine sind in diesen Universum und, vielleicht die wichtigste Frage überhaupt, können die verschiedenen Regierungen zusammen arbeiten. Interessant und schnell wird die Geschichte erzählt. Manchmal verweilt sie in scheinbar banalen Szenen und geht genauer auf diese ein, doch insgesamt gesehen ist das Erzähltempo recht hoch. Die Protagonisten sind vielschichtig und in ihren Handlungen und Reaktionen gut nachvollziehen. Ihre Beweggründe und Ambitionen werden so erklärt das man sie als Leser versteht auch wenn man vielleicht eine andere Meinung hat. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, die technischen und wissenschaftlichen Details werden gut eingebracht und erklärt. Dieses meistens durch den gesamten Kontext somit wird man auch hier nicht im Regen stehen gelassen. Die Fiction nimmt nur einen kleinen Teil des Buches ein. Erst die letzten Seiten bringen den, zumeist vom Leser erhofften, Erstkontakt mit sich und hier hat sich der Autor leider einer unrühmlichen Seite der Menschheit gewidmet. Als Leser steht man da und denkt sich, warum .... Warum mußte es so kommen? Obwohl man es im Grunde nicht will kann man es leider dann doch nachvollziehen. Alles in allem ist Janus ein gelungenes Werk das eine gute Mischung für jeden bietet und einen am Ende grübelnd zurück lässt. Mir hat die gesamte Geschichte gefallen und das Ende hat meiner Meinung nach den ganzen Ton des Buches gut abgerundet und zu Ende gebracht. Ein gelungenes Werk dessen Thema mich noch eine Weile beschäftigen wird.