Es hat viele Monate gebraucht, bis ich mich dazu aufraffen konnte, dieses dicke Buch zu lesen bzw. zu hören. Leider hat es mich im Gegensatz zu „Bella Germania“ und „Jaffa Road“ nicht so ganz überzeugt. Die Geschichte hat sich unheimlich gezogen, sodass ich einfach nur noch fertig werden wollte. Da hätte man locker 200 Seiten streichen können. Noch dazu hat mich Yasmina, die weibliche Protagonistin, gegen Ende des Buches extrem genervt. „Piccola Sicilia“ können Leseratten guten Gewissens auslassen und ihre Zeit dafür lieber für „Jaffa Road“ aufbringen!
Die Vorgeschichte zu einem meiner absoluten Lieblingsbücher Jaffa Road. Eine fesselnde und detailliert beschriebene Familiengeschichte, die um den 2. Weltkrieg in Tunesien, vor allem im Einwandererviertel Piccola Sicilia von Tunis stattfindet. Absolut faszinierend, welche historische Recherche dahinterstecken muss. Im Zentrum steht das Leben der jüdischen Familie Sarfati, die italienische Wurzeln hat und in Tunesien ihre Heimat gefunden hatte. Teilweise etwas langatmig, aber das ist einfach der Schreibstil des Autors. 4 von 5 Sternen, weil es nicht ganz mit Jaffa Road‘ mithalten konnte. Da beide Bücher sehr lang sind, würde ich sagen, dass es ausreicht Jaffa Road zu lesen. Darin wird die die ganze Geschichte der Familie zwischen Deutschland, Tunesien, Israel und Palästina wirklich extrem ergreifend beschrieben.
Ich mochte die Geschichte sehr, vor allem wegen der - hoffentlich gut recherchierten - politischen Hintergründe. Aber am Ende war es mir einfach viel zu lang und im letzten Viertel dann auch zu pathetisch. Ich habe es als Hörbuch gehört und als ich das Gefühl hatte, es müsse doch bald zuende sein, lagen noch über fünf Stunden vor mir. Puh! Daher die Abzüge in der Bewertung.
Ein Roman, der bewegt, informiert und Fragen offen lässt.
Nina macht sich auf den Weg nach Sizilien, in der Hoffnung Informationen zu ihrem im 2. Weltkrieg als verschollen geltenden Großvater Moritz zu erhalten. Diese bekommt sie von Joëlle und muss feststellen, dass sie ein gut gehütetes Geheimnis ihrer Großmutter aufdeckt. Moritz war im 2. Weltkrieg als Kameramann in Tunis stationiert. Dort traf er schicksalhaft auf Victor und Yasemina. Ihre jüdische Familie wird für den Rest seines Lebens mit ihm verbunden sein. Das Buch ist mit über 600 Seiten recht dick. Es liest sich aber gut und aus meiner Sicht ist keine Seite zu viel. Daniel Speck dchilder die Geschichze von Moritz in zwei Zeitebenen. Das hat mir gut gefallen. Es gibt einen guten Einblick in die Geschehnisse im Norden Afrikas während des 2. Weltkrieges und in der Zeit danach. Vor allem zeigt es auch, wie gut arabische und jüdische Familien zusammen gelebt haben. In der heutigen Zeit kaum vorstellbar. Man ahnt aber auch, mit welchen Schwierigkeiten die Gründung des Staates Israel einhergeht. Ich werde mich nun in Kürze dem 2. Teil Jaffa Road widmen. Denn ich bin gespannt, wie es Moritz, der sich nun Maurice nennt und seine deutsche Identität abgestreift hat, und Yasemina im gelobten Land ergeht.
Ergreifende Geschichte, sehr schön geschrieben.
Das erste Buch von Daniel Speck für mich und es hat mir wirklich gut gefallen. Auch wenn man schon viele Bücher über den 2. Weltkrieg gelesen hat, wird hier die Situation in Tunis beleuchtet, was für mich neu war. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Außerdem bringt Speck immer wieder Zitate oder Liedtexte ein. Ich freue mich auf den zweiten Band!
Super spannende Geschichte und toll diese Zeit mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Allerdings zog es sich etwas und die Hauptcharaktere sind mir teils allesamt auf die Nerven gegangen 😅 hab auch relativ lange gebraucht, um es zu lesen.
Sehr gutes Buch, um den Israel-Konflikt etwas besser zu verstehen.
Sehr bewegendes Buch über die Toleranz zwischen verschiedenen Kulturen Warum habe ich mich für das Buch entschieden? Ich fand den Klappentext sehr interessant, mich hat vor allem interessiert, wie Daniel Speck das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in Tunis darstellt. Cover: Das Cover ist sehr schlicht und fast ein wenig langweilig. Die beiden Kinder vor dem Oldtimer unter der Palme wirken nett. Aufgrund des Covers würde ich mir das Buch wohl nicht kaufen, der Klappentext hat den Eindruck dann wieder wettgemacht ;-) Inhalt: Tunis 1942, kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Drei Kulturen mit verschiedenen Religionen leben friedvoll in einer Nachbarschaft zusammen, dann kommen die Nazis… Moritz Reincke verlässt seine Verlobte Fanny um als Kameramann in den Krieg zu ziehen. Masala heute, Nina ist auf der Suche nach ihrem Großvater Moritz der wohl an Bord einer Maschine von Tunis nach Sizilien verunglückt ist. In Masala trifft sie Joelle, die angibt, ihre Verwandte zu sein. Handlung und Thematik: Daniel Speck schaffte es, die Wirkung des zweiten Weltkrieges auf das Zusammenleben und die Toleranz zwischen verschiedenen Völkern super darzustellen. Ursprünglich hatte ich eine seichtere Geschichte erwartet, aber die Story war tiefgründig und bewegend! Der Autor hat es geschafft, mir Geschichte näher zu bringen, ohne dass es langweilig wurde. Der geschichtliche Hintergrund basiert ja auf einer wahren Begebenheit, dies merkt man auch, da alle super realistisch beschrieben wurde. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, man liest es nicht nur schnell runter, sondern befasst sich mit der Thematik. Das Ende lies für mich ein paar Fragen offen, es passt aber zum Flair der Ungewissheit nach dem zweiten Weltkrieg. Charaktere: Anfangs dachte ich, das Buch dreht sich hauptsächlich um Nina, Patrice und Joelle in der Gegenwart. Als ich aber feststellte, dass es nicht so ist, war ich erleichtert, weil ich die Personen in der Vergangenheit mehr mochte. Moritz bzw. Maurice ist ein sehr gutmütiger und mutiger Kerl. Seine Aufopferung für andere hat ihn sehr schnell sehr sympathisch gemacht. Seine Reise, die in Deutschland begann, war sehr mitreißend. Ich habe ständig mit ihm mitgefiebert. Die Familie Safrati entsprach anfangs meiner Vorstellung einer toleranten Familie, leider hat sich das dann ein bisschen gewandelt. Schreibstil: Ich konnte Daniel Specks Schreibstil gut folgen. Ich war angenehm überrascht, dass es sich nicht um eine seichte Italien-Tunis-Story handelt, sondern wirklich Tiefgang besitzt. Es waren viele Passagen dabei, die zum Nachdenken anregten. Die Gegebenheiten und Personen wurden super detailreich und bildlich beschrieben. Ich konnte mich gut in die damalige Situation hineinversetzen. Jüdische, italienische und französische Ausdrücke und Textpassagen zwischendurch verstärkten die entsprechende Atmosphäre. Die Kapitellängen waren perfekt. Der geschichtliche Hintergrund wurde relativ einfach verständlich miteingeflochten. Persönliche Gesamtbewertung: Ein super Buch, das ich vor allem Geschichtsliebhabern sehr ans Herz lege. Es war für mich sehr erschütternd zu lesen, was für eine destruktive Wirkung der zweite Weltkrieg auf die Toleranz und das Zusammenleben der Kulturen hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es vorher anders war. Der Autor hat mir lehrreiche „Geschichtsstunden“ bereitet, die mir super Spaß gemacht haben! Der Schreibstil war angenehm zu lesen und regte zum Nachdenken an. Ein wirklich grandioses Buch! Absolute Leseempfehlung!
Wäre ich nur nach der Art und Weise, wie dieses Buch geschrieben worden ist gegangen, hätte es auf jeden Fall deutlich mehr Sterne erhalten. Leider hat mich eine der Hauptfiguren jedoch so unsagbar genervt, dass leider nur so wenig am Ende sind :D das Buch hat sich meiner Meinung nach zudem auch noch super in die Länge gezogen. Traurig find ich außerdem (das hat aber nichts mit der Bewertung zu tun), dass dass das Thema des Buches wieder so extrem aktuell ist momentan…Man sollte eigentlich meinen, dass Menschen aus Fehlern lernen, aber das ist anscheinend leider nicht der Fall! Sehr traurig!
Langatmig und langweilig…
Dieses Buch hat sich sehr gezogen, die Story war langweilig, hat mich überhaupt nicht gecatcht. War ehrlich froh, als ich es fertig gelesen hatte 🥲
Interessante Hintergrund Informationen, aber langweilig geschrieben. Mir ist die Geschichte zu gefuhlsduselig.
Ein interessantes Buch, welches einen kleinen Einblick gibt wie es war im zweiten Weltkrieg und wie der Staat Israel entstanden ist. Zusammen mit einer kleinen Liebesgeschichte. Während des Lesens habe ich immer Hunger auf Shakshuka 🥰

Ein wirklich toller Roman, der gekonnt eine wahre Begebenheit mit Fiktion verwebt.
"Archäologen sehen die Welt nicht so, wie sie ist, sondern immer auch, wie sie war, Schicht um Schicht. Alles ist für uns zugleich präsent, Unsichtbares hinter dem Sichtbaren, die Spuren des Gestern hinter dem Heute, die Gegenwart als Konsequenz der Vergangenheit." "Piccola Sicilia" ist das italienische Einwandererviertel von Tunis. 1943 rettete ein deutscher Soldat in Nordafrika, unter Einsatz seines Lebens, einem italienischen Juden das Leben, ehe die Alliierten Tunis eroberten. Die jüdische Familie versteckte den Deutschen vor den Alliierten in ihrem Haus und schützten ihn. Diese wahre Begebenheit ist die Inspiration zu Daniel Specks Familienroman "Piccola Sicilia". "Bilder können genauso lügen wie Worte, aber nicht so laut. Man sah es ihnen nicht gleich an, man verwechselte sie allzu leicht mit der Wirklichkeit." Die Gedanken der Berliner Archäologin Nina kreisen oft um ihren ihr unbekannten Großvater Moritz, der 1942 als Fotograf mit den deutschen Truppen nach Nordafrika flog und seit dem Rückzug der Deutschen als verschollen gilt. Ein Anruf eines alten Freundes zieht sie nach Sizilien, wo ein Flugzeugwrack auf dem Meeresgrund gefunden wurde, mit dem Ninas Großvater geflogen sein soll. Auf Sizilien trifft Nina auf Joëlle, eine mysteriöse Frau und scheinbare Verwandte. Von ihr erfährt Nina die vermeintliche Geschichte ihres Großvaters... Daniel Speck hat hier eine wirklich wundervolle Geschichte erschaffen, die trotz schöner Momente auch wunde Punkte trifft und in aller Deutlichkeit aufzeigt, dass Berichterstattung stets nur einen kleinen ausgewählten Ausschnitt zeigt, der das eigene Land heroisch darstellt und nur einseitig berichtet. Folgendes Zitat macht das auch nochmal sehr deutlich: "Ich vermute, Moritz war bewusst, dass die Wahrheit aus vielen Geschichten besteht und dass die Wochenschau nur eine von ihnen erzählt. Seine Aufgabe war es, sie lauter zu machen als die anderen, strahlender, überzeugender, so dass die Geschichten der Gegner als Fälschung erscheinen und die eigene Geschichte als gültige Wahrheit, obwohl sie tatsächlich doch alle dasselbe waren: Propaganda." Dieses Zitat ist so treffend und wahr und zeigt ganz deutlich wie die Menschen durch die Medien manipuliert und gegeneinander aufgehetzt werden. Während in Tunis Juden und Moslems, Italiener und Tunesier stets friedlich zusammengelebt haben, wurden sie über die Zeit gegeneinander aufgehetzt und angestachelt sich zu verraten. Dabei hätten die Kriegstreiber keine Chance, wenn die Menschen, gleich welcher Nation, einfach zusammenhalten würden! Wenn Soldaten nicht blind gehorchen, sondern auch auf ihre Menschlichkeit hören - auf ihr Herz! Es gibt einfach keinen Grund jemanden zu töten, nur weil die Regierungen Machtkämpfe auf unsere Kosten austragen wollen. Jeder, der auf der anderen Seite steht ist jemandes Kind, Enkel, Vater oder Bruder... "Piccola Sicilia" ist ein wirklich besonderes Buch, das mir unter die Haut ging und mich emotional sehr bewegte. Gerade auch vor dem Hintergrund der wahren Geschichte. Definitiv lesenswert! Zum Ende möchte ich euch noch ein Zitat von Marc Aurel mitgeben, welches auch seinen Weg ins Buch gefunden hat und welches wir uns immer mal in Erinnerung rufen sollten: "Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit."
Daniel Speck ist mit "Piccola Sicilia" nun endgültig in die Riege meiner Lieblingsautoren aufgestiegen. Durch seinen wunderbaren Schreibstil erweckt er ein so bildhaftes, atmosphärisch dichtes Kopfkino, wie es kaum ein anderer schafft. Schmunzelnd, mit Tränen in den Augen, mitfühlend, so saß ich da und las mit einem riesengroßen Vergnügen die Geschichte um Nina, Yasmina, Moritz und Victor. Absolute Leseempfehlung!

Sehr gelungener Roman
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die verschiedenen Handlungsstränge in Gegenwart und Zukunft, die sich abwechseln, machen das ganze sehr dynamisch. Daniel Specks Schreibstil ist angenehm und hat mich direkt abgeholt. Auch die Charaktere waren gut ausgearbeitet, so dass man sich in sie hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen konnte. Ich fand die Atmosphäre im damaligen Auswandererviertel "Piccola Sicilia" sehr gut dargestellt. Ich bin zwar sehr interessiert an Geschichte und habe mich viel mit dem Krieg hier befasst, aber von den Kriegsjahren in Tunis hatte ich bisher nicht viel Ahnung - das wird hier gut geschildert. Auch Tunis an sich kann man sich sehr gut vorstellen, das bunte Treiben, die Menschen, das Zusammenleben. Das Buch hat mich insgesamt gut unterhalten, es hat mich aber auch berührt und mir Neues beigebracht.
Wunderschön geschrieben... mitreißend gelang Speck die Reise in das Tunesien in der Zeit des 2. WK. Klare Leseempfehlung. Freue mich auf den zweiten Teil, Jaffa Road.
Protagonisten Nina lässt sich scheiden und fühlt sich nun etwas verloren, fragt sich, was sie von Leben wollte, und wie die Ehe sie verändert hat. Als eine fremde Frau ihr erzählt, ihre Tante zu sein, und noch sagt, dass alles, was sie über ihren Großvater Moritz weiß, nicht stimmt, will Nina alles darüber wissen. Sowohl sie als auch diese angebliche Tante Joëlle fand ich eher fade. Zwar macht Nina eine kleine Entwicklung durch, aber sie hört sich nur die Geschichte an und trotz ihrer Gefühle habe ich sie immer als sehr gleichgültig empfunden. Yasmina arbeitet in einem Hotel in Tunis, bis es dort zu gefährlich für Juden wird. Ihre heimliche Liebe zu ihrem Adoptivbruder Victor ist im Grunde ihr einziger Antrieb. Diese Besessenheit konnte ich kaum nachvollziehen, da Victor ein egoistischer Feigling ist, der rebelliert und sich doch die Anerkennung seines Vaters wünscht - ohne etwas dafür tun zu müssen. Moritz ist kein Kämpfer, sondern als Photograph eher ein stiller Beobachter. Hautnah darf er miterleben, wie Bilder nachgestellt werden und zu Propaganda Material werden. Er denkt oft mal an seine Verlobte, aber das, was er in Tunis erlebt, distanziert ihn weiter von diesem, das in unerreichbare Ferne zu rücken scheint. Handlung und Schreibstil Die Protagonisten konnten mich nicht gerade überzeugen, da ich zwar ihre Geschichten rührend fand, die Charakterzüge aber weniger sympathisch. Die Liebesgeschichte hat sich dermaßen anders entwickelt als erwartet, dass sie mich geradezu gestört hat und für mich das ganze Buch verschlechtert hat. Das Buch hatte viele schöne, zitierwürdige Sätze, aber ansonsten fand ich es etwas abgehackt und außerdem hat sich das Buch etwas in die Länge gezogen und dadurch war es auch etwas anstrengend. Das Setting ist zwar spannend, da es viel Potenzial zu Konflikten und tiefen Gefühlen hat, und das wurde auch gut genutzt. An diesem Buch gefiel mir nämlich besonders die Darstellung der unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Der Autor hat nie vergessen, was für verschiedene Personen direkt vor Ort waren und hat immer die verschiedenen Reaktionen mit berücksichtigt und damit eine authentische Atmosphäre geschaffen. Fazit Insgesamt hat mir "Piccola Sicilia" nur mittelmäßig gut gefallen, zwar mochte ich die Atmosphäre, aber die Protagonisten fand ich nicht sympathisch und das Buch zog sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge.
Piccola Sicilia von Daniel Speck, entführt uns auf eine Reise in das Tunesien zur Zeit des zweiten Weltkrieges und in die Gegenwart, in das Leben von Nina. Nina ist die Enkelin eines Wehrmachtsoldaten und reist auf die Bitte eines befreundeten Archäologen hin, nach Sizilien. Dort soll ein Flugzeug der Wehrmacht aus dem Meer geborgen werden. In diesem Flugzeug hätte laut der Passagierliste Nina's Großvater Moritz Reincke aus Tunesien ausgeflogen werden sollen, bevor die Alliierten TruppenTunis erobert hatten. In Marsala trifft Nina auf Joëlle, die behauptet, ihre Tante zu sein, ebenso Tochter von Moritz, wie es auch Nina's Mutter Anita war. Denn laut ihrer Auskunft saß Moritz nicht in dem Flugzeug das auf dem Meeresgrund liegt, nein, sie behauptet weiter das Moritz eine zweite Familie hatte. Mit ihrer Hilfe versucht Nina nun das Familiengeheimnis um ihren unbekannten Großvater zu lüften. Ich bin Dank der großartigen Schreibweise des Autoren ganz schnell in der Geschichte von Moritz versunken, diese wird von seiner Tochter Joëlle erzählt, die ihrer Nichte Nina berichtet was passiert ist, nachdem Moritz nach dem Krieg nicht nach Hause, nach Deutschland zurück gekehrt ist. Mich hat die Beschreibung der Stadt Tunis zur Zeit des zweiten Weltkrieges total beeindruckt. Die Harmonie zwischen den Völkern, Rassen und Religionen war mit Sicherheit auf ihre Art einzigartig! Auch wenn ich bereits Bücher gelesen habe, die den zweiten Weltkrieg thematisiert haben, so war noch kein Buch über Tunesien und seine Zeit im Krieg dabei. Die Geschichte die tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruht, hat mich sehr berührt, nachdenklich und auch traurig gemacht .... Der Autor schreibt seine Geschichte aufgeteilt in zwei Erzählstränge. Einmal befinden wir uns in Tunis, zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und nehmen am Leben der italienisch-jüdischen Familie Safarti und dem Wehrmachtssoldaten Moritz Reincke teil und im zweiten Strang erzählt uns Daniel Speck in der Gegenwart die Geschichte von Nina. In den Momenten in denen Nina im Vordergrund der Geschichte steht, kann man als Leser erkennen, wie dicht verwoben die Schicksale von ihr und ihrem Großvater sind, wie viel Einfluß sein Verschwinden auf ihr bisheriges Leben hatte. Ich bin von dem Buch eindeutig beeindruckt und gefangen, es ist keine Geschichte die man eben so liest und wieder vergißt. Die Geschichte hallt in mir nach.... Das Cover ist sehr schlicht und fast schon unscheinbar gehalten, macht aber Sinn wenn man in die Geschichte eintaucht und beweißt wieder einmal das man nicht nach dem Äußeren gehen sollte !!! Ein wirklich besonderes Buch, das ich aus vollem Herzen weiter empfehlen kann.
Es ist schwer, zu erzählen warum Daniel Specks neuer Roman „Piccola Sicilia“ mir nicht so gut gefallen hat wie der Vorgänger „Bella Germania“, ohne Details zu verraten. Ich versuche es dennoch: im Mittelpunkt stehen zwei Liebesgeschichten, die meiner Meinung nach beide nicht authentisch waren. Den Großteil der Hauptfiguren empfand ich als oberflächlich, Handlungen waren teilweise nicht nachvollziehbar – stattdessen stand das narrative Konstrukt dahinter viel zu sehr im Vordergrund. Es war klar, dass der Autor seine Figuren in eine bestimmte Richtung lenken wollte, aber deren Motivation dafür fehlte entweder ganz oder wurde zwar erklärt, die Logik dahinter fehlte jedoch. Am Ende blieben zu viele offene Fragen, sowohl im Erzählstrang der heutigen Zeit als auch im Erzählstrang der 1940er Jahre. Nun bin ich jemand, der offene Enden liebt, aber in diesem Fall hatte es nichts mit offenem Ende zu tun. Die Geschichte war einfach plötzlich vorbei, fast so als hätte jemand gesagt „600 Seiten reichen, komm jetzt zum Ende“. Alles in allem war mir „Piccola Sicilia“ zu unrund. Allerdings habe ich den Roman dennoch sehr gerne gelesen. Einerseits mag ich Daniel Specks Schreibstil, andererseits mag ich es, wie er vergleichsweise banale zwischenmenschliche Geschichten in einen größeren geschichtlichen, sehr gut recherchierten Kontext packt. Ich bin ein kleiner Geschichtsnerd und liebe es, wenn ich durch Romane etwas Neues lernen kann. In diesem Fall war es über die Zeit vor, während und nach der deutschen Besatzung Tunesiens im Zweiten Weltkrieg. Und nicht nur geschichtlich ist der Roman informativ, auch der Einblick in die verschiedensten Kulturen, die dort nachbarschaftlich zusammenlebten, war höchstinteressant und wie immer würde ich jetzt am liebsten die nächste Bibliothek aufsuchen und mich in die Recherche stürzen, um noch mehr darüber zu erfahren.
Rezension hier: http://domicspinnwand.blogspot.com/2020/08/rezension-piccola-sicilia-von-daniel.html Hochinteressant, der 2te Weltkrieg in Tunesien - toll gelesen von Luise Helm
3,5 Sterne - folgt-