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Bewertung:5

Übersetzt von Peter Schwaar Manch einer behauptet, dass der Nachfolger eines Buches im Schatten des vorherigen stehen würde. Angesichts des Titels des Vorgängers (Der Schatten des Windes) ist diese Behauptung ein großartiges Wortspiel. Aber mehr ist sie tatsächlich auch nicht. Denn "Das Spiel des Engels" von Carlos Ruiz Zafon, der zweite Teil der 'Friedhof der vergessenen Bücher' Reihe ist großartig geworden und das sag ich als eine Leserin, die den Vorgänger eine hingebungsvolle Verehrung entgegenbringt. "Der Schatten des Windes" gehörte immer zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, werde nie vergessen, wie mir das Buch in einem kleinen Antiquariat bei meinem ersten Berlin Besuch in die Hände gefallen war. Fast ein bisschen so, als wäre ich bereits auf dem Friedhof der vergessenen Bücher unterwegs. Unzählige Male wurde er gelesen seitdem und innig geliebt. Die Nachfolger zogen schnell ins Bücherregal ein, doch da blieben sie erst einmal. Weil es so schön war bei diesem ersten Ausflug in die düsteren Gassen Barcelonas. Konnte man das denn einfach mit einem zweiten Band wieder heraufbeschwören? Lange habe ich gebraucht, bis ich "Das Spiel des Engels" in die Hand nahm, aber als ich es dann tat, war es schon auf den ersten Seiten wie nach Hause kommen. Es war alles wieder da. Das Mystische, das Atmosphärische, die ikonischen Figuren und eine Geschichte, die glücklicherweise langsam erzählt wird, weil sie dadurch ihre volle Bandbreite auskosten und auf siebenhundert Seiten natürlich zum Verweilen einlädt, auch wenn ich leider trotzdem nur wenige Tage gebraucht habe. Aber worum geht's eigentlich? In einem turbulenten Barcelona, kurz vor dem Spanischen Bürgerkrieg, begegnen wir dem Autoren David Martin. Nachdem er sich als Journalist versucht hat und gescheitert ist, wird er Autor von Schauerromanen, die sich in Barcelona zwar eine Fangemeinde aufbauen, aber David nicht erfüllen. Er fühlt sich überarbeitet und gleichzeitig möchte er etwas anderes schreiben, etwas Bedeutendes, etwas Großes. Da scheint das Angebot des mysteriösen Pariser Verlegers Andreas Corelli, das in Form eines Briefes, das mit dem Zeichen eines Engels versiegelt wurde, ins Haus flattert gerade rechtzeitig zu kommen. Doch bald schon kämpft David gegen Mächte, die viel größer sind als er jemals gedacht hat. Er muss um sich selbst bangen, um seine Freunde und um seine große Liebe. Es fühlt sich schon fast wie Majestätsbeleidigung an, den Inhalt von "Das Spiel des Engels" in so wenigen Zeilen runter zu brechen, denn eigentlich steckt hier viel mehr drin. Wir begegnen seltsamen Figuren, die eigentlich das Gesetz hüten sollen, betreten ein mysteriöses Spukhaus, tauchen tief ein in die Vergangenheit eines ehemaligen Anwalts, der seinen Beruf aufgab, um sich als Autor zu versuchen und nebenbei noch tief hinein in die Welt von schwarzer Magie und Geisterbeschwörungen hineintaucht und betreten mit einem Buchhändler mit der reinsten Seele des Universums den Ort, den wir uns in unseren wildesten Träumen nicht ausdenken konnten, den Friedhof der vergessenen Bücher. Carlos Ruiz Zafón war ein begnadeter Erzähler, ein Zauberer der Worte. Er hinterlässt uns mit "Das Spiel des Engels" einen großartigen Roman, der sich fern von jeglicher Genrezuordnung bewegt. "Das Spiel des Engels" kann alles, ich mag voreingenommen sein, aber dieses Buch ist genau das, wofür diese teils komplexe, teils absurde aber dennoch wunderschöne deutsche Sprache dieses einzigartige und wunderbare Wort erfunden hat: Für einen Leseabend mit genügend Proviant zum Schmökern geeignet. Unbedingt lesen und alles lieben. "Jedes Buch, das du siehst, jeder Band hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat, und die Seele derer, die es gelesen und gelebt und von ihm geträumt haben. Immer wenn ein Buch den Besitzer wechselt, immer wenn jemand den Blick über seine Seiten gleiten lässt, wächst sein Geist, und es wird stärker. Die Bücher, an die sich niemand mehr erinnert, die mit der Zeit verloren gingen, leben an diesem Ort für immer weiter und warten darauf, einem neuen Leser, einem neuen Geist in die Hände zu fallen..." S.695

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:3.5

Mit einer spannenden, fantasievollen, mystischen Geschichte ist es Zofon wieder gelungen, mir ein schönes Leseerlebnis zu schenken. Im Barcelona vor dem Bürgerkrieg begleiten wir David durch seine Entwicklungsjahre und seinen Weg als Schriftsteller auf der Suche nach Wahrheit, Liebe und Erfolg. Dabei wird er in eine Geschichte verwickelt und man fragt sich was Fantadie und was Wirklichkeit ist. Beeindruckt haben mich auch die tatkräftige Isabella und natürlich Buchhändler Sempere. Die Geschichte zieht den Leser in einen Sog, man spürt die Stadt, das Haus mit dem Turm, friert, wenn es kalt wird, leidet mit den Protagonisten...... Wunderbar, anschaulich und spürbar geschrieben. Mit dem dritten Teil und dem Ende war ich nicht ganz glücklich, hier wird die Story doch etwas wild. trotzdem war es ein unvergesslicher Lesegenuss mit leichten Abstrichen.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:5

Vor 15 Jahren habe ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen, und damals zählte es sofort zu meinen Lieblingsbüchern. Jetzt, nach dem Reread, kann ich sagen: Es bleibt eines meiner liebsten Werke, aber ich sehe es mit anderen Augen. Carlos Ruiz Zafón erschafft mit Barcelona erneut eine düstere, atmosphärische Kulisse voller Geheimnisse, Tragik und literarischer Magie. Die Geschichte um David Martín, einen Schriftsteller, der einen rätselhaften Auftrag annimmt, ist eine Mischung aus Mystery, Horror und Melancholie. Schon beim ersten Lesen hat mich Davids tragisches Schicksal berührt, aber diesmal war es fast noch intensiver – vor allem, weil mir viele Details erst jetzt wirklich bewusst wurden. Es gab Momente, die ich noch genau in Erinnerung hatte, doch vieles hatte ich vollkommen vergessen oder damals einfach nicht hinterfragt. Besonders spannend war es, all die kleinen Hinweise zu entdecken, die sich durch die Geschichte ziehen – Zeichen, die bereits früh erahnen lassen, wohin sich alles entwickelt. Beim ersten Lesen hatte ich sie übersehen, aber jetzt wurde mir klar, wie meisterhaft Zafón sie eingeflochten hat. Dieses Buch lebt von seinen rätselhaften Andeutungen, von der Frage, was wirklich geschieht und was vielleicht nur ein Trugbild ist. Es steckt voller Ambivalenzen, und genau das macht es so faszinierend. Beim erneuten Lesen habe ich vieles aus einer anderen Perspektive betrachtet – manche Szenen wirken nun ganz anders als damals. Doch gerade diese Mehrdeutigkeit und Offenheit machen Das Spiel des Engels zu einem Roman, den man nicht nur einmal liest. Dieses Buch wirft viele Fragen auf, spielt mit Realität und Fantasie und bleibt in vielen Aspekten rätselhaft. Ich freue mich jetzt schon auf den dritten und vierten Band der Reihe. Und natürlich war es ein wunderbares Gefühl, wieder nach Sempere & Söhne zurückzukehren – diese Buchhandlung ist einfach ein magischer Ort. Das Spiel des Engels ist tragisch, düster und wunderschön zugleich.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:3.5

Teil 2

leider hab ich bei diesem Buch nicht nachgeschaut und mit Teil 2 begonnen ... Aber glaub bei der Reihe ist das net so wild. Das Buch an sich ist ganz gut geschrieben fand aber manche Wendungen net so prickelnd. Hätte auch nicht gedacht, dass es sich in diese "religiösere" Richtung entwickelt.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:4.5

Ungeschlagener Liebling

Die gesamte Reihe ist uninteressant aber das Spiel des Engels ist UNGLAUBLICH. Der unausprechliche Pakt, den David Martin eingeht, die Figurenkonstellation und das Gieren nach Leben, machen die Essenz dieses Buches aus. Die Story ist zwar nicht perfekt, trotzdem reißt sie einen mit und ich habe mich definitiv in Martin verliebt

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:4

Rückkehr nach Barcelona

In dem 2. Band der Reihe um den Friedhof der vergessenen Bücher von Carlos Ruiz Safon befinden wir uns wieder im Bsrcelona Diesmal begleiten wir einen Journalisten David Martin auf seinem Weg Schriftsteller zu werden. David versucht sich an einem Roman aber schafft es zuerst nicht die richtigen Worte zu finden. Er und Cristina, die er liebt, sie sich aber entzieht, helfen seinem besten väterlichen Freund Don Pedro Vidal sein Buch zu vollenden und zu veröffentlichen. David selbst bekommt von einem Verleger dss Angebot für ihn ein Buch zu schreiben und dafür ist er bereit ihm viel Geld zu bezahlen und ihm zu geben was er sich am meisten wünscht. David geht auf den Deal ein und merkt aber dann irgendwas stimmt hier überhaupt nicht. Er forscht nach und während dessen gerät er immer mehr in ziwlichte Situationen bzw in Schwierigkeiten. Wird er das Rätsel seines Vormieters lösen ehe er selbst wahnsinnig wird? Was ist real und was ist Geschichte? Kann er sich selbst noch trauen? Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Je länger ich aber las, umso mehr hat sie mich gefesselt. Die Charaktere und die Umgebung Barcelonas sind wieder sehr bildgewaltig beschrieben. Ich mag den detaillierten Schreibstil von Zafon. Auch mit dieser Geschichte hat er mich wieder abgeholt und auch zum nachdenken über das ein oder andere gebracht. Ich freu mich auch auf die nächsten Teile

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:1

Abbruch nach 150 Seiten Mir hat [b:Der Schatten des Windes|942191|Der Schatten des Windes|Carlos Ruiz Zafón|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1179651861l/942191._SX50_.jpg|3209783] wirklich gut gefallen. Ich hatte den Roman mit großen zeitlichen Abstand sogar zweimal gelesen. An die Fortsetzungen der Friedhof der vergessenen Bücher-Reihe haben ich mich aber lange nicht gewagt, denn ich befürchtete eine Enttäuschung. Vielleicht war es eine selbsterfüllende Prophezeiung, die mich von Anfang an nicht mit dem Roman warm werden ließ. Dabei ist es gar nicht mal die Tatsache, dass die Ähnlichkeiten zu seinem ersten Erfolgsroman so auffällig sind. Als ehemaliger Werbefachmann weiß Ruiz Zafon, wie man am besten die Nachfrage der Konsumenten stillt. Vielmehr hat mich die banale Erzählweise gestört. Ich kann gar nicht verstehen, warum mir dies beim ersten Roman nicht so auffiel. Wahrscheinlich faszinierte mich da die Geschichte so arg, dass ich darüber hinweglas. Ruiz Zafon hat früher mal Drehbücher in Hollywood geschrieben. Und genau so liest sich der Roman. Die Vielzahl der lahmen Dialoge werden vom Ich-Erzähler mit einer schnellen Erzählung Handlungsfortschritte eingefasst. Da bleibt kein Platz für Reflexion und Phantasie. Literarisch finde ich das ziemlich anspruchslos. Bei einem normalen Thriller würde mich das auch nicht stören. Aber man merkt hier auf jeder Seite, dass Ruiz Zafon einen noch größeren Roman als seinen Vorgänger schreiben will. Und nach meinem Dafürhalten scheiterte er im ersten Fünftel des Romans so sehr, dass ich mir die restlichen 560 Seiten einfach nicht mehr antun möchte. Wäre für mich vertane Lesezeit.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:4

Ich glaube, um all die versteckten Andeutungen und Anspielungen richtig zu erfassen und zu verstehen, muss ich das Buch mindestens noch einmal intensiver lesen. Aber dennoch hat es Spaß gemacht und war trotz einiger kleiner Längen sehr spannend und schön zu lesen. Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich damit, die Charaktere, die bereits in "Schatten des Windes" eine Rolle spielten, zeitlich richtig einzusortieren. Ist mir leider bis zum Ende des Buches nicht wirklich gelungen. Das lag aber eindeutig an mir und nicht an dem Buch :) Und ich möchte so gerne bei Sempere & Söhne stöbern, schmökern und einkaufen gehen (aber so, wie die Buchhandlung im Buch beschrieben ist!) und natürlich den Friedhof der Vergessenen Bücher besuchen und mir eines davon aussuchen (oder mich von einem Buch aussuchen lassen). Ich finde diese Idee einfach so so wundervoll... hach.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:2

Mit wohlwollen vielleicht 2,5 Sterne. Seht schade. Leider hat mir diese Buch noch viel weniger gefallen als der erste Band. Ich fand die Grundstimmung viel zu düster und depressiv. Ich habe auch nicht ganz verstanden, was dieser Roman von mir will. Teilweise für mich wieder sehr verworren. Einziger Lichtblick war für mich Isabella, die aber leider erst sehr spät kam und nur eine kleine Nebenrolle einnimmt. Der Hauptprotagonist David ging mir jedenfalls fast nur auf die Nerven und ich fand ihn sehr ichbezogen. Großteils konnte die Erzählung leider auch meine Aufmerksamkeit nicht halten und ich musste Passagen mehrmals lesen, damit überhaupt hängengeblieben ist, was gerade passiert. Das liegt natürlich komplett an mir, ist aber leider kein gutes Zeichen. Bin gerade unsicher, ob ich weiterlesen soll. Wenn ja, dann vmtl nicht so bald.

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Bewertung:1

Abbruch nach 150 Seiten Mir hat [b:Der Schatten des Windes|942191|Der Schatten des Windes|Carlos Ruiz Zafón|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1179651861l/942191._SX50_.jpg|3209783] wirklich gut gefallen. Ich hatte den Roman mit großen zeitlichen Abstand sogar zweimal gelesen. An die Fortsetzungen der Friedhof der vergessenen Bücher-Reihe haben ich mich aber lange nicht gewagt, denn ich befürchtete eine Enttäuschung. Vielleicht war es eine selbsterfüllende Prophezeiung, die mich von Anfang an nicht mit dem Roman warm werden ließ. Dabei ist es gar nicht mal die Tatsache, dass die Ähnlichkeiten zu seinem ersten Erfolgsroman so auffällig sind. Als ehemaliger Werbefachmann weiß Ruiz Zafon, wie man am besten die Nachfrage der Konsumenten stillt. Vielmehr hat mich die banale Erzählweise gestört. Ich kann gar nicht verstehen, warum mir dies beim ersten Roman nicht so auffiel. Wahrscheinlich faszinierte mich da die Geschichte so arg, dass ich darüber hinweglas. Ruiz Zafon hat früher mal Drehbücher in Hollywood geschrieben. Und genau so liest sich der Roman. Die Vielzahl der lahmen Dialoge werden vom Ich-Erzähler mit einer schnellen Erzählung Handlungsfortschritte eingefasst. Da bleibt kein Platz für Reflexion und Phantasie. Literarisch finde ich das ziemlich anspruchslos. Bei einem normalen Thriller würde mich das auch nicht stören. Aber man merkt hier auf jeder Seite, dass Ruiz Zafon einen noch größeren Roman als seinen Vorgänger schreiben will. Und nach meinem Dafürhalten scheiterte er im ersten Fünftel des Romans so sehr, dass ich mir die restlichen 560 Seiten einfach nicht mehr antun möchte. Wäre für mich vertane Lesezeit.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:4

Sieht man dieses Buch im Vergleich zu „Der Schatten des Windes“, kann ich verstehen, dass man etwas enttäuscht ist, daran reicht es auch in meinen Augen nicht heran und wer sich eine gleichwertige oder noch bessere Fortsetzung erwartet hat, bekommt hier nicht, was er sucht. Für sich allein genommen ist dieses Buch aber wieder ein sehr mysteriöser und spannender Roman im typischen Stil von Carlos Ruiz Zafon. Wieder spielt der Friedhof der vergessenen Bücher eine Rolle, wieder spielt die gleiche Familie eine Rolle, sonst haben die Geschichten aber nichts miteinander gemein. Dieses Buch spielt in einer früheren Generation und es behandelt ein eigenständiges Thema. Mir hat es sehr gut gefallen. Ich habe zwar erst 3 Bücher von Carlos Ruiz Zafon gelesen, doch ich bin großer Fan seiner Geschichten und werde die weiteren Teile der „Friedhof der vergessenen Bücher“-Reihe auf jeden Fall lesen.

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Bewertung:4

Und wieder ein tolles Buch von Carlos Ruiz Zafon! Es ist der Nachfolger von "Der Schatten des Windes", der von mir ja volle 5 Sterne erhalten hat. Dieser Roman und, also der zweite Band, wirft Fragen auf. Wenn ich schon beim ersten Band Raum für Interpretationen hatte, so gibt mir Carlos Ruiz Zafon mit "Das Lied des Engels" sehr viel mehr Raum dafür. Es ist, wie seine anderen Bücher auch, wieder unfassbar erzählerisch geschrieben. Ich bin immer wieder beeindruckt von diesem erzählerischen Talent, das kann wirklich niemand so gut wie er. Dieses Mal begleiten wir David Martin, einen talentierten Autoren, der jedoch noch keinen Durchbruch hatte und relativ erfolglos ist. Dann bekommt er ein Angebot seines "Patrons" (<-- so nennt er ihn), das er nicht ausschlagen kann (ob Carlos Ruiz Zafon ein Fan von Faus ist?). Er soll ein Buch über eine neue Religion schreiben. An diesem Punkt merkt man schon, dass mit diesem Patron irgendetwas nicht stimmt. Er wirkt sehr besorgt, sehr fürsorglich, freundlich, hilfsbereit. Allerdings ist er in seinen Forderungen auch sehr deutlich. Dieses Angebot anzunehmen verändert für David alles. Sein Leben, das Leben derjenigen, die ihm wichtig sind und weit darüber hinaus. Auch der Friedhof der verlorenen Bücher spielt hier wieder eine Rolle und wir begegne Charakteren aus dem ersten Band wieder. Dieses Buch spielt jedoch VOR dem ersten Band. Dadurch, dass einem so enormen Raum für die eigene Interpretation geboten wird, bleibt die Bedeutung einer Handlung manchmal sehr vage. Mir persönlich gefallt das ja immer sehr gut, solange es einen Abschluss gibt, der diesen weiten Interpretationsraum wieder etwas einengt. Was ich neben dem erzählerischen Talent so wahnsinnig interessant und spannend finde, ist die Tatsache, dass diese Bücher genreübergreifend sind. Wenn man das nicht weiß, wird man von Handlungen am Ende doch sehr überrascht. Und das muss man auch einfach mögen. Mir hat es sehr gefallen. Diese verschwommene Genre-Begrenzung liebe ich sehr und ist ein echtes Lese-Erlebnis! Dennoch und trotz der wiedermal gelungenen Atmosphäre ziehe ich einen Stern bei der Bewertung ab. Wenn ich "Der Schatten des Windes", dem ich 5 Sterne gegeben habe, als Maßstab nutze, wirkt "Das Spiel des Engels" recht konstruiert. Zu sehr gewollt. Ich hatte das Gefühl, dass Carlos Ruiz Zafon hier unbedingt noch "einen draufsetzen" wollte. Den Leser noch mehr faszinieren und verwirren wollte. Das war stellenweise tatsächlich etwas zu verwirrend und (für mich) nicht mehr ganz schlüssig. Dennoch war dieses Buch ein echtes Erlebnis, ich habe jeden Satz genossen, habe an vielen Stellen gelacht, denn besonders ein Charakter ist gespickt mit zynischem Humor. Ich liebe ihn. Das Ende hat wieder fantastische Züge, die das Genre sprengen. Das sollte man wissen, bevor man dieses Buch liest, denn ich kann mir vorstellen, dass das nicht jedem gefällt. Ich habe es sehr geliebt und gebe dem Buch wundervolle 4 Sterne.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch
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Bewertung:3

Wie erzählt man kurz die Kernstory des Buches? Ich habe hier bestimmt schon tausendmal angefangen und alle Versuche wieder ins elektronische Nirvana verbannt. Die Geschichte ist so vielschichtig das es mir nicht gelingen will die Quintesszenz zu extrahieren. Dreh und Angelpunkt der Story ist der junge begnadete Schriftsteller David, der sich nach dem Schreiben billiger Schauergeschichten dem Auftrag gegenüber sieht eine neue Religion zu erschaffen, allein durch die emotionale Kraft niedergeschriebener Geschichten. Doch schon bald beginnt er seinen mysteriösen Auftraggeber zu fürchten und gerät in einen moralischen Zwiespalt. ob es richtig sein kann Menschen durch Fabeln und Epen zu manipulieren. Auf eigene Gefahr beginnt er Nachforschungen anzustellen über den geheimnisvollen Patron. Hat er sich wirklich dem Engel anvertraut, der er vorgibt zu sein oder doch eher einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Mit jedem IPuzzelteilchen das er sammelt, gerät er aber auf immer dünneres Eis und wird eingesogen in einen Strudel aus Korruption, Wahnsvorstellungen und Gewalt. Und ab da beginnt die Story Zafon etwas aus dem Ruder zu laufen. Verheddert in Gegenwart, Vergangenheit,Realität und Surrealem, kommt der Autor nur zu einem für den Leser unbefriedigendem Ende. Nachdem "Der Schatten des Windes" ganz oben auf meiner persönlichen Bestsellerliste steht, habe ich mir so sehr gewünscht "Das Spiel des Engels" würde mich eben so fesseln. Meine Gebete wurden leider nicht erhört. Am Anfang mußte ich mich echt überwinden am Ball zu bleiben. Natürlich überzeugt Zafon auch in diesem Werk durch seine poetische Ausdrucksweise, aber die Geschichte kommt nur langsam in Fahrt. Der Mittelteil hat mich dann aber doch in seinen Bann gezogen. Die Diskussion zwischen David und dem Patron was eine Religion ausmacht und warum sie einen evolutionären Nutzen hat habe ich verschlungen und wieder und wieder gelesen. So bildgewaltig und bestechend logisch war sie geführt. Dann beginnt der Kriminalteill. Ich folgte David von Puzzelteilchen zu Puzzelteilchen und versuchte daraus ein Ganzes zu schaffen, einen Sinn zu erkennen. Ich litt mit ihm als sein bester Freund starb, seine Geliebte Christine und ich war schmerzlich getroffen vom Verrat des Polizisten. Und dann das Ende. DIe gesammelten Puzzelteilchen ergaben einfach kein logisches Gesamtbild. Ich bin einfach nicht dahintergestiegen wer jetzt wahnsinng war, wer wen bestochen hat und wer wen betrogen hat. Kurz gesagt ich bin völlig unbefriedigt aus dieser Geschichte rausgegangen. Vielleicht muß man sie zweimal lesen um sie einmal zu verstehen. Das wäre aber keine große Überwindung. Ich liebe nämlich Zafons Schreibstil, besonders weil der deutsche Übersetzer es schafft ihn in adequader Form in unsere Sprache zu übertragen.

Das Spiel des Engels
Das Spiel des Engelsvon Carlos Ruiz ZafónFISCHER Taschenbuch