1. März 2025
Bewertung:5

Ich bin sprachlos!

Sollte ich vorher noch Zweifel gehabt haben, so waren die 5 Sterne spätestens nach dem unfassbar starken Romanende völlig klar! Aber auch ansonsten hat mich Márquez hier wirklich überzeugt. "Hundert Jahre Einsamkeit" kommt aus den 60ern und ist sicherlich der Hauptgrund dafür, dass dem Autor 1982 der Literatur-Nobelpreis verliehen wurde. Da Márquez eine der treibendsten Kräfte des magischen Realismus war, lässt sich auch dieser Roman der Strömung zuordnen. Ein Hauptmerkmal derselben ist es, dass eine realistisch erscheinende Story mit fantastischen Ereignissen verwoben wird. Dies geschieht allerdings so geschickt, dass der Leser hier gewissermaßen ausgetrickst wird, weil ihm auch diese im Handlungskontext plötzlich realistisch vorkommen. Worum geht's? José Arcadio Buendía und seine Frau Úrsula Iguarán verlassen ihre Heimat, um mitten im Nirgendwo die Stadt Macondo sowie eine Familie zu gründen. Nach und nach kommen Bewohner und Besucher (z. B. fahrende Zigeunertruppen mit wundersamen Erfindungen) in die neue Ortschaft und vergrößern sie. Kaum merklich ziehen die Jahre dahin und auch die Familie erweitert sich um mehr Mitglieder und verfügt auch über Wohlstand. Aber es gibt noch etwas, was alle Mitglieder zu vereinen scheint: Alle werden aus verschiedenen Gründen geplagt von tiefer Einsamkeit... Ich denke, hilfreich für den Roman sind ein gewisses geschichtliches Interesse, Geduld und (ganz wichtig!) kein Problem damit haben, wenn viele wechselnde Figuren mit teils ähnlichen oder sich sogar wiederholenden Namen auftreten. Ich bin auf jeden Fall trotzdessen ein großer Fan und bin schon gespannt auf die Netflix-Umsetzung als Serie, die es seit kurzem gibt. Lange hat man den Roman nämlich für unverfilmbar gehalten.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
8. Jan. 2025
Bewertung:5

Ein schillernder Flickenteppich und eine faszinierende Allegorie auf Lateinamerika

Am Anfang war es etwas verwirrend, wie leichtfüßig Magie, Scharlatanerie und Realismus ineinander über gehen. Und die vielen gleichen oder ähnlichen Namen Taten ein übriges. Nach und nach entfaltete sich aber eine bunte Welt und eine vielschichtige Geschichte von Aufstieg und Fall, bei der alles oben genannte einen Plan folgte und spätestens ab der Hälfte konnte ich es kaum mehr aus der Hand legen (und das, obwohl ich gerade mehrere Bücher parallel lese) Magischer Realismus ist strukturell gesehen nichts speziell Lateinamerikanisches, da er im Prinzip schon bei Kafka vorkommt (dessen Werke Márques auch kannte und den ein anderer großer Autor, Jorge Luis Borges in Lateinamerika bekannt machte) Dennoch zeigt sich hier aber sehr deutlich, welche kulturelle Bedeutung diese Technik haben kann, wenn sich damit erzählen lässt, worüber man sonst nur gelehrt sprechen könnte. Wer nicht ganz ins kalte Wasser springen möchte, kann Laubsturm von Márques zuvor lesen, mir zumindest hat das den Zugang erleichtert.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
21. Dez. 2024
Bewertung:5

Ich lege jedem, der dieses Buch lesen und wirklich verstehen möchte ans Herz, von Anfang an einen Stammbaum zu führen. Ich habe mir vorherige Rezensionen durchgelesen und da sehr viele meinten, dass durch die immer gleichen Namen Verwirrung aufkommt, habe ich einfach nebenbei einen Stammbaum aufgezeichnet und immer weiter fortgeführt. Dadurch hatte ich nie Probleme zu verstehen, um wen es gerade geht und konnte diese wundervoll geschriebene Geschichte einfach nur genießen. Auf jeden Fall eines meiner neuen Lieblingsbücher.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
3. Sept. 2024
Bewertung:1

Überbewertet und widerlich

Warum dieses Buch so dermaßen populär ist und immer wieder positive Rezensionen einfährt, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Zugegeben, der Schreibstil ist sehr gekonnt und man merkt auch, dass viel Mühe und Recherche in die Übersetzung eingeflossen ist. Aber selbst wenn der Autor mit diesem Werk eine Art Warnung vor Dekadenz aussprechen wollte und die darin beschriebenen Perversionen eher zur Abschreckung dienen sollen, ist das Buch einfach nur widerlich und anstrengend zu lesen. Einerseits ist es anstrengend zu lesen, weil die in dem Buch auftauchenden, knapp 40(!) Charaktere größtenteils ähnliche Namen haben und es dadurch zu Verwechslungen beim Lesen kommen kann. Andererseits ist es auch anstrengend zu lesen, weil es in dem Buch keine einzige Person gibt, mit der man irgendwie Sympathie aufbauen kann. Das liegt an den schnellen Zeitsprüngen, mit denen die Lebensverläufe der Charaktere nahezu runter gerattert werden und keine Zeit lassen, um sich mit den Figuren tiefergehend auseinander zu setzen. In einer Seite wird eine Figur vorgestellt, in der übernächsten Seite ist sie aber auch schon wieder weg vom Fenster. Dass man keine Sympathie aufbauen kann, liegt aber auch einfach daran, dass die Charaktere im besten Fall(!) widerliche, menschenverachtende Personen sind, die ihre Familienangehörigen wie Dreck behandeln. Im schlechtesten Fall sind es oft auch noch Personen, die pädophil, Kriegshetzer oder Ehebrecher sind oder Inzest begehen. Inzest ist generell ein immer wiederkehrendes Motiv in dem Buch. Vielleicht habe ich einfach zu wenig literarisches Verständnis, um das Werk richtig interpretieren zu können. Ich habe aber den Eindruck, dass das Buch nur deswegen so hochgelobt wird, weil es höchst skandalös ist und die Sensationsgeilheit von Menschen anstachelt. (Aus ähnlichen Gründen haben es auch schon fragwürdige Werke wie "50 Shades of Grey" zum Bestseller geschafft.) Ich kann jeden nur vor diesem Buch warnen und wärmstens empfehlen, die Finger davon zu lassen. Ich habe die letzten drei Kapitel nur noch halbherzig überflogen, weil das Buch die Zeit zum Lesen nicht wert ist.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
3. Sept. 2024
Bewertung:2

2,5 Sterne Das war mein 3. Marquez und auch hier, wie in den beiden anderen Büchern zuvor, reflektiert er das Ringen der lateinamerikanischen Gesellschaft um traditionelle Werte, Konventionen und dem Wunsch nach Freiheit und Veränderung bzw. der feindlichen Übermacht der Moderne. Ich stoße mich an den Mitteln und der Art und Weise, wie er seine Figuren setzt, agieren lässt bzw. sie determiniert. Wir finden hier einen historischen kollektiv Fatalismus vor. Dh. Das Individuum, das Ich, als reflexives Bewusstsein wird dem Kollektiv untergeordnet. Er verschleiert durch die Wiederholungszwänge und deterministische Struktur, des in sich geschlossenen Ortes Macondo, die dynamischen und prozesshaften Aspekte des Seins. Die Figuren sind nicht mehr als Archetypen und stehen übergeordnet für die kollektive kulturelle Geschichte. Das mag nun Geschmackssache sein. Ein Buch, das auf Fatalismus ausgelegt ist muss meines Erachtens extrem konsequent umgesetzt werden und Details enthalten, die einen gewissen Spannungs-Erregungsfaktor aufrechterhalten. Marquez setzt auf die Erregung des Genitalbereiches. „Hundert 100 Geilheit“ wäre ebenso passend gewesen. „Die Liebe geht duchs Bett“ heißt an einer Stelle des Buches. Triebhaft rammelnd suhlt die Menschheit sich im Schlamm, freudig wartend auf das Ende - werdet alt und man soll euch vergessen, sprach der Gott, der in diesem Buch abtauchte. Sauber! Will ich nicht lesen. Die Gottperspektive (huch da ist er ja doch) des Erzählers ermöglicht natürlich den umspannenden Blick über die Jahrzehnte, distanziert sich jedoch schon fast in einer schadenfrohen Beobachterrolle. Der individuelle Kampf gegen das Schicksal geht in den größeren, übergeordneten Rahmen über. Das macht die Plotebene für mich dann nicht sonderlich spannend. Fatalismus aus der Ichperspektive, einer reflexiven Person, in deren wahnhafte Psyche wir eintauchen können und mit der hoffnungslos gegen den Fatalismus, mit allen Mitteln gekämpft wird, ist dann ehr mein Ding. Hallo Bateman! Daraus schließe ich: ich mag das Allgemeine von Marquez nicht. Ich will es direkt und psychologisch serviert bekommen. Es gibt einige Szenen, die ich sehr gelungen finde. Die Schlaflosigkeit. Das Vergessen von Begriffen und Bedeutungen und der Frage, was ist wichtig? Was muss man erinnern? Und damit Verbunden Mystifikationen und Tröstungspraktiken. An diesem Buch nervt mich wie auch bei Kafka, Ergebenheit und Hilflosigkeit. Marquez spiegelt dies an der triebhaftigkeit der Männer, die völlig verzweifelt sind und sich umbringen müssen, wenn das schöne Weibchen den Schoß versagt. Und überhaupt ihren Penis nicht im Griff haben bzw. ihn am liebsten von morgens bis abends im Griff der Dame hätten. Soll aber ganz viel um die LIEBE gehen. Echt jetzt Herr Reich-Ranicki?! Wobei, wär nen geiler Abgang des Buches gewesen. Alles vernichtet und Gott taucht mit nem Blumenkörbchen auf und hüpft mit der schönen Remedios im Arm Blümchen streuend über das Totenfeld. Diese elende schicksalhafte Fremdbestimmung. Ja doch! Größerer Rahmen, Lateinamerika als fremdbestimmt zwischen den Mächten. Aber diese Kapitulation vor dem „grausamen Belagerungszustandes des Wartens und der Niederlage des Alters“… Schnarch! Die Sinnlosigkeit weitet Marquez im Gegensatz zu Kafka noch auf politische Ambitionen aus- die Unfähig echte Veränderungen herbei zuführen. Aureliano später dann den Rückzug aus der politischen Revolution zu den Goldfischen antreten zu lassen, ist eine nette subversive Methode gegen das verschissene vergängliche Leben anzugehen. Aber auch wieder nicht, weil wird ja am Ende eh alles im Gulli entsorgt. Der magische Realismus. Ja den mag ich sehr in diesem Buch. Ich mag auch die Sprache. Nur dienen beide Elemente dem Fatalismus. Da hab ich schon das Magische, das Ketten der symbolischen Ordnung sprengt und mir Spielräume jenseits aller Naturwissenschaften und Rationalität liefert und? Die schöne Remedios, die die Welt klar sieht, die Vernunft! Die ein Störfaktor in diesem triebhaften Sumpf darstellt, wird mit dem Bettlaken flatternd, schwebend in die Lüfte entsorgt oder gerettet, wie man es sehen mag. Da der Fokus aber nicht bei ihr verweilt, sondern wir weiter in der zyklischen Orgie und karnevalesken Maskenparade vor uns hin siechen, hat das magische Element so irgendwie nix gewonnen. Ach so! Gewinnen ist ja auch nicht. Vernichtung und Vergessen. Joa, hat mich dann zu wenig berauscht, beglückt. Ehr mit einer lähmenden Fassungslosigkeit belegt.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
27. Aug. 2024
Bewertung:1

Überbewertet und widerlich

Warum dieses Buch so dermaßen populär ist und immer wieder positive Rezensionen einfährt, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Zugegeben, der Schreibstil ist sehr gekonnt und man merkt auch, dass viel Mühe und Recherche in die Übersetzung eingeflossen ist. Aber selbst wenn der Autor mit diesem Werk eine Art Warnung vor Dekadenz aussprechen wollte und die darin beschriebenen Perversionen eher zur Abschreckung dienen sollen, ist das Buch einfach nur widerlich und anstrengend zu lesen. Einerseits ist es anstrengend zu lesen, weil die in dem Buch auftauchenden, knapp 40(!) Charaktere größtenteils ähnliche Namen haben und es dadurch zu Verwechslungen beim Lesen kommen kann. Andererseits ist es auch anstrengend zu lesen, weil es in dem Buch keine einzige Person gibt, mit der man irgendwie Sympathie aufbauen kann. Das liegt an den schnellen Zeitsprüngen, mit denen die Lebensverläufe der Charaktere nahezu runter gerattert werden und keine Zeit lassen, um sich mit den Figuren tiefergehend auseinander zu setzen. In einer Seite wird eine Figur vorgestellt, in der übernächsten Seite ist sie aber auch schon wieder weg vom Fenster. Dass man keine Sympathie aufbauen kann, liegt aber auch einfach daran, dass die Charaktere im besten Fall(!) widerliche, menschenverachtende Personen sind, die ihre Familienangehörigen wie Dreck behandeln. Im schlechtesten Fall sind es oft auch noch Personen, die pädophil, Kriegshetzer oder Ehebrecher sind oder Inzest begehen. Inzest ist generell ein immer wiederkehrendes Motiv in dem Buch. Vielleicht habe ich einfach zu wenig literarisches Verständnis, um das Werk richtig interpretieren zu können. Ich habe aber den Eindruck, dass das Buch nur deswegen so hochgelobt wird, weil es höchst skandalös ist und die Sensationsgeilheit von Menschen anstachelt. (Aus ähnlichen Gründen haben es auch schon fragwürdige Werke wie "50 Shades of Grey" zum Bestseller geschafft.) Ich kann jeden nur vor diesem Buch warnen und wärmstens empfehlen, die Finger davon zu lassen. Ich habe die letzten drei Kapitel nur noch halbherzig überflogen, weil das Buch die Zeit zum Lesen nicht wert ist.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
29. Juni 2024
Bewertung:3

Epos, welches vom Aufstieg und Niedergang der Familie Buendías handelt, die im abgeschiedenen Dorf Macondo ein zu Hause findet und hier allerlei Phantastisches erlebt. Temporeich und bildhaft, zuweilen verstörend und verwirrend erzählt Gabriel García Márquez von Leidenschaften der Seele, der ewigen Wiederholung der Geschichte und der Erkenntnis, dass alles irgendwann vergeht. Keine einfache Lektüre, vor allem aufgrund der sehr dichten Erzählweise, Zeitsprüngen und der Tatsache, dass die Figuren alle ähnliche Namen haben. Das Geflecht der Aurelianos und Arcadios zu entwirren gibt man am besten gleich auf. Über 500 Seiten sehr Kleingedrucktes auf dünnen Seiten in der Fischer Taschenbibliotheksausgabe kann ich nicht empfehlen, da sehr anstrengend in Schriftgröße 5 (?). Für mich eher einer der zähesten, als "einer der schönsten Romane der Weltliteratur" (Klappentext)

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
23. Mai 2024
Bewertung:1

Überbewertet und widerlich

Warum dieses Buch so dermaßen populär ist und immer wieder positive Rezensionen einfährt, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Zugegeben, der Schreibstil ist sehr gekonnt und man merkt auch, dass viel Mühe und Recherche in die Übersetzung eingeflossen ist. Aber selbst wenn der Autor mit diesem Werk eine Art Warnung vor Dekadenz aussprechen wollte und die darin beschriebenen Perversionen eher zur Abschreckung dienen sollen, ist das Buch einfach nur widerlich und anstrengend zu lesen. Einerseits ist es anstrengend zu lesen, weil die in dem Buch auftauchenden, knapp 40(!) Charaktere größtenteils ähnliche Namen haben und es dadurch zu Verwechslungen beim Lesen kommen kann. Andererseits ist es auch anstrengend zu lesen, weil es in dem Buch keine einzige Person gibt, mit der man irgendwie Sympathie aufbauen kann. Das liegt an den schnellen Zeitsprüngen, mit denen die Lebensverläufe der Charaktere nahezu runter gerattert werden und keine Zeit lassen, um sich mit den Figuren tiefergehend auseinander zu setzen. In einer Seite wird eine Figur vorgestellt, in der übernächsten Seite ist sie aber auch schon wieder weg vom Fenster. Dass man keine Sympathie aufbauen kann, liegt aber auch einfach daran, dass die Charaktere im besten Fall(!) widerliche, menschenverachtende Personen sind, die ihre Familienangehörigen wie Dreck behandeln. Im schlechtesten Fall sind es oft auch noch Personen, die pädophil, Kriegshetzer oder Ehebrecher sind oder Inzest begehen. Inzest ist generell ein immer wiederkehrendes Motiv in dem Buch. Vielleicht habe ich einfach zu wenig literarisches Verständnis, um das Werk richtig interpretieren zu können. Ich habe aber den Eindruck, dass das Buch nur deswegen so hochgelobt wird, weil es höchst skandalös ist und die Sensationsgeilheit von Menschen anstachelt. (Aus ähnlichen Gründen haben es auch schon fragwürdige Werke wie "50 Shades of Grey" zum Bestseller geschafft.) Ich kann jeden nur vor diesem Buch warnen und wärmstens empfehlen, die Finger davon zu lassen. Ich habe die letzten drei Kapitel nur noch halbherzig überflogen, weil das Buch die Zeit zum Lesen nicht wert ist.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
28. Apr. 2024
Bewertung:4

Durch die gleichnamigen Charaktere entsteht oftmals ein wenig Verwirrung. Ich habe recht lange gebraucht, um das Buch durchzulesen, da die Geschichte recht unübersichtlich ist. Trotzdem ist es zeitweise wirklich spannend. Besonders die Geschichten von Oberst Aureliano Buendia und José Arcadio Segundo fand ich sehr gut. Definitiv kein Buch, dass man in ein paar Tagen durch hat, aber trotzdem sehr lesenswert!

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
14. Apr. 2024
Bewertung:2

Ich habe in Jugendjahren und nun Jahrzehnte später versucht, dieses von vielen geschätzte Werk zu lesen, kam aber jeweils nicht über die Hälfte hinaus. Da ändert auch die gelobte Neuübersetzung nichts. Ich werde mich hüten, ein generelles Urteil über das Buch zu fällen. Kaum ein Roman wird subjektiv so unterschiedlich bewertet. Für die einen exotisch, schillernd, bunt und sprachgewaltig, für die anderen unrealistisch, zu magisch, zu theatralisch, zu symbolüberladen und aufgrund der Vielzahl der auftretenden Personen (oft mit Namensgleichheit) zu verwirrend. Ich wollte diesmal unbedingt zu den Begeisternden gehören, aber wenn man halt wie ich eine unspezifische Realmagieunverträglichkeit hat, dann kommen spätestens zur Hälfte erste Unwohlsymptome auf in Form von Leseunlust und zwanghaftes Restseitenzahlzählen. Bedauerlich, vielleicht sollte ich mal die Darreichungsform beim dritten Versuch ändern und mir die tragische Geschichte der Buendias vorlesen lassen von Ulrich Noethen. Der hat schon manches Buch veredelt. Bin wohl einfach zu sehr „Quadrado“, wie die Südamerikaner die rationalen Deutschen bezeichnen, um das Buch zu mögen.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
26. März 2024
Bewertung:4

Schwere Lektüre mit atemberaubender Metaebene (3,7)

Hundert Jahre Einsamkeit ist durchaus sehr schwer zu lesen - schon gar nicht binnen weniger Wochen. Trotzdem bin ich froh es getan zu haben, denn nebst der verworrenen Geschichte besticht das Buch durch eine unglaubliche Metaebene: Immer wieder offenbart sich, zunehmend dann gegen Ende, wie der Autor jede einzelne seiner Figuren beharrlich auf das Leitelement des "Wahnsinns" und der Einsamkeit bezieht. Macht, Angst, Hass, Leidenschaft - alles Dinge, die uns in hundert Jahre Einsamkeit treiben. Ein Buch das Augen öffnet, aber das keines zum Entspannen ist.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
23. Feb. 2024
Bewertung:2

Ich habe in Jugendjahren und nun Jahrzehnte später versucht, dieses von vielen geschätzte Werk zu lesen, kam aber jeweils nicht über die Hälfte hinaus. Da ändert auch die gelobte Neuübersetzung nichts. Ich werde mich hüten, ein generelles Urteil über das Buch zu fällen. Kaum ein Roman wird subjektiv so unterschiedlich bewertet. Für die einen exotisch, schillernd, bunt und sprachgewaltig, für die anderen unrealistisch, zu magisch, zu theatralisch, zu symbolüberladen und aufgrund der Vielzahl der auftretenden Personen (oft mit Namensgleichheit) zu verwirrend. Ich wollte diesmal unbedingt zu den Begeisternden gehören, aber wenn man halt wie ich eine unspezifische Realmagieunverträglichkeit hat, dann kommen spätestens zur Hälfte erste Unwohlsymptome auf in Form von Leseunlust und zwanghaftes Restseitenzahlzählen. Bedauerlich, vielleicht sollte ich mal die Darreichungsform beim dritten Versuch ändern und mir die tragische Geschichte der Buendias vorlesen lassen von Ulrich Noethen. Der hat schon manches Buch veredelt. Bin wohl einfach zu sehr „Quadrado“, wie die Südamerikaner die rationalen Deutschen bezeichnen, um das Buch zu mögen.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
6. Feb. 2024
Ein Fiebertraum
Bewertung:3.5

Ein Fiebertraum

Gabriel García Márquez’ Geschichte, das Familienepos der Buendías, gilt als Klassiker, doch ich würde schon an der Einordnung des Buchs in ein Genre scheitern. Es residiert irgendwo zwischen Gesellschaftskritik, fantastischer Erzählung und high auf LSD und beinhaltet vor allem eines: Chaos. Das ist der Stil des Buchs, so soll die Geschichte auch sein, doch genau dieser Stil macht es auch an manchen Stellen beinahe unmöglich, der Handlung zu folgen (geschweige denn zu verstehen, was da eigentlich gerade passiert). Das, und der Fakt, dass die Buendías so unglaublich viele Kinder haben und ihnen leider allen den gleichen Namen gegeben haben. Soll man sich da durch finden oder ist das Ziel des Autors einfach die ultimative Verwirrung? Wenn ja, dann: Gratulation, das hat er geschafft. Trotz all dem ist die Geschichte der Familie Buendía, so eigen sie auch sein mag, irgendwie fesselnd. Manchmal klaustrophobisch und bedrückend, meistens absurd und doch irgendwie… spannend. Allerdings enthält sie (aufgrund ihres Alters) auch Formulierungen, Begriffe und Menschenbilder, die nicht in unsere Zeit passen, dessen muss man sich bewusst sein. Wer dieses Buch lesen will, sollte aber vor allem eines mitbringen: Geduld.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
20. Okt. 2023
Bewertung:3

Habe nicht ganz hundert Jahre aber doch ein halbes dafür gebraucht. Extrem verwirrend und zäh mit den gleichen Namen und verwobenen Abstammungsverhältnissen, was vielleicht ein interessantes, experimentelles Stilmittel ist, aber die Lesemotivation hemmt und dazu führt, dass man sich gegen Ende die Figuren gar nicht mehr richtig ausmalt, sondern nur als weitere gleichnamige Hülle wahrnimmt. Der Anfang, einige Passagen in der Mitte und natürlich der fantastische Schluss haben mich dann wieder gepackt, insgesamt aber doch nicht wirklich was für mich.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
16. Apr. 2023
Bewertung:4

Nach einigen Startschwierigkeiten habe ich dieses Buch jetzt doch noch beendet. Und am Ende hat es mir auch wirklich gut gefallen. Für mich ist das kein Buch, das man "so nebenbei" lesen kann. Und man muss sich auf den magischen Realismus einlassen (können). Dann macht es aber tatsächlich Spaß, den Aufstieg und Niedergang des Ortes Macondo und der Familie Buendias zu verfolgen.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch
21. Jan. 2023
Bewertung:5

Doch bevor er zum letzten Vers kam, hatte er schon begriffen, dass er nie aus diesem Zimmer gelangen würde, da es bereits feststand, dass die Stadt der Spiegel (oder der Spiegelungen) vom Wind vernichtet und aus dem Gedächtnis der Menschen in dem Augenblick getilgt sein würde, in dem Aureliano Babilonia die Pergamente endgültig entziffert hätte, und dass alles in ihnen Geschriebene seit immer und für immer unwiederholbar war, weil die zu hundert Jahren Einsamkeit verurteilten Sippen keine zweite Chance auf Erden bekamen.

Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeitvon Gabriel García MárquezFISCHER Taschenbuch