Was auf den ersten Blick "nur" eine Dystopie ist entpuppt sich als ein Hinterfragen der Gesellschaft. Nicht einer "damaligen" oder "gegenwärtigen" oder einer möglicherweise "zukünftigen" Gesellschaft, sondern selbige an sich. Und je weiter es hinabgeht in Entbehrung und Auflösung aller festen Gefüge, die wir und die Handelnden in der Geschichte sich auferlegt haben oder haben lassen; je mehr die altbekannte "Zivilisation" als solches wegbricht, desto stärker entfaltet sich eine Reise ins Innere und vielleicht auch ein Stück weit in den Wahnsinn. Durch viele sehr lange Schachtelsätze stellenweise etwas anstrengend zu lesen. Aber nicht weniger interessant. Wie immer bei solchen Romanen frage ich mich, wie viele der Andeutungen, benutzten Symbole und Sinnbilder ich nicht verstanden oder als solches erkannt habe. Dennoch denke ich, dass ich es verstanden habe.
Invalid Date12. Apr. 2024
Die Memoiren einer Überlebendenvon Doris LessingFISCHER Taschenbuch