
Nachdem der erste Teil mit einem fiesen Cliffhanger endete, war die Vorfreude auf die Fortsetzung groß – und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte rund um Emma, Galen und die politischen Intrigen der Syrena nimmt im zweiten Band richtig Fahrt auf und überrascht mit einigen Wendungen. Handlung und Charaktere: Die Enthüllung, dass Emmas Mutter Nalia die totgeglaubte Prinzessin von Poseidon ist, bildet das Herzstück der Handlung. Ihre Rückkehr wirbelt nicht nur die Welt der Syrena, sondern auch Emmas Leben komplett durcheinander. Besonders spannend fand ich die Dynamik zwischen Nalia und den anderen Figuren, vor allem die Wiedervereinigung mit Grom, ihrer großen Liebe, die selbst von Verlust geprägt war. Die politische Dimension der Geschichte – der Unmut des Volkes, Intrigen und Machtkämpfe – nimmt im zweiten Band eine größere Rolle ein. Zwar vermisste ich anfangs die langsamere, mystische Einführung in die Welt der Syrena aus dem ersten Teil, aber die zweite Hälfte entschädigt mit Spannung und emotionalen Momenten. Emma hat sich als Protagonistin weiterentwickelt. Sie zeigt Mut und Engagement, obwohl sie sich selbst oft als Beobachterin sieht. Galen bleibt ein Highlight der Geschichte, doch Toraf, mit seinem Humor und seiner Besonnenheit, hat sich als mein Favorit etabliert. Weniger überzeugt hat mich Galens Schwester, die mir weiterhin unsympathisch bleibt – zum Glück spielt sie keine zentrale Rolle. Schreibstil und Erzählweise: Die Erzählung aus der dritten Person, abwechselnd aus Emmas und Galens Perspektive, hat mir den Einstieg erschwert. Der Schreibstil wirkte zu Beginn etwas hölzern und ließ mich zunächst zögern, in die Geschichte einzutauchen. Doch mit der Zeit flogen die Seiten nur so dahin, besonders dank des Humors und der lebendigen Dialoge. Höhepunkte: Die romantischen und humorvollen Szenen, etwa Emmas Großvater, der sie und Galen in einer pikanten Situation erwischt, lockerten die Handlung auf. Das Ende war spannend und bot einen gelungenen Abschluss für diesen Teil, während es gleichzeitig neugierig auf das Finale macht. Cover: Das Cover ist, wie bereits beim ersten Teil, wunderschön gestaltet und ein echter Blickfang. Ich bin froh, dass die Originalcover übernommen wurden, da sie perfekt zur Atmosphäre der Reihe passen. Fazit: Ein typischer zweiter Band, der inhaltlich nicht ganz die Faszination des ersten Teils erreicht, aber dennoch mit Spannung, Emotionen und einem gelungenen Finale überzeugt. Fans von YA-Fantasy und Meerjungfrauengeschichten werden auf ihre Kosten kommen, und ich bin gespannt, wie die Geschichte im nächsten Band abgeschlossen wird. Bewertung: 4 von 5 Sternen. Ein Muss für Fans der Reihe!