
Leider zu gewollt
Die Weihnachtsferien stehen vor der Tür und Finley plant einen spontanen Rückflug in ihre alte Heimatstadt Christmas, nachdem sie sich nicht mehr in ihrem Internat wohlgefühlt hat. Als sie ankommt, erwarten sie aber einige Überraschungen, mit denen sie keineswegs gerechnet hatte. Ihre Eltern stehen kurz vor der Scheidung, ihre beste Freundin ist mit ihrem Ex zusammen und ihr Vater wohnt bei ihrer Oma in der Pension. Wäre dies nicht schon genug steht plötzlich auch noch ihr britischer Mitschüler Arthur vor der Tür, welcher sie wutentbrannt als Lügnerin bezeichnet. Dieser hatte sich ein weihnachtliches Städtchen vorgestellt, doch es stellte sich heraus, dass Finley nur an der Website herumgespielt hatte, um die anderen an ihrer Schule zu beeindrucken. Schlussendlich muss sie Arthur und ihre Tante ein unglaubliches Weihnachtserlebnis bieten. Wie das wohl ausgehen wird? Zunächst einmal war die Handlung des Buches etwas verwirrend. Die ganzen Motive worauf sich die Handlungen der einzelnen Figuren stützten sind äußerst unrealistisch. Für mich haben sich da keine schlüssigen Gedanken ergeben, da die Argumentation, wieso Arthur überhaupt nach Christmas gekommen ist, leider sehr schwach ausfiel. Auch war das Verhalten der Protagonisten eher kindisch gehalten, sodass Finley mir zwar nicht unsympathisch aber teilweise nervig vorgekommen ist. Nur weil sie nicht auf die Party ihrer Mitschülerin eingeladen worden ist, möchte gleich alles hinschmeißen und das Internst verlassen. Es kommt mir etwas überstürzt und trotzig vor. Am besten hat mir noch die Nebenfigur Ayisha gefallen, welche Finley immer wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht hat und einer der wenigen rational denkenden Personen war. Ich hatte zudem das Gefühl, dass die Autorin verkrampft nach Humor gesucht hat, und unbedingt eine RomCom haben wollte. Dadurch ist so gut wie jede Szene mit „witzigen“ Ereignissen gespickt, doch durch die hohe Menge relativiert sich der Humor wieder, sodass es nicht mehr ganz so lustig ist, wie es ursprünglich gedacht war. Dies spiegelt sich auch im Schreibstil wieder, bei dem mit Metaphern und Vergleichen nur so um sich geworfen wird. Tatsächlich gab es aber auch ein paar positive Aspekte, denn die Atmosphäre, welche mit dem Buch erschaffen wurde, entspricht wirklich einem weihnachtlichen Flair. Es hat Spaß gemacht jetzt schon wieder etwas Weihnachtsluft schnuppern zu können. Allgemein kann man also sagen, dass „so this is Christmas“ sich für Leser eignet, die gerne mal was weihnachtliches lesen wollen, jedoch sollte man sich nicht allzu viele Gedanken über die Handlung machen.