Lisa Eckhart erzählt in diesem Buch, mit viel Charme, Humor und dem Spritzer Zynismus die vielleicht nicht immer wahre Geschichte ihrer Oma,
Ich habe mich bewusst für das Hörbuch entschieden, da gelesen von der Autorin selbst. Es hat mir wirklich Freude bereitet und musste auch wiederholt laut auflachen.
Hierbei tut es mir leid. Ich bewerte eigentlich jedes Buch, mit 5 Sternen allein deswegen weil es eine Haiden Arbeit ist eines zu schreiben.
Das Lisa Eckhart ein sprachliches Wunderwuzzi ist, weiß man. Leider hat mich die OMAMA nicht vom Hocker gehauen. Ich habe es jedoch fertig gelesen und muss sagen der Schreibstil der mich flüssiger lesen lässt hat sich erst im zweiten Teil des Buches eingestellt und uns im letzten Drittel wieder verlassen. Jedoch ist das nur meine persönliche Meinung.
Also nach den ersten Seiten dachte ich noch, geil das wird lustig. Aber dann....eigentlich mag ich Lisa Eckhart aber dieses Buch...Gott war das schlecht. Hab es nach nicht mal der Hälfte abgebrochen und das war eine Premiere
Ich liebe Lisa Eckhard's Programme und bin durch ihr Interview auf ihr Buch gekommen... Sehr empfehlenswert, witzig, tiefsinnig und genial 😍
"Die Seife im Auspuff" 🤣🤣 🤣
Lisa Eckhart erzählt das Leben ihre Oma Helga. Oma Helga wuchs während des 2.Weltkrieges auf und hat einiges in ihrem Leben erlebt; und ist dadurch nicht unbedingt ein besseres Mensch geworden. Das lässt uns Lisa Eckhart in ihrem Romandebut auf jeden Fall glauben. Wobei die Autorin im Vorwort selber sagt, dass jeder Leser selber entscheiden muss ob dieses Buch eine Hommage an ihre Oma ist oder doch eher Rufmord.
Letztendlich kann ich das nicht beantworten, da ich nicht bis zum Ende durchgehalten habe. Ich habe das Buch bei etwas mehr als 200 (von 384) Seiten abgebrochen. Zu biestig wurde die Geschichte erzählt, zu aggressiv und zu sehr unter der Gürtellinie. Frau Eckhart kann mit Sprache umgehen, mit Sprache spielen, Fäkalsprache brauche ich aber auch bei einem satirischen Werk nicht. Und nicht nur Oma Helgas Geschichte konnte mich wenig fesseln, fast noch schlimmer ist die Beschreibung der Bewohner des österreichischen Dorfes in dem sie lebt. Hier bekommt vom Pfarrer bis zum Dorftrottel jeder sein Fett weg, und zwar in oft sehr beleidigendem Ton. Das mag polarisieren, das soll mit Sicherheit provozieren, mir war es aber oft zu bösartig und beleidigend. Die eine oder andere Anekdote hat mir ein Grinsen entlockt aber vieles fand ich zu überzeichnet, zu gewollt und manchmal auch zu flach. Auch fehlte mir der rote Faden in der Geschichte, zu sehr gewollt wurden die einzelnen Szenen ineinander gereiht.
Lisa Eckhart kann Sprache, verzettelt sich aber in meinen Augen in ihrer Wortspielerei. Und damit ist das Buch auch einfach anstrengend zu lesen. Auch der österreichische Lokalkolorit liegt mir als Kind aus dem tiefsten Westen Deutschlands wohl einfach nicht, so dass da auch Einiges an Verständnis an mir vorbei gegangen ist.
Ich denke, dieses Buch kann man nur lieben oder verabscheuen, es wird nicht viel dazwischen geben.
Frau Eckhart polarisiert, auch mit diesem Buch. Genau das macht diese Kunstfigur auch aus. Was ich ihr nicht abspreche ist die Liebe zur Oma, so bitterböse sie auch über sie erzählt.
Aber zum Glück lässt sich über Geschmack zwar wunderbar streiten aber letztendlich muss man keine Einigung finden. Mein Buch war es nicht, so wie ich auch nicht jeden Auftritt von Lisa Eckhart unterhaltsam finde. Wer ihren Humor mag, der weiß, worauf er sich bei diesem Buch einlässt. Allen Anderen sei gesagt: lest den Prolog und wer den nicht mag, der kann das Buch dan schon direkt getrost in die Ecke legen. Oder ins Regal stellen, denn optisch gefällt mir das Cover wirklich gut. Und mit diesen positiven Worten schließe ich nun meine Rezension ab.
Skandalautorin = Skandalbuch? Wer Literaturwissenschaft studiert hat, der weiß, dass man aus moderner Sicht ein literarisches Werk nicht in erster Linie in Hinblick auf seinen Verfasser betrachtet, um möglichst keinen positivistischen Biographismus zu betreiben. Außerdem bringt es einen in die (moralische) Bredouille. Darf man jetzt noch unbedarft "Harry Potter" lesen und sich an der Zauberwelt erfreuen, seit man weiß dass seine Verfasserin so krude Ansichten hat? Wie die Autorin des berühmtesten Waisenjungen der Fantasyliteratur hat auch Lisa Eckhart sich mit ihren Äußerungen - im Rahmen ihres Kabarettprogramms wohlgemerkt - in ein "Aus" begeben. Ihren Debütroman “Omama” losgelöst von ihrer Person und der Diskussion um sie zu betrachten, erscheint mir aber nahezu unmöglich. Dennoch will ich es versuchen und mir anschauen: Was steht eigentlich drin?
Der Prolog ist schon mal sehr theorielastig. Man merkt, dass die Autorin eine Anhängerin des großen Kulturkritikers und Philosophen Slavoj Žižek ist, dessen Sprachduktus sie auf gewisse Weise zu imitieren versucht. Hier wird über den Status der Großmutter quasi psychoanalytisch-küchenphilosophisch sinniert. Muttermutter vs. Vatermutter, eine zieht den Kürzeren und so weiter. Schon nach wenigen Seiten habe ich das Gefühl, eine pseudowissenschaftliche Dissertation zu lesen - über was auch immer - nur ohne Fußnoten.
Der theoretisierende Duktus in einer mit Schachtelsätzen und Fremdwörtern gespickten sperrigen Sprache, die anstrengend zu lesen ist, nimmt mit Beginn der eigentlichen “Handlung” auch nur geringfügig ab. Dennoch fliegt man nicht durch die Seiten, im Gegenteil.
Das Geschehen wird auf dem Silbertablett einer extrem selbstverliebten und überakzentuierten Sprache serviert, die sich mit jedem nächsten Satz selbst zu übertrumpfen versucht. Im einen Moment denkt man, man liest ein soziologisches Manifest, im nächsten folgt der harte Stilbruch und man wähnt sich mitten in einem drittklassigen Bauernschwank gelandet zu sein, mit allerlei derber Mundart und pornösen Ausfallerscheinungen. Dann haben Frau Eckharts Sprache und Erzählweise auch etwas von Sophisterei, surrealem Dadaismus oder auch von epischem Theater: Schaut her, ich zeige euch was ihr verstehen sollt, sonst drücke ich euch mit der Nase drauf.
Die Autorin spricht als Erzählerin den Leser direkt an und sinniert über die erzählte Geschichte. Manchmal erwähnt sie das, was sie ausgelassen hat und dem Leser somit "erspart" blieb. Leider bleibt dennoch zu viel übrig, was dem Leser nicht erspart bleibt.
Lisa Eckhart nimmt die Handlung - also die in Episoden erzählte Biographie ihrer "Omama" - als Aufhänger für alle möglichen Themen, über die sie kleine Abhandlungen hält. Solche Themenkomplexe, die dem Leser in Form von kurzen Digressionen oder längeren Exkursen präsentiert werden, sind u.a.: Antipathie der Österreicher gegenüber den Deutschen, Frauen und ihre Menstruation, das Wesen des Dorf-Alkoholikers, des freiwilligen Feuerwehrmannes, etc pp. Wie in einem Wimmelbuch fokussiert die Erzählerin die unterschiedlichsten Personen, Szenen und Themen an, um über sie vom Zaun zu brechen. Teilweise sind ganze Kapitel solche pseudosoziologischen Mini-Abhandlungen (wie über den "Dorfdepp"). Inhaltlich wird hier einfach das politisch Inkorrekte auf die Spitze getrieben. Was nicht gesellschaftlich tabuisiert ist, wird nicht angesprochen, was nicht unter der Gürtellinie schlummert, ist quasi nicht erwähnenswert. Das ganze Buch ist eine einzige Satire und Aneinanderreihung von artikulierten Tabus.
Erst im dritten Teil von “Omama” gibt es endlich so etwas wie eine richtige Handlung. Jetzt geht es - wieder sehr episodisch - um das unkonventionelle Aufwachsen der Autorin bei ihrer Oma und erst dort wird es für meine Begriffe endlich humorvoll. Erst dann kommt die Situationskomik anhand der Eskapaden der Großmutter zum Tragen. Aber auch hier bleibt Eckhart ihrem Stil treu, nur eben gespickt mit witzigen Aussagen und Wortgebilden der Oma Helga, im Schlagabtausch mit der Enkelin und der sonstigen menschlichen Umwelt. Die typischen Exkurse und Betrachtungen behält die Autorin bei, aber die sind lesbarer, zugänglicher, natürlich aber trotzdem absolut überzeichnet. Es geht etwa um Freikörperkultur, den Beruf der Putzfrau, Wesen und Schrecken des Dachbodens, die TV-Sendung "Wetten dass…?", die Oper, das Reisen, das Alter, etc. Die Kochkünste der Omama und das Verhätscheln der Enkelin spielen eine große Rolle. Zwischen ein paar wenigen Zeilen können wir sogar tatsächlich so etwas wie Gefühl ausmachen: Die Liebe der Enkelin für die Großmutter. Aber so flüchtig wie der Moment gekommen, ist er auch sogleich wieder verflogen und die nach wie vor groteske Szenerie fordert wieder ihren Tribut.
Ist das jetzt alles Kunst oder kann das weg? Ich persönlich habe mich durch die ersten zwei Drittel dieses "Romans" regelrecht durchgequält, immer in der Hoffnung, dass es im nächsten Kapitel besser werden würde und die Autorin sich quasi neu erfindet. Ihr ist ja alles zuzutrauen in ihrer Unberechenbarkeit. Der ständige Spagat zwischen hehrer Philosophiererei und absurd-grotesken und teilweise unverständlichen Geschmacklosigkeiten, hat mir nicht gefallen. Man muss Lisa Eckhart dennoch zugutehalten: Sie ist überaus eloquent und intelligent, ihr "Roman" aber ist über die Langstrecke eine Zumutung. Ob man diese Zumutung käuflich erwerben und lesen möchte, bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen.
3,5 Sterne
Danke an vorablesen.de und den Zsolnay Verlag für das Rezensionsexemplar.
Auf dieses Debut habe ich mich gefreut. Lisa Eckhart ist für mich sehr interessant, sie ist witzig, böse und intelligent. Ich mag den Humor und die Ausdrucksweise.
Verstehe aber auch, dass das nicht für jeden so ist.
Dieser Roman ist wie Lisa Eckhart: eigen, tabulos, teils boshaft und zutiefst österreichisch. Und immer wieder zum Lachen. Wie von der Autorin vorausgesehen, habe ich den gesamten Roman in ihrer unverkennbaren Stimme gelesen.
Die Geschichte von Omama Helga und Schwester Inge beginnt sehr unterhaltsam. Als sich die Wege der beiden trennen, hatte ich zeitweise mit Langatmigkeit zu kämpfen. Eckhart verirrt sich hier in langwierige Einleitungen, die einen aus der Handlung werfen. Meine Aufmerksamkeit ist mir da mehr als einmal abhanden gekommen.. Da wird der eigene Stil für einen Unterhaltungsroman zu überladen.
Für mich hat der Roman da ein bisserl die Form verloren, das hatte ich so nicht erwartet. Nichtsdestotrotz ist das Leben von Omama erfrischend unterhaltsam beschrieben. Eigentlich mal was anderes, nur stolpert man ein klein wenig über diesen "Genrewechsel".
Ein lustiger und sehr österreichischer Nachkriegsroman über das Leben und die Beziehung zur Oma.
Eckhart bleibt ihrem Stil treu, das imponiert.
Cover und Schreibstil
Ich fand das Cover mehr als ansprechend und der Eindruck hat bis zu den Farben hin angehalten.
Dann der Schreibstil..puh der war eher schwieg. Ich persönlich mochte ihn nicht.
Inhalt
So es geht um ihre Oma Helga, aus der Zeit um 45 in einem österischem Dorf. Dann wird so alles aus ihrem Leben erzählt, was ich nicht besonders gut gelungen fand. Mich hat ja schon der Schreibstil einige Nerven gekostet aber es war mir schlicht und einfach alles viel zu derb. Das hat für mich nix mehr mit Satire und Witz zu tun.
Was allerdings in diesem Werk mehr rausgestochen hat, ist das die Autorin eine Künstlerin des Wortes ist. Da war und bin ich immer noch tief beeindruckt, wie ein Mensch nur so mit Worten umgehen kann.
Nur deswegen hat sie von mir 2 Sterne bekommen. Aber wie schon einige vor mir geschrieben haben, entweder man liebt oder hasst es.
„Omama“ von Lisa Eckhart
Darum geht es:
„Helga, schnell, die Russen kommen!“ 1945 ist Oma Helga in der Pubertät und kämpft mit ihrer schönen Schwester Inge um die Gunst der Besatzer. 1955 schickt man Helga dann aufs Land. Den Dorfwirt soll sie heiraten. Sowohl Helga als auch die Wirtin haben damit wenig Freude. 1989 organisiert die geschäftstüchtige Oma Busreisen nach Ungarn, um Tonnen von Fleisch über die Grenze zu schmuggeln. Bevor sie – inzwischen schon über achtzig – in See sticht und mit der Enkelin im handgreiflichen Wettbewerb um den Kreuzfahrtkapitän buhlt. Lisa Eckhart unternimmt einen wilden Ritt durch die Nachkriegsgeschichte.
Leider hat mir dieses Buch nicht so gut gefallen. Denn leider ist der Humor von Lisa Eckhart gar nicht so mein Humor. Ich erkenne durch aus ihre Wortkunst an – Lisa Eckhart versteht es ausgezeichnet eine Situation gut auszuarbeiten und den Witz darin zu betonen. Allerdings war es mir doch etwas zu derb und oft auch über die Geschmacksgrenze hinaus.
Deswegen gibt es von mir nur:
3 von 5 Sterne