Eine Weile nach Uzumaki hatte ich nochmal Lust mehr von Junji Ito zu lesen. Leider hat mich Tomie nicht so sehr überzeugt. Einige Wendungen waren interessant und gegen Ende hingen die Kapitel auch mehr miteinander zusammen - trotzdem hat sich der Manga nach den ersten zwei Storys mehr wie eine Neuerzählung der immer gleichen Handlung angefühlt. Uzumaki war dagegen sehr viel kreativer und spannender zu lesen.

Endlich kam ich mal dazu diesen Brecher zu lesen. Es ist echt sehr cool gemacht! Manchmal sind die Storys irgendwie abweichend aber geben dann am Ende doch Sinn und fügen sich zu einer ganzen großen Story zusammen. Ich fand den Manga wirklich sehr spannend! Man wusste nie was Tomie als Nächstes tun wird oder was die Leute um sie herum tun werden. Es ist immer die Frage aufgekommen wer hier eigentlich Täter und Opfer ist. Ich finde das hat Junji Ito super demonstriert zu was Menschen manchmal fähig sind wenn sie ihr wahres Gesicht zeigen.

Tomie ist ein Mädchen/Frau, welche die Männer regelmäßig den Kopf verdreht. So erlebt man als Lesende viele Geschichten, zum Teil zusammenhängend und können beobachten wie reihenweise Männer Tomie verfallen. Im Internet wurde der passende Vergleich zur Mythologie des Succubus gezogen. Dabei zeigt uns Junji Ito die Abgründe des Verliebtsein auf, besessen und wahnsinnig dargestellt. Der Horror Anteil ist nicht so stark ausgeprägt. Ich würde es eher als (Psycho)-Thriller einschätzen. Wie immer vielfältig und nie langweilig. Jedoch im Vergleich zu anderen Mangas von Junji Ito, hat er mich nicht ganz so schockiert. Es hat wieder Spass gemacht einen Junji Ito zu lesen. Auch wenn man den Manga gefühlt mit einem Kran lesen musste, so dick wie er ist 😁

Zurecht ist Tomie eine der bekanntesten Charaktere + Geschichte von Junji Ito. Ein Charakter, den man so nicht in anderen Geschichten trifft (und auch nicht möchte 💀). Meines Erachtens ist sie die perfekte Definition von "Crazy Chick" und schafft es wirklich jeden in den Wahn zu treiben! Ein must-read für alle Junji Ito Fans! 🔥

Jede Kurzgeschichte ein kleines "Abenteuer" für sich. Man kann Junji Itos entwicklung in seinem Zeichenstiel durch mehr als 20 Jahren gut nachverfolgen. Favo Story: Das Foto Kann man mittlerweile auch als Anime auf Netflix bei der Serie "Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre" schauen. Die Story wurde hier super als die 9. Folge in der Serie widergegeben. Der Manga ist allerdings detailreicher & brutaler.

Dafür dass Teile des Manga von 1987 sind, ist Tomie echt gut „gealtert“🤓 ( diesen sehr miesen Gag versteht man nur, wenn man den Manga gelesen hat. Also, auf gehts!) Auf jeden Fall wieder ein beeindruckendes Werk Itos, der den Horror und das Böse auf den Punkt richtig dosiert und einen so 700+ Seiten regelmäßig zum Staunen bringt. Nach Uzumaki nun definitiv mein 2. liebstes Ito Werk!

Die kurze Antwort ist ja und nein. Anfangs erfährt man, dass Tomie anscheinend durch einen Mord getötet worden sei und ihre Leichenteile verstreut in der Landschaft gefunden worden. Doch später stellt sich heraus, dass Tomie durch einen Unfall bewusstlos geworden ist und ihr Lehrer als auch die Schüler dachten, sie sei tot. Sie beschließen ihren Tod zu vertuschen und wollen ihren Körper in mehrere Teile trennen, daraufhin wacht sie kurz auf, doch dass hält niemanden auf weiter zu machen… So kommt es, dass ihrer besten Freundin das Herz von Tomie gegeben wurde und sie es ins Wasser von einer Brücke schmeißt. Nach langer Zeit findet sie allerdings ein übernatürliches Wesen, dass wohl Tomie ist in einer Höhle am Meer… Daraufhin beginnt der Horror. Tomie hat eine seltsame Anziehungskraft, sie ist wunderschön, doch Männer scheint sie psychisch verrückt zu machen, so sehr, dass sie sie töten wollen. Doch Tomie kehrt immer wieder zurück, egal wie oft sie stirbt. Es sind immer wieder Geschichten wie Tomie stirbt und wiedererwacht. Ich würde daher nicht empfehlen es an einem Stück zu lesen, dass es sonst vielleicht langweilig werden könnte. Insgesamt fand ich aber jede Geschichte auf eine andere Art und Weise interessant zu lesen. Ich mochte Tomie als Charakter ziemlich gerne, da sie frech und irgendwie auch selbstbewusst auftritt, gleichzeitig ist sie mir trotzdem echt unsympathisch 😂 Das Ende fand ich storytechnisch dann wieder echt gut, mal etwas ab von dem bisherigen kleinen stories, aber ich will nicht zu viel spoilern 😉 Mein Favorit ist aktuell immer noch Uzumaki, da mich die Story etwas mehr gefesselt hat.

Ich habe bis jetzt alle Ito Werke in Reihenfolge (Deutscher Release) gelesen und Tomie ist nach Uzumaki, mein Lieblings Band. Ich bin generell Fan von Itos längeren Geschichten in den man sich mehr vertiefen und mehr von der Atmosphäre aufsaugen kann. Tomie ist ein riesen Schinken (ich glaube ich habe noch nie einen dickeren Manga gesehen) der im ersten Augenblick etwas abschreckend wirken kann. Die Geschichte lässt sich aber sehr gut weglesen und aus meiner Wahrnehmung, verliert man nie die Motivation. Einen kleinen Ausschnitt aus Tomie konnte man schon in Shiver lesen, wem das gefallen hat, den wird Tomie nicht enttäuschen.