Die Schrift des Windes ist eine historische Graphic Novel von Jiro Taniguchi und Kan Furuyama, die im Japan des Jahres 1649 spielt. Nach zwei Jahrhunderten kriegerischer Auseinandersetzungen herrscht die Tokugawa-Dynastie streng, aber friedlich über das Land. Der Diebstahl geheimer Dokumente droht jedoch, das fragile Gleichgewicht zu stören und das Land an den Rand eines neuen Bürgerkriegs zu führen. Um dies zu verhindern, wird der Samurai Yagyū Jūbei beauftragt, die gestohlenen Schriften wiederzubeschaffen. Die Geschichte verbindet philosophische Betrachtungen mit actionreichen Kampfszenen und beleuchtet den Weg Japans in die Moderne. Die detaillierten Schwarz-Weiß-Illustrationen von Taniguchi fangen die Atmosphäre der Epoche eindrucksvoll ein und verleihen den Charakteren Tiefe. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der Schwertkampftechniken, die sowohl präzise als auch dynamisch umgesetzt sind. Die Geschichte ist ein gelungener Mix aus Kriminalfall, japanischer Geschichte und der hohen Kunst des Schwertkampfes. Die ungeschönte Darstellung der Gewalt regt zum Nachdenken über den Weg zum Frieden und die Rolle des Einzelnen in turbulenten Zeiten an.