Reiseführer der besonderen Art
Es ist keine große Geschichte, mehr ein roter Faden, der einen durch die Stadt führt. Die wenigen Textzeilen lassen die Geschichte im Vagen, dafür verströmen sie umso mehr ein Gefühl der Nostalgie und Melancholie. Die Momentaufnahmen über Venedig stellt jeden realen Besuch der Lagunenstadt mächtig in den Schatten. Manchmal wirkt dieses Venedig fast leer. Es sind keine Touristenmassen, sondern eher eine handvoll Touristen, die intime Alltagsszenen zeigen. Der namenlose Ich-Erzähler wird hier und da ganz klein oder etwas größer in die Bilder eingefügt und fällt manchmal gar nicht auf. Denn das Hauptaugenmerk liegt auf der Stadt und den Orten / Plätzen selbst. Am Ende des Bandes ist nochmal eine Art Glossar, das die Orte benennt, die auf den einzelnen Bildern zu sehen sind. Das Nachwort des Autors am Ende des Bandes ist sehr aufschlussreich und bietet einen guten Einblick in die Entstehung des Bandes. Was mir besonders gut an dem Werk gefallen hat, ist das man sich in die Geschichte fallen lassen kann und einen kleinen Besuch in Venedig macht. Man lernt Venedig auf eine ganz besondere Art und Weise kennen. Ich selbst war schonmal als Kind in Venedig und habe daher nur schwammige Erinnerungen an die Stadt. Was ich weiß, ist der Touristentrubel und der Regen zu dieser Zeit. Doch wo ich mir jetzt die Bilder angeschaut habe, sind ein oder zwei Erinnerungen an bestimmte Orte in mir hoch gekommen und ich hatte eine Art Deja-vu. Ich habe früher ein paar Reiseführer mir angeschaut, aber keiner hatte solch einen Charm wie dieses Werk. Wer mal was über Venedig wissen oder sehen möchte, der sollte sich den Band schnappen und einen kurze Reise ohne Koffer mit dem Band machen.