
Ein Kinderbuch, aber irgendwie auch nicht
Schlaraffien ist ein florierendes Königreich in dem sich jede Stadt durch ihre köstlichen Produkte auszeichnet. Von Wurstwaren über Käse bis hin zu Wein und Gebäck lässt sich alles in himmlischer Qualität finden. Nur der Norden des Landes ist verarmt, denn dort lebt alten Legenden zufolge ein Monster, der Ickabog. Doch was passiert, wenn dieser Mythos plötzlich ein Eigenleben entwickelt, das Königreich auf den Kopf stellt und die Bewohner in ungeahnte Gefahr bringt? Die Handlung des Buches wird aus der Erzählerperspektive geschildert, wodurch wir unterschiedliche Charaktere begleiten. Die Geschichte hat dadurch bei mir direkt dieses klassiche Märchen- bzw. Kinderbuchgefühl ausgelöst. Auch der auf die Zielgruppe angepasste unkomplizierte und bildhafte Schreibstil haben dazu beigetragen. Wie in vielen Kinderbüchern wird auch hier bei den Figuren mit Klischees gespielt. Die Erwachsenen sind die Bösen, die nur auf sich selbst und ihre eigenen Ziele bedacht sind. Die Kinder sind da, um ihnen die Augen zu öffen und die Welt zu retten. Daher ist die Geschichte vom Grundaufbau auch nichts Neues, aber dennoch durch einen kreativen Weltenbau spannend umgesetzt. Die Altersempfehlung (ab 8 Jahren) finde ich etwas zu niedrig angesetzt. Es sterben sehr viele Menschen und das nicht immer auf natürliche Weise. Teilweise werden diese Tode nur in einem Nebensatz erwähnt und nicht näher behandelt. Gerade für die junge Zielgruppe hätte ich mir hier eine bessere Kontextualisierung gewünscht. Insgesamt ist es ein sehr düsteres Kinderbuch, das es dennoch schafft positive Werte zu vermitteln. Ich würde es ab 8 Jahren empfehlen wenn es mit Begleitung gelesen und besprochen wird. Für Alleinleser ist es eher erst ab 10 Jahren geeignet.