Ein faszinierend verschachtelter Zeitreiseroman, bei dem wir mehreren Handlungssträngen in unterschiedlichen Zeitlinien folgen dürfen und schließlich raffiniert zusammengeführt werden. Die Geschichte legt dabei mehr Wert auf das Erzählen großer Themen wie Sterblichkeit und Vergänglichkeit als auf das Erklären technischer Details. Daher kann über den ein oder anderen Logikfehler, die bei Zeitreisegeschichten unweigerlich auftreten, gelassen hinweg gesehen werden.
Emily St. John Mandel schafft es wieder einmal, verschiedene Zeitebenen, faszinierende Charaktere und philosophische Fragen so geschickt miteinander zu verweben, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen. Ich hab mich auch sehr über die Anspielungen auf Station Eleven gefreut. Die Geschichte springt zwischen Jahrhunderten und Orten – von einer Raumstation im Jahr 2401 bis ins Jahr 1912 – und verbindet Menschen, deren Leben scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch nach und nach entfaltet sich ein komplexes Puzzle, das tiefgründige Fragen über Realität, Zeitreisen und Schicksal aufwirft. Ich liebe solche Gedankenexperimente, und dieses Buch hat sie auf meisterhafte Weise umgesetzt. Der Schreibstil ist ebenso einnehmend wie in Station Eleven, wenn auch distanzierter. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass das Buch ruhig noch dicker hätte sein können! Emily St. John Mandel hat wieder bewiesen, dass sie es schafft, existenzielle Themen in wunderschöne, melancholische Geschichten zu verpacken. Dieses Buch wird mir noch lange im Kopf bleiben.
Ein interessanter Zeitreise Roman.
Das Buch war gut zu lesen. Man kommt gleich gut rein. Es geht hier um Themen, wie Zeitreise und Pandemie. Es werden verschiedene Situationen im Leben von Personen auf verschiedenen Zeitebenen beschrieben. Und ungefähr ab der Mitte des Buches wird klar, dass es da Verbindungen gibt. Es war eine eher ruhige Geschichte, die zwar ganz interessant konstruiert war, mich aber nicht so ganz begeistern konnte. Irgendwie plätscherte es nur so dahin, ohne dass etwas bei mir hängen blieb. Außer Olive waren mir die anderen Charaktere nicht sehr sympathisch und ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehbar.Das liegt aber an der nüchternen Erzählweise der Autorin. Trotz alledem wollte ich gerne wissen, wie letztendlich alles miteinander zusammenhängt und die Geschichte ausgeht. So richtig zufrieden gestellt hat mich das Ende dann aber leider auch nicht.
Nachdem ich "Station Eleven" geliebt habe, war ich vom "Glashotel" ziemlich enttäuscht. Dennoch konnte ich nicht widerstehen, als ich die Möglichkeit erhielt, ihr neuestes Werk zu lesen. Wie würde es mir gefallen? Würde es wieder eine Enttäuschung sein? Oder vielleicht doch nicht? Meine Befürchtungen hielten keine zehn Seiten durch. Sofort war ich wieder von Mandels Sprache (bzw. der Übersetzung von Bernhard Robben) erlegen und liess mich in eine faszinierende Zukunftswelt transportieren. Und von dort zurück in die Vergangenheit. Mit Natasha Pulley kann Emily St. John Mandel hier zwar bezüglich der Komplexität nicht mithalten, aber das muss sie auch nicht. Es muss ja auch nicht jedes Zeitreise-Buch hochkomplex und verwirrend sein. Ab und zu tut es auch gut, wenn wir als Lesende das Ganze auch durchschauen können. Ich kann nicht genau festmachen, was es schlussendlich genau war, aber ich fühlte mich in dieser Geschichte richtig wohl und geborgen. Gut aufgehoben. Die Figuren mögen vielleicht ein wenig an Tiefe mangeln, aber irgendwie störte mich das nicht. Das Buch und dessen Akteure fühlten sich gut an für mich. Wie ein alter Lieblingspullover, der genau richtig sitzt. Und dieses Gefühl von Nach-Hause-Kommen macht dieses Werk zu etwas Speziellem. Zumindest für mich. Somit steht für mich auch fest, dass ich das Glashotel noch einmal lesen muss, denn eine zweite Chance verdient es auf jeden Fall! Vielen Dank an den Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Leseexemplares.
„Es gibt Wörter, die einem ein Leben lang immer wieder begegnen, ohne dass man weiß, was sie bedeuten.“ 4/5 Sehr schön geschrieben und eine interessante Geschichte. Ein Buch, welches davon lebt, wie die verschiedenen Stränge am Ende zusammenfließen.
Abbruch nach 100 Seiten: Stil ist sehr verstückelt, oberflächlich und unspannend, kein roter Faden erkennbar. Ganz anders als erwartet...
OH.MEIN.GOTT!!! Literally stayed up all night to read this in one go! Ich glaube das beste Buch, dass ich bis jetzt 2024 gelesen habe und so ein cooles Spiel mit der Zeit mit Full circle moment und mindfuck ICH LIEBS!!!
Ein interessanter Zeitreise-Roman
In diesem Roman lernen wir verschiedene Personen aus verschiedenen Zeiten kennen. Sie alle erleben eine "Anomalie". Und sie alle treffen auf Gaspery Roberts. Er ist aus dem Jahr 2401 und reist durch die Zeit um die Anomalie zu untersuchen. Der Roman ist zwar sehr ruhig erzählt, hat aber schnell mein Interesse geweckt. Ich mochte den nüchternen, aber sehr angenehmen Schreibstil und die kurzen Kapitel. Die Geschichte war zwar interessant, auch wie das ganze am Ende verknüpft wird, aber ich hatte ein Problem, das ich mit vielen Zeitreisegeschichten habe. Ich habe das Gefühl, ich hätte über die Auflösung erstaunt und begeistert sein müssen, aber es hat mich eher verwirrt. Ich möchte noch erwähnen, dass dies zwar ein Sci-Fi-Roman ist, aber nicht viel erklärt wird. Keine technischen Details oder sonstiges. Mehr kann ich gar nicht sagen. Ein interessanter Roman, aber für mich nicht unbedingt das richtige. Es gab aber viele Momente, die zum Nachdenken anregen.
Bei diesem Roman handelt es sich nicht um Hard-SF, das bedeutet: Technik wird nicht ausführlich erläutert, sondern sie ist einfach da und das muss als Erklärung reichen. Das Gute an diesem Buch sind die vielfältigen Themen, der Weltenbau, die eine oder andere überraschende Wendung, sowie die einzelnen Handlungsstränge und wie sie miteinander verwoben sind. Bei den Figuren muss man etwas aufpassen, sich durch die vielen Zeitsprünge hindurch alle Namen zu merken, und aufgrund der Kürze ihrer Auftritte sind nicht alle detailliert ausgearbeitet - diejenigen, auf die es ankommt, sind allerdings durchaus überzeugend. Ansonsten sollte man vorher besser gar nicht allzu viel von der Handlung wissen, dann macht's am meisten Spaß. Mir hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.

Ich weiß nicht so recht, was ich zu diesem Buch schreiben soll. „Das Meer der endlosen Ruhe“ - der Name ist auf jeden Fall Programm. Wer ein actionreiches oder rasantes Buch sucht, ist hier definitiv falsch. Wer sich allerdings gerne in eine ruhige Geschichte mit vielen stillen Momenten fallen und treiben lässt, wird hier glücklich werden. Die Handlung entfaltet sich über verschiedene Zeitebenen von der Vergangenheit bis in die Zukunft und umfasst das Leben der unterschiedlichen Figuren. Die einzelnen Perspektiven sind sehr unterschiedlich, was aufgrund der Zeitunterschiede zwischen den Handlungssträngen jedoch auch nicht ausbleibt. Aufgrund des eher geringen Umfangs des Buches werden wir relativ zügig, jedoch nicht überhastet, mit den einzelnen Charakteren bekannt gemacht. Ich konnte zu jeder der Perspektiven einen guten Zugang finden und mag es sehr, wie Emily St. John Mandel ihre Figuren vorstellt und deren Geschichte erzählt. Ich hatte recht schnell eine Idee, welchen Weg diese Geschichte gehen könnte, habe aber das Fortschreiten der Handlung trotzdem absolut genossen, was sehr für den Stil der Autorin spricht. Auch schwierige Themen und Gesellschaftskritik werden hier eingeflochten und fügen sich nahtlos in den Sog der Handlung ein. Mich hat „Das Meer der endlosen Ruhe“ oft innehalten und nachdenken lassen und ich bin sehr begeistert von diesem stillen und doch intensiven Buch.

Ich weiß nicht so recht, was ich zu diesem Buch sagen soll und schreibe einfach mal drauf los… „Das Meer der endlosen Ruhe“ - der Name ist auf jeden Fall Programm. Wer ein actionreiches oder rasantes Buch sucht, ist hier definitiv falsch. Wer sich allerdings gerne in eine ruhige Geschichte mit vielen stillen Momenten fallen und dann treiben lässt, wird hier glücklich werden. Die Handlung entfaltet sich über verschiedene Zeitebenen von der Vergangenheit bis in die Zukunft und umfasst das Leben der unterschiedlichen Figuren. Die einzelnen Perspektiven sind sehr unterschiedlich, was aufgrund der Zeitunterschiede zwischen den Handlungssträngen jedoch auch nicht ausbleibt. Aufgrund des eher geringen Umfangs des Buches werden wir relativ zügig, jedoch nicht überhastet, mit den einzelnen Charakteren bekannt gemacht. Ich konnte zu jeder der Perspektiven einen guten Zugang finden und mag es sehr, wie Emily St. John Mandel ihre Figuren vorstellt und deren Geschichte erzählt. Ich hatte recht schnell eine Idee, welchen Weg diese Geschichte gehen könnte, habe aber das Fortschreiten der Handlung trotzdem absolut genossen, was sehr für den Stil der Autorin spricht. Auch schwierige Themen und Gesellschaftskritik werden hier eingeflochten und fügen sich nahtlos in den Sog der Handlung ein. Im Vordergrund steht jedoch immer das Thema des Zeitreisens sowie die Frage, ob es moralisch vertretbar ist, das Wissen der Zukunft aktiv zu nutzen oder aber ein passives Beobachten das Maß der Dinge sein sollte. Fand ich wirklich spannend. Mich hat „Das Meer der endlosen Ruhe“ oft innehalten und nachdenken lassen und ich bin sehr begeistert von diesem stillen und doch intensiven Buch.
Großartig. Nachdem ich dieses Buch beendet habe, macht der Vorgänger "Das Glashotel" noch mehr Sinn. Die Autorin wird von Roman zu Roman immer besser
Oh das Buch hat mir sehr sehr gut gefallen! Toller Schreibstil mit charmantem Unterton Das Ende hab ich so nicht kommen sehen
Laut Klappentext eines ihrer besten Bücher. Dieses macht mich nicht neugierig auf ihre anderen. Vermutlich muss man vorher ihr Glashotel gelesen haben, um die verschiedenen Handlungsstränge nachvollziehen zu können.
Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr!
Dieses Buch lässt mich sprachlos zurück. Es ist mein erster Roman von Emily St.John Mandel und ich werde mir noch weitere zulegen. Der Schreibstil ist wundervoll. In diesem Buch verschmelzen die einzelnen Teile langsam ineinander und bis zum Schluss bleibt es unglaublich spannend und unvorhersehbar. Die Autorin schafft es perfekt, die Zeitstränge miteinander zu verweben. Während so unglaublich viel passiert, ist der Schreibstil hingegen leise, ruhig und fast andächtig. Es ist eine (wie ich finde) unglaublich kraftvolle Geschichte. 5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
War mir etwas zu wirr.
Sehr gute Geschichte ums Zeitreisen
Kurzmeinung dazu folgt zuerst auf Insta
Eine sehr spannende Lektüre - die mich bis zum Ende oft mit vielen Fragezeichen versehen hat. Schöner Schreibstil, interessante Themen und definitiv ein überraschendes Finale.
Menschen in unterschiedlichen Zeitlinien erleben eine Anomalie in der Wahrnehmung. Im Jahr 2401 macht sich Gaspery auf, in der Zeit zurückzureisen und das Phänomen zu untersuchen. Toll zu lesen, wie die einzelnen, anfangs willkürlich scheinenden Handlungsstränge nach und nach zusammengeführt werden und am Ende alles aufgelöst wird. Ich lese normalerweise keine Science Fiction, aber dieses Buch ist so viel mehr. Leseempfehlung!
Gut konstruierter Zeitreiseroman

Ruhig, intensiv und überraschend – das verbinde ich mit meinem ersten Buch von Emily St. John Mandel, ‚Das Meer der endlosen Ruhe‘, übersetzt von Bernhard Robben. Die Autorin findet dabei wunderschöne, kluge und weise Worte, beschreibt detailreich und metaphorisch und führt die Leser*innen auf vier Zeitebenen, um ihre Geschichte zu erzählen. Ihre Sprache zeigt hierbei eine unglaubliche Leichtigkeit, so dass ich trotz zeilenlanger Sätze praktisch durch die Story getragen werde. Im Gegensatz zu dieser Mühelosigkeit des Erzählstils greift St. John Mandel komplexe und mitunter unbequeme Themen auf, übt Kritik am Kolonialismus, spricht über Pandemien und deren Folgen für die Menschheit und spielt mit womöglich zukünftigen Technologien. Letztere ist über eine Anomalie in Zeit und Raum das Herz der Geschichte und sorgt vor allem für die Überraschungen, die den Roman für mich einzigartig gemacht haben. Und sehr zum Nachdenken anregen: Was würdest du tun, wenn du in der Zeit reisen könnest? Würdest du andere Menschen vor ihrem Schicksal bewahren? Oder würdest du den Lauf der Dinge einfach geschehen lassen? Ein außergewöhnliches Gedankenexperiment, verpackt in einer nachhallenden Geschichte, die ich nur empfehlen kann.
Die zu Beginn fehlende Spannung/Verknüpfung der Zeitebenen-Momentaufnahmen wird im Verlauf absolut fesselnd und grandios durchdacht aufgelöst! Starker Nachklang!
Eine Mischung aus Sci-Fi und Gegenwartsliteratur und vor allem eine sehr besondere Story. Hat mir gut gefallen. Interessant und schnell zu lesen.

Wenn ich groß bin, möchte ich wie Emily St. John Mandel werden. Finde es immer wieder faszinierend, wie es manche Autor:innen schaffen relativ kurze Romane zu schreiben , die sich doch, nachdem man die Lektüre beendet hat wie eine ganze Welt anfühlen. In diesen Büchern finden wir nicht nur eine wunderbare Geschichten, sondern auch so viel Schönes, Bedeutendes und Wichtiges zwischen den Zeilen, das man daraus gleich noch eine Lektüre machen könnte. „Das Meer der endlosen Ruhe“ von Emily St. John Mandel ist so eine Geschichte. Vor Jahren habe ich „Station Eleven“ gelesen, ein weiterer auf Deutsch übersetzter Roman der Autorin, das damals noch „Das Licht der letzten Tage“ hieß, ein passenderer und schönerer Titel, wie ich persönlich finde. Und schon da war ich angenehm überrascht über ihren poetischen und intensiven Schreibstil, der es schaffte eine Geschichte über ein Endzeitszenario auf angenehm ruhige Art und Weise zu erzählen, ohne an irgendeine Stelle langatmig zu sein. Ihrem Schreibstil ist sich die Autorin in ihrem aktuellen Roman „Das Meer der endlosen Ruhe“ glücklicherweise treugeblieben , denn auch in dieser Lektüre passiert unglaublich viel und trotzdem werden die Ereignisse nie überspitzt dargestellt, sondern auf so angenehm subtile Weise geschildert, dass sie den Leser:innen irgendwann absurd realistisch vorkommen, obwohl St. John Mandel auf gleich mehreren Zeitebenen ihre Geschichte spielen lässt, einige davon in sehr ferner Zukunft. Würde sehr gerne an dieser Stelle den genialen, unglaublich clever konstruierten und großartigen Inhalt anpreisen, doch so viel will ich einfach nicht vorweg nehmen ohne jeden da draußen die Möglichkeit zu geben sich auf dieses Leseabenteuer selbst einzulassen. Nur so viel sei gesagt: nachdem das Ausgangsszenario der Autorin aus ihrem Roman „Station Eleven“, eine weltweite Pandemie, die über die völlig unvorbereiteten Menschen kommt, in abgemilderter Form in unsere Realität eingebrochen ist, kann man sich schon fast denken, dass eine Pandemie auch in „Das Meer der endlosen Ruhe“ eine Rolle spielen wird. Schnell merkt man, dass die Autorin ihre eigene Realität in den letzten Jahren in ihrem Roman verarbeitet hat, doch eine Pandemie ist nur ein Baustein dieser tollen Geschichte, die nicht nur mit unglaublich schönen literarischen Bildern spielt, die Figur eines Geigers in ferner Zukunft, der in einem futuristischen Bahnhof einfach aus purer Freude an der Musik sein Instrument spielt hat mir dabei besonders gefallen, sondern uns neben den anderen vielen Versteckten zwischen den Zeilen, auch noch eine ganz besondere Botschaft mitgeben will: Aufmerksam sein, auf seine Mitmenschen achten und manchmal in der Hektik des Lebens einfach mal stehen bleiben, innehalten und im besten Falle dem Straßenmusikanten an der Ecke lauschen.