Bin noch unschlüssig. Ganz anders als erwartet. Eher kein Thriller (bis auf das letzte Viertel), sondern mehr ein Buch über das Alt sein (in Südkorea). Die Protagonistin ist 65 Jahre alt und Auftragsmörderin. Sie wird laufend unterschätzt, merkt aber selbst, dass ihre Karriere sich dem Ende zuneigt. Alsdann noch ein Kollege anfängt, ihre Aufträge zu torpedieren, muss sie noch ein letztes Mal alles geben. Man braucht schon etwas Geduld, bis das Buch so richtig in die Puschen kommt. Ich denke, es lohnt sich trotzdem.
Porträt einer Profikillerin
Das Buch hat Ähnlichkeit mit einer Biographie. Es geht um eine Auftragsmörderin im Alter, was für mich ein interessantes und neues Thema war. Die Umsetzung hat mich nicht sehr überzeugt. Ich konnte mich nicht gut in die Hauptfiguren und ihre Beweggründe hineinversetzen. Trotz der detailreichen Beschreibungen der Umgebung, Nebenfiguren oder -handlungen, fehlte mir dies bei der Hauptstory sehr.
Nicht, was ich erwartet habe. Und schon gar nicht, was ich mir vorgestellt habe.
Das strahlend gelbe Cover hat mich sehr neugierig gemacht. Der Klappentext hat dann auch mein Interesse geweckt. Dass die 65-jährige Hornclaw eine Auftragsmörderin ist, klingt zunächst extrem spannend. Doch dann entpuppt sich die Geschichte als etwas ganz anderes. Spielen soll die Geschichte in Südkorea. Leider gibt es keinerlei Anhaltspunkte dafür. Weder in Namen, noch in geografischen Beschreibungen oder Ortsnamen. Von einem Thriller ist die Geschichte um 'Hornclaw' - so ihr Agentenname - weit entfernt. Es handelt sich mehr um die Biografie einer alten Dame, deren Leben von viel Schlechtem gezeichnet war. Immermal wieder kommt es zu kleinen Spannungshochs, die aber nicht lang anhalten. Schnell fällt die Erzählung wieder in einen monotonen Trott. Gerade dieser Stil ist sehr eigenwillig. Ich für meinen Teil wurde mit viel gendern und viel Charakterstudie nicht warm. Wer auf feministische Erzählungen steht, wird in diesem Buch bestimmt fündig. Meins war es leider nicht, da ich nach dem sehr spannenden und auch scheinbar irreführenden Klappentext etwas gänzlich anderes erwartet habe.
Hornclaw arbeitet seit Jahren als Auftragsmörderin. Allerdings macht sich ihr vorgeschrittenes Alter inzwischen bemerkbar. Gleichzeitig nimmt sie der neue Kollege nicht ernst und versucht ihr das Wasser abzugraben. Trotzdem ist Hornclaw entschlossen einen letzten Auftrag auszuführen. In Rückblenden wird Hornclaw Entwicklung zur/als Auftragsmörderin beschrieben, im Hintergrund hier stets Korea. das sich vom Koreakrieg erholt und die von Armut geprägte junge Frau, die sich für diesen Weg entscheidet. Hornclaw ist eine spannende Figur mit sehr eigenen Ideen und Prinzipien, denen sie meist treu bleibt. Vermutlich dem Typus Antiheldin zuzuordnen, allerdings habe ich sie sehr schnell ins Herz geschlossen. „Frau mit Messer“ ist kein Thriller, (obwohl es sehr viele blutige Szenen gibt) sondern eher eine intensive Charakter- und Milieustudie, die nicht nur scharf gesellschaftliche Missstände analysiert sondern auch die koreanische Unterwelt mit all ihren Facetten darstellt. Dabei kommen aber weder der Humor noch die Menschlichkeit zu kurz. Die Erzählstimme ist lakonisch und nicht sentimental. Zudem wird betrachtet mit welchem Blick die Gesellschaft auf ältere Menschen insbesondre Frauen schaut.
Was für ein Titel! Der sticht ins Auge, wie auch das grelle Cover und ich muss sagen, ich mochte das Buch. Es ist nicht ganz ein "Krimi", eher ein Thriller und Gesellschaftsroman über das Altern in Südkorea und den Veränderungen im Land. Eine ausführliche Rezension werde ich noch die Tage schreiben!

Ungewöhnlich!
• FRAU MIT MESSER • Ein bizarrer Bestseller aus Südkorea! 🔪👵 I N H A L T: Als Auftragsmörderin ist es Hornclaw nur recht, dass sie chronisch übersehen und unterschätzt wird. Mit jeder Stunde scheint sie unsichtbarer zu werden, und niemand ahnt, dass sie ein Messer hat, mit dem sie umzugehen weiß. Seit 40 Jahren tötet sie eiskalt im Auftrag anderer. Immer ist sie entkommen. Doch das Altern lässt sie ein wenig softer werden. Plötzlich gibt es Menschen, die sie schützenswert findet, und das, nachdem sie genau das ihr Leben lang vermieden hat. Und kaum ist das Visier unten, nehmen ihre Verfolger ihre Spur auf. M E I N U N G: Ungewöhnliche Handlung, kuriose Protagonisten und unerwartete Wendungen - all das erwartet dich in "Frau mit Messer". Hornclaw hat graues Haar, ist 65 Jahre alt und entspricht dem Standard einer südkoreanischen Seniorin. Doch weit gefehlt: hinter der zurückhaltenden und unauffälligen Seniorin verbirgt sich eine eiskalte Auftragsmörderin, die in ihrem Leben schon vielen Menschen das Leben genommen hat. Doch langsam schwindet ihre Präzsision, Abgebrühtheit und Schnelligkeit. Zunehmend macht sich ihr Alter bemerkbar. Hornclaw zeig uns ihre zu Beginn abgebrühte Art, die nach und nach aufweicht. Sie lässt hinter ihre Fassade blicken, legt ihre Kaltschnäuzigkeit ab und zeigt in kleinen Momenten Einblicke in ihren Werdegang. Die Handlung ist nicht vorhersehbar, beinhaltet viele Wendungen und lässt leider nur wenig südkoreanische Kultur durchblicken. Auch die wahren Beweggründe und die Änderung ihres Verhaltens werden nur sehr rudimentär aufgelöst. 📖 Ein ungewöhnliches Buch mit kuriosem Setting! Unterhaltsam, aber leider an vielen Stellen oberflächlich.
Was ist das bitte für eine Übersetzung?
Ich denke, die englische Übersetzung hätte mir noch besser gefallen, die deutsche fand ich stellenweise nicht ganz flüssig und etwas ungelenk. Ein tolles Portrait mit Tiefgang, darüber wie ältere Menschen in der Gesellschaft gesehen und behandelt werden. (Auch wenn es hier eine Serienmörderin ist, lol)

" Auftragsmörderin, kurz vor dem Ruhestand, kinderlos, mit Hund, sucht neues Leben "
In »Frau mit Messer« begleiten wir die 65-jährige Hornclaw, die auf eine Jahrzehnte lange Karriere als Schädlingsbekämpfungsspezialistin zurückschauen kann. Während es ihr in der Vergangenheit noch leicht gefallen ist, sich von anderen Menschen zu distanzieren und zwischenmenschliche Beziehungen jedweder Art zu meiden, muss sie nun im Alter feststellen, dass die Jahre sie sanftmütiger werden lassen. Plötzlich begegnet sie Menschen, die sie als schützenswert erachtet. Ihre professionelle Distanz beginnt zu bröckeln und damit begibt sie sich schließlich selbst in Gefahr.. Mit diesem Roman habe ich mich aus meiner Lesecomfortzone gewagt und bin positiv überrascht worden. Die Handlung in der Gegenwart, in der Hornclaw ihren neusten Aufträgen nachgeht, wird immer wieder unterbrochen von Sequenzen aus ihrer Vergangenheit, die nach und nach offen legen, wie sie zur Auftragsmörderin wurde. Den Erzählstil habe ich hier als besonders faszinierend empfunden, denn obwohl man so viel von ihrem Leben erfährt und sie ihre Gedanken teilt, hatte ich dennoch das Gefühl, dass eine gewisse Distanz zu mir als Leser*in zurückbleibt. Normalerweise stört mich so etwas, da ich gerne (emotionale) Bindungen zu Buchfiguren aufbauen, aber in diesem Fall habe ich es als sehr passend empfunden. Es unterstreicht Hornclaw als Figur und in ihrer Rolle als Schädlingsbeseitigungsspezialistin nur umso mehr, denn ihr Beruf war jahrzehntelang ihr Lebensmittelpunkt. Im Verlauf des Romans wird diese Distanz allerdings immer kleiner und Hornclaw nahbarer. Auch die Problematik rund um das Thema Altern in einer Gesellschaft, die so sehr auf’s Jung bleiben fokussiert ist, war gelungen in die Handlung mit eingebunden und in diesem Kontext mehr als stimmig. Somit enthält »Frau mit Messer« neben spannenden und unterhaltsamen auch gesellschaftskritische Elemente, die zum Nachdenken anregen. Mit »Frau mit Messer« liefert Gu Byeong-mo einen faszinierenden Roman, der Einblick in die Welt der “Schädlingsbekämpfung” gibt - so fraglich und verwerflich diese auch sein mag - und zugleich ein wichtiges Thema aufarbeitet. Letzteres aber auf so bedachte Weise, dass es sich problemlos in die Ereignisse einfügt.

In #FraumitMesser von Gu-Byeong-Mo übersetzt von Wibke Kuhn lernen wir die Auftragskillerin Hornclaw kennen. Mit ihren fast siebzig Jahren ist sie schon lange im Geschäft aber böse Stimmen meinen die Jugend tötet grausamer und effektiver als eine alte Oma. Wir bekommen den interessanten Arbeitsalltag von Hornclaw gezeigt, die für eine "Schädlingsbekämpfung" arbeitet. Die Autorin beschäftigt sich in diesem Spannungsroman mit dem Verjüngungswahn unserer Gesellschaft. Und das macht sie auf eine wirklich geniale Art und Weise. Zu Beginn wusste ich nicht, was dieses Buch von mir wollte. Mit jeder weiteren Seite wurde das Bild klarer und angenehmer. Hornclaw hat nur einen Hund an ihrer Seite und beschäftigt sich mit einem Tabu Thema in diesem Business - Moral. In meinen Augen ist das Buch wirklich etwas besonders und es hebt sich einfach ab von der Masse. Wir haben immer junge gutaussehende Helden in Romanen, sodass man hier eine solide Abwechslung geboten bekommt.

Hornclaw ist 65 Jahre alt und Auftragskillerin - oder wie es in ihrer Branche heißt: Schädlingsbekämpferin. Kurz vor ihrem Ruhestand gerät ihr Leben jedoch noch einmal in Aufruhr. Ihr junger Kontrahent Bullfight möchte sie beseitigen, ihre zunehmende Vergesslichkeit führt dazu, dass sie sich um ihre Hundedame Deadweight sorgen muss und eine schicksalshafte Begegnung berührt sie tief im Inneren. Und dann nimmt sie einen letzten Auftrag an. Gu Byeong-Mo erzählt sehr nüchtern vom Leben der Schädlingsbekämpferin und gibt in Rückblenden Einblicke in Hornclaws Vergangenheit und damit einhergehend ihren Werdegang als Auftragsmödererin. Themen wie Moral, Liebe, Einsamkeit, Pflichtbewusstsein und Gewalt nehmen viel Raum ein und geben diesem Thriller eine gewisse Tiefe. Unterstützt wird das Ganze durch einen rasanten sowie skurrilen Schreibstil, der zwar ab und zu ins Stocken gerät, mich aber dennoch gut unterhalten konnte. Das Ende hingegen hat mich nicht überzeugt, "Frau mit Messer" ist dennoch sehr zu empfehlen für Liebhaber:innen der koreanischen Literatur und Quentin Tarantinos Filme.
Hornclaw arbeitet seit Jahren als Auftragsmörderin. Allerdings macht sich ihr vorgeschrittenes Alter inzwischen bemerkbar. Gleichzeitig nimmt sie der neue Kollege nicht ernst und versucht ihr das Wasser abzugraben. Trotzdem ist Hornclaw entschlossen einen letzten Auftrag auszuführen. In Rückblenden wird Hornclaw Entwicklung zur/als Auftragsmörderin beschrieben, im Hintergrund hier stets Korea. das sich vom Koreakrieg erholt und die von Armut geprägte junge Frau, die sich für diesen Weg entscheidet. Hornclaw ist eine spannende Figur mit sehr eigenen Ideen und Prinzipien, denen sie meist treu bleibt. Vermutlich dem Typus Antiheldin zuzuordnen, allerdings habe ich sie sehr schnell ins Herz geschlossen. „Frau mit Messer“ ist kein Thriller, (obwohl es sehr viele blutige Szenen gibt) sondern eher eine intensive Charakter- und Milieustudie, die nicht nur scharf gesellschaftliche Missstände analysiert sondern auch die koreanische Unterwelt mit all ihren Facetten darstellt. Dabei kommen aber weder der Humor noch die Menschlichkeit zu kurz. Die Erzählstimme ist lakonisch und nicht sentimental. Zudem wird betrachtet mit welchem Blick die Gesellschaft auf ältere Menschen insbesondre Frauen schaut.

Könnt ihr euch ein Buch vorstellen, dass eine Mischung aus dem Donnerstagmordclub und Kill Bill ist? Wo allerdings nicht Tarantino das Drehbuch geschrieben hat, sondern Murakami? Ich meine einen etwas skurrilen Kill Bill, wo Uma Thurman bereis 65 Jahre alt ist? Hier ist es: FRAU MIT MESSER Gu Byeong-Mo Südkorea: Die 65-jährige Hornclaw ist Auftragskillerin. Eine betagte Auftragskillerin, die täglich damit rechnet, in Rente geschickt zu werden. Eigentlich, wenn sie es zugeben würde, merkt sie selber, dass sie "in die Jahre gekommen ist": Ihre Kräfte lassen nach und es fällt ihr immer schwerer die Aufträge präzise auszuführen. Dabei war sie ihr Leben lang eine „Schädlingsbekämpferin" - nie hat sie etwas anderes gemacht, Gefühle und Mitleid waren ihr Fremdwörter. Doch zum Alter hin, ertappt sie sich immer öfter dabei, wie sie Gefühle für andere hat. Was ihr im Alter allerdings zugutekommt, ist ihr unauffälliges Aussehen. Wer würde schon denken, dass hinter der kleinen Frau mit merkwürdigem Hut und Mantel eine professionelle Killerin steckt? Zusammengefasst ist sie zufrieden mit ihrem Leben, wenn da nicht ihr jüngerer Kollege Bullfight wäre, der sie unaufhörlich schikaniert und es darauf abgesehen hat, sie zu Fall zu bringen. Seit neuestem mischt er sich sogar in ihre Fälle ein! Warum er sie mit so wenig Respekt behandelt, ist ihr ein Rätsel. (Wenn Hornclaw ein paar Morde weniger ausgeführt hätte, würde sie sich vielleicht noch an den kleinen Jungen erinnern, der sie einmal bei der Ausführung eines Mordes beobachtete …) Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten. Durch diese Rückblicke fallen die einzelnen Puzzleteile ins Ganze. Byeong-Mo hat einen Roman geschrieben, der sich in keine Schublade stecken lässt. Skurril, spannend, liebevoll und traurig. Ein Buch, das ich in nur 2 Tagen gerne gelesen habe, sicherlich aber nicht für die breite Masse ist. Für alle, die Murakami oder asiatische Literatur mögen, wird dieses Buch ein Fest sein. 4½ /5