Auf der Spur des Bösen – Axel Petermann Erschienen: 2010 Seiten: 300 Format: Taschenbuch Preis: 9,99 Klappentext: Ein kaltblütiger Serienmörder. Eine verstümmelte Frauenleiche in einem Plastiksack. Ein erschossener US-Amerikaner im Zug. Kriminalhauptkommissar Axel Petermann ist Deutschlands bekanntester Profiler. Er beschreibt seine schwierigsten Fälle. Dabei gewährt er Einblicke in die Methoden der Profiler und erklärt, was die Spuren am Tatort über die Psyche des Täters verraten. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen. Meine Meinung Axel Petermann ist Kriminalkommissar und Tatortanalytiker. Er kann über 30 Jahre Berufserfahrung vorweisen und lehrt mittlerweile auch Kriminalistik. Ich lese Bücher über Krimalfälle sehr gerne und besonders interessieren mich die Verfahren mit denen ein Täter schließlich überführt wird. Aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung hat Axel Petermann einen großen Fundus an Berichten und stellt in seinem Buch „Auf der Spur des Bösen-ein Profiler berichtet“ eine große Bandbreite an Fällen dar. Dabei muss man bedenken, dass vor 30 Jahren kein Polizist von den heutigen Methoden wie DNA Analyse etc. zu träumen wagte. Da Axel Petermann einige Fälle aus der Anfangszeit seines Berufsleben vorstellt, bekommt man hier einige „old school“ Methoden mit. Das ist nicht uninteressant und doch habe ich beim Kauf des Buches etwas anderes erwartet. Sind die ersten Fälle noch interessant und verschaffen dem Leser noch einen besseren Einblick in die Köpfe der Täter und Ermittler, so wird das Buch in der zweiten Hälfte etwas schleppend und banal. Das Buch ist in fünf Kapitel unterteilt und das dritte und vierte Kapitel hätte man durchaus etwas straffen können. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit vielen unterschiedlichen Morden aus dem Bereich „Beziehungstat“ Es soll die verschiedenen Situationen aufzeigen, die alle in den Mord eines Beziehungspartners münden. Beim Lesen eines solchen Buches sollte jeder bedenken, dass hier reale Mordfälle geschildert werden und Herr Petermann lässt auch keine grausamen Einzelheiten weg, sofern sie wichtig für den Fall sind. Ich denke aber, dass zartbesaitete Leser auch nicht zu dieser Sorte Buch greifen würden. Unter dem Untertitel „ein Profiler berichtet“ habe ich mir leider ein komplett anderes Buch vorgestellt. Ich hatte in etwa die Serie „Criminal Minds“ im Kopf und habe mir erhofft, dass dieses Buch in etwa in dieselbe Richtung geht. Leider war dies nicht der Fall, vielleicht bin ich von der Serie aber nur zu voreingenommen, so dass ich mich nicht so gut auf dieses Buch einlassen konnte. Hier ging es nämlich recht wenig um Profiling (a la Criminal Minds), sondern eher um herkömmliche Ermittlungsmethoden. Axel Petermann schreibt für den Laien leicht verständlich. Er streut hier und da ein paar Fachausdrücke ein, die er aber meist im gleichen Satz erklärt. Interesannt ist ebenfalls seine distanzierte Art zu schreiben. Er berichtet sehr sachlich über die Fälle und ohne jegliche Wertung. Hier merkt man, dass er sein Handwerkszeug gelernt hat. Fazit Das Buch hat mich abwechselnd gut unterhalten und gelangweilt. Manche der hier vorgestellten Fälle sind interessant und bieten einen guten Einblick in die Köpfe von Ermitterln und Tätern. Andere Fälle hätte man gut straffen können. Im Endeffekt ist mein großes Problem mit diesem Buch, dass ich mir neben der Vorstellung der Morde und deren Auflösung, etwas mehr „Profiling“ gewünscht hätte. Da Axel Petermann viele Fälle aus den Anfängen seiner Karriere schildert, ist dies wohl auch der Tatsache geschuldet, dass das Thema Profiling einfach damals noch in den Kinderschuhen steckte. Insgesamt gebe ich dem Buch drei Sterne
9. Dez. 2023
Auf der Spur des Bösenvon Axel PetermannUllstein Taschenbuch Verlag