Dieses Buch hat einen besonderen Platz in meinem Herzen bekommen. Weil ich selber schon "auf der anderen Seite" stand und so vieles so gut nachvollziehen konnte. Ich habe so viele Parallelen entdeckt, selbst die Beziehungsthematik, es hat einfach nur gut getan, das zu lesen. Ganz besonders mochte ich von Anfang an auch den Humor.
So so gut. Liebe ihren Schreibstil einfach sehr. Immer direkt den Finger auf die Wunde. Liebe es!
Etwas ganz neues! Wo bleibt der Hype hierfür ?
Dieses Buch hätte eigentlich einen Hype verdient, so gut ist es! Diese Geschichte wühlt auf, spricht wichtige Themen an und lädt zum Nachdenken ein! Hier findet sich jeder irgendwie wieder und auch wenn es manchmal echt schockt so ist jedes Wort leider wahr
Wow:-) Nachdem ich es nach den ersten Seiten aufgrund der detaillierten Krankenhausberichte zur Seite legen musste, habe ich es dann in einem Rutsch durchgelesen und hätte am Liebsten noch viel weitergelesen… Es steckt so viel Wahrheit in dem Buch. Großartig.
Auch dieses Buch konnte ich wieder kaum aus der Hand legen. Mit einem großartigen Humor beschreibt die Autorin den Schicksalsschlag einer jungen Frau, die nach dem Koma ihr Leben neu sortieren muss. Die Autorin trifft hier einen tollen Ton und beschreibt den harten Weg der Protagonistin, ohne dabei melodramatisch zu werden. Toll!
Mal wieder ein Schatz von der Straße aus einer Bücherkiste
Das Cover hat mich sofort angesprochen und der Klappentext machte sofort Lust auf die Geschichte. Ich bin direkt eingetaucht und hab das Buch förmlich verschlungen. Habe mich in vielen Situationen selber wieder erkannt und konnte auf vielen Ebenen mitfühlen, es gab Momente voller Tragik und dann musste ich wieder laut lachen. Wirklich sehr gelungen.
Eine leichte, seichte Geschichte mit Humor und kurzen Impulsen von Tiefgang. Ab Seite 300 wurde es etwas langatmig und die Protagonistin weinerlich wie ein Baby, aber das hat es wohl gebraucht um am Ende wieder in Fahrt zu kommen. Ich hätte mir mehr Eichhörnchen gewünscht.
Das Buch war so gut rezensiert und hat mich aber leider überhaupt nicht überzeugt. Es geht um eine junge Frau, die nach einem Multiorganversagen im KH erwacht und danach versucht, wieder ins Leben zu finden. Einige Dialoge sind ganz witzig, aber gepackt hat mich das Buch leider nicht.
Wir begleiten eine aufwachende Komapatientin auf den verschlungenen Pfaden ihrer Genesung. Man erlebt den Krankenhaus Alltag mit den guten und schlechten Nachrichten. Ich fand das Buch ein bisschen anstrengend, vielleicht weil ich mich nicht so gut in die Erzählerin hineinversetzen konnte.
Ein tolles Buch! Ich mochte die Protagonistin gerne und fand sie sehr authentisch. Habe beim Lesen viele Emotionen durchlebt.
Sehr berührendes und fesselndes Buch mit ein paar wichtigen Botschaften. Ich konnte es kaum noch aus der Hand legen, nachdem ich es begonnen hatte, weil ich so mit der Protagonistin mitgefiebert habe, die gerade aus dem Koma erwacht ist. Sie weiß nicht, ob und wie sie überleben wird und was vor ihrer Krankheit eigentlich alles passiert ist. Im Laufe des Buches gewinnt sie langsam die Kontrolle über ihren Körper und ihr Leben zurück und das ist eine zutiefst menschliche und ans Herz gehende Geschichte. Ganz wunderbar!
Warum die richtige Menge an Humor wichtig ist Warum habe ich mich für das Buch entschieden? Ich hab mich einfach auf das Buch eingelassen, weil ich das Cover und den Klappentext so bewegend fand. Der Klappentext stellt genau eine meiner größten Ängste dar, also musste ich das Buch einfach lesen. Cover: Ich liebe das Eichhörnchen auf dem Cover. Es macht total neugierig, was für ein Thema sich dahinter verbirgt, da man nicht mal aufs Genre schließen kann. Inhalt: Rahel wacht auf einmal in einem Bett auf der Intensivstation eines Krankenhauses auf. Erst mit der Zeit fängt sie an, sich wieder zu erinnern, warum sie hier gelandet ist. Nur ihre Eltern und ihr Humor helfen ihr, von der anderen Seite, wieder auf die Seite der Sorglosen und Gesunden zu wechseln. Handlung und Thematik: Ein krasses Thema, das definitiv für jeden von uns irgendwann eine Rolle spielen wird, sei es bei einem selbst oder bei (älteren) Angehörigen. Ich habe früher im Krankenhaus gearbeitet und finde die Gegebenheiten super realistisch beschrieben. Schön, wie Anika Decker beschrieben hat, wie wichtig Humor und Verständnis wirklich sind. Die Handlung war logisch aufgebaut und der Rahmen hat super gepasst. Ich wurde durch Rahels ernste Lage von der ersten bis zur letzten Seite total mitgerissen. Charaktere: Rahel ist mir gleich super sympathisch gewesen. Ich musste total mit ihr mitfühlen und fand gut, wie sie in manchen Situationen reagiert hat. Sie ist eine wahre Kämpferin und wirklich super realistisch dargestellt. Ihren Bruder Juri mochte ich auch noch super gerne. Er ist offen und ehrlich und er kümmerte sich um sie, auch wenn er weiter weg wohnt. Schreibstil: Anika Decker schreibt so, als ob sie alles am eigenen Leib erfahren hat. Sie schrieb alles mit der richtigen Spur Humor. Durch die kurzen Absätze konnte ich nicht aufhören zu lesen. Ich dachte mir immer „ein Absatz geht noch“. Die Seiten flogen nur so dahin und ich habe es trotz des ernsten Themas sehr genossen das Buch zu lesen. Durch die Ich-Perspektive von Rahel konnte man sich gut in sie hineinversetzen. Es passierte sehr viel und es wurde nie langweilig. Mir gefielen vor allem die Beschreibungen der Umgebung, man konnte es sich gut vorstellen. Ich hoffe noch mehr von der Autorin lesen zu können. Persönliche Gesamtbewertung: Absolut faszinierende aber erschreckende Story. Alles wirkt super realistisch und die Seiten flogen nur so dahin. Absolute Leseempfehlung, dieses Thema sollte jeden interessieren!
Zu plump, zu lang und leider nicht lustig
Diesen Roman von Anika Decker hab ich spontan in der Bibliothek mitgenommen, nachdem ich nur den Klappentext gelesen hatte. Die Lobhudeleien diverser Kolleginnen der wohl in der Szene hoch geschätzten Frau Decker haben mich in die Irre geführt. Wird mir auch nicht wieder passieren. 🙄🙈 Die ersten 40 Seiten lesen sich noch ganz nett. Aber dann passiert einfach mal: nichts. Der Stil ist schlicht, was lustig sein will, wirkt ein bisschen plump. Ich will nicht zu gemein sein, aber man liest dem Buch halt an, dass die Autorin sonst Drehbücher für Filme wie „Keinohrhasen“ schreibt. Das gefällt bestimmt vielen, mir aber nicht. Call me snob. 🤪 Naja. Die Story ist an sich ganz nett. So ein bisschen Coming of age mit Schicksalsschlag. Ich halte dem Buch zugute, dass der Schlussteil wieder flüssiger und interessanter wird und auch das Ende gefällt. Den Mittelteil hab ich glatt übersprungen. Vielleicht ist der Roman auch einfach zu lang geworden. Die mittleren 150 Seiten, in denen die Protagonistin in Reha ist und auf denen so ungefähr nichts passiert, hätte man vielleicht auch einfach weglassen können. Na gut, ihr seht, ich war nicht begeistert. Und ganz im Gegenteil zu den ganzen hochbegeisterten Schauspielerinnen, die das Buch auf der Klappe so abfeiern, habe ich auch kein einziges Mal lachen müssen. Schade. Aber Es bleibt ein Learning: vertraue keinen Büchern, die sich selbst so sehr anpreisen müssen. Oft geht es wohl mehr um die Beliebtheit der Autorin als um deren Schreibkünste.
Ein sehr emotionales und mitnehmendes Buch.

Filmautorin Rahel wacht aus dem Koma auf und findet sich voller Schläuche auf der Intensivstation wieder. Während sie einen Medikamentenentzug mit winkenden Eichhörnchen durchmacht, erkennt sie, dass das Leben zu kostbar für fremde Erwartungen ist.
Aninka Decker schreibt die Geschichte mit viel Humor ohne den Ernst der Lage zu verlieren. Ich habe das Buch sehr genossen und viele Stellen markiert, weil sie lustig oder schön waren. So traurig und emotional wir angekündigt, war das Buch für mich allerdings nicht. Auch die Entwicklung mit Olli war für mich im Ergebnis ziemlich absehbar. Trotz eine große Empfehlung und ich hätte Lust auf mehr von der Autorin.
Tolles Buch, leichte Kost, witzig. Hat mir sehr gefallen. Empfehlung!
Tolles Buch! Trotz des ernsten Themas fehlt der nötige Humor nicht. Dadurch schlägt es nicht so sehr aufs Gemüt und lässt dem ganzen immer das nötige Quäntchen Hoffnung mitschwingen. Habs sehr gerne gelesen!
Wenig erwartet, positiv überrascht worden.
"Ich hatte immer Angst. Als Kind vor dem Sterben. Als junge Frau davor, beim Sterben zu merken, dass ich mein Leben vertan habe. Dann davor, mein Leben zu vertun und zu sterben." Rahel fällt ins Koma und muss sich ins Leben zurück kämpfen. Dies passiert nicht ganz ohne Verluste ... und mit einem ganz neuen Blick auf das Leben. Die Autorin Anika Decker schafft den Spagat zwischen Humor und Tiefsinn. Einer schweren Krankheit noch etwas lustiges abzugewinnen ist sicherlich nicht leicht und auch die Protagonistin Rahel schafft dies nicht immer. Sie zweifelt, sie hat Rückschläge aber sie kämpft. Und ihren Kampf zu begleiten ist unterhaltsam und emotional. Man merkt dass die Autorin Drehbuchautorin ist, sie kennt den Beruf und das Business drum herum. Manchmal war das Buch vom Humor etwas drüber, hat nicht immer den für mich richtigen Ton getroffen. Rahel selber ist mir trotzdem ans Herz gewachsen und ich habe ihre Entwicklung gerne verfolgt. Ein schwieriges Thema leicht aber dennoch respektvoll verpackt.
Schon lange habe ich ein Buch nicht mehr so gerne gelesen wie "Wir von der anderen Seite". Ein Grund ist auf alle Fälle der angenehm flüssig zu lesende Schreibstil von Anika Decker. Obwohl es ja wirklich um kein schönes Thema geht gelang es der Autorin so oft, mir ein Lächeln oder ein Lachen ins Gesicht zu zaubern. Auch wenn wirklich unangenehme Dinge wie körperliche Versehrtheit, Koma, Tod und Lebenskampf angesprochen sind ist es ein Wohlfühl- und Mutmachbuch! Ich bin restlos begeistert und werde es gerne weiter empfehlen.
Grundsätzlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte den Schreibstil der Autorin, die Charaktere waren mir sympathisch (Besonders die Mama) und es ließ sich insgesamt sehr angenehm lesen. Allerdings hat es mich leider gleichzeitig nicht wirklich vom Hocker gehauen. Auch wenn ich den Humor sehr angenehm fand und ich das Thema der „Reise“ zurück ins Leben als Thema großartig fand, war es mir doch ein wenig zu langweilig. Ich kann gar nicht genau mit dem Finger darauf zeigen, was etwas an dieser Langeweile hätte ändern können. Mehr Infos rund um die Nebencharaktere vielleicht. Die Interaktionen mit diesen sind mir teilweise etwas zu kurz gekommen. Und meiner Meinung nach leben solche Geschichten von den Interaktionen zwischen den Charakteren. Hier bitte nicht falsch verstehen! Die vorhandenen Interaktionen und Dialoge fand ich wunderbar. Gerade deshalb hätte ich mir davon einfach noch mehr gewünscht. Was mir aber definitiv nicht gefallen hat, war die Handlung rund um den Freund. Die Auflösung fand ich ganz persönlich einfach unbefriedigend. Vielleicht war sie mir zu offensichtlich, auch hier kann ich leider nicht genau sagen, was ich mir anders gewünscht hätte. Trotz meiner Kritik würde ich dieses Buch dennoch Empfehlen. Besonders wenn man etwas für die Seele lesen möchte. Es ist eben kein super spannender Thriller oder abstrakte, weitreichende Fantasy. Aber es hat eine wunderschöne Message und ich könnte mir vorstellen, dass sich Menschen, die etwas ähnliches durchgemacht haben, durchaus mit der Protagonistin identifizieren können. Fazit: Trotz kleiner persönlicher Kritikpunkte gibt es von mir für die Charaktere, den Schreibstil und den Humor vier Sternchen.
Ein Buch zum Lachen und Nachdenken. Hat mir sehr gut gefallen.
3,5 Sterne Berührend und unterhaltsam, wenn auch an manchen Stellen für mich drüber und nicht ganz mein Humor.
Ein sehr schönes Buch, das mich zum Lachen und zum Weinen gebracht hat.
3,5 Sterne. Nett und lustig für zwischendurch und deutlich aufgewertet durch Katja Riemann's Erzählstimme. Es hatte zwischendrin schon ein paar Längen, aber alles in allem eine Runde Sache. Drehbuchautorin Rahel erkrankt plötzlich und heftig. Ihr Genesungsweg, körperlich und seelisch, ist die Geschichte dieses Buches.
Rahel ist nun von der anderen Seite. Sie gehört nicht mehr zu den Gesunden, sie war sogar kurz tot! Daher kann man ihre anfängliche Verwirrung gut nachvollziehen, schließlich hat sie zusätzlich zu ihrem elenden Zustand auch noch einige Gedächtnislücken. Mit Rückblicken und einer guten Prise Humor erzählt Anika Decker die Geschichte einer Drehbuchautorin, die für so viele Dinge im Leben kämpfen muss. Um ihre Karriere, ihre Gesundheit und auch um die Liebe. Rahels Job steht auch bei generellem Erfolg mal auf der Kippe und sie muss sich immer wieder neu bemühen, um ihre Drehbücher auch zu verkaufen. Und Autoren werden absolut nicht genug gewürdigt! Dabei braucht sie nun das Geld noch dringender, da sie zig Arztrechnungen zu zahlen hat und das stresst sie nur noch mehr. Das Koma und ihr furchtbarer Zustand - körperlich am Ende, Halluzinationen und ständige Alpträume - sind unglaublich hart für Rahel, aber sie ist nicht bereit, aufzugeben. Auch wenn es viele tolle Ärzte gibt, sind sie auch nur Menschen und manche sind absolut furchtbar und erschweren einem das Leben zusätzlich. Und die Liebe ist schwierig. Rahels Familie unterstützt sie liebevoll und vor allem ihr Bruder ist für sie da, aber mit ihrem Freund ist die Lage seltsam und Rahel fühlt sich sehr unsicher. Bei so einer Zerreißprobe erfährt man erst, wer bereit ist, mit einem durch dick und dünn zu gehen. All diese Punkte und dazu die zurückkehrenden Erinnerungen haben das Buch sogar unerwartet spannend gestaltet. Ich habe mit Rahel gelitten und mich mit ihr empört. Daher kann ich wohl ohne Zweifel sagen, dass mich das Buch mitreißen konnte und gut gefallen hat! Fazit Das Leben kann von einem Moment auf den anderen einen ganz anderen Verlauf nehmen und in "Wir von der anderen Seite" zeigt Anika Decker mit Humor und Spannung, wie sich der Sprung von der anderen Seite zurück ins Leben anfühlen kann.
Bewertet mit 3.5 Sternen Zum Buch: Rahel Wald ist Drehbuchautorin und besucht zu Weihnachten ihre Eltern, als sie Aufgrund einer Sepsis ins Koma fällt. Nach und nach kämpft sie sich wieder zurück ins Leben ... Meine Meinung: Ich wusste nicht so recht, worauf das Buch zusteuert. Angezogen von dem verrückten Cover und einer interessanten Leseprobe macht ich mich daran, den Roman zu lesen. Einen Roman, den eine Schauspielerin geschrieben hat, dadurch erwartete ich eigentlich eine lockere, witzige Geschichte. Bekommen habe ich eine tiefgründige Erzählung über die Angst einer Komapatientin nicht zurück ins Leben zu finden. Lange wartete ich auf den Aha-Effekt, darauf zu erfahren, worauf die Geschichte hinausläuft. Im Endeffekt war es eine lange, zum Teil leider auch langatmige Erzählung einer Gesundung und davon, das die Protagonistin ihr Leben selbst in die Hand nahm. Stellenweise war es mit Situationskomik gespickt, die reichte mir aber nicht aus, um den Hype hinter dem Buch zu verstehen. Natürlich hat mich die Geschichte von Rahel berührt, sie hatte es nicht leicht, aber auf die große Auflösung musste ich tatsächlich bis zur letzten Seite warten. Zwischendurch passierte mir einfach zu wenig, es war mit zuviel drumrum, dem ich nicht immer folgen konnte. Fazit: Eine lesbare Geschichte, großartige Worte, aber letztendlich war es für mich viel Geschrei um nichts. Mich konnte die Story nicht erreichen.
Seit langem das erste Buch, das ich aufgrund seiner Unerträglichkeit nicht weiterlesen kann. Einfach zu flach!
Hat mir sehr gut gefallen. Das Thema ist natürlich nicht unbedingt leichte Strandlektüre.
⭐️⭐️⭐️
*als Hörbuch gehört* Das Buch ist wirklich gut geschrieben und ich habe allergrößten Respekt vor dem Leben und dem Schicksal der Autorin Anika Decker. Die Protagonistin und ihre Familie ist mir sofort sympathisch gewesen. Das Buch macht auf die Missstände in unserem Gesundheitssystem und auf den generellen Machtmissbrauch Vieler in diesem System sowie in der Filmbranche aufmerksam und ließ mich oft sprachlos zurück. Auch Katja Riemann hat als Sprecherin einen sehr guten Job gemacht. Leider hatte ich etwas völlig anderes erwartet. Bei dem Titel „Wir von der anderen Seite“, hatte ich gehofft es ginge mehr um „die andere Seite“. Allerdings ging es mehr um das WIR und um das Leben, als um das was auf „der anderen Seite“ wartet. Ich hatte mir bei diesem Titel einfach Hoffnungen auf noch mehr Tiefgründigkeit gemacht, die bei einer Nahtod-Erfahrung vielleicht Thema werden könnte. Die „andere Seite“ kam in dieser Form aber leider gar nicht zur Sprache. Stattdessen war damit die Seite der Kranken gemeint. Das hatte ich so nicht erwartet und dementsprechend hat es mich emotional leider einfach nicht abgeholt. Nichtsdestotrotz ist „Wir von der anderen Seite“ mit einer guten Portion Humor geschrieben und hat meiner Meinung nach das Potential vielen Menschen Hoffnung und Kraft zu geben, ohne schmerzliche Erfahrungen zu romantisieren oder zu beschönigen. Teilweise fand ich die beschriebene Angst vorm Tod eher bedrückend, obwohl das Buch sehr lebensbejahend ist.
Zuerst einmal ist das Buchcover mehr als gut gelungen. Das Buch ist aus der Sicht von Rahel geschrieben was erst etwas gewöhnungsbedürftig ist, da man keinen Sichtwechsel im Buch hat. Man kann sich aber komplett in die Situation einfinden. Erschreckend ist, was mit einem passiert, wenn man eigentlich nichts mitbekommt. Wie ein Koma ein Leben verändern kann. Das Buch hat sich sehr lang hingezogen und mir fehlte ein wenig die Spannung. Es war aber auf jeden Fall eine schöne und irgendwie auch traurige Geschichte.
Dieses Buch ist eines dieser Exemplare, die schwer in Worte zu fassen sind. Zwar habe ich nach der Lektüre mir durchaus eine Meinung gebildet, aber damit einhergehend auch starke Emotionen in mir. Diese in Worte zu fassen beziehungsweise so zu formulieren, dass sie für euch nachvollziehbar werden, viel mir zunächst lange schwer. Fangen wir daher mit dem Grund dafür an, wieso mich diese Geschichte so sehr in einen Gedankenstrudel gezogen hat: es handelt sich bei "Wir von der anderen Seite" um einen autobiographischen Roman der Schauspielern und Autorin Anika Decker. Das bedeutet, all diese schrecklichen Geschehnisse sind der Autorin tatsächlich passiert. Während dieser Umstand die Geschichte um so viel gefühlvoller, nachvollziehbarer und glaubhafter macht, sorgt die starke Präsenz der eigenen Gedanken der Autorin für einen Überfluss an behandelten Themen. Es ist ein wenig so, als hätte die Autorin sich in de Untiefen ihrer Gedanken verloren, als wollte sie uns an allem ganz genau teilhaben lassen. Was natürlich sehr mutig von Anika Decker ist. Gleichzeitig sorgt dieses hohe Maß an Details leider auch für eine gewisse Reizüberflutung bei der LeserIn. Der Fokus auf de Kern der Geschichte kann so schnell abhanden kommen. Gleichzeitig werden andere Faktoren (möglicherweise aus einem gewissen Selbstschutz heraus) eher in den Hintergrund geschoben. Im Bezug auf die Protagonisten möchte ich tatsächlich nur auf die männlichen Figuren kurz näher eingehen. Weil, was zum Henker? Bei einem rein fiktiven Werk hätte ich an dieser Stelle vermutlich lauthals "Das ist total übertrieben und realitätsfern!" gerufen. Tzja, leider bin ich da aber völlig privilegiert und wie wir wissen, charakterisieren diese Figuren echte Männer. Quasi jeder männliche Akteur in dieser Geschichte ist ein Arsch. !SPOILER! Anfang Der Arzt, der seine Patientin nicht Ernst nimmt. Der Freund, der seine Partnerin belügt und betrügt. Der Masseure, der nur das Eine will. !SPOILER! Ende Passend wurden hier übrigens weitere Beispiele von patriarchalen Missständen angesprochen: "Winona Ryder wurde für ihren Gerichtsprozess sogar extra ausgestattet mit von Marc Jacobs entworfenen nonnenartigen schwarzen Kleidern mit unschuldigem weißen Kragen." S. . Like, what the hell? Alles in allem liefert Anika Dicker mit ihrem autobiographischen Roman einen wichtigen Zeitzeugenbericht über männliche Übergriffe und einem neuen Leben nach dem Koma.
Das Buch hat mich echt kalt erwischt. Während des Lesens kamen so viele alte Erinnerungen hoch, dass ich teilweise Pausen einlegen musste, damit ich erstmal wieder selbst klar kommen kann. Trotzdem habe ich es sehr gerne gelesen und bin begeistert.