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Bewertung:3

Das Buch hat erstmal ein sehr einfaches Cover und der Titel hat was von "Spiel mir das Lied vom Tod". Aber es ist gabz anders, als ich es erwartet hatte. Hier wird aus 4 Sichten die Geschichte erzählt, die aber eigendlich mehr als 4 Geschichten hat. Sie beginnt in einem Frauengefängnis und endet in Los Angeles. Florida läuft nicht nur vor Dios und der Polizei weg, sondern auch vor der Verantwortung für ihre Taten. Dios ist eindeutig eine Psychopathin. Sie verfolgt Florida und tötet sogar ihre Mutter nur um Florida dazu zu zwingen so zu sein wie sie. Kace hört die Stimmen ihres Opfers aber auch der Opfer der anderen Frauen. Sie erzählen ihr ihre Geschichten und die der Täterinnen. Lobby ist Polizistin und kommt aus einer gewalttätigen Ehe und hat selber immer wieder Gewaltphantasien. Alle 4 Hauptcharaktere sind übelst gefährlich. Ich fand die Art und Weise wie die Geschichte geschrieben ist sehr gut und die Geschichte selbst eigendlich auch. Aber mir gibt es teilweise echt auf die Nerven, das vieles mehrfach wiederholt wurde.

Sing mir vom Tod
Sing mir vom Todvon Ivy PochodaSuhrkamp
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Frauenknast, Corona und der Gedanke an die Freiheit!
Bewertung:3

Frauenknast, Corona und der Gedanke an die Freiheit!

Wir starten im Frauenknast von Arizona, wo wir Kace, Dios und Florida kennenlernen. Die drei Frauen haben eine seltsame Beziehung zueinander, die sich mir bis zum Ende hin nicht wirklich erklärt hat. Kace ist mehr die Beobachtende an der Seite mit einer dermaßen cholerischen Art, das es schon unpassend wirkte. Dios und Florida verbindet eine Hassbeziehung, die ich von Anfang schon nicht begriffen habe. Auch als beide frühzeitig das Gefängnis verlassen dürfen und scheinbar getrennte Wege gehen, entsteht eine Co-Abhängigkeit, die ich nur noch nervig und toxisch empfand. Ich habe weder die Gründe noch die Motivation dahinter verstanden. Dios strahlt für mich von Beginn an eine ganz unangenehme Aggressivität aus und ihre Art Dinge zu regeln, finde ich mehr als bedenklich. Wir schlüpfen in dem Buch in 4 verschiedene Perspektiven. Kace, Dios, Florida und Lobos erzählen uns in der Ich-Perspektive ihren Standpunkt und das ohne weitere Kapiteleinteilung darunter. Das bedeutet, dass es manchmal doch ein wenig zu lange Kapitel mit wenigen Absätzen sind und so etwas demotiviert mich immer beim Lesen. Dazu kommt noch ein sehr statischer Schreibstil mit kurzen und prägnanten Sätzen. Stellenweise von Vorteil, weil es die brutalen Handlungen auch stilistisch unterstreicht, aber meist hinderlich, weil ich keiner Person eine Bindung aufgebaut habe. Also nicht so richtig ein ausführlicher, ausschweifender Schreibstil, dafür umso ausführlicher in der Erzählung. Das wurde schnell eintönig und zog sich stellenweise wie Gummi, da viele dieser Informationen nicht zur Geschichte beigetragen haben. Auch diverse Logiklücken, was Essen oder Zusammenhänge betrifft, ließen mich stutzen oder innehalten. Ich habe viel mehr in die Sache hinein interpretiert und spekuliert, wie es schlussendlich gedacht war. Die Geschichte würde sich sehr gut für eine Verfilmung eignen. Die Bilder, die das Buch im inneren Auge entstehen lässt, wäre ideal für das Kino mit Breitbild und Zeitlupe als ideale Stilmittel. Leider in der Buchform etwas zäh und stellenweise zu wenig Informationen, also ausreichend für den Film, zur Serie reicht es nicht. In Endeffekt wird viel erzählt, aber nichts passiert, was die Handlung vorantreibt. Für mich ist das auch kein Thriller, nur weil ein paar blutige und brutale Momente auftauchen. Es hat keine Elemente, die die Spannung hochtreiben und dahalten. Ab der Hälfte erscheint dann Lobos, wie eine Art Lückenfüller auf dem Schirm und da wird eine gewisse Grundspannung erzeugt, aber für mehr leider nicht ausreichend. Mit dem Thema Corona komme ich immer noch nicht klar und bin nach wie vor genervt davon. Hier ist es recht passend, denn wer weiß, mit wie vielen Opfern die beiden sonst noch den Weg gepflastert hätten. Im Großen und Ganzen erscheint das Buch wie ein moderner Western, wo sich ein Duell dem anderen anknüpft. Auch das Cover ist mit dem Gelb-Orange und den Palmen in diesem Sinne gestaltet und strahlt schon eine gewisse Einsamkeit und Aggressivität aus. Der Spannungsbogen und auch der Inhalt haben mich wenig überzeugt, aber die Grundidee war nicht schlecht.

Sing mir vom Tod
Sing mir vom Todvon Ivy PochodaSuhrkamp
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Bewertung:5

Ein Buch das mich umgehauen hat. Ein Highlight!

Dieses Buch hat mich so aus dem Hinterhalt gepackt und mich positiv überrascht. Das Buch ist laut, düster und mysteriös. Der Schreibstil ist so poetisch, dass ich am liebsten alle Zeilen anmarkieren wollte, weil die Worte etwas mit mit gemacht haben. Die Geschichte über Florence "Florida" Baum und ihre Zellengenossin Diana Dismary "Dios" Sandoval ist so anders und dennoch genial. Beide werden nach einer Haftstrafe entlassen und finden sich inmitten einer Pandemie inkl. Ausgangssperre wieder. Nichts läuft ihren gewohnten Gang und so wird es zu einem Jagd und einem Versuch von Florida sich aus den Fängen von Dios zu befreien. Der Versuch der beiden Frei zu sein. Diese Geschichte ist bestimmt nicht für jeden etwas. Wer aber mal raus aus seiner Komfortzone möchte und das probieren möchte. Dann los geht's. Für mich definitiv ein Highlight, weil ich es am liebsten an einem Stück lesen wollte. Die Atmosphäre so spannungsgeladen war und mich der Schreibstil fasziniert hat. Empfehlung, Empfehlung und wenn ich es noch nicht gesagt habe, Empfehlung!

Sing mir vom Tod
Sing mir vom Todvon Ivy PochodaSuhrkamp
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"Sie kommen immer zurück."
Bewertung:2

"Sie kommen immer zurück."

Bisher hatte ich bei meinen Rezensionsexemplaren meist Glück und dadurch wahre Schätze und neue Autoren für mich entdecken können. Das war bei diesem Buch leider nicht der Fall. Die Handlung, welche vermutlich in 50 Seiten erzählt werden könnte, erstreckt sich über 300 und wirkt dadurch langgezogen und baut keine Spannung auf. Im Gegenteil. Ich musste mich zunehmend durchquälen und wäre das Buch nicht so kurz, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen. Leider empfand ich auch den Schreibstil als eher anstrengend, was das Lesen nicht erleichterte. Bei den Figuren fehlte es mir deutlich an Tiefe. Ich habe kein Problem mit unsympathischen Figuren, auch das kann seinen Reiz haben, aber hier waren sie farblos und trotz des vielen inneren Erlebens wenig nachvollziehbar. Es fühlte sich an wie eine Gruppentherapie mit antisozialen Persönlichkeitsstörungen, in der aber lediglich übers Wetter gesprochen wird. Der Showdown entsprach bildlich einem klassischen Western, was fast schon eine satirische Note hatte. Die Intension des Buches, dass auch Frauen zu Gewalt neigen können und damit "Böses" in sich tragen nicht schlecht, die Umsetzung hat mich persönlich nicht überzeugt. Ich denke, dass das Buch seine Liebhaber finden kann, ich gehöre leider nicht dazu.

Sing mir vom Tod
Sing mir vom Todvon Ivy PochodaSuhrkamp
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Dunkle Vergangenheiten
Bewertung:4

Dunkle Vergangenheiten

Inhalt: Eine Geschichte von zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Im Frauengefängnis in Arizona eingebuchtet. Warum? Wegen Mord oder Beihilfe zum Mord. Florance genannt "Florida" ist eine Tochter aus gutem Hause, sie behauptet unschuldig zu sein. Diosmary genannt "Dios" ihre Zellengenossin kommt aus schwierigen Verhältnissen und glaubt ihr nicht ganz. Die beiden Frauen kommen auf Bewährung frei. Als wäre dies nicht schon genug Umstellung, müssen sich beide Frauen ihren Dämonen das Leben stellen. Meine Meinung: Das Buchcover ist schön gemacht. Das gelb und rot sind ein Hingucker. Dann noch die Palmen im Vordergrund, gefällt mir. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr gut. Angenehm und flüssig zu lesen. Die Autorin kann die Spannung aufrecht halten mit ihrem Schreibstil. Die Geschichte an sich ist spannend und manche Szenen grauenvoll. Die Autorin versteht es Spannung aufzubauen. Einige Szenen werden mir zu lang gezogen, zu ausführlich erzählt. Jedoch ist es im gesamten ein wirklich guter Thriller. Fazit: Ein Thriller der anderen Art. Dunkel, mystisch und teilweise sehr brutal. Klare Leseempfehlung. 4 von 5 🌟

Sing mir vom Tod
Sing mir vom Todvon Ivy PochodaSuhrkamp
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Rezensionsexemplar
Bewertung:4

Rezensionsexemplar

Nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, war ich sehr beeindruckt von Schreibstil der Autorin, welcher sehr interessant und poetisch ist. Ebenfalls fand ich die Story von zwei Straftäterinnen spannend und ihrer ungesunden Beziehung zueinander. Das Buch beschäftigt sich sehr mit gewalttätigen Frauen und ihren Motiven bzw. Beweggründen, warum sie so sind wie sie sind. Ebenfalls wird Gewalt an Frauen thematisiert und wie diese von der Gesellschaft behandelt werden. An manchen Stellen musste ich innehalten, da Ivy Pochoda gezeigt hat, wie real und unfair es ist eine Frau auf dieser Welt zu sein. Dieses Buch ist wegen des Schreibstils und Handlung nicht für jeden geeignet, was vollkommen ok ist. Ich würde das Buch jedem empfehlen, der mal etwas anderes lesen möchte und aus der Komfortzone raus kommen will.

Sing mir vom Tod
Sing mir vom Todvon Ivy PochodaSuhrkamp