Ein Klassiker der am Ende etwas anstrengend zu lesen war.
Die Wahrheit und Grausamkeiten einer chilenischen Familie
Sehr tragische und traurige Geschichte einer Familie in Chile mit starken historischen Ereignissen zur Zeiten der Aufstände und Revolutionen. Manchmal sehr grausam aber oft verknüpft mit der Stärke der tueba Frauen folgende Erzählungen, wie sie zum Schluss ohne Gräueln alles überstanden. Man muss das Genre mögen

Am Anfang dachte ich, dass ich mich nicht mit dem Buch anfreunden kann. Es ist nicht einfach zu lesen, es zieht sich extrem. Das Buch wurde 1989 veroffentlicht, und die Geschichte spielt sich in der Zeit davor ab. Neben der Familiengeschichte, die man mehrere Generationen lang begleitet, wird der Aufstieg und Fall des Sozialismus in Chile erzählt, abgelöst durch den Militärputsch 1973. Besonders spannend, da die Autorin tatsächlich mit dem Ex-Präsidenten Salvador Allende verwandt ist, der sich während des Militärputsches das Leben genommen hat. Das Buch ist sehr spannend und traurig zu gleich (es geht aber auch um sehr viel Gewalt).
Besonderer Familienroman und moderner Klassiker, der zeitweise langwierig war. Wir begleiten eine Familie über Jahrzehnte hinweg in Chile, und sowohl Landes- als auch Familiengeschichte sind sehr komplex. Das Buch steckt voller Symbole und Metaphern, die man beim 1. Lesen gar nicht greifen kann. In Erinnerung bleiben für mich viele starke Frauenfiguren und wie stark Politik und persönliche Schicksale sich gegenseitig beeinflussen.
„Bei uns ist die Verrücktheit auf alle verteilt, und es ist nicht genug übriggeblieben, dass auch wir unseren Verrückten haben.“ Sehr spannendes Buch über eine Familie in Chile. Jedoch etwas langwierig und verwirrend, was aber doch eher der großen Familie und der Dauer der Erzählung über mehrere Jahrzehnte geschuldet ist.
In diesem Roman erzählt Isabel Allende vom auf und ab im Leben einer chilenischen Familie. Die drei Generationen durchleben die Zeit in Chile, von etwa 1900 bis in die Mitte der 70er. Die Geschichte entfaltet ihre Wirkung erst nach eine gewissen Zeit, denn die ersten 100 Seiten sind nicht ganz so spannend wie der Rest. Doch dann wird man von der phantasievoll und sehr lebendigen Erzählkunst in eine andere Welt entführt. Der Roman ist sehr angenehm zu lesen, keine zu großen Handlungssprünge. Die historischen Geschehnisse in Chile sind eingepackt in diverse, spannende Liebesgeschichten, ohne dabei schnulzig oder kitschig zu sein. Es ist kein reiner Liebesroman. Vielmehr ist es eine detailgenaue Dartellung verschiedener, sich treu bleibender Charaktere. Die Hauptfiguren des Buches haben nicht den oft gewohnten Heldencharakter sondern auch fehlerhafte Eigenschaften. Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen. Er fesselt, ist geistvoll geschrieben und macht ihn verdientermassen zu einem Bestseller. 1 Stern Abzug, da das Buch, meiner Meinung nach, auf seinen letzten 60 Seiten ein wenig in einen Groschenroman gerät, was schade ist, denn mit den Büchern verhält es sich wie mit einer Sinfonie – den letzten Akkord behält man am ehesten in der Erinnerung. Trotzdem bleibe ich dabei, dass das Buch, eine lohnende Lektüre für jeden darstellt, der sich für Chile interessiert.
Dickes Ding
Auf irgendeine Art und Weise hat dieses Buch mich in seinen Bann gezogen. Auf der anderen Seite, würde ich nicht behaupten, dass es durchgehend spannend war. Unschlüssig…

Das Geisterhaus von Isabel Allende stand schon eine ganze Weile auf meiner Leseliste. Es ist ein historischer Roman mit magischem Realismus und außerdem ein Familienepos. Wir begleiten in dem Buch 3 Generationen von chilenischen Frauen bzw. die Entstehung und Entwicklung der gesamten Familie Trueba in der Zeit von 1920 bis 1975. Die Geschichte wird aus zwei Erzählperspektiven geschildert. Eine davon von Esteban Trueba, einem kompromisslosen und gewalttätigen Patriarch, dessen Sichtweisen und Handlungen oft nicht leicht zu ertragen sind, und die andere aus Sicht von seiner Enkelin Alba. Die im Fokus stehenden Themen sind hierbei Politik, Familie und Liebe. Meine Meinung: Mir hat die Geschichte sowie der lebendige Schreibstil unglaublich gut gefallen. Trotz vieler Lesepausen war ich immer wieder sofort drin in der Geschichte. Die Schicksale der Familienmitglieder haben mich teilweise sehr berührt und zum Schluss empfand ich sogar Mitgefühl für einen Charakter, den ich fast das gesamte Buch über gehasst habe. Daran merkt man wie vielschichtig Isabel Allende ihre Figuren gezeichnet hat. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung ✨
Ich hatte ganz andere Vorstellungen von der Geschichte, auch aufgrund des Titels. Daher war ich sehr enttäuscht da es eine Aneinanderreihung von politischen und familiären Geschehnissen ist die mich leider nicht packen konnten. Es gab in der Handlung keinen Spannungsbogen und für mich nichts was mich irgendwie mitfiebern ließ. Daher zog sich das Buch endlos hin und bin froh, dass es jetzt endlich zu Ende ist.
Leider nicht wie erwartet
Was vermutet man hinter einem Buch das "das Geisterhaus " heißt?! Tja - das bekommt man auf jeden Fall nicht. Es isteine Familiengeschichte, die sich über 4 Generationen spannt. Sie spielt in Chile und spielt sich grob in der ersten Hälfte des 20. Jhdt ab und wie sich die politischen umschwünge sich auf das Familienleben abfärben. Das klingt jetzt wenig spannend aber es ist grundsätzlich ein schönes Buch, auch wenn ich zwischendurch verzweifelt bin, weil ich dachte ich werde nie fertig.
Isabel Allende - eine wichtige Autorin ihrer Zeit
Eine Familiensaga über drei Generationen in Chile die mich sehr gefesselt hat. Der Protagonist Esteban Trueba, der als Patriarch über seine Familie geherrscht und gerichtet hat. Gewaltätig, jähzornig und politisch engagiert, nimmt er starken Einfluss auf das Land und seiner Familie. Sowohl in der Familie als auch im Land wird der ständige Kampf von Allende gnadenlos aufgezeigt. In manchen Passagen waren mir ihre Ausschweifungen zu langatmig, aber empfehlen kann ich es. Violetta hat mir besser gefallen.

Dieses Buch war definitiv einzigartig. Ich habe zwar ziemlich lange für das Buch gebraucht, aber nicht, weil es mich gelangweilt hat, sondern weil es 500 Seiten lang war und ein Buch ist das ich gerne langsam genießen wollte. Die Magie die sich durch die Geschichte und die vielen Generationen zieht hat mich von den ersten Seiten an fasziniert und gefesselt. Es werden Charaktere in einer Erzählung vereint die man entweder augenblicklich ins Herz schließt und aus vollster Seele verabscheut. Dadurch hat man immer wieder zwischen komplett gegensätzlichen Gefühlen wie Hass, Frust und Wut und Freude, Liebe und Mitgefühl geschwankt. Ein Leseerlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde.
Eine wahnsinnige Fülle an Familiengeschichte vor dem Hintergrund chilenischer Geschichte. Starke Frauen und brutale Männer. Erzählerisch bildgewaltig und detailliert. Ein Schmöker auf hohem Niveau.

Abgebrochen
Ich weiß nicht recht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Ich habe 3/4 dieses Buchs gelesen und dann, nach langem inneren hin und her, abgebrochen. Ich habe mich durch jede einzelne Seite gequält. Viele gewaltvolle Schilderungen (besonders im Hinblick auf Tiere), waren völlig unnötig und irrelevant für die Geschichte, die ich auch alles andere als spannend fand. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an diesem Buch gefeiert wird, vielleicht verstehe ich diese Art von Literatur auch einfach nicht.
Zweitweise langatmig und nicht meins. Habe mir gewünscht, dass es entweder deutlich kürzer oder ausführlicher wäre in einer mehrteiligen Reihe… das Ende (ca. die letzten 80 Seiten) konnten mich nochmal überzeugen. Irgendwo zwischen 3 und 4 ⭐️ Welches Buch von Isabel Allende muss man gelesen haben?
Eine grandiose Geschichte, die sämtliche Emotionen in mir geweckt hat! Jetzt schon eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr! Ich kann absolut nachvollziehen, weshalb dieser Roman zur Weltliteratur zählt. Sehr empfehlenswert!
Isabel Allende is a great storyteller. She creates and connects characters so well that you are never bored or can't follow even though the story evolves over a large timeframe. This story is about a special family and includes several generations. It leads us through political revolutions and economical changes while keeping the connection to the family and their relationships, loves and conflicts.
Die ersten drei Viertel des Buches waren solide Familiengeschichte. Das letzte Viertel war heftig und der Grund, warum es fünf Sterne verdient hat. Hat mich echt sehr mitgenommen.
Ein tolles Werk! Vielschichtig und komplex.
Eine ausschweifende, wunderschöne Geschichte, Seifenoper, Fantasy, historische Fiktion und Saga. Der Umfang des Buches macht es nicht gerade zu einer leichten Lektüre, denn jedes Mal, wenn ich es in die Hand nahm, musste ich mich mental darauf vorbereiten. Es war schwierig anzufangen, weil es so viel Text und scheinbar viel Geschwafel ist. Doch nach den ersten 100 Seiten war ich wirklich gefesselt. Dieses Genre - der magische Realismus - erfordert eine völlig neue Sichtweise auf unsere Wahrnehmung der Realität. Sobald man seine Denkweise ändert und aufhört, nach der Handlung zu suchen, kann man die reichhaltigen Charaktere, den historischen Kontext, die Shakespeare-würdige Tragödie und die bittersüße Freude genießen. Die Details sind fabelhaft und lassen einen mit jeder Person mitfühlen, selbst wenn man sie hasst. Besonders gut gefiel mir, wie Allendes persönliche Geschichte und die chilenische Geschichte des 20. Jahrhunderts im letzten Drittel des Buches aufeinandertrafen. Selbst wenn man nichts über die militaristischen Regime Lateinamerikas und die Kämpfe um den Sozialismus weiß, bietet dieses Buch einen guten Hintergrund und erklärt alles, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Und im Gegensatz zu anderen seriösen Geschichtsbüchern fördert es eine persönliche Erfahrung, da wir bereits gut mit den Charakteren vertraut sind, so dass wir nicht betroffen sind, wenn die Politik sie zerstört. Die Charaktere sind vielschichtig, die Mischung aus Mystik und Realität ist wunderbar gelungen. Die Geschichte handelt von vier Generationen und von vier verschiedenen Frauen, die versuchen, unterschiedliche Ziele zu erreichen. Clara, die die respektierte, kluge und dem Schicksal folgende Frau symbolisiert. Alba, die Enkelin von Clara, steht ebenfalls für kluge, mutige und modernisierte Frauen. Sie setzt sich für die Rechte ein und steht für die Revolution. Alle diese Frauen sind in vier verschiedene Liebesgeschichten (wahr oder nicht wahr) verwickelt. Rosa starb, bevor sie heiraten konnte. Clara heiratete den Verlobten ihrer Schwester, weil sie an das glaubte, was sie vorhatte, und dem folgte, was für sie entschieden wurde. Blance, die ihrer wahren Liebe nachspürte, aber es lief nicht gut, aber sie kamen schließlich zusammen. Alba, die in Erwägung zieht, sich für ihre Liebe aufzugeben und ihre Liebe zu nutzen, um die Welt/Arme zu verändern. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich das Gefühl hatte, das Ende sei erzwungen: fast so, als wäre Allende sich nicht ganz sicher gewesen, wie er es beenden sollte, aber die Reise zum Ende des Romans ist es wert! Ein seltsames Buch, aber sehr, sehr gut!

Ein Klassiker, der nicht immer leicht zu ertragen ist.
"Das Geisterhaus" ist das Debüt von Isabel Allende, welches die Geschichte einer chilenischen Familie über mehrere Generationen erzählt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Clara del Valle und Esteban Trueba: Clara del Valle war ein seltsames Kind, mit einem Hang zum Übersinnlichen und konnte zum Beispiel Dinge bewegen, ohne diese zu berühren oder besondere Ereignisse und sogar Todesfälle vorhersagen. So sagte sie eines Tages, nach jahrelangem Schweigen, ihren Eltern auch, dass sie alsbald Esteban Trueba heiraten werde. Und so kommt es dann auch. Esteban liebt Clara über alles, für ihn ist sie eine Sirene von einem anderen Stern und er weiß, dass Clara ihm nie ganz gehört... Isabel Allende hat hier einen wirklich spannenden Roman geschaffen, der sich sowohl mit den politischen Konflikten und Umbrüchen der damaligen Zeit befasst, als auch besonders mit den gesellschaftlichen Veränderungen. Der atmosphärische Schreibstil Allendes ließ mich wahrlich in diese Welt abtauchen. Schmerzvoll musste ich erleben wie es den Frauen und den Arbeitern auf den Gutshöfen damals erging. Die Ehefrau des Gutsherrn war kaum mehr wert als das Vieh im Stall und gleiches galt für die Arbeiter auf den Höfen. Die Charaktere sind sehr tiefgründig und vielschichtig dargestellt. Selbst Esteban Trueba, der wahrlich ein Riesena....loch und absolutes Schwein ist, skrupellos und jähzornig, bekommt im Zusammenspiel mit seiner Enkelin eine ganz andere Seite. Auch wenn ich Esteban nur das Schlechteste gewünscht hätte, zeigt die Autorin doch die innere Stärke und Größe der Frauen, die nicht im Hass vergehen und deren Herzen sich nicht gegen Esteban verhärten. Sondern die in ihrer Güte vergeben. Das Zusammenspiel zwischen politischen Konflikten, familiären Tragödien und Geheimnissen und den übernatürlichen Elementen ist perfekt gelungen und machte dieses Buch entgegen meiner Erwartung tatsächlich zu einer wundervollen Lektüre.

Was für ein Buch, was für eine Geschichte! Unvergesslich und ein neues Lieblingsbuch! 😍📚❤️
| Anmerkung: ~ Es war einfach nicht mein Buch, es hat mich nicht gefesselt und vor allem nicht „interessiert“ daher kann ich nur, 1/5 geben.~
3,5 ⭐️ Hätte irgendwie mehr erwartet.
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher...........

Was ein Ritt. Das muss man erstmal verarbeiten! Hochkluge Sprache und Geschichte. Informiert euch über Triggerwarnungen.
Bis jetzt konnte Allende mich mit keinem einzigen ihrer Bücher enttäuschen und ihr erstes Buch macht da keine Ausnahme. Es ist bildgewaltig, verrückt, ein bisschen magisch und berührend. Keine einfache Lektüre und auch keine, die immer leicht fällt, weil man das Unheil am Ende auf jeder Seite lauern spürt. Aber, typisch Allende, ich habe mit einem tröstlichen Gefühl die letzte Seite gelesen und dann einen langen Seufzer ausgestoßen (und vielleicht auch ein paar Tränen weggewischt, aber pssst). Es reicht ein Blick auf aktuelle Weltpolitik, und auch nach Chile, um zu wissen, dass das Buch nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Ein sehr gutes Buch. Allende nimmt kein Blatt vor den Mund. Schockierend ehrlich und brutal beschreibt sie die Zeit vor und während der Militärdiktatur Pinochets in Chile.
Was soll man über solch ein Werk Weltliteratur erzählen, das sicher bereits zigtausend Mal rezipiert wurde. Vielleicht zunächst ein paar Eckdaten: Das Geisterhaus ist der Debütroman der chilenischen Schriftstellerin Isabel Allende und wurde im Original 1982, in der deutschen Übersetzung 1984 veröffentlicht. Die genauen Verkaufszahlen habe ich nicht gefunden, es ist aber weltweit von "millionenfach" die Rede. Allein in Deutschland hielt sich das Buch 29 Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Zusammen mit dem Betweenthecovers Buchclub auf Instagram habe ich das Familienepos rund um die chilenische Oberschichtsfamilie Trueba im Oktober gelesen. Die Handlung umspannt grob gesagt das 20. Jahrhundert und vier Generationen, wobei die Familiengeschichte immer eng mit der historischen Entwicklung im Land verwoben ist. Allende zeichnet die Charaktere mit sehr viel Liebe zum Detail und trotz der Fülle an Personen lassen sich diese immer gut unterscheiden und bleiben dreidimensional im Gedächtnis hängen. Ehrlicherweise tat ich mir anfangs etwas schwer, in die Geschichte zu kommen. Den Schreibstil fand ich erst anstrengend mit vielen langen Schachtelsätzen. Allerdings hat mich die Handlung irgendwann so gepackt, dass mich der subtile Witz, die liebevolle Einflechtung magischer Elemente, die Stringenz unheilvoller Andeutungen, die das gewaltsame Familientrauma vor sich hertreiben... dass mich all das doch am Ball gehalten hat. Man möchte sofort die Geschichte Chiles googeln, wenn man mit ihr noch nicht vertraut ist, um herauszufinden was stimmt, was stimmt nicht, wer ist der Dichter und wer ist der Präsident (im Buch werden diese nie mit Namen genannt). Eine Aufzeichnung des Trauerzuges für "den Dichter" Pablo Neruda auf Youtube hat mich zu Tränen gerührt und ich konnte nur erahnen, wie mächtig Allendes Werk für Chiles Bevölkerung gewesen sein muss, die sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch in der Diktatur unter Pinochet befand. Als nächstes werde ich wohl meinen Gedichtband von Pablo Neruda mal wieder hervorkramen, vielleicht auch die Lektüre meines Spanisch-Leistungskurses "El cartero de Neruda" von Antonio Skármeta. Und wie wär's mit einer Reise nach Chile?
Epochales Familienepos, das insbesondere am Ende seine volle Wucht entfaltet und nonchalant Wissen über Chiles Geschichte vermittelt. Als Hörbuch kongenial gelesen von Tanja Fornaro und Walter Kreye.

Nachdem ich vor ein paar Wochen „Violeta“ gesuchtet und geliebt habe, wurde mir auch „Das Geisterhaus“ empfohlen und das war absolut gerechtfertigt. Das Buch war richtig, richtig toll. Gegen Ende fiel es mir etwas schwer, die politischen Zusammenhänge zu verstehen, weil ich mich mit der chilenischen bzw. Südamerikanischen Geschichte und Politik tatsächlich gar nicht auskenne. Das hat mir gezeigt, dass ich mich damit noch ausgiebiger beschäftigen muss, weil ich diese Wissenslücken gerne schließen würde. Denn spannend finde ich es auf jeden Fall. Ich habe vor allem die Frauen dieser Geschichte geliebt. So unfassbar mutige Frauen. Vor allem Alba hat mich am Ende sehr durch ihren Mut beeindruckt dem standzuhalten, was ihr widerfährt. Der Schreibstil von Allende ist grandios. Sie schafft es so gut, die Atmosphäre rüberzubringen! Das Buch war definitiv ein Jahreshighlight! Eine sehr, sehr intensive und auch emotionale Geschichte! Allein schon die so krass unterschiedlichen Stimmungen der einzelnen Kapitel. Dann die vielen Erzählstränge und Personen und am Ende fügen sich alle losen Enden in ein großes Ganzes! So was liebe ich ja sehr. Eine wirklich großartige Autorin! Ich werde sicherlich noch weitere Werke von ihr lesen.
Muss man gelesen haben. Eine Familiensaga, die vor 40 Jahren geschrieben wurde. Warum der Titel "Das Geisterhaus" heisst, ist mir bis zum Ende unklar.
Ein großer Roman über eine große Geschichte. Vielschichtige Charaktere, bildhafte Sprache. Taucht wirklich ein in Land und Leute. Kleiner Kritikpunkt: der Wechsel zwischen 2. Und 3. Generation zieht sich ein bisschen und verliert an Spannung, die aber gegen Ende wieder aufgebaut wird. Dennoch absolute Empfehlung.
Eine große Familiengeschichte, die vor allem am Anfang ihre Längen hat. Insgesamt jedoch zauberhaft gesponnen. Eine rassismuskritische Einordnung durch den Verlag wäre in einer neueren Auflage wichtig! (gibt es wohl aber leider nicht in der Jubiläumsausgabe - Was ist da los?)

Ein moderner Klassiker
"Wie in dem Augenblick, wo wir auf die Welt kommen, haben wir auch im Sterben Angst vor den Unbekannten. Aber die Angst ist etwas Inneres und hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Sterben ist wie geboren werden: nur eine Veränderung [...]." S. 337. Chile in den 1920er Jahren: Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Esteban Trueba erwartet mehr vom Leben. Verliebt in die wunderschöne Rosa, arbeitet er in einer Miene, um Geld für die Hochzeit zu sparen. Als Rosa stirbt, widmet er sich einem heruntergekommenen Stück Erbland, den Drei Marien. Indem er die Hintersassen vor Ort aus- und benutzt, wird er Stück für Stück zum angesehenen Patriarchen. Nach der Hochzeit mit Rosas Schwester, der hellsichtigen Clara, entfaltet sich auf den drei Marien eine Familiensaga, ein Epos das Chiles Geschichte des 20. Jahrhunderts umfasst. Dabei verwebt Allende politische Themen wie Klassenkampf und Kommunismus mit gesellschaftlichen Diskursen wie Misogynie und Machismo. Untermalt mit fantastischen Elementen, Allendes (manchmal bitterem) Witz und mitunter grausamer Ehrlichkeit und Brutalität, ist "Das Geisterhaus" ein berauschendes Leseerlebnis mit unfassbar vielen Erzähl- und Interpretationsebenen. Unserer Leserunde mangelte es wahrlich nicht an Gesprächsstoff... Allendes Debüt, das vor 40 Jahren erschien, war in den 1980er Jahren ein Welterfolg, der in über 40 Sprachen übersetzt wurde und wohl in keinem Bücherregal fehlte. Jetzt in einer Jubiläumsausgabe bei Suhrkamp neu erschienen, aus dem Spanischen von Anneliese Botond. Unser einziger Kritikpunkt war die sich durch das ganze Werk ziehende rassistische Sprache, die sich zwar im historischen Kontext gesehen nachvollziehen lässt und eventuell mitunter auch der Übersetzung geschuldet sein mag, vom Verlag jedoch zu keinem Zeitpunkt kontextualisiert oder eingeordnet wird. Es gibt weder Vor- noch Nachwort. Nicht nur zum Zwecke von Begriffserklärungen oder historischen Einordnungen hätte ich mir dies gewünscht, auch eine Würdigung der literarischen Leistung, Interpretationsansätze oder intertextuelle Verweise hätte man von mir aus gern in einem vorangestellten oder angehängten Text beleuchten können. Des Weiteren wäre ein Stammbaum hin und wieder hilfreich gewesen, um die Figuren visuell zueinander ins Verhältnis zu setzen. Abschließend kann ich sagen, dass ich aus irgendwelchen Gründen eine ganz andere Geschichte erwartet hatte, von dem was ich las jedoch durch und durch gefesselt war. Allendes Erzählkunst ist unvergleichlich und es verwundert nicht, dass sie zu den weltweit beliebtesten Autorinnen gehört. Trigger-Warnung für sexualisierte Gewalt und grafische Beschreibungen andere körperliche Grausamkeiten.
Gewaltig, überraschend und voller Emotionen
Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht. Auf rund fünfhundert Seiten wird hier die Geschichte einer Familie über mehrere Generationen erzählt. Allende schafft es dabei ausnahmslos eine spannend Atmosphäre zu erzeugen und einen nur so durch die Zeitgeschichte zu tragen. Absolute Leseempfehlung!
Ein immer wieder gern gelesenes Buch. "Barrabas kam auf dem Seeweg in die Familie".......... ❤️🥰
Eine der einprägsamsten Sätze, um mit einem Buch zu beginnen. Seit ich das Buch Ende der 80er durch Zufall mal gelesen hatte, habe ich es seitdem immer wieder gelesen; und auch lesen müssen. Eine wunderbare Geschichte über Familie und die Entwicklung eines Landes. Und was mit Menschen über die Jahre passiert.
Eine sehr verspätete Rezension zu einem sehr verspätet gelesenen SuB-Buch! Dank der tollen Leserunde mit @viosbooks und @cheap.and.cheerful - zumindest den Großteil der Lesezeit. Ursprünglich waren wir deutlich mehr Leute, von denen viele nach und nach abgesprungen sind. Was schade, aber auch verständlich für mich ist. Anfangs tat ich mich selbst nämlich auch nicht gerade leicht mit dieser Lektüre ... allein schon die Genre-Bezeichnung ist nicht so einfach, ich würde das Buch jedoch unter "magischem Realismus" verbuchen. So werden einzelnen Protagonist*innen bestimmte übernatürliche Fähigkeiten zugeschrieben. Zugleich hat dieser letzte Teil der Trilogie, der jedoch als erster veröffentlicht wurde, auch viele Bezüge zur tatsächlichen Historie Chiles, was die Geschichte zugleich realistischer wirken lässt und zum anderen für uns alle sehr interessant war, da wir nichts/nicht viel darüber wussten/wissen. Eine kuriose Mischung also mit einem sehr eindrücklichen Schreibstil, sehr gut aufgebautem Plot, nicht immer sympathischen, aber glaubhaften Protagonist*innen, die sich im Laufe der Ereignisse auch entwickeln, Gesellschaftskritik, Bezügen zur Historie des Landes und Autobiographie der Autorin und vielem mehr. Nachdem dies nun das dritte Buch, oder sagen wir besser: die dritte Erzählung der Autorin in diesem Jahr und allgemein für mich ist (nach „Was wir Frauen wollen“ und „Die Liebenden im Guggenheimmuseum“ mit @librovore ), fand ich es sehr spannend, zu merken, wie unterschiedlich ihre jeweiligen Schreibweisen sind. Isabel Allende beherrscht ihr Fach definitiv und ist eine echte Neuentdeckung für mich! Umso mehr freue ich mich darauf, diese Familiensaga mit meinen beiden Mitlesenden wahrscheinlich ab Mitte Oktober weiterzuverfolgen – und damit ebenfalls Bücher von meinem SuB abzubauen. Übersetzt wurde diese Ausgabe aus dem Jahr 1984 aus dem Spanischen von Anneliese Botond. Erschreckenderweise wurden auch bei aktuelleren Ausgaben noch diese Übersetzung mit Begriffen wie in den TW angegeben verwendet. Schaut euch unbedingt auch noch die Rezensionen von @viosbooks und @cheap.and.cheerful an, die beide sehr ausführlich sind und auch noch mal genauer auf die Geschichte, Hintergründe des Buches sowie der Historie Chiles eingehen. Auch haben sie im Gegensatz zu mir die Texte zeitnah nach Beenden des Buches geschrieben, was meiner Meinung nach immer ein Vorteil ist, während ich mich an meinen Markierungen im Buch sowie Anmerkungen in unserem Chat orientiert habe.
Ich habe extrem lange gebraucht, um in das Buch rein zu kommen. Bis mehr als die Mitte fand' ich es eher langweilig & musste mich zum lesen echt motivieren. Ich denke, dass ich deswegen auch so ewig lange an dem Buch gelesen habe. Kurze Zeit dachte ich sogar darüber nach es abzubrechen. Es gab immer wieder Stellen die echt spannend waren - allgemein war das Buch sehr lehrreich. Man konnte echt etwas über Chile lernen & allgemein die Zeit in der es spielte. Gegen Ende fand ich das Buch eigentlich ganz gut. Es wurde richtig spannend und man konnte es nur schwer aus der Hand legen. Deshalb auch 3 Sterne, sonst hätte es wohl nur zwei von mir bekommen. Vielleicht ist es auch einfach nicht so mein Genre.
Wie der Buchrücken so schön sagt, handelt es sich bei "Das Geisterhaus" um eine Familiensaga, die auf 500 Seiten drei Generationen begleitet und dabei auch noch einen kleinen Abriss der chilenischen Geschichte liefert. Der Einstieg ins Buch ist nicht unbedingt sanft. Manche Charaktere sind zutiefst unsympathisch, andere total entrückt in ihre eigene Welt oder sie verschwinden sehr schnell wieder. Es gibt Geister, aber trotz des deutschen Titels stehen die gar nicht mal so im Fokus. Stattdessen gibt es viel Gewalt: sexualisierte Gewalt, Ausbeutung, Folter, ... Die Gewalt ist schwer auszuhalten und ist doch ein sehr wichtiger Teil der Geschichte. Denn neben der Familiengeschichte, die generationenübergreifend hauptsächlich eine Konstante hat, und das ist die des gewalttätigen Patriarchen, wird der Aufstieg und Fall des Sozialismus in Chile erzählt, abgelöst durch den Militärputsch 1973. Allende schildert den Beginn der Militärdiktatur in schonungsloser Detailliertheit und gibt damit Geschichtsunterricht, der mich sehr gefesselt hat. Besonders spannend, da sie die Nichte des tatsächlichen Ex-Präsidenten Salvador Allende ist, der sich während des Militärputsches das Leben genommen hat. Ich habe das Buch trotz der krassen Gewaltschilderungen gerne gelesen, habe aber auch Verständnis für all diejenigen, die nach dem ersten Drittel ausgestiegen sind. Was mir wirklich nicht gefallen hat, ist die häufige Verwendung des N-Worts und seltener auch des Z-Worts. Meine Ausgabe ist von 2019, da sollte man doch meinen, dass Verlage inzwischen einen besseren Umgang mit diskriminierender Sprache haben.