Schon seit Jahren wünschte ich mir, mal etwas von Stanislaw Lem zu lesen. Es schien ein ewiger Wunsch zu bleiben, bis mir zu Weihnachten das Buch "Der Unbesiegbare" geschenkt wurde - endlich rückte das Ziel in greifbare Nähe! Schon länger spürte ich, dass ich einfach Lem lesen muss. Dass er mir gefallen und mich nicht enttäuschen wird. Nach der Lektüre dieses Buches bin ich froh, bestätigen zu können, dass dem tatsächlich so ist. Aller Anfang war jedoch schwierig, man muss sich erst einmal in Lems Sprachstil und seine Welt einfügen. Hier muss sich der Leser anpassen, weder das Buch noch der Autor kennen Gnade. Wem das nicht passt, der soll etwas Anderes lesen. Doch ist genau diese präzise Sprache, die das Buch so speziell macht. Nicht umsonst ist Lem ein ganz Grosser der Sci-Fi-Literatur. Er hat schon vor vielen Anderen Dinge gesehen, die heute Alltag sind. Stanislaw Lem gehörte zu den Kritikern des Internets und des gläsernen Menschen. In "Der Unbesiegbare" trifft die Mannschaft des "Unbesiegbaren" auf eine Gefahr, mit der niemand gerechnet hätte (und von der ich hier nicht zu viel verraten will). Die Geschichte hat einen äusserst düsteren Unterton und eine mehr oder weniger offen ausgesprochene Warnung an unsere und kommende Generationen. Die Stimmung im Buch ist greifbar und bedrohlich, trotz oder gerade wegen Lems spezieller Sprache. Bald schon wird in Frage gestellt, wer hier nun der "Unbesiegbare" ist - der Mensch oder etwas ganz Anderes. Lems Sci-Fi funktioniert anders als das gewohnte Pew-Pew, Lem geht fast schon in Richtung Horror. Horror-Sci-Fi. Schon klar, dass ich mehr davon lesen muss, nicht wahr? Ich muss diese Welten, diesen Verstand, besser kennenlernen. Es ist so ausserordentlich faszinierend.
Der Unbesiegbare, ein mächtiger Raumkreuzer, wird auf den Planeten Regis III geschickt, um das Schicksal seines verschollenen Schwesterschiffs "Kondor" zu klären. Schon bald stößt die Crew auf unerwartete Gefahren und mysteriöse Phänomene. Die Besatzung des Unbesiegbaren gerät an die Grenzen ihres Verstandes und ihrer technischen Möglichkeiten. Ich bin keine große Science-Fiction-Leserin, mag aber manche Filme, wie z. B. 'Alien', gerne. Deshalb fand ich auch die Thematik dieses Buches spannend: Menschen treffen auf einem fremden Planeten auf eine unbekannte Bedrohung. Der Roman geht aber tiefer: die psychischen Auswirkungen auf die Protagonisten, und auch philosophische Aspekte - muss der Mensch jeden unerforschten Winkel des Weltraums unterwerfen? - runden die Erzählung ab und verleihen der Geschichte eine zusätzliche Dimension. Die technischen Fachbegriffe habe ich zwar nur teilweise verstanden, das tut der Spannung und dem Verständnis aber keinen Abbruch. Eine Empfehlung für alte Science-Fiction-Hasen und solche, die - wie ich - mal in das Genre reinschnuppern möchten.
Hervorragend, wirklich ein Meisterwerk, welches nun 60. Geburtstag feiert. Zunächst war ich beim Lesen immer wieder am Vergleiche ziehen mit anderen Pionieren der SciFi- und Horrorliteratur. Vom Alter drängt sich ein Vergleich mit den Anfängen der Perry Rhodan-Serie auf, die drei Jahre vor diesem Werk begannen, aber letztlich ist das sprachlich und vor allem kompositorisch eine ganze andere Stufe, auf der Lem schreibt. Der Horror auf diesem fremden Planeten geht von einer Wolke kleinster Mücken aus, die erst sukzessive überhaupt als Gegner wahrgenommen werden. Das Raumschiff "Der Unbesiegbare" wird zu einer Rettungsaktion auf einen fernen Planeten geschickt, auf dem ein Schwesterschiff und deren Besatzung vermisst werden. Einfach toll, wie Lem die Spannung aufbaut und wir als Leser aus den Augen Rohans, dem Ersten Offizier, langsam die Dimension des Grauens verstehen. Diesbezüglich erinnerte es mich an "Berge des Wahnsinns" von Lovecraft, wobei Lem ohne die Plattitüden wie namenloses Grauen oder gefrorenes Blut in den Adern auskommt. Das archäologisch-detektivische Motiv der Suche nach dem Ursachen einer grauenhaften Katastrophe ist zwischenzeitlich sehr beliebt geworden, man denke nur an Alien. Aber der Schrecken ist meinem Empfinden immer größer, je kleiner der Gegner ist. Hier kleine Insekten, schlimmer noch Viren, die man nicht sieht. Als dann das Buch sogar am Ende mit einer echten Botschaft über den Kolonalisierungsdrang der Menschheit aufwartet, war ich wirklich überrascht. Das geht dann doch über leichte Unterhaltungsliteratur hinaus. Die Robotergeschichten Lems haben mich nicht so fasziniert wie dieses Buch. Meisterhaft.
Für Since Fiction Fans ein Muss, für mich war es aber nur mittelmäßig und das Ende war mir zu offen
Hervorragend, wirklich ein Meisterwerk, welches nun 60. Geburtstag feiert. Zunächst war ich beim Lesen immer wieder am Vergleiche ziehen mit anderen Pionieren der SciFi- und Horrorliteratur. Vom Alter drängt sich ein Vergleich mit den Anfängen der Perry Rhodan-Serie auf, die drei Jahre vor diesem Werk begannen, aber letztlich ist das sprachlich und vor allem kompositorisch eine ganze andere Stufe, auf der Lem schreibt. Der Horror auf diesem fremden Planeten geht von einer Wolke kleinster Mücken aus, die erst sukzessive überhaupt als Gegner wahrgenommen werden. Das Raumschiff "Der Unbesiegbare" wird zu einer Rettungsaktion auf einen fernen Planeten geschickt, auf dem ein Schwesterschiff und deren Besatzung vermisst werden. Einfach toll, wie Lem die Spannung aufbaut und wir als Leser aus den Augen Rohans, dem Ersten Offizier, langsam die Dimension des Grauens verstehen. Diesbezüglich erinnerte es mich an "Berge des Wahnsinns" von Lovecraft, wobei Lem ohne die Plattitüden wie namenloses Grauen oder gefrorenes Blut in den Adern auskommt. Das archäologisch-detektivische Motiv der Suche nach dem Ursachen einer grauenhaften Katastrophe ist zwischenzeitlich sehr beliebt geworden, man denke nur an Alien. Aber der Schrecken ist meinem Empfinden immer größer, je kleiner der Gegner ist. Hier kleine Insekten, schlimmer noch Viren, die man nicht sieht. Als dann das Buch sogar am Ende mit einer echten Botschaft über den Kolonalisierungsdrang der Menschheit aufwartet, war ich wirklich überrascht. Das geht dann doch über leichte Unterhaltungsliteratur hinaus. Die Robotergeschichten Lems haben mich nicht so fasziniert wie dieses Buch. Meisterhaft.
Für Fans von Dune durchaus geeignet. Ich würde gerne 3,5 Sterne geben. Drei erscheinen mir zu wenig, aber vier zu viel.
Die Story: Ein Raumschiff der Erde landet auf einem unbekannten Planeten und soll das Verschwinden eines anderen Raumschiffes untersuchen. Die Story finde ich sehr interessant und auch der Plot gut gelungen. Die Charaktere und deren Beziehungen zueinander hätte man noch etwas ausbauen können. Dafür ist das Buch recht kurz, was ich gut finde. Es wirkt nämlich nicht unnötig aufgebläht. Das einzige was mich eigentlich gestört hat, waren die Beschreibungen. Ich habe es meistens nicht geschafft mir die phantastische Welt wirklich vorzustellen. So las ich manchmal vor mich hin und konnte die gleiche Seite dann nochmal lesen.