
Ja, kann man gut lesen, nette Unterhaltung.
Recht unaufregend, um ehrlich zu sein. Aber kurzweilig, unterhaltsam und nett :)
Ja, kann man gut lesen, nette Unterhaltung.
Recht unaufregend, um ehrlich zu sein. Aber kurzweilig, unterhaltsam und nett :)
Sebastian Zöllner, selbstgefälliges Bürschchen, soll eine Biografie über den zurückgezogen lebenden Maler Manuel Kaminsky schreiben. Kaminsky ist blind und gesundheitlich angeschlagen. Die Tochter entpuppt sich für Zöllner als Problemfaktor, die den Vater vor ihm abschirmt. Zöllner, der wenig an Kaminskys Leben, sondern nur an einem sensationellen Aufhänger interessiert ist, sorgt dafür allein mit Kaminsky zu sein, durchschnüffelt das Haus, findet Briefe, konfrontiert Kaminsyky mit seiner Jugendliebe, von der er glaubt sie sei tot und dann gehts rund. Die beiden begeben sich auf einen Roadtrip. Schnell wird klar, Kaminsky ist nicht der senile alte Sack, der von der Tochter bevormundet wird. Ganz süffisant durchkreuzt er Zöllners Pläne und erteilt ihm eine Lektion, muss aber dennoch selber in Konfrontration mit seiner Jugendliebe einiges wegstecken, bzw. stellt sich die Sache ein wenig anders dar als gedacht. Der Roman wird selbstgefällig, eitel aus der Ich-Perspektive Sebastian Zöllners erzählt. Kehlmann versteht sich darauf, schweren Themen eine spritzige Leichtigkeit zu verpassen. Sehr unterhaltsame Tonalität. Ironische Szenen und lebendige Dialoge, die teilweise schon arg an der Klamaukgrenze schrabbeln. Die Charaktere sind vielschichtig und komplex gestaltet. Gerade Zöllner ist trotz seiner negativen Eigenschaften und der narzisstischen Persönlichkeitsstruktur sehr facettenreich, dynamisch angelegt. Das Thema Kunst und Künstlerdasein wird sehr seicht bespielt. Von Bildungsdünkel sind wir hier weit entfernt. Im Grunde geht es ehr in der Quintessenz um Ruhm und Vergänglichkeit. Am Ende kennt dich eh keiner mehr. Auch wenn dieses Buch eins der kantigeren von Kehlmann ist, die ich mehr mag, weil sie noch nicht so perfekt durchgeplant sind, lese ich auch hier bereits die Struktur, die Motive und Absichten zu klar heraus. Und das ist tatsächlich seltsam, da der Text sprachlich sehr leicht daher kommt, haftet ihm dennoch eine steife Note der bewussten Inszenierung an. Er fühlt sich nicht echt an. Ein künstliches Kunstprodukt.
The first person narrator of the book, Sebastian Zöllner, is an arts reviewer, who is on his way to meet the famous (fictious) painter Manuel Kaminski to interview him in preparations to write his biography. With his publisher it is already settled, that the book gets published shortly after Kaminski's death - because that's when a biography sells best. Not only arrives Zöllner two days earlier than expected, but he ignorantly invites himself to dinner at the Kaminski home. When Kaminski's daughter leaves for work, he bribes Kaminski's maid/house keeper to leave for a day so he, Zöllner, can talk to the old man without anyone interrupting all the time - of course now he has the chance to look through the household for private information to spice up the biography...and he goes as far as going on a road trip with Kaminski. In a subtle yet humurous way the author makes fun of the art industry and its superficial reviewers and critics. In the end, there is a lesson to be learned about life as well, and as a reader I almost started to like Sebastian Zöllner.
Kehlmann ist und bleibt ein Meister seines Faches.
Hätte das Buch nicht unter 200 Seiten, hätte ich es auf jeden Fall abgebrochen. Absolut kein Buch, das man gelesen haben muss. Den Plot fand ich langweilig, zumal eh nicht viel passiert und einen so unsympathischen Protagonisten habe ich selten erlebt (direkt auf Seite 2 legt er sich mit einem Zugbegleiter an). Auch alle weiteren Charaktere sind nicht wirklich charmant oder liebevoll. Den Schreibstil habe ich als gut, aber nicht besonders auffällig empfunden.
Eine kunstvoll konstruierte Geschichte über Berühmtheit und Einfluss, Wahrheit und Lügen
Daniel Kehlmanns Roman „Ich und Kaminski“ erzählt die Geschichte eines jungen, aufdringlichen Journalisten, der durch die Biografie des alten, blinden Malers Kaminski berühmt werden möchte. In der ersten Hälfte des Buches liegt der Fokus auf dem Ich-Erzähler - einem skrupellosen, selbstverliebten und mir vollkommen unsympathischen Typ, der um jeden Preis Zugang zum Leben des Malers sucht. Handlungsort ist ein abgeschiedener Ort in den Alpen. Die zweite Hälfte des Buches trägt den Charakter eines Road-Movies, wobei die Fortbewegungsmittel immer mal wieder gewechselt werden und sich Fahrt- und Rastszenen abwechseln. In diesem Teil bröckelt die Fassade des Ich-Erzählers - in dem Maße wie klar wird, dass bei dem alten Maler auch nicht alles so ist, wie es scheint und dass Wahrheit und Lüge kaum voneinander zu unterscheiden sind. Die Geschichte endet am Meer. Durch die Gegensätze zwischen den Figuren, Handlungsorten, zwischen Stillstand und Bewegung, Oberfläche und Tiefe, Lüge und Wahrheit entsteht eine Spannung, die für mich den Reiz dieses Buches ausgemacht hat. Gleichzeitig hat mir die starke Abneigung gegenüber dem Ich-Erzähler auf den ersten 50-100 Seiten doch ziemlich zugesetzt…
Frech
Ich war erst auf der Seite des Ich Erzählers bis ich gemerkt habe was für eine aufdringliche, dreiste Art hatte. Aber lachen konnte ich trotzdem...
Frech
Der Titel sagt alles Ich und Kaminski. Dieser Protagonist ist erstaunlich. Mit der Dreistigkeit eines Journalisten besucht er Kaminski. Das muss man/Frau gelesen haben.