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Bewertung:3.5

Die ersten zwei Drittel des Romans musste ich mich extrem dazu überreden, das Buch nicht wegzulegen. Für meinen Geschmack waren das viel zu viel Vorgeschichte, Charaktere, die ich nicht immer auseinander halten konnte. Die Story kam erst im letzten Drittel in Fahrt und machte Spaß zu lesen. Ich war am Ende froh, dass ich "Maniac" nicht weggelegt habe. Aber ich habe mir mehr davon versprochen.

MANIAC
MANIACvon Benjamín LabatutSuhrkamp
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Bewertung:5

Ein faszinierendes Buch über entrückte menschliche Intelligenz und die Grenzenlosigkeit künstlicher Intelligenz!

In einem faszinierendem Buch schlägt Benjamín Labatut eine Brücke, beginnend bei Johnny von Neumann, dem „Übermenschen“ der Wissenschaft in den 30er- bis 50er-Jahren, hin zur Entwicklung von künstlicher Intelligenz im vergangenen Jahrzehnt. Aus verschiedenen Blickpunkten – mal verehrend, mal verachtend – stellt er dem Leser von Neumann als beeindruckend rational denkenden Menschen vor. Dabei bekommt man den Eindruck, dass von Neumann dem normalen menschlichen Verstand so weit entrückt ist, dass er für menschliche Irrationalität oder Empathie gar nicht mehr fähig zu sein scheint – was ihn groteskerweise stellenweise fast bemitleidenswert weltfremd wirken lässt. Vor allem aber lässt es ihn nicht nur wie den Ur-Vater der künstlichen Intelligenz wirken, sondern ein Stück weit selbst als künstliche Intelligenz wirken. Am Ende des wirklich sehr lesenswerten Buches weiß man nicht, ob man begeistert, neugierig oder verängstigt auf das blicken soll, was der Menschheit durch die Erschaffung von künstlicher Intelligenz bevorsteht, aber man bekommt einen Eindruck davon, wie nah Genie und Wahnsinn sowohl beim Menschen als auch bei der KI beieinanderliegen.

MANIAC
MANIACvon Benjamín LabatutSuhrkamp