28. Feb. 2025
Bewertung:2

Unkonventionell…

…gut oder schlecht kann ich gar nicht genau sagen. Vor dem Lesen sollte man sich darüber informieren, worauf man sich bei Setz als Autor einlässt. Zum Sezieren für eine literaturwissenschaftliche Arbeit wäre es wahrscheinlich sehr ergiebig und interessant. Als reine Literatur für die Freizeit kaum auszuhalten. Man hat von Anfang bis Ende ein großes Fragezeichen im Gesicht. Unklar, wo wie wann und in welcher Reihenfolge etwas spielt, wird man die ganze Zeit von einem unguten Gefühl begleitet.

Indigo
Indigovon Clemens J. SetzSuhrkamp
3. Sept. 2024
Bewertung:5

Die Überforderung des Mensch seins - der "Fehler in der Hardware" Einsamkeit sinnlose Brutalität Tierexperimente Kunst Uncanny Valley: Menschen mit abweichendem oder musterfremdem Ausdrucksverhalten erzeugen im Musterbeobachter Aversion Ist das Indigosyndrom die Aversionsreaktion der Menschen? Der Icherzähler hat interessanterweise keine Symptome in der Nähe der Kids. Die Suche nach Antworten und der pure Wahnsinn, keine zu erhalten: Dialoge die in die Leere führen, Sätze, die nicht zu Ende gesprochen werden. Keine Chronologische Erzählweise. Interferenzen Das Zonenspiel: Anordnung der Atome in einem Molekül? "Es gibt keine Happy Ends, nur Fair Ends"- ist Rache fair? Was ist Fair? Wer muss vor wem geschützt werden? Ethik und Moral was seid ihr? Wo seid ihr? Batman und Robin, Jedi Fandom, Star Trek, eine Ode an die gute alte Glühbirne, Ratten, Mandelbrots Fraktale, Bartelby der Schreiber, Pinchon's die Enden der Parabel, Am Gletscher von Haldor Laxness Oder am Ende nur Fanfiction auf Rambo 3 (es leuchtet blau)

Indigo
Indigovon Clemens J. SetzSuhrkamp
5. Feb. 2024
Bewertung:3

Weird und gut

Man weiß nicht immer was gerade passiert und die Charaktere sind horrible. Trotzdem lesenswert. Meiner Meinung nach braucht das Buch aber dringend Triggerwarnungen. (Ableismus, Behindertenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Objektifizierung von Frauen, Angerissues, Tierquälerei, physische Gewalt, N-Wort ausgeschrieben, J****sau ausgeschrieben, behindert als Schimpfwort, schwul als Schimpfwort, Schw*chtel ausgeschrieben & als Beleidigung)

Indigo
Indigovon Clemens J. SetzSuhrkamp
6. Aug. 2023
Bewertung:1

Ich hatte mir viel versprochen von diesem Buch. Ich wurde maßlos enttäuscht. Der Author verliert sich in Trivialitäten, gibt Hinweise, die nie eine Auflösung erfahren, lässt den Leser mit vielen Fragezweichen im Gesicht zurück. Damit hätte ich noch leben können, wenn das Buch stimmig gewesen wäre. Ist es aber nicht. Für mich reine Geld- und Zeitverschwendung.

Indigo
Indigovon Clemens J. SetzSuhrkamp
9. Mai 2023
Bewertung:5

"Indigo" war mein erster Roman des Büchner-Preisträgers Clemens J. Setz und danach ist sofort der nächste bei mir eingezogen. Setz ist ein uuunglaublicher Erzähler und wartet in Indigo mit feinem, morbiden Humor, außergewöhnlicher Sprachkunst und einer wahnsinnigen Schöpfungskraft auf. Fokus des Romans sind die sogenannten Indigo-Kinder, die von einer gewissen Aura umgeben sind, der "Zone". Wer in die Zone tritt, wird in kürzester Zeit von Schwindel, Übelkeit und Ohnmacht befallen. Daher gibt es ein eigens für diese Kinder eingerichtetes Institut, die "Helianau", in der sie wohnen und unterrichtet werden. Immer wieder werden einzelne Kinder jedoch abtransportiert, ohne zu wissen warum und wohin. In zwei Handlungssträngen verfolgen wir einerseits den Journalisten Clemens J. Setz, der aufgrund einer vergangenen Erfahrung dem Geheimnis der Indigo-Kinder nachspüren will und andererseits Robert Tätzel, der früher selbst als Indigo-Kind im Helianau-Institut Zeit verbrachte. Das Buch ist wie eine lose Recherche-Mappe aufgebaut, eine Ansammlung von Materialien (Zeitungsausschnitten, "Kopien" aus Fachbüchern, Briefen, etc.), die der fiktive Clemens Setz mit Berichten über seine Recherche versieht. Dazwischen schlüpfen wir in Robert Tätzels Leben, in seinen entrückt wirkenden Alltag, seine Gewaltfantasien und grenzwahnsinnigen Gedanken. Das Ganze ist ein spannendes und - wenn man versucht die einzelnen Fakten zu recherchieren - auch wahnsinnig machendes Spiel mit Fiktion und Realität, eine Spurensuche, die aufgrund der Unverlässlichkeit der beiden Protagonisten gar nicht gelingen kann. Wer Antworten sucht, wird hier enttäuscht. Wer sich aber auf für Düsteres, Bedrückendes und Absurdes faszinieren kann, der wird es lieben. Im Foyer der Bank hingen eine Menge schlechter abstrakter Gemälde, an denen sich Robert festhielt, um nicht in Panik zu geraten. Sie waren die eigentlichen Bewohner dieser Räumlichkeiten. Die ganze Nacht über hingen sie hier, unförmige Gebilde, die niemand wollte. Er nippte ein paar Mal am Schaumwein, der nach verrückt gewordenen Trauben schmeckte, und machte sich daran, die Bilder im Geiste umzumalen. (S. 178-179)

Indigo
Indigovon Clemens J. SetzSuhrkamp