Annie Ernaux's story is authentic and truthful. Even irritations she's had along the writing process find their way into her narrative. It's gripping and a quick read.
Annie Ernauxs Das Ereignis ist ein eindringliches, mutiges Werk, das die persönliche Erfahrung einer illegalen Abtreibung im Frankreich der 1960er-Jahre schildert. Mit ihrer präzisen, distanzierten Sprache schildert Ernaux nicht nur ihr eigenes körperliches und seelisches Leiden, sondern auch die gesellschaftliche Isolation und das Stigma, dem Frauen in solchen Situationen ausgesetzt waren. Das Buch ist mehr als nur eine Autobiografie – es ist ein wichtiges Zeitdokument und eine eindrucksvolle Mahnung, was geschieht, wenn Frauen das Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper verwehrt wird. Ein Muss zum Lesen. Vielen Dank an Annie Ernaux für das Teilen dieser bewegenden Geschichte!
Monatshighlight. Absolut starkes und gerade zur aktuellen politischen Lage ein unglaublich wichtiges Buch. Sehr schwere Thematik und deshalb teils wirklich brutal, aber gerade deshalb umso wichtiger! 100% Leseempfehlung.
Ein kurzes, aber sehr intensives Buch. Das Thema ist hart und ich konnte es nicht in einem Rutsch durchlesen… Trotzdem würde ich es immer weiter empfehlen, da es einem vor Augen führt, wie gefährlich ein Abtreibungsverbot für Frauen ist und wie wichtig es ist, dass wir selber über unseren Körper bestimmen dürfen
Pflichtlektüre für Jeden!
Ein wichtiges Buch
Die junge Studentin Annie wird im Frankreich der 60er Jahr schwanger: ungeplant, unverheiratet – undenkbar ist es für sie, das Kind zu behalten. Schafft sie doch gerade den Aufstieg aus dem Arbeitermilieu ihrer Eltern und fühlt sich noch nicht bereit zu akzeptieren, dass sie nun – unter dem strafenden Blick der Gesellschaft – nicht nur ihre Jugend, sondern auch ihre Träume und Pläne hintanstellen soll. Doch ein Abbruch ist zu der Zeit illegal. Trotzdem begibt sie sich auf die Suche... Das Buch „Das Ereignis“ von Annie Ernaux ist trotz seiner knapp 70 E-Book-Seiten ein schweres, autobiografisches Werk mit literarischen Einschlägen. Die detaillierten Beschreibungen sind teilweise sehr hart, aber die Erfahrungsweitergabe der Literaturnobelpreisträgerin ein wichtiger Beitrag.
Ein nüchtern erzählter Erfahrungsbericht darüber, was ich als Frau in den 60ern niemals hätte erleben wollen. Mit schonungsloser Offenheit nimmt Annie Ernaux uns mit in ihre Erinnerungswelt über das, worüber selbst heute noch eher leise und ungern gesprochen wird. Kaum zu glauben, dass körperliche Selbstbestimmung sogar noch immer in einigen Ländern verboten ist und die Frauen dazu gezwungen sind, solche Torturen erfahren zu müssen. Was sind wir nur für eine grausame Spezies.
Schonungslos ehrlich und alleine schon deshalb 5 Sterne wert. Das war mein zweites Buch von Annie Ernaux und ihre Herangehensweise die eigene Geschichte zu dokumentieren beeindruckt mich einfach jedes Mal aufs Neue.

Erschütternd
Vor kurzem sah ich eine Dokumentation über die derzeitige Lage in den USA und wie dort inzwischen, wieder mit Schwangerschaftsabbrüchen umgegangen wird. Nun sehe ich als Buchtipp dieses dünne Büchlein, mit eben jenem Thema und habe es mir daraufhin auch direkt besorgt. Annie Ernaux erzählt hier ihre Geschichte über ihren Schwangerschaftsabbruch. Dabei kommentiert sie diese Situationen aus ihrer heutigen Sicht. Es ist erschütternd und bedrückend zu lesen, für mich als Mann jedoch aufklärend und interessant. Ein wichtiges Buch und gutes Buch Daher 4 von 5
„Wenn ich diese Erfahrung nicht im Detail erzähle, trage ich dazu bei, die Lebenswirklichkeit von Frauen zu verschleiern, und mache mich zur Komplizin der männlichen Herrschaft über die Welt.“
Eine wichtiges Zeugnis, das schmerzhaft ist, zu lesen. Bis heute ist der Schwangerschaftsabbruch im Strafgesetzbuch aufgeführt (§ 218).
Annie erinnert sich an ihre Zeit als Studentin zurück, damals in den 60er. Speziell erinnert sie sich an ein Ereignis: ihre ungewollte Schwangerschaft. Sofort weiß sie, dass sie abtreiben will. Doch dies ist in Frankreich der 60er Jahre verboten. Verzweifelt sucht sie jemanden, der ihr hilft die Abtreibung durchzuführen. Sie nimmt den Leser mit auf diese Erinnerungsreise, beschreibt anschaulich den Prozess und lenkt so Aufmerksamkeit auf ein Tabu-Thema, das gerne verdrängt wird. Für Leute, die sensibel auf das Thema Abtreibung reagieren, würde ich zur Vorsicht raten, jedoch finde ich es ein wichtiges Buch zur Ent-Tabuisierung.
Ein Buch, das man trotz des Themas sehr schnell in einer Sitzung lesen kann. Gerade in Anbetracht der aktuellen Situation in den USA verliert das Thema erschreckenderweise keineswegs an Aktualität. Die Autorin schrieb ohne große Emotionalität, aber dennoch ist es ein Buch, welches den Leser aufgrund der Authentizität absolut mitreißt. Durch ihre Erzählung illustriert sie sehr gut, wieso der Zugang zu legalen und sicheren Abtreibungen absolut essentiell für alle sind, die schwanger werden können.
Sehr kurzweiliges und gut geschriebenes Buch über das Thema illegale Abtreibung. Vor allem die Klarheit und Ungeschöntheit der Worte schockiert und fasziniert gleichzeitig.
4 ⭐️ Der Text erschien mir sehr nüchtern und sachlich. Obwohl diese Schreibweise Distanz schafft, zerreißt es einem doch das Herz. Vereint Gewalttätigkeit mit Hilflosigkeit . Es gibt einige traumatische Szenen. Zumindest für mich persönlich waren manche Stellen extrem schwer zu lesen. Für 5 ⭐️ fehlten mir aber noch einige Seiten. Und manchmal erschien mir Annie zu kühl, zu abgeklärt. Irgendwie abgekapselt von der restlichen Welt und dem eigenen Gefühl, vlt. aber auch nur zu ohnmächtig und hilflos in der eigenen Situation. Ich werde noch sehr oft an dieses Buch zurück denken.
3,5 Sterne. Interessante Einblicke zum Thema Abtreibung in den 70ern. Ich habe das englische Hörbuch gehört. Würde es aber gerne nochmal auf deutsch rereaden.
Ich fühle mich gleichzeit berührt, roh, aufgewühlt, zärtlich und wütend nach der Lektüre dieses Buches. Ich habe Tränen in den Augen und fühle der Autorin gegenüber tiefe Dankbarkeit darüber, dass sie ihre Worte mit mir geteilt hat. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert.
I’ve heard about her book before she won the Nobel Prize and now that i’ve read it, in my opinion, this was more than well deserved. I read this in 2 or 3 hours. Ernaux’ style of writing is almost clinical in its detachment from embellishment and emotions. it feels as if this was somebody else (something along those lines she says towards the end) and not herself who got the abortion. Maybe that’s the point. to show the change this procedure does to a body as well as a mind, not because the abortion itself is damaging but rather how inaccessibility and societal condemnation are responsible for feelings of helplessness and loneliness in the 1960s and in many cases today as well. Maybe this emotionally detached style of writing is an ode to the apathy of the society around her, which doesn’t seem to really care until she almost dies. Either way, Ernaux’ retelling of her experiences are honest, touching but never undetermined or questioning. No matter what anybody else said, she knew that was the right decision for her and nobody was going to be able to change her mind.
Dieses kurze autobiographische Werk hat mich sehr mitgenommen. Die Erzählerin wird während des Studiums schwanger. Sie stellt rasch fest, dass sie, wenn sie das Kind behält, alles verlieren würde, was sie sich erarbeitet hat. Allerdings war Abtreibung zu jener Zeit in Frankreich illegal. Verzweifelt sucht sie nach einer Lösung, erfährt aber kaum Unterstützung und muss sich am Ende in die Hände einer Engelmacherin begeben. Dieses Buch liest sich vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in Teilen der Vereinigten Staaten, aber auch in anderen Ländern besonders beklemmend.

Sachlich, kühl und brutal geschrieben
Annie erinnert sich an den Vorlauf, Durchführung und Nachwirkung der Abtreibung. Sie beschreibt es in dokumentarischer, schnörkelloser Sprache. Es gelingt Annie sehr gut sachlich und nüchtern, ohne zu übertreiben, auszuschmücken zu erzählen wie sie den fürchterlichen Spießrutenlauf, hinter sich bringen musste, um einen - damals illegale - Schwangerschaftsabbruch in Frankreich an sich durchführen zu lassen und es auch teilweise selbst versucht hat. Es ist ihr mit diesem Roman gelungen gesellschaftliche Missstände, die es unter Umständen heute noch in Europa gibt, aufmerksam zu machen. Erinnerungen, die sie sich damals im Kalender kurz und knapp aufgeschrieben hat, werden ungeschönt hervorgeholt. Sie lässt uns an ihrer Pein und Gedankenwelt teilhaben. Zwischen den Absätzen, beschreibt sie uns in Klammern, wie es ihr geht mit den Erinnerungen und was heute darüber denkt. „Das Ereignis“ versetzt Annie Ernaux zurück in eine Zeit, die für mich unvorstellbar ist. Das selbst Verhütungsmittel verboten waren ist für mich unvorstellbar. Was damals als unmoralisch und kriminell angesehen wurde, ist heute zum Glück offiziell nicht mehr. Dieser kleine kurze Roman ist gewaltig und schwer, es zeigt uns wie froh wir sein können, jetzt selbst ( hier in Deutschland) über unseren Körper entscheiden zu können.
Nicht nur einmal lief mir beim Lesen von "Das Ereignis" ein eiskaltes Schaudern über den Rücken. Besonders eindrucksvoll ist die Tatsache, wie Annie Ernaux über ihr eigenes Schicksal schreibt, sich als junge, kluge Frau mit Ambitionen in den 60er Jahren unverheiratet, schwanger und zwingend auswegslos vorzufinden. Als Frau mit einer recht offenen, gesunden Sexualität war Annie Ernaux ihrer Zeit voraus, Verhütungmethoden rar und somit Frauen ihrer Situation gesellschaftlich verdammt. Prägnant sind ihre Schilderungen davon, wie sie sich auf die Suche nach einer Abtreibungmöglichkeit macht, wie unmöglich dieses Vorhaben erscheint, da zwar Eingeweihte an ihrer Lage interessiert, aber keiner wirklich bereit ist, ihr zu helfen. Ihre Worte sind nicht gefühlsdusselig, sie sind kühl, irgendwie distanziert und trotzdem eindeutig Worte ihres inneren Gefühlskarussells. Prägnant ist auch die Erkenntnis, dass es nie um die Frage Abtreibung oder Kind ging, da der soziale Abstieg einem so oder so sicher war. So wurde im Krankenhaus sowohl sie - die illegal abgetrieben hatte - als auch eine unverheiratete Frau - die sich für das Kind entschieden hatte - gleich verächtlich behandelt. Einzig als Arzt und Pflegepersonal erfuhren, dass sie als Studentin nicht der sogenannten Arbeiterklasse angehörte, wurde die Abtreibung sogar als "das Beste, was sie für sich hätte tun können" betitelt...
Das Ereignis, von dem Annie Ernaux hier berichtet, ist ihre ungewollte Schwangerschaft und die darauffolgende Abtreibung im Winter 1963/64. Auf hundert Seiten beschreibt sie, wie sie als junge Studentin das Ausbleiben ihrer Periode bemerkt, sich gegen das Kind entscheidet und sich auf die schwierige Suche nach einer Lösung macht. Sie ist bereit, zum Äußersten zu gehen, versucht es sogar selbst mit einer Stricknadel. Der Weg ist sehr schwierig, da Abtreibungen illegal sind. Erst eine andere Frau, die ebenfalls ein Kind abgetrieben hat, kann ihr helfen. Ich habe sehr mit Annie Ernaux mitgelitten. Ich fand es ganz furchtbar, in was für einer Lage sie sich befand. Ganz schrecklich fand ich auch die herrschende Doppelmoral: Da ist zum einen der Arzt, der sie viel freundlicher behandelt, als er erfährt, dass sie Studentin ist und keine einfache Arbeiterin. Und dann gibt es den anderen Arzt, der ihr verrät, bei wer Abtreibungen durchführt, aber erst, nachdem sie bereits eine hatte. Ich habe diese knapp 100 Seiten gleich im Anschluss an die Jahre gelesen. Erstaunlich fand ich dabei, dass das Ereignis in Die Jahre zwar kurz angesprochen wird, jedoch weiter keine Rolle zu spielen scheint. In Wahrheit war es für die Autorin jedoch ein einschneidendes Erlebnis. Das Ereignis spielt vor fast sechzig Jahren. Dennoch ist es schlimm, das die beschriebenen Erlebnisse noch immer in sehr vielen Ländern die Realität darstellen - oder es bald wieder werden. Eine Tatsache, die mich zutiefst betrübt und wütend macht.
Sachlich, nüchtern, fast kühl schildert Annie Ernaux ihre dramatische Erfahrung einer Abtreibung Anfang der 1960er Jahre. Ein wichtiges Buch zu einem Thema, bei dem sich seltsamerweise vor allem Männer befleißigt fühlen, eine ganz klare Meinung zu haben.