Die Idee ist nett. Aber ziemlich flach gehalten. Die Charaktere sind so unterkomplex, das es schmerzt. Auch als Kind sollte man gute Literatur angeboten bekommen und die Klischeehaftigkeit … das Mädchen ist die super schlaue und kümmert sich um alles, der dicke Junge ist leicht dümmlich und isst ständig und der coole Typ ist natürlich der große Held … Meine Tochter hatte Spaß daran… ich leider nicht sonderlich 🙄 ich werde aber wohl auf Wunsch des Kindes auch Teil zwei mit ihr lesen 🫣 GNADE!!!

Sauritius ist der einzige Fleck auf der Erde, wo kein Meteorit eingeschlagen ist und so konnten dort die Dinosaurier überleben. Die Kinder der Forscher gehen in die Reptilia Schule und lernen alles über die Uhrzeitriesen, wie man auf der Insel überlebt und die Dinos suchen sich ein Kind als Gefährten aus. Tom kann es kaum erwarten, Onea will alles wissen und Freddy möchte überhaupt nicht auf der Insel sein. Unterschiedlicher könnten die drei Kinder nicht sein und trotzdem stecken sie bald in einem Abenteuer. 🦕 Schon seit längerem sind Dinosaurier bei unseren Mädels sehr angesagt, trotzdem konnte uns die Dinoschule nicht so recht überzeugen. Vielleicht sollte man die Altersempfehlung ein wenig höher setzen, zu Schulkindern würde es meiner Meinung nach besser passen. Die Große war ganz schockiert, als z.B. das Wort „scheiße“ vorkam, was man ja nicht sagen soll. Klar, wenn sie älter sind, werden sie natürlich häufiger damit konfrontiert. Aber gehören solche Wörter wirklich in Kinderbücher? Es war auch ein typischer erster Band einer Reihe, denn man lernt die Charaktere und die Umgebung kennen. Viel Handlung kam somit nicht vor und das angekündigte Abenteuer fiel etwas kurz aus. Die Idee fand ich klasse und vom Schreibstil her war es angenehm zum Vorlesen. Aufgelockert wurde der Text durch die farbenfrohen Illustrationen, wobei diese vom Stil her nicht so gut hier ankamen - Geschmackssache. Allerdings hatten die drei Kinder schon große Ähnlichkeit mit einem anderen Kinder-Trio, was ich schade fand. Außerdem sehe ich es etwas kritisch wie oft auf Freddy „rumgehackt“ wird. Ständig geht es ums Essen und seine Statur. Vielleicht sollte dies lustig sein, ich fand es jedoch übertrieben. Positiv ist, dass Werte wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft angesprochen werden und hinten im Buch stehen einige interessante Fakten über Dinosaurier. 🦖 Nettes Dinobuch, aber eher für Schulkinder

Heute muss ich meckern. Vor einiger Zeit habe ich dieses Buch in der Buchhandlung meines Vertrauens entdeckt. Nun ist es so, dass mein siebenjähriges Kind schon seit vier Jahren nichts mehr liebt, als Dinosaurier und andere Urzeittiere. Das war und ist keine Phase, das war von Anfang an eine waschechte Obsession. Wir haben also jede Menge Erfahrung mit Büchern über die ausgestorbenen Tierchen, seien es Sach- oder Erzähltexte. Was die erzählerischen Veröffentlichungen angeht, waren vor allem wir Erwachsenen Vorleser bisher nicht vollkommen überzeugt, weswegen ich in dieses Schmuckstück hier große Hoffnungen gesetzt habe. Eine Schule auf einem Fleckchen Erde, auf dem tatsächlich noch Dinosaurier, Flugechsen und andere Urzeittiere leben, weil eben hier kein Meteorit eingeschlagen ist? Klingt weit hergeholt, ja, ist aber endlich mal was anderes, als die immer gleichen Zeitreise-Szenarien. Auch das Schulsetting war extrem vielversprechend, können die Kinder in diesem Alter doch so hervorragend hineinversetzen, wenn auch die Protagonist*innen die Schulbank drücken. So weit so gut. Bis hierhin war auch der Anfang noch okay soweit. Leider stellte sich schnell heraus, dass die drei Protagonist*innen (wie immer in Dreiergruppen ein Mädchen und zwei Jungs) vor Geschlechterstereotypen und Schablonenhaftigkeit nur so strotzten. Da ist der coole, arrogante Dude, der einfach mit sieben schon sexistische Witze reißt und damit durchkommt, ein als nervige Klugscheißerin dargestelltes Mädchen, die es eigentlich einfach nur besser weiß und schlauer ist, aber das passt ja nicht ins Bild und ein etwas moppeliger und ängstlicher Junge, dessen einziges Hobby das Essen zu sein scheint, was ungelogen auf jeder Seite erwähnt werden muss, was einfach nur nervt, weil Haha, der dicke Junge isst schon wieder. Dass sowas im Jahr 2022 in einem Kinderbuch immer noch durchgewunken wird, ist fast unglaublich. So fand ich die Figuren beim Vorlesen einfach nur zum Augenrollen und ich habe nicht nur einmal überlegt, das Vorlesen abzubrechen. Habe ich dann nicht getan, weil das Kind verständlicherweise, wissen wollte, wie es ausgeht. Ich habe aber die dickenfeindlichen und misogynen Witze ausgespart. Krönung ist natürlich, dass am Ende nicht das superschlaue Girl die Situation rettet, wo sie doch sonst immer alles weiß. Nein, die zündende Idee hat am Ende natürlich Mr. Wichtig, der die ganze Zeit auf obercool macht und die anderen runterbuttert. Wow. Einfach wow. Ja, das Kind fand es trotzdem cool, aber das Kind ist sieben Jahre alt und wir haben als Kinder auch nicht hinterfragt, dass Arielle nix besseres zu tun hat, als ihre Stimme zugunsten eines blöden Prinzen aufzugeben oder dass Wendy nur zum Singen und Geschichtenerzählen da ist, während ihre Brüder mit Peter Pan gegen Piraten kämpfen... Zeiten ändern sich und ich hatte tatsächlich gehofft, wir wären mittlerweile weiter. Nun ja. Ich erzähle dem Kind dann jetzt selbst ausgedachte Geschichten von ihm und seinen Freund*innen in einer Dinoschule. Der zweite Teil, von dem eine Leseprobe in diesem Buch enthalten ist, beginnt übrigens auf der ersten Seite des ersten Kapitels damit, dass der moppeliger Junge sich eine dritte Portion Müsli auftut (hahaha) und das Mädel sich benimmt "wie unsere Mutter", weil sie einfach nur sagt, dass der Unterricht in drei Minuten beginnt... Ciao. Zwei Sterne gibt es nur, weil die Illustrationen wirklich hübsch sind.