
Tobi Katze erzählt auf unglaublich selbstironische und zugleich heilsame Weise vom Glück der kleinen Dinge und davon, wie man elegant aus der Reihe tanzt – auch, wenn das Leben nicht so läuft, wie man es sich erhofft hat.
Im Mittelpunkt steht Henriette Liebling, die feststeckt – in ihrem sicheren, aber langweiligen Job, ihrer schönen, aber sterilen Wohnung und ihrer netten, aber monotonen Beziehung. Ihr Alltag wirkt wie ein Plan B, den sie irgendwann akzeptiert hat, ohne ihn wirklich zu hinterfragen. Doch als ihr immer deutlicher wird, dass das nicht ihr "Lieblingsleben" ist, beginnt sie, die Sackgassen zu erkennen, in denen sie sich eingerichtet hat und sich auf die Suche nach einem Leben zu machen, das sich echter und lebendiger anfühlt. Tobi Katze gelingt es, die Geschichte mit einer herrlich unaufgeregten Ehrlichkeit zu erzählen, die gleichzeitig humorvoll und tiefgründig ist. Henriettes Suche nach dem Erwachsensein und der eigenen Zufriedenheit ist absolut nachvollziehbar und erinnert daran, dass es manchmal die unscheinbaren Momente sind, die uns zurück zu uns selbst führen. Besonders gefallen hat mir, wie Tobi Katze mit viel Wortwitz und einem liebevollen Blick auf seine Figuren zeigt, dass das Glück oft nicht in großen Veränderungen liegt, sondern in kleinen, mutigen Schritten. Manchmal ist es eben das eigene, quere Denken, das uns den Weg weist – und genau das macht die Geschichte so inspirierend und lebensnah. »Immer schön die Ballons halten« ist ein Buch für alle, die sich schon mal gefragt haben, ob das Leben, das sie gerade führen, wirklich ihr Lieblingsleben ist – und die den Mut finden wollen, daran etwas zu ändern. Eine klare Leseempfehlung!