Sehr interessante Einblicke in die Arbeit eines Fallanalytikers, aber manchmal etwas zu detailreich und ausschweifend...
Anhand einiger Fälle erklärt der Autor sehr aufschlussreich seine Aufgaben, die Denkweise und das Vorgehen in der Ermittlungsarbeit. Wer sich für das Thema interessiert sollte auf jeden Fall mal reinlesen, denn es ist sehr interessant.
Axel Petermann ist Fallanalytiker, so nennt man in Deutschland Profiler. Er beschreibt mehrere Fälle aus seiner Arbeit und geht dabei auch genauer darauf ein, welche Lösungsansätze den Täter überführen konnten. Ich interessiere mich sehr für True Crime, vor allem für Bücher, die von Menschen geschrieben wurden, die aus ihrer eigenen Arbeitspraxis berichten. Deshalb war "Im Angesicht des Bösen" für mich genau die richtige Lektüre. Manchen der Fälle kannte ich schon, das liegt zum einen auch daran, das Petermann recht bekannt ist und auch fürs Fernsehen über sein Arbeit berichtet. Zum anderen auch, das schon der ein oder andre Podcast einen der Fälle vorgestellt hat. Hin und wieder schweifte mir Petermann etwas zu sehr ab und ich hätte vielleicht auch eine chronologische Anordnung der erzählten Fälle besser gefunden. So hätte man vielleicht auch der eigenen Entwicklung als Fallanalytiker (immerhin ist er das erst im laufe der Zeit und nicht seit Beginn der Karriere bei der Polizei)etwas besser folgen können. Das ist zwar eher untergeordnet, ist aber eigentlich ebenfalls ein interessanter Aspekt des Buches, weil man darin auch die kriminalhistorische Dimension dieser Vorgehensweise erkennen kann. Wer sich neben dem eigentlichen Fall, auch für die beruflichen Hintergründe eines Fallanalytikers interessiert, macht mit Petermanns Fallberichten jedenfalls nichts falsch!