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Bewertung:4

Von Martin Niemöller kann man halten was man möchte, der Titel seiner Biografie "Vom U-Boot zur Kanzel" fasst eigentlich alles schon zusammen. Er diente im ersten Weltkrieg, als Kaisertreuer als U-Boot Kammandant. Nach der Niederlage war er (gefühlt) heimatlos und führerlos. Die Weimarer Republik und Kommunisten waren ihm die ärgsten Feinde. Er arbeitete als Priester als die Nazis an die Macht kamen, zunächst begrüßte Niemöller diese Entwicklung. Im laufe eines eintretenden Kirchenstreits über die Rolle der Kirche im Dritten Reich, entwickelte sich Niemöller im Rahmen seiner Theologie zum Widerständler wofür er auch einige Jahre in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau eingesperrt wurde. Er überlebte. Nach dem Krieg kämpfte Niemöller für die Wiedervereinigung und gegen die Widerbewaffnung. Er hat also Zeit seines Lebens gegen etwas anzukämpfen versucht. Das Buch war sehr angenehm sachlich geschrieben und gut strukturiert. Das machte das Lesen sehr entspannt.

Martin Niemöller
Martin Niemöllervon Matthias SchreiberROWOHLT Taschenbuch