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Bewertung:5

Ein tolles Buch über das Ausmisten und Minimalismus, aber auch um das Zwischenmenschliche und die Liebe. Und mit zwei tollen Protagonistinnen. Da waren Merle, die Aufräumberaterin bei der Agentur Queen of Clean war und ihre Kundin Ella Castello, eine ehemalige Modelegende. Beide waren spannende und sympathische Charaktere in ihrer Lebensweise und ihre Art. Merle mit ihrem Leben, das von Ordnung geprägt war und ihrer Hilsbereitschaft, Ella mit ihrem Leben, in dem Aberglaube und Kreative Astrologie, in Form von Tarot und Horoskop einen großen Stellenwert hatten sowie ihre Italienische Autorität. Es war toll, durch ihre Erzählungen mehr über Italien zu erfahren, die Sprache, die Gerichte und ihre Heimat Rom. In diese wollte Ella zurück und musste sich deshalb von ihrer Villa an der Alster in Hamburg trennen. Diese war ein Sammelsurium der Stile und Epochen und voller Schätze, die auch Merle beeindruckten. Das gemeinsame ausmisten war eine Reise in die Vergangenheit der alten Frau und oft emotional. Und auch wenn Merle in ihrem Job keine Emotionen zulassen sollte, wurde Ella schnell mehr als Kundin für sie. Es ging ihr nicht mehr nur darum, dass sie sich von Dingen trennen und loslassen konnte. Es ging um ein gutes Gefühl dabei und darum das ganze zu einem positiven Erlebnis für sie zu machen. Sie hatte tolle Ideen und gab sich für Ella viel Mühe und wurde durch sie geprägt. Da waren Gedankenspiele darüber, warum sie sich nicht für sich selbst Mühe gab und dass sie nicht wirklich wusste wer sie war und was sie im Leben wollte sowie dass die Ordnung in diesem nur oberflächlich war. Man erfuhr auch über die Beziehung zu ihrem Freund Tom und die Vergangenheit mit ihrer Mutter, über deren Kaufsucht und bekam einen Einblick in Merles Kindheit und Mädchenträume. Und auch über Ella erfuhr man einiges. Über den wahren Grund für ihren Auszug, das Haus in Schieflage und ein Familiengeheimnis. Am Ende ging es bei beiden Frauen um das Loslassen aber auch um das Neuentdecken, darum mutig zu sein und auf die innere Stimme zu hören. Somit gab es am Ende einige Überraschungen und Wendungen und das fand ich richtig schön. Auch der Epilog war einfach nur schön und passend und hat mich für die Charaktere und im allgemeinen richtig glücklich gemacht. Genauso wie Merles Leitspruch für ihre Arbeit in dem ein wahrer Kern steckte: ,,Nur Erinnerungen sind Erinnerungen“

Macht das glücklich, oder kann das weg?
Macht das glücklich, oder kann das weg?von Ulrike SchäferROWOHLT Taschenbuch
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Bewertung:5

Eine herzerwärmende Geschichte über das Loslassen, das Neuentdecken und das Mutig sein. In diesem Buch steckt Liebe und ein große Denkanstoß an das Leben. Auch das eigene! Wie viele Dinge benötigen wir im Leben? Wie vollgestopft ist unser Heim und was davon nutzen wir eigentlich wirklich? Welches hat einen hohen emotionalen Wert oder ist einfach nur da, weil wir es irgendwann gekauft haben. Im Konsumrausch. Dieses Buch thematisiert das Ausmisten, den Minimalismus. Aber auch das Zwischenmenschliche. Es geht um eine ehemalige Deignerin, die sich von ihrer Villa und all ihren vielen Gegenständen im Haus trennen möchte, um nach Rom in eine kleine Wohnung zu ziehen. Doch vor was flüchtet sie? Welche Probleme stecken hinter all dem? Welche tiefen Gefühle verdrängt sie? Die Geschichte ist sehr emotional und durch die Erzählweise hochspannend. Du fühlst mit und betrachtest vielleicht dein eigenes Leben auf einmal ganz anders! Denn es zählt wirklich? Wer zählt wirklich? Was oder welche Person kann weg und was darf bleiben? Ein wundervolles Buch und eine Herzensempfehlung.

Macht das glücklich, oder kann das weg?
Macht das glücklich, oder kann das weg?von Ulrike SchäferROWOHLT Taschenbuch
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Bewertung:4

Vollständige Rezension unter www.lesefieberblog.wordpress.com Das Buch passt wunderbar in die momentane Zeit. Eine Zeit in der alle dem Kondo Aufräumwahn verfallen sind. Die Menschen sollen sich von sämtlichen materiellen Ballast, den man über die Jahre hinweg angehäuft hat, entledigen um wieder frei zu sein. Erinnerungsstücke sind quasi nichts wert, weil man hat ja die Erinnerung im Kopf. 
So geht es auch Ella Costello, die die junge und regelrecht fanatische Aufräumberaterin Merle engagiert. Sie soll sich von fast allem trennen was ihr lieb und teuer ist, und das fällt ihr schwer. Und da ich das so gut nachvollziehen kann, habe ich mich an manchen Stellen echt schwer getan mit der Geschichte. Ich halte nicht viel von diesem ganzen Wirf-alles-weg-um-frei-zu-sein-Gedöns. Man kann auch Ordnung halten, ohne das es aussieht als würde man in einem Möbelkatalog zu leben. 
Aber zum Glück geht es in der Geschichte nicht nur um das Aussortieren, sondern auch um Mode, um Liebe und um die kleinen und großen Dramen die das Leben für einen bereithält. Und das hat das Buch für mich noch ein wenig gerettet. Es hat sich flüssig lesen lassen und war zu keiner Zeit langweilig.

Macht das glücklich, oder kann das weg?
Macht das glücklich, oder kann das weg?von Ulrike SchäferROWOHLT Taschenbuch