Mich ekelt durch meinen Beruf wirklich nicht viel, aber dieses Buch, mein Gott.
Fritz Honka ist ein als Kind misshandelter, optisch entstellter, psychisch schwer gestörter Alkoholiker. Seine gestörten Gedanken und Handlungen werden in dem Buch sehr thematisiert und sehr ausführlich beschrieben.
Das Buch ist nichts für schwache Nerven (genau wie der Film).
Selten so ein verstörendes Buch gelesen. In die Abgründe eines Menschen zu schauen, beobachten was in diesem Geist vor sich geht, ist und bleibt für mich faszinierend.
Heinz Strunk hat hierbei seinem Namen alle Ehre gemacht. Ab und an ist es nicht einfach mitzukommen wer den jetzt gerade dran ist seine perversen Gedanken preiszugeben. Aber alles in allem war das Buch flüssig zu lesen. Kommt in meine Top 10 ✨
Ein wirklich gutes Buch, das so wohl nur ein Deutscher schreiben kann. Fragt mich nicht, warum. Vor allem ist Strunks "Der goldene Handschuh" eine sehr gelungene Milieustudie, die den Leser sehr schnell in ihren Bann zieht. Strunk schreibt explizit, sowohl den Sex als auch die Gewalttaten angeht. Wer also ungerne Worte wie "Ficken", "Schwanz", "Fotze" und dergleichen liest, sollte die Finger weglassen. Allen anderen kann ich das Buch nur empfehlen.
…dennoch hatte das Buch eine Sogwirkung auf mich: wohl wissend, wie die Geschichte endet, doch immer mit der Hoffnung auf Besserung - wie Fritz Honka selbst.
„Der goldene Handschuh“ hat Ekel, Empörung und Mitleid in mir erweckt, wobei ich (zum Glück) beim Lesen immer wieder nicht fassen konnte, dass es solche Kneipen und solche Schicksale wirklich gibt.
⠀ | »„…ein Verrückter hat kein anderen Gedanken als jeder andre normale Mensch auch, aber bei ihn sind sie sicher im Kopf eingesperrt und komm nich raus“«
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Mir fiel es echt schwer, manche Passagen genau zu lesen und mich mit den Zeilen auseinanderzusetzen, da die Geschehnisse in diesem Buch auf wahre Begebenheiten basieren. Die schrecklichen Ängste und Schmerzen die, die Opfer von Fritz Honka erleben mussten erschüttern mich immer noch. Wer den Film »Zum goldenen Handschuh« kennt, wird es bei diesem Buch genauso schwer haben da Heinz Strunk einen sehr bildgewaltigen Schreibstil hat.
Der Roman handelt nicht nur von Fritz Honka alleine, eher um verschiedenen Schichten der Gesellschaft die sich alle im Goldenen Handschuh und dem Alkoholismus wiederfinden. Dieses Buch ist sowohl tiefgründig als auch extrem erschreckend und ekelig. Fritz Honkas Taten sowie Gedanken werden im genausten geschildert, dass man förmlich dieses Buch riechen kann..
Hier zeigen sich die Abgründe der menschlichen Psyche sowohl auch die Tiefe der Alkoholabhänigkeit und wie schwer es eigentlich ist, dieser Sucht zu entfliehen. Heinz Strunk hat hier eine extrem gute Arbeit geleistet, denn ich mochte seinen Schreibstil sehr. Schonungslos, detailliert und genau erzählt er die Geschichten verschiedener einsamen Seelen. Hierzu kommt der Hamburger Charm voll und ganz rüber.
Man muss auch sagen, dass dieses literarische Werk von Heinz Strunk nicht ganz ungefährlich ist, da er nicht nur die bösen Seiten von Fritz Honka zeigt. Er stellt ihn ebenso als einen einsamen, traurigen Menschen dar dessen Hoffnung nur es ist, ein wenig Glück in seinem Leben zu haben. Trotzdem reißt das Ende alles nochmal komplett raus und das Postskriptum zeigt das in ihm ein kranker Psychpath gelauert hat.
Dieser Roman ist nichts für schwache Nerven da schonungslose Gewaltdarstellung, eine extrem vulgäre Sprache sowie Objektivierung von Frauen umschreibt… leider aber Wahrheit beruht.
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Puh wild, weiß gar nicht wie ich das bewerten soll. Es war "anders". Ne wilde Mischung aus Humor, detaillierten, teils ekligen Beschreibungen und ein bisschen Mitleid hatte man auch mit dabei.
Das es heftig und krass wird dachte ich mir schon.
Wie der Typ redete und was er dachte, ist es auch. Hier fallen u.a. oft Beschimpfungen und frauenverachtende Wörter.
An dieser Stelle eine Warnung an Leute die damit nicht klar kommen und wegen Gewalt gegen Frauen. Es kann oft auch ganz schön ekelig und versaut werden. Ich hab hier Sachen gelesen die ich vorher noch nie gehört habe. Hab versucht die schnell wieder aus dem Kopf zu kriegen. Nicht immer so leicht...
Ich fand es interessant wie er versuchte "normal" zu werden und scheiterte. (Therapie wäre ratsam gewesen) Es ist natürlich heftig was ihn als junger Mensch passiert ist und wie er so wurde. Auch durch den Alkohol und schlechter Gesellschaft immer weiter verfiel. Das war gut beschrieben.
Apropos Gesellschaft, die die ich meine sind die Stammgäste im goldenen Handschuh. Über die wird auch einiges geschrieben. Bis auf einen sind das auch üble Gestalten. Ich fand ja gut was über die zu erfahren. Aber was mich störte an dem Buch war das es nicht nur um Honka ging sondern nebenbei auch um andere Leute, um eine Familie die nix mit dem am Hut hat. Hier wird von denen, jeder Sohn (3 insgesamt) einzeln erzählt. Warum? Sollte das ein Vergleich sein? Das gefiel mir nicht gut.
Wie lange er im Gefängnis war finde ich krass. Dafür was er getan hat.
Fanta-Korn und ein Serienmörder.
Heinz Strunk - Der Goldene Handschuh.
Schon lange vor dem Film, war mir Fritz Honka ein Begriff, da ich mich für das Thema Serienmörder schon immer interessiert habe. Aber erst nach dem Film wollte ich das Buch von Heinz Strunk lesen.
Story:
Fritz Honka, ein minderbemittelter Frauenmörder aus der Unterschicht, erlangte 1976 schaurige Berühmtheit. Seine Opfer nahm er aus der Hamburger Kneipe «Zum Goldenen Handschuh» mit. Strunks Roman taucht tief ein in die dunkle Welt von Kiez, Tresen, Abbruchquartier, deren Bewohnern das mitleidlose Leben alles Menschliche zu rauben droht. Er führt uns aber auch in die oberen Etagen der Gesellschaft, wo es nicht unbedingt menschlicher zugeht. Am Ende treffen sich Arm und Reich im «Handschuh»: Menschen allesamt, bis zur letzten Stunde geschlagen, mit dem Wunsch nach Glück.
Meinung:
Ich war echt froh, als ich das Buch beendet hatte, nicht etwa wegen den Ekel Szenen oder Gewalt, nein ich fand es einfach sehr langweilig.
Schon nach den ersten Seiten zog sich das Buch unendliche und ich wollte eigentlich vorzeitig abbrechen. Aber ich dachte mir es wird besser und ich bleibe dran, aber leider war es nicht so. Obwohl das Buch nur 280-Seiten hat, zog es sich, als hätte es über 1000 Seiten, das lag vor allem daran, dass man einige Szenen unnötig in die Längen gezogen hat, die man meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte. Da bin ich sehr froh, dass man einiges davon nicht in den Film eingebaut hat. Von mir bekommt das Buch 02/10
Fiete Honka - eine traurige Gestalt, die abscheuliches gemacht hat.
Als erstes:
ich liebe Heinz Strunk!
Habe ihn persönlich kennengelernt, sein Schreibstil ist eigen, aber grandios. Entweder mag man ihn, oder man hasst ihn:
Als zweites:
Ich als Hamburger kenne natürlich den Hamburger Berg samt dem „Goldenen Handschuh“. (Nein, ich bin keine Gestalt, die dort jeden Tag abhängt 😅).
Zum Buch:
Ich denke, jeder kennt diese Geschichte vom Frauenmörder Fritz „Fiete“ Honka. Eine Person, die abscheuliches getan hat, einen aber andererseits auch wieder leid tun kann, weil er ein „Opfer“ ist (wie man es neudeutsch sagt). Versager.
Der Heinzer hat es in dem Buch alles so gut beschrieben, aber euch nicht abwertend den Opfern gegenüber. Es passte. Man konnte sich in diese traurigen „Gestalten“ reinversetzen.
Ein trauriges, schauriges Buch über eine wahre Geschichte.
Der Anfang ist recht zäh, wird dann etwas besser. Der Mittelteil ist absolut langweilig und wirr, zum Schluss kommt dann doch etwas Spannung auf. Für mich war das Gerichtsurteil und der ärztliche Bericht am Ende das interessanteste an dem Buch.
Mir hat es leider überhaupt nicht gefallen.
Stellenweise hab ich den Faden verloren, weil immer neue Figuren aufgetaucht sind, die ich auch bis zum Schluss irgendwie nicht einordnen konnte. Honka, natürlich bekannt, ist deutlich die Hauptfigur. Aber seine Taten werden nur kurz angerissen.
Alles in allem wird aber eine furchtbare Zeit, in einer furchtbaren Gegend mit furchtbaren Gesellen beschrieben, und zwar häufig sehr derb. Trotzdem vielleicht ein Buch der Kategorie "sollte man gelesen haben".
Hamburg, 1970er-Jahre. Fritz Honka ist Alkoholiker, minderbemittelt, unansehnlich, sexuell auffällig und schwer gebeutelt vom Leben. Er kriegt sich nicht unter Kontrolle, trotz aller Bemühungen, und bringt mehrere Frauen um. Meistens hat er sie im "Goldenen Handschuh" kennen gelernt, einer Kneipe. Hier treffen allerlei Randfiguren der Gesellschaft aufeinander.
Strunk hat eine, nach meinem Empfinden, authentische Art gefunden, die Lebenswelt dieser Menschen, die so weit entfernt von meiner eigenen Lebenswelt ist, greifbar zu machen. Das Buch ist unsentimental und so distanziert, dass das Eklige, Krasse, Verzweifelte nie zu abartig zum Lesen wurde und bei mir auch Mitgefühl aufkam. Aufgrund der Genialität dieses Werkes und der vielen Wahrheiten, die darin stecken, hat es trotz allem sogar Spaß gemacht.
Die Story beschreibt die Geschichte eines recht bekannten deutschen Mörders. Schonungslos und ekelhaft. Einmal lesen hat mir gereicht.
Unkonventioneller Schreibstil, der mir immer und immer wieder Gänsehaut über den Rücken gejagt hat.
Was für ein Ritt. Die drei Sterne sind vermutlich noch keine endgültige Bewertung, weil ich das was ich da gelesen habe erstmal sacken lassen muss."Der goldene Handschuh" hat so einen ganz seltsamen Sog, eigentlich möchte man wirklich nicht wissen was da steht aber auf der anderen Seite will man sehen wie diese Spirale aus Elend weitergeht. So eine Art unangenehmer Voyeurismus der sich schwer unterdrücken lässt. Ich habe vielleicht den Fehler gemacht und erst den Film gesehen bevor ich jetzt mit einigem Abstand das Buch gelesen habe. Im Film wird sich ja sehr auf die Morde konzentriert, aber diese kommen im Buch vielleicht auf den letzten zwanzig Seiten mal am Rande vor. Die restlichen Seiten verbringt man als Leser an der Seite von Fritz Honka und zwar näher wie einem lieb ist. Das Buch ist abstoßend, verstörend und bleibt einem wirklich lange im Kopf. Ich hatte vorher noch nie ein Buch von Heinz Strunk gelesen und finde seinen schnörkellosen, fast brutalen Schreibstil, der einen mit so wenigen Mitteln genau auf das Wesentliche lenkt, dorthin wo's weh tut, richtig gut. Insgesamt gibt's drei Handlungsstränge, wobei ich aber ehrlich sagen muss, dass mir die des seltsamen Jungen und des ekelhaften Bonzen nicht so gut gefallen haben. Sie sind wohl mehr ein Mittel zum Zweck, um Honka und seinem Milieu ein paar Vergleichsmöglichkeiten zu bieten. Sie strotzen nur so vor Gesellschaftskritik, das fand ich gut, aber irgendwie kamen sie immer genau dann, wenn ich wissen wollte wie's bei Honka weitergeht und deshalb empfand ich sie wohl eher als störend.Wie gesagt, ich habe erst den Film gesehen. Andersherum macht es wohl definitiv mehr Sinn, auch wenn sich das Drehbuch sehr nah am Buch hält. Ich fand das alles auf sonderbare Weise spannend und faszinierend, auch wenn es eigentlich vor allem abstoßend und traurig ist, aber vielleicht ist es gerade deshalb so.
Sehr schwierig einzuordnen. Einige Handlungsstränge die lose miteinander zutun haben. Ich bin mir sehr unschlüssig, aber es hat auf jedenfall seinen reiz
Ich finde das Buch war nicht gut geschrieben, der Schreibstil gefiel mir gar nicht. Es war auch irgendwie langweilig zu lesen und zog sich wie Kaugummi. Schade
Das Elend, welches einem in diesem Buch vorgeführt wird, war für mich stellenweise kaum zu ertragen, hat mich aber dennoch durch die Geschichte gepeitscht. Einige Lacher waren vor lauter Absurdität dabei. Insgesamt lesenswert, vermutlich werde ich das Buch aber kein zweites Mal in die Hand nehmen - das eine Mal reicht dann auch.
Ich habe es gelesen, weil mich der Fall so interessiert hatte und auch den Film geschaut hatte. Ich wollte wissen wie das Buch so ist aber irgendwie hat es mich nicht wirklich gecatched und es wurde auch vieles so oft wiederholt. Manche Details hätte man meiner Meinung nach auslassen können aber naja 🫤 Der Schreibstil hat mir auch nicht wirklich gefallen, es war einfach schwer zu lesen.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass es einfach nicht mein Stil von Buch war 😅
Habe das Buch in zwei Anläufen gelesen. Einmal bis ca. Seite 70. Dann wurde mir langweilig. Immer dieser gleiche, doof-tollpatschige Tonfall, dann noch die Reederstory, die mich nicht interessiert. Nach einem Jahr habe ich das Buch dann wieder hervorgekramt – und in einem Zug zu Ende gelesen. Das Tempo erhöht sich, alles strebt auf die Katastrophe zu, die drei Morde in kurzer Folge. Honka kommt einem nie nahe, obwohl er eine gute Hauptfigur abgibt. Er ist sehr weit weg von normal. Extrem gut geschildert ist die Alkoholsucht, das Verlangen, was das mit dem Kopf macht. Auch Honkas Gewaltphantasien. Der Autor hat sich beängstigend nah an seine Romanfigur gewagt, ist in seinen Kopf gestiegen. Das ist einmalig. Was – weiterhin – nicht unbedingt hätte sein müssen: die Reeder-Sideline. Ja, wir wissen es, alle Leute sind zu Bösem fähig, nicht nur die Armen, Ausgestossenen dieser Welt. Und natürlich hat der picklige Reedererbe die besseren Voraussetzungen bei ähnlichen Begierden. Nur muss das nicht so explizit geschrieben werden, das wirkt dann rasch zu pädagogisch.
Was habe ich denn da bitte gelesen? Total kranker Scheiß! Hab irgendwie was anderes erwartet. Dachte es ginge mehr um seine Taten. Aber das war ja nur Psychozeugs!
Es war leider ganz und gar nicht mein Buch. Es hat mich nicht abgeholt, nur angeekelt und war zu oberflächlich dafür, dass der Autor wohl Einsicht in Akten hatte.
Das Hörbuch wird mit dem Hamburger Schnack mitziehend vorgelesen. Wie die versoffenen Charaktere vergisst man, dass es ein Leben in den 70ern außerhalb des goldenen Handschuhs noch gibt. Deren Leben sind langweilig normal bis schaudernd widerlich.
Wer sich gerne durch madigen Beschreibungen die Haare aufstellen lässt, sollte die Erzählungen von Fiete nicht verpassen.
Das Buch.. was soll man sagen, verstörend, ekelhaft, interessant. Ich hab es mir anders vorgestellt, der Teil mit dem morden erst gegen Ende. Davor lange Vorgeschichte, wie Honka zu dem wurde, was er war. Das Buch war gut, aber man brauch schon etwas stärkere Nerven, wenn man es lesen möchte. Es gibt viele abartige Beschreibungen, die man sich gar nicht vorstellen mag. Was mich aber dann doch jetzt mal reizt, einmal in den goldenen Handschuh zu gehen und mir das genau anzusehen, wie es da heute wohl noch abgeht. Vielleicht dann beim nächsten Trip nach Hamburg.
Wenn ich mit dieser Rezension fertig bin, werde ich wohl selbst nicht mehr ganz verstehen, warum das Buch von mir eigentlich vier Sterne bekommt. Vielleicht aber doch!
Kurzum sei gesagt: Wenn man dieses Buch als das nimmt, was es ist, nämlich ein Milieuroman, dann ist er grandios. Und das steht außer Zweifel, denn Strunk hat eine absolut kranke und verquere Psyche eines bereits in der Kindheit physisch und psychisch geschädigten Menschen aufgezeigt und uns mit diesem Buche nahegebracht. Schonungslos wie sonst kaum einer.
Wir begleiten den Serienmörder Fritz Honka, der tatsächlich existiert hat und in den Siebzigern seine Morde begangen hat. Milieutaten, wie man es nannte, denn viele Menschen waren wohl der Ansicht, dass es an der Tagesordnung oder zumindest beinahe normal war, in dieser Gesellschaftsschicht Morde zu begehen oder mal kurz den Verstand zu verlieren.
Wenn man dieses Buch liest, könnte man der selben Ansicht erliegen, denn das, was dort abgeht, ist wirklich unter aller Kanone und jeder, der in diesen Strom gerät, könnte wohl dazu fähig sein, jemanden umzubringen. Wahrscheinlich dann auch noch zugedröhnt wie sonst was.
Vom Stilistischen her, der sprachlichen Ebene, war die Figur des Fritz Honka unglaublich gut dargestellt. Gut im Sinne von 'passend' und 'authentisch', so schlimm das auch ist. Der Wahnsinn in ihm war greifbar, so greifbar, dass man wirklich Angst vor diesem Menschen bekam. Angst aber eher, weil man eben in diesem Buch auch die Gedanken von ihm mitbekommt und die waren nun wirklich mehr als krank.
Allgemein bestand das ganze Buch aus jeder Menge Perversitäten, Fäkalsprache, Kraftausdrücken, mehr als nur animalischen sexuellen Trieben, Gewalt und lauter abstoßenden, primitiven, ekligen und widerwärtigen Gedanken. Vor allem aber kranke Gedanken. So krank und abstoßend, dass ich mich kaum wage, etwas zu zitieren.
Aber man muss hier auf einiges gefasst sein und dieses Buch ist weder etwas für Kinder unter 18 noch etwas für zarte Gemüter. Man muss eine hingesaute, asoziale Sprache abkönnen und das hier unter diesen Umständen irgendwie noch als Kunst ansehen können.
Denn das Buch ist keinesfalls schlecht, im Gegenteil. Es ist ein Meisterwerk, wie authentisch Strunk hier ein, den meisten von uns fremdes Milieu, beschreibt. Deswegen auch die vier Sterne.
Es war abstoßend aber auch interessant. In einer Form fesselnd und gleichzeitig wieder kaum zu ertragen. (: Super, wenn ein Schriftsteller das hinbekommt.
In dem Wissen, dass Strunk auch Entertainer und Humorist ist, fand ich auch, dass das Buch eine amüsante Spur hatte. Doch das, was als lustig-überzogen klingt, ist wohl tatsächlich der wahre Alltag eines so tief gesunkenen Menschen, wie es sich hier in dieser Berliner Zone abspielt.
Es ist mir unverständlich, wie so ein Buch als "schonungslose Milieustudie" durchgehen kann.
Denn ja, sie ist interessant, die alte Frage: Wie werden Menschen böse? Und ja, man kann versuchen, sie dadurch zu beantworten, dass man einen brutalen, verwahrlosten, armen Serienmörder beschreibt und in Kontrast dazu einen ebenso verwahrlosten, aber reichen Vater und Sohn.
Doch dieses Buch trägt nichts zum Verständnis von irgendetwas bei. Es reiht sich ein in lauter Bücher, die das Böse dadurch verstehen, dass sie Protagonisten gefühlskalt und irrational beschreiben, dabei aber ohne Zögern die ganze Zeit eine Binnenperspektive einnehmen, von der sie offensichtlich - so platt ist sie - nichts wissen (können). Das macht einerseits die Plotstruktur besonders unwichtig (und den Schreibenden es besonders leicht, sich dafür keine Mühe zu geben). Zum anderen entlastet es das Böse als ein absolutes (mit dem ich als guter Mensch nichts zu tun haben kann), und beschreibt es deswegen weder als radikal noch banal, macht es also überhaupt nicht verständlich.
Das Genre, das Heinz Strunk hier bedient, ist somit True Crime. Wie lieben Menschen es, sich das Böse anzuschauen, ohne sich Gedanken über sich selbst und ihren Voyeurismus machen zu müssen, gleichzeitig aber das Gefühl zu haben, etwas total Relevantes und Informatives zu tun (schließlich geht es ja um wahre Tatsachen und man findet die ja schlimm).
In einer Podcastfolge zweier Autor*innen (https://podcast249787.podigee.io/42-neue-episode) wird sehr gut das Problem von True Crime und Der goldene Handschuh beschrieben - True Crime fehlt jegliche Empathie. Nicht nur die Empathie für die Opfer, auch die Empathie für die Täter findet nicht statt. Es geht ums Zuschauen, Ekeln, Ablehnen, Weiterfahren.
Deutsche Rezension unten
Brilliant book about the German serial killer Fritz Honka, who frequented Hamburg's infamous bar "Der Goldene Handschuh" in the seventies. Strunk shows the reader how a human being can become a monster, brilliantly depicting the milieu of the lowest tiers of society. Beware - very graphic and rather disgusting details!
Hamburg in den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: In der Kneipe „Zum Goldenen Handschuh“ trinken Menschen vom Rand der Gesellschaft, oft bis zur Besinnungslosigkeit: Das Lokal hat 24 Stunden täglich geöffnet. Unter ihnen der Werftarbeiter Fritz Honka, genannt Fiete – immer auf der Suche nach Frauen, jedoch leicht entstellt, lassen sich nur alte, obdachlose Prostituierte mit dem Alkoholiker ein. Er nimmt sie in seine Wohnung mit, beherbergt sie eine Weile, dafür will er Sex und die totale Macht über die Frauen, die seine Brutalität nur aus purer Not erdulden. Irgendwann überschreitet er jedoch eine Grenze, als eine Frau nicht spurt, wie er das will, er schlägt jetzt nicht mehr nur zu, sondern tötet in einem Wahn aus Hass.
Ich war vorgewarnt, als ich dieses Hörbuch gekauft habe, wusste, es ist zeitweise widerlich, schwer zu ertragen. Dennoch war ich neugierig – und bereue nicht, das Buch gehört zu haben. Ja, es ist wirklich widerlich, ekelhaft, Heinz Strunk zeigt uns schonungslos, wie verwahrlost und verkommen der Mensch sein kann, sowohl im physischen als auch im seelischen Sinne. Beim Essen sollte man dieses Buch nicht lesen. Fritz Honka wurde Gewalt angetan und er übt sie irgendwann selbst aus, scheitert immer wieder an Versuchen, ein „ordentliches“ Leben zu führen, was ihn immer tiefer in die Spirale aus Suff, Hass und Gewalt treibt. Ebenso roh und gewaltgeladen ist die Sprache, die Sprache der untersten Hamburger Gesellschaftsschichten, was jedoch nicht bedeutet, dass das Buch gänzlich ohne sprachliche Brillanz auskommt – die Fäkalsprache ist gekonnt durchsetzt mit Stilmitteln wie Alliterationen, was einen faszinierenden Effekt hat. Der Frauenmörder Fritz Honka ist der Anti-Held des Romans, doch immer wieder springt Strunk auch in eine ganz andere Gesellschaftsschicht, die der fiktiven Reederfamilie von Dohren. Während uns Strunk also vor Augen führt, wie aus einem Menschen ein regelrechtes Monster wird, zeigt er uns anhand der Mitglieder dieser wohlhabenden Familie, dass Verzweiflung und Verkommenheit keinesfalls auf einen niedrigen sozialen Status beschränkt sind. So wird das Buch zu einem Meisterwerk, zwingt uns, die Welt aus den Augen dieser Verkommenheit zu sehen und das Verbrechen nicht zu entschuldigen, aber zu verstehen.
Das macht den Roman zu einem wirklich lesenswerten Buch, das im Leser lange nachwirkt.
Zum Hörbuch: Heinz Strunk liest sein Buch selbst, mit offensichtlicher, nun, „Begeisterung“ ist wohl das falsche Wort, aber er lebt sein Buch. Ein wenig muss man sich an seine Sprechweise gewöhnen, doch dann wird man von ihr mitgerissen. Verschiedenen Personen gibt er ganz individuelle, sehr zum Milieu passende Stimmen, den Dialekt setzt er perfekt um.
Schöner Dialekt und im Kopf sofort präsent, die Storie war aber langweilig, der eigentliche Sinn zu kurz betrachtet an manchen Stellen nur noch widerlich...
Worum geht´s?
Heinz Strunk beschreibt hier das Leben des Serienmörders Fritz “Fiete” Honka, welcher in den 70er Jahren des 20.Jahrhunderts in Hamburg lebte, trank und tötete.
Meine Meinung:
Bevor ihr diese Rezension lest, legt Adamos “Es geht eine Träne auf Reisen” auf und öffnet Euch einen kleinen Korn zur Einstimmung.
Habt ihr? Okay, dann Prost!
Heinz Strunk hat ein unglaubliches Geschick, das Leben des Trinker-Milieus der 70er Jahre zu beschreiben! Er wählt die richtige Sprache und das gewisse Maß an Brutalität, sodass man sich gedanklich gleich in der Kneipe “Der goldene Handschuh” im Kiez von Hamburg befindet. Man hat direkt den Geruch von Alkohol, Dreck und ein bisschen Scheiße in der Nase und fühlt sich komplett hineinversetzt in die Zeit und den Umgang. Der Ton ist rau, wenn nicht gar roh und man ist angekommen, ganz unten, wo nur der menschliche Abschaum sein Dasein fristet. Es ist schwerlich vorzustellen, wie man so leben kann. Aber Strunk schafft es, dieses Gefühl zu verdeutlichen.
Die Textpassagen um Fiete fand ich sehr gut beschrieben und teilweise recht eklig und durch den Weitblick als Leser auch ziemlich amüsant. Die unnützen Passagen um WH 1, 2 und 3 empfand ich als unpassend und störend und ich weiß bis jetzt nicht, was zum Kuckuck die in dem Buch zu suchen hatten. Vermutlich musste Strunk noch ein paar Seiten füllen. Das hätte er aber lieber mit einer Beschreibung der Morde tun sollen, die haben mir nämlich komplett gefehlt.
Ich habe den Film zum Buch vorher gesehen und war von diesem schwer begeistert! Der Film ist großartig und zeigt all das, was ich in dem Buch vermisst habe!
Fazit: Ich empfehle Euch hier den Film zu schauen, das Buch bekommt von mir keine Leseempfehlung. Netter Versuch mit tollen Ansätzen aber leider nicht in Gänze überzeugend.
Ich gebe hiermit drei Sterne, weil die Geschichte an sich nicht uninteressant ist - gerade als Hamburgerin. Daher fand ich sehr nett, dass mir viele Orte und Sprachwendungen bekannt vorkamen.
Leider war das Buch irgendwie nicht nach meinem Geschmack geschrieben. Es kamen zu häufig Wiederholungen vor, die mich extrem genervt haben. & ich denke, dass man einige Passagen auch einfach hätte etwas spannender schreiben können.
Ich möchte hier nicht den Inhalt des Buches bewerten, sondern eher die Umsetzung.
Es ist eine Geschichte eines bekannten Serienmörders & die Geschichte ist schrecklich - wie man es dreht und wendet.
Fritz Honka hat mich extrem aufgeregt, aber das ist wohl einfach so bei Mördern, die regen mich immer auf & erst recht wenn ich weiß, dass es keine erfundene Geschichte ist, dieses Buch nur mit Berichten von Hr. Honka geschrieben wurde & dass er auf seine Taten auch noch stolz war.. & gerade das Ende des Buches - also die Nachgeschichte quasi - hat mich sowas von genervt.
ACHTUNG SPOILER!
Er säuft sich die Birne aus dem Kopf, tötet Menschen, kommt dann nur in eine geschlossene Anstalt, wird dann ganz normal in ein Altenheim entlassen, um dann dort ein 'schönes' Leben zu führen? Ich finde das eine absolute Frechheit!!
SPOILER ENDE!
Dieses Buch kann ich so halb empfehlen. Für die unter euch die Geschichten über Serienmörder suchen.. ich weiß es nicht. Es wird halt sehr wenig darauf eingegangen & eher seine Vorgeschichte erzählt.
LG Becky
"Zum goldenen Handschuh", die Kneipe, in der sich auf St. Pauli nur die Personen aufhalten, die "aus dem allerletzten Loch pfeifen", rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr geöffnet. Die Alkoholkranken, teils Obdachlosen, die "Schimmligen" - die, denen vermutlich keiner mehr helfen kann, weil sie mit Anfang 40 bereits die besten Jahre hinter sich haben.
Zu diesen Personen, zwar nicht obdachlos, gehört Fritz "Fiete" Honka, welcher 1976 als mehrfacher Frauenmörder bekannt wurde.
Ein Roman, der in die Abgründe des Hamburger Kiez' blicken lässt, aber auch in die der menschlichen, teils brutalen Psyche der dort (über-)lebenden armen Seelen. Die sich zwar nicht ganz aufgegeben haben, aber zumindest soweit, dass es für sie auch keinen Sinn mehr ergibt, sich nochmal aufzurappeln. Ein Einblick in die, vermutlich leider nicht ganz so fiktiven, sexuellen Gewaltfantasien und Machtspielchen, die der verurteilte Massenmörder, aber auch Personen der vermeintlichen Oberschicht hegen und ausüben.
Eine Denkweise, die der Autor nur zu lebhaft beschrieben hat und so einige unangenehme Bilder in meinem Kopf hat aufsteigen lassen.
Ich kann hier weniger den Inhalt (denn der beruht leider auf einer wahren Begebenheit) als die Schreibweise des Autors bewerten, und die war mächtig. Sich so in eine psychisch und alkoholkranke Person hineinzuversetzen, erfordert Willensstärke, um eine Grenze sehr weit zu überschreiten, die man sich als Normalsterblicher kaum vorstellen mag. Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven, eine Triggerwarnung zu sexuellem Missbrauch, Mord und selbstzerstörerischem Verhalten definitiv angebracht.
Trotz alledem verdiente 5 Sterne, für diese wahnsinnige, im wahrsten Sinne des Wortes, Ausführung der Taten und Gedanken von Fritz Honka. Das muss ich erstmal sacken lassen.