Eins meiner absoluten Favoriten! Vor ca. 20 Jahren gelesen und immer noch ist es mir sehr präsent. Eine Geschichte über Familiengeheimnisse, Selbstfindung und Geschlechtsidentität, das mir sehr zu Herzen ging.

Heute möchte ich euch das Buch „Middlesex“ von Jeffrey Eugenides, erschienen im Jahre 2002, vorstellen. Die deutsche Übersetzung ist von Eike Schönfeld. Es handelt sich hierbei um eine Familiensaga, die 2003 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und 2015 in die BBC-Auswahl der 20 besten Romane von 2000 bis 2014 aufgenommen wurde. Calliope Stephanides wurde mit einem genetischen Defekt geboren und findet im Laufe ihres Lebens heraus, dass sie intersexuell ist. Ihre persönliche Identitätssuche wird mit der Geschichte ihrer griechisch-amerikanischen Familie, die von den 1920er Jahren bis in die 1970er Jahre reicht, verknüpft. Es werden Themen wie Geschlecht, Identität und kulturelle Anpassung erforscht, während es zugleich die epische Familiengeschichte erzählt. Der Stil des Buches ist eine Mischung aus realistischer Erzählweise und literarischem Epos. Der Autor verwendet eine dichte, poetische Sprache, kombiniert mit Humor und einer tiefen emotionalen Sensibilität. „Middlesex“ ist reich an historischen und kulturellen Details, wobei es oft zwischen persönlicher Introspektion und groß angelegten Erzählungen der Familiengeschichte hin- und herwechselt. Der Schreibstil des Romans ist fließend, detailreich und lyrisch, mit einer Tendenz zu langen, kunstvollen Sätzen. Jeffrey Eugenides verwendet humorvolle und ironische Elemente, um die komplexen Themen zu durchdringen, und verbindet dabei ernste Inhalte mit leichten, unterhaltsamen Passagen. Er wechselt zwischen sachlicher Beschreibung und tiefen, emotionalen Reflexionen und schafft es, sowohl intime Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere als auch eine epische Erzählung der Familiengeschichte zu bieten. Besonders hervorzuheben ist die Ausarbeitung der intimen Identitätsfindungsgeschichte. Eugenides gelingt es, diese komplexen Themen, wie Geschlecht, genetische Vererbung, Migration und kulturelle Anpassung miteinander zu verweben, ohne dass eines davon oberflächlich bleibt. Die einfühlsame Darstellung von Calliopes intersexueller Identität und der damit verbundenen inneren Konflikte ist beeindruckend, da sie auf respektvolle und tiefgründige Weise behandelt wird. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Meisterwerk und kann es nur Allen empfehlen! Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternen. ✨️
Trotz einiger Längen eine recht spannende und tiefgehende Erzählung um eine griechische Migrantenfamilie sowie gender identity. Dank einiger autobiographischer Elemente wirkt es, bis auf vereinzelte Stellen, recht authentisch. Andererseits könnte Middlesex auch ein moderner Mythos sein.
The story is much better than I expected from the title, but I can't concentrate on the slow going family history right now.
Großartig geschrieben, lehrreich, sensibel und berührend.
Middlesex heißt das Haus in dem die Protagonisten teilweise leben. Es soll die Moderne in der Architektur einläuten. Gleichzeitig ist es auch eine Anspielung auf Hermaphrodismus, der eine tragende Rolle in diesem Roman hat. Jeffrey Eugenidis führt deine Leser:innen beinah einhundert Jahre in die Vergangenheit an den Ursprung seiner Geschichte. Was als biologische Abhandlung über rezessiv vererbte Gene anfängt, die die üblichen Geschlechter Vorstellung aufbrechen, wird kurz darauf zur Geschichte über Migration, den USA und dessen politisches Wirken. Jede Generation der Familie Stephanidis wird dabei so lebhaft erzählt, dass man manchmal vergisst, ob es in dieser Geschichte einen Protagonisten gibt. Wir hüpfen in der Zeit und kennen den ausgewachsenen Cal, der deutlich mehr erzählen kann, als er eigentlich erlebt haben kann. Eugenidis nutzt dabei beinah filmische Erzählmethoden, die diese unglaublich realistischen Rückblenden amüsant und organisch wirken lassen. Am Ende ist Middlesex ein Roman, der viel mehr erzählt, als die Geschichte eines Hermaphroditen. Eine Leseempfehlung für alle!

Am Anfang war ich beim lesen ziemlich frustriert. Weil die Übergänge der Geschichte mir zu schnell gingen und ich nicht wusste in welcher Zeit ich gerade bin ( Bei den Eltern, Großeltern, Gegenwart). Die Geschichte war für mich sehr realistisch geschrieben. Ich musste nachschauen ob es eine wahre Geschichte ist.
Die hermaphrodite (fiktive) Hauptfigur Cal(liope) Stephanides erzählt als erwachsener seine Lebens- und Familiengeschichte. Die Familiengeschichte ist in drei Teile aufgegliedert. Es startet kurz nach dem ersten Weltkrieg mit seinen Großeltern. Die von Griechenland nach Amerika ausgewandert sind. Geht weiter mit der Geschichte seiner Eltern und im dritten Teil geht es um die junge Calliope. Jedes Kapitel startet mit dem gegenwärtigen Erzähler Cal.
Der Anfang war sehr zäh. Erst ab ca Seite 200 wurde es vom Schreibstil besser und man war in der Geschichte drin. Ich hätte gerne noch viel mehr über das Leben von Calliope gelesen, als 100 Seiten nur Einwanderungserfahrungen. Und zum Schluss kam das alles so plötzlich und alle waren glücklich.