Sehr flüssig zu lesen und eine positive Geschichte einer Frau, die sich durch verschiedene Zeiten in Manhattan und auf Föhr ein erfolgreiches Leben aufgebaut hat.
Darum geht es: Mit fast hundert Jahren hat Inge Martensen vieles erlebt, aber eines noch nicht: Frieden mit der eigenen Vergangenheit. Statt Glückwünsche entgegenzunehmen, besteigt sie mit ihrer Urenkelin Swantje ein Schiff nach New York. Was wie ein schöner, letzter, großer Ausflug wirkt, ist in Wahrheit eine Reise zu lange verschlossenen Erinnerungen und vielleicht auch der Anfang von etwas Neuem. Auf dem Atlantik erzählt Inge ihre Lebensgeschichte. Von ihrer Kindheit auf der windumtosten Insel Föhr, dem mutigen Aufbruch nach Amerika und einem Leben voller unerwarteter Wendungen. Zwischen all den Erinnerungen schwingt auch ein Schmerz mit, den Inge nie geteilt hat. Mein Leseeindruck: Mit seinem neuen Roman „Das Licht in den Wellen" hat sich Janne Mommsen selbst übertroffen und mich mitten ins Herz getroffen. Ich habe schon einige seiner Romane gelesen, aber diese Geschichte ragt für mich ganz besonders heraus. Inge Martensen, fast hundert Jahre alt, ist eine Figur, die man einfach lieben muss! Voller Leben, voller Zweifel und doch eine echte Macherin. Wie die alte Dame auf dem Schiff nach New York ihrer Urenkelin Swantje ihre Lebensgeschichte erzählt, mal leise, mal bewegend, mal überraschend - ist einfach wunderschön. Die Rückblicke, der feine Humor und die emotionale Tiefe - all das hat mich vollkommen abgeholt. Dass die Inselsprache Fering ihren Platz in der Geschichte findet, macht das Ganze nochmals authentischer und liebevoller. Janne Mommsen trifft den Ton zwischen Melancholie und Lebensfreude meisterhaft. Ein ruhiger, gleichzeitig spektakulärer Erzählton, der lange nachhallt. Und ja, am Ende ist sogar ein kleines Tränchen geflossen. Fazit: 5/5 ⭐️ Ein Buch wie eine warme Umarmung mit Nordseewind. Unbedingt lesen! Fazit
Für mich war das Buch durch seine Authentizität und ruhige Erzählweise ein echtes Lesehighlight. Ein durchweg glaubwürdiger und faszinierender Blick auf ein Frauenleben zwischen zwei Welten.
Das Licht in den Wellen war mein erstes Buch von Janne Mommsen. Bekannt für seine Wohlfühlromane, wagt er sich hier erstmals an einen historischen Stoff, was ihm sehr gut gelingt. Im Mittelpunkt steht Inge Martensen, die in jungen Jahren von Föhr nach New York auswandert. Ihre bewegende Geschichte wird in der Gegenwart eingerahmt, als sie mit ihrer Enkelin noch einmal per Schiff nach New York reist – ein schöner Generationenbogen. Das Cover wirkt upmarket, fast schon literarisch. Tatsächlich war die Geschichte erfreulich bodenständig und leicht zugänglich, aber trotzdem mit Tiefgang und Substanz. Inges Auswanderung wird nicht übermäßig dramatisiert oder romantisiert, sondern sehr realitätsnah und glaubwürdig geschildert. Mit all den Herausforderungen und Heimweh, die ein solcher Schritt mit sich bringt. Besonders gefallen hat mir, wie nachvollziehbar Inges Weg in der neuen Welt geschildert wird – vom Ankommen, die Aufnahme in die Föhrer Gemeinde in New York bis hin zum Aufbau eines eigenen Lebens. Ein leiser und eher zurückhaltender Erzählton, der aber genau dadurch überzeugt. Das kleine Geheimnis, das Inge mit sich trägt, fügt sich stimmig in die Handlung ein, ohne künstlich Spannung erzeugen zu wollen.
Wohlfühlroman ab der ersten Seite
Ich liebe einfach alles an diesem Buch. Das Cover. Die Geschichte. Die Protagonisten. Den Schreibstil. Ich war zu Anfang etwas skeptisch da ich Bücher um oder über Amerika nicht so sehr mag, aber das hier war grandios und zählt für mich zu einem Highlight dieses Jahr !
Eine inspirierende Geschichte über eine Frau, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg gegangen ist!
Inge wird bald 100 Jahre alt und sie will unbedingt zurück nach New York, wohin sie als junge Frau von Föhr aus ausgewandert ist und wo sie einen Großteil ihres Lebens verbracht hat. Sie bittet ihre Urenkelin Swantje sie zu begleiten. Mit dem Schiff machen sich die Beiden auf den Weg nach New York und Inge erzählt, wie sie nach New York kam, wie sie John F. Kennedy ihren „magic potato salad“ serviert hat und wie sich ihr Leben so entwickelt hat… Als ich „Das Licht in den Wellen“ von Janne Mommsen entdeckt habe, musste ich es mir - dank des Klappentextes - sofort kaufen. Und ich wurde belohnt! Dieser Roman ist nicht nur ausgesprochen interessant und unterhaltsam, er ist auch etwas fürs Herz und hat mich sehr berührt. Inge erzählt aus ihrem Leben - von ihren Ängsten, Zweifeln, Herausforderungen, Erfolgen und ihrer Entwicklung. Dabei sind es die kleinen Momente, die so bedeutsam sind und auch die Dinge, die sie rückblickend als Fehler erkennt. Es ist für mich sehr interessant gewesen den Spagat zwischen den zwei Welten zu erleben, den Inge gemacht hat. Sie kannte vor New York nur Föhr, mit seiner eigenen Sprache (Fering) und all den Bräuchen und Eigenheiten der Insel. Das riesengroße New York ist der krasse Gegensatz und Inge braucht Zeit um sich selber in New York zu finden. Der enge Kontakt zu anderen Auswanderern von Föhr hilft. Und trotzdem schlägt ihr Herz immer für zwei verschiedene Welten. Erst am Ende erfährt man, warum Inge überhaupt ausgewandert ist. Im Lauf des Romans fallen ein paar Andeutungen, aber die ganze Geschichte gibt es erst zum Schluss und macht alles nochmal sehr emotional. Ich bin positiv überrascht worden von „Das Licht in den Wellen“ und kann es Euch ans Herz legen. Die Story einer Frau, die ihren Weg gegangen ist, trotz aller Zweifel und ungeplanten Umstände, ich fand es sehr inspirierend! Es gibt 5 von 5 Sternen von mir. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Das wirklich schöne Cover hat mich neugierig gemacht. Wir begleiten die fast 100 Jährige Inge von der Insel Föhr, die mit ihrer Urenkelin Swantje noch einmal zurück nach New York möchte, wo sie viele Jahre ihres Lebens verbracht hat. Zumeist spielt die Geschichte in der Vergangenheit und beschreibt Inges Geschichte. Ein ruhiges, entspanntes Buch, ohne besondere Spannung oder Wendungen. Ich habe es gerne nebenbei als Hörbuch verfolgt, hätte mir aber doch etwas mehr erhofft. Es blieb mir insgesamt zu flach und das Ende war für mich dann nicht auserzählt.
Es gibt zwei Orte auf der Welt an die ich mein Herz verloren habe! Einmal die Insel Föhr! Vor vielen Jahren bin ich dort schon mit meinen Eltern in den Urlaub gefahren! Ein Ort der Ruhe, der mein Herz berührt! Und dann ist da noch mein anderer Herzensort! New York! Vor 17 Jahren konnte mir zum ersten Mal ein Ort so viel Emotionen schenken wie die Insel Föhr! Die Lautstärke und das lebhafte ist zwar das genaue Gegenteil von meinem Ruhe Ort, aber die Liebe zu beiden Orten ist toll! Beide Sehnsuchtsorte vereint in einem Buch, besser gehst nicht! Inge wird bald stramme 100 Jahre alt! Sie hat einen großen letzten Wunsch! Sie will nach New York! Die gebürtige Föhrerin hat viele Jahre in der Mega Metropole gelebt. Dies möchte sie noch ein mal erleben! Mit dem. Schiff geht’s los… Wie schon oben erwähnt hat mich das Buch sehr bewegt! Beide Orte die im Buch eine große Rolle spielen sind für mich Herzensorte! Es war toll sich im Buch auszukennen! Orte in Föhr und Plätze in New York die mir bestens bekannt waren! Es war sehr interessant über die Föhrer Community in New York zu lesen! Das Englisch und auch das Fering waren super interessant und lustig in das Buch eingearbeitet! Die Lebensgeschichte um Inge war sehr interessant und bewegend, aber auch lustig das hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte erzählt hauptsächlich über Inges Vergangenheit, das macht aber für mich nichts aus! Ich finde die Geschichte flüssig, kurzweilig und lehrreich! Auch für Menschen geeignet die beide Ort noch nie besucht haben!

Das Buch ist sehr entspannt, ohne viele Twists. Eher für gemütliche Stunden.
Das Leben in Deutschland ist oft unterschiedlicher, als wir es uns vorstellen. Mit "Das Licht hinter den Wellen" wurde mir bewusst, wie stark diese Unterschiede vor ein paar Jahrzehnten noch waren. So wurde deutlich, wie eigen das Leben auf der Insel war. Wie abgeschottet von dem Festland. Ein Trip in die Großstadt Hamburg? Quasi eine Weltreise! Doch Protagonistin Inge will weg von der Insel. Ein Vorfall zwingt sie mental zur Flucht, alles zu vergessen und so organisiert ihr ein Bekannter das Ticket nach Amerika - das Land, in dem alles möglich ist. Die Autorin hat Inge erfunden. Doch Inge repräsentiert das Leben vieler Föhrer Auswanderer und so bleibt die Autorin historisch möglichst korrekt. In diesem Buch steckt sicherlich viel Recherche, das merkt man vor allem in den Details. Während Inge von der Insel und ihrer Rückkehr träumt, forciert das Schicksal ihr Bleiben. Es wird viel erklärt, wie Inge damals mit ihrer Familie und ihrer Heimat in Kontakt bleiben konnte und auch, wie Amerikaner damals so tickten. Das Buch liest sich angenehm. Unaufregend und das habe ich geliebt. Für ein paar ruhige Tage, wenn man die Stille und Ruhe genießen möchte, ist das Buch perfekt. Damit das Buch einem Höhepunkt entgegensteuern konnte, kamen immer wieder Hinweise auf Inges Grund nach Amerika zu fliehen. Es soll das überraschende Finale bilden, was allerdings wenig emotional und sehr schnell abgehandelt wurde. So bleib das Buch ohne großartige Ecken und Kanten. Die Charaktere sind ihrem Lebensalter entsprechend dargestellt, man lernt wirklich viel über die Auswanderer und das Leben auf Föhr und in New York. Es ist ein wunderbar ruhiger Roman, den ich auch an einem Stück hätte durchlesen können, deswegen empfehle ich ihn eingeschränkt: Habt ihr Lust, einfach zu entspannen? An Sommerabenden im Garten, mit der lauwarmen Brise im Gesicht? Dann ist das Buch genau eures! Doch wer mehr Pfiff und Spannung erwartet, sollte sich das Buch für einen anderen Tag aufheben.
Vielen Dank an den @argonverlag und @netgalleyde für die zur Verfügungsstellung des Hörbuchs Inhalt Auf Föhr kennt jeder die fast Hundertjährige Inge Martensen. Ihr runder Geburtstag soll mit allen Ehren gefeiert werden. Doch kurz vor dem großen Fest haut Inge zum Erstaunen aller einfach ab. Mit ihrer Urenkelin Swantje besteigt sie ein Schiff nach New York: Noch einmal will sie die Freiheitsstatue sehen. So wie sie es als junges Mädchen tat, als sie Anfang der 1950er Jahre ganz alleine auswanderte. Dabei schien das Leben eigentlich vorherbestimmt für die Föhrer Bauerntochter. Nie hätte sie sie erträumt, dass sie einmal im 40. Stock eines Wolkenkratzers mit Blick auf den Hudson tanzen, Manhattan mit deutscher Hausmannskost erobern und John F. Kennedy in einem Jachtclub auf Long Island bewirten würde. Während der Überfahrt nach New York erzählt Inge Urenkelin Swantje von einem schillernden Leben zwischen den Kontinenten, zwischen Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und sie erzählt Swantje von dem, was ein gelebtes Leben ausmacht: dem Mut, Entscheidungen zu treffen, aber auch dem Bedauern über das, was hätte sein können. Sie hofft ihrer Urenkelin mit dieser Reise zu helfen, ihren eigenen Weg zu gehen. Und selbst endlich Frieden zu schließen mit dem, was sie immer für sich behielt. Denn kein Leben kommt ohne Geheimnisse aus ... Meinung Die 100 Jährige Inge hat noch einen Wunsch noch einmal New York sehen, auf der Überfahrt erzählt sie ihrer Nichte von ihrer Vergangenheit. Beginnend auf Föhr und abschließend mit Föhr. Das Buch ist eingehend. Die Protagonisten authentisch. Ich mochte die alte und die junge Inge sehr. Das Leben in New York fand ich schillernd beschrieben. Die vertonung fand ich gelungen. Große Lese/ Hör Empfehlung
Inge wagt den Sprung ins ungewisse und reist in ihren 20ern nach New York um dort zu arbeiten und auch um vor der Vergangenheit zu fliehen. Nun ist sie 100 Jahre alt und lebt seit Jahren wieder auf Föhr und möchte nun noch einmal nach New York reisen, um ihre Vergangenheit noch einmal Revue passieren zu lassen und um zu sehen, wie es nun an den Orten aus ihrer Vergangenheit aussieht. Das Cover hat mir sofort zugesagt, da ich das Meer und das Wasser liebe. New York gehört auch zu meinen Lieblingsstädten. Mir gefällt der Sprung zwischen Gegenwart und Vergangenheit und der Schreibstil ist flüssig und es gibt immer einen roten Faden. Das einbringen von der Föhrer Sprache finde ich auch sehr passend, auch wenn ich es hin und wieder zweimal oder öfter lesen muss, bis ich verstehe was gemeint ist. Ich finde Inge ist eine Wahnsinns Frau, die so unglaublich mutig ist und ich finde es so unglaublich, was sie alles in ihrem Leben geschafft hat bzw. was sie alles erlebt hat. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich finde es ist eine Inspiration!
Historisch
"Das Licht in den Wellen" erzählt von einer Protagonistin, die von einer kleinen deutschen Insel ins große Amerika, genauer nach New York auswandert. Das alles geschah in den 1950ern. Mir persönlich hat diese historische Geschichte schon gut gefallen. Der Schreibstil war sehr ansprechend, es ließ sich leicht lesen, sodass die Seiten sich praktisch von selbst umblätterten. Es gab für mich persönlich keine ersichtliche Spannungskurve, wodurch die ganze Geschichte etwas flach wirkte. Zudem fand ich auch keine unerwarteten Plottwists oder ähnliches, was etwas mehr Spannung erzeugen hätte können.. Es ist demnach - meiner Meinung nach - eine ganz interessante Geschichte, die leider etwas flach bleibt. Ob es für euch lesenswert ist, kann ich nicht beurteilen ;) Ich persönliche vergebe hier eine 3,5 Sterne Bewertung ! :)
Authentisch, ruhig und realitätsnah: Inges Auswanderung nach New York überzeugt mit leiser Stärke und glaubwürdiger Tiefe.
Das Licht in den Wellen war mein erstes Buch von Janne Mommsen. Bekannt für seine Wohlfühlromane, wagt er sich hier erstmals an einen historischen Stoff, was ihm sehr gut gelingt. Im Mittelpunkt steht Inge Martensen, die in jungen Jahren von Föhr nach New York auswandert. Ihre bewegende Geschichte wird in der Gegenwart eingerahmt, als sie mit ihrer Enkelin noch einmal per Schiff nach New York reist – ein schöner Generationenbogen. Das Cover wirkt upmarket, fast schon literarisch. Tatsächlich war die Geschichte erfreulich bodenständig und leicht zugänglich, aber trotzdem mit Tiefgang und Substanz. Inges Auswanderung wird nicht übermäßig dramatisiert oder romantisiert, sondern sehr realitätsnah und glaubwürdig geschildert. Mit all den Herausforderungen und Heimweh, die ein solcher Schritt mit sich bringt. Besonders gefallen hat mir, wie nachvollziehbar Inges Weg in der neuen Welt geschildert wird – vom Ankommen, die Aufnahme in die Föhrer Gemeinde in New York bis hin zum Aufbau eines eigenen Lebens. Ein leiser und eher zurückhaltender Erzählton, der aber genau dadurch überzeugt. Das kleine Geheimnis, das Inge mit sich trägt, fügt sich stimmig in die Handlung ein, ohne künstlich Spannung erzeugen zu wollen. Für mich war das Buch durch seine Authentizität und ruhige Erzählweise ein echtes Lesehighlight. Ein durchweg glaubwürdiger und faszinierender Blick auf ein Frauenleben zwischen zwei Welten.
Ein Märchen, das Mut macht und uns wunderbare Charaktere vorstellt.
Janne Mommsen Das Licht in den Wellen Inge Martensen ist ein fantastisches Beispiel dafür, dass Alter niemals etwas darüber aussagt, was wir erreichen können. Ob 100 oder 20, alles ist möglich. Die 99-jährige Inge wohnt auf Föhr und verschwindet zum Entsetzen ihrer Familie kurz vor ihrem Geburtstag mit ihrer 20-jährigen Urenkelin Swantje nach New York. Hier hat sie 30 Jahre lang gelebt und nun begibt sie sich auf Spurensuche. Sie will Frieden schließen mit der Vergangenheit und sich dem großen Geheimnis stellen, das sie schon so lange mit sich herumträgt und das die Beziehungen zu ihrem Sohn so lange überschattet hat. Als Inge als junge Frau in Manhatten ankommt, ist sie sofort mittendrin im pulsierenden, schillernden New York. Sie arbeitet hart und macht sich als Star-Köchin ganz nach dem Ideal des amerikanischen Traums einen Namen. Doch der Gegensatz zwischen der Insel Föhr und Long Island ist so groß. Beständigkeit, Ruhe, Gediegenheit auf der winzigen Nordseeinsel, aufregendes Luxusleben, unbegrenzte Möglichkeiten, Modernität in Amerika. Durch Inges Erfolg schimmert immer die Zerbrechlichkeit des Glücks. Es ist zwar alles möglich, doch von Anfang an ist der Erfolg immer Abhängig von der Gunst der anderen. Vom Verein der Insulaner, von den Reichen, von denen, die zuerst da waren. Das Leben von Inge Martensen ist so schillernd wie der amerikanische Traum. Ihre Kochkünste erobern die Ostküste, für ihren Magic Potatoe Salad kommen die Stars. Inge bleibt auf allen Wegen immer das Kind von Föhr, das ihren Sohn auf Fering erzieht, die Selbstzweifel nie ganz abschüttelt und alle Frauen ihrer Familie darin bestärkt, sich nicht klein machen zu lassen. „Sollten Sie reden. Das schüchterne Mädchen von damals gab es nicht mehr. Die Insulaner kannten sie auch nicht geschminkt und mit Lippenstift oder gar rauchend. Ihre Eltern meinten, sie sei sehr «amerikanisch» geworden, aber das war es nicht. Sie wusste nur viel genauer, was sie wollte - und was nicht.“ (S. 212) Es ist ein Märchen, das Mut macht, den eigenen Instinkten zu folgen und trotz der Meinungen der anderen einen eigenen Weg zu suchen. Janne Mommsen spinnt einen feinen, weiten Bogen über die Meere und erzählt von der Stärke der Frauen, von der Kraft der eigenen Stimme und davon, dass es nicht möglich ist, immer alles richtig zu machen. Dieses Buch ist wunderbar. Seit Wochen will ich wieder an die Nordsee, und kein anderer Roman hätte mir das Wattenmeer plastischer vor Augen führen können. Ich konnte die See riechen und den Wind spüren. So schön. Tolle Charaktere und passende Dialoge, facettenreiche Bilder und spannungsreiche Gegensätze. Ich freue mich auf die Fortsetzung und danke @vorablesen.de und dem Rowohlt Verlag für das Leseexemplar.
Ein bewegendes Leben einer beeindruckenden Frau. Ein Leben zwischen New York und Föhr, so stürmisch wie die See.

Ein Platz zum Glücklichsein „Ich muss vorausschicken, dass ich vieles in meinem eigenen Leben bis heute nicht kapiere. Zum Beispiel ist mir immer noch rätselhaft, warum ausgerechnet der Mensch mein Feind wurde, dem ich so viel zu verdanken hatte. Aber jetzt sind alle Beteiligten mausetot, und niemanden interessiert das mehr.“ (S. 357) Inge Martensen ist ein Urgestein auf Föhr, jeder kennt die fast Hundertjährige, ihr runder Geburtstag ist längst geplant. Doch Inge hält nichts von der Feier, sie will lieber noch einmal nach New York, wo sie so viele Jahrzehnte gelebt und gearbeitet hat. Also bucht sie für sich und ihre 20jährige Lieblingsnichte Swantje eine Kreuzfahrt dahin – First Class natürlich. Auf der Reise erinnert sie sich und erzählt Swantje von ihrem bewegten Leben, auch um sie dazu anzuregen, selber nach den Sternen zu greifen. Ich bin seit Jahren ein Fan von Janne Mommsens unterhaltsamen Romanen und war gespannt auf diesen historischen Stoff, für den er viel recherchiert und sich ausführlich mit Föhrer Auswanderern und Rückkehrern bzw. deren Nachfahren unterhalten hat. Man merkt diese Nachforschungen und die damit verbundene Detailliebe in jeder Zeile. Er lässt nicht nur die Insel und ihre Bewohner in der verschiedenen Jahrzehnten lebendig werden, sondern vermittelt auch ein sehr anschauliches Bild von NY und den Auswanderern zu diesen Zeiten. Inges Leben hat mich gefesselt und fasziniert. Ihre Eltern waren einfache Bauern mit einem kleinen Hof, der gerade genug zum Überleben abgeworfen hat. Die Kinder mussten von klein auf mitarbeiten. Es war ein hartes Leben, vor allem direkt nach dem Krieg, trotzdem wollte Inge nie weg. Aber dann ist etwas passiert, was in ihrer Erzählung lange geheim bleibt, und sie musste von einem Tag auf den anderen Tag nach NY gehen. Janne Momsen zieht seine LeserInnen sofort in den Sog von Inges Leben und hält die Spannung bis zum Ende, und eigentlich sogar noch darüber hinaus, denn man will unbedingt wissen, wie es im zweiten Band mit ihr und Swantje weitergeht. Er deutet Geheimnisse und Geschehnisse an, die sich erst spät oder noch gar nicht aufklären und einen zusätzlichen Reiz zum „Dranbleiben“ liefern. Geschickt lässt er amerikanische Geschichte und berühmte Personen einfließen, die Inge kennengelernt hat. Sie hat es fast von der Tellerwäscherin zur Millionärin, bzw. von der Inseltochter / Bäuerin zur Köchin und noch viel weiter geschafft. Dabei ist sie lange nicht heimisch geworden in der Fremde, obwohl die Auswanderer mit dem Föhr-Amrumer-Unterstützungsverein ein tolles Netzwerk aufgebaut haben, das es heute noch gibt. Doch Inge hat durchgehalten, weil ihre Familie das Geld brauchte. Also hat sie ihr Glück hintenangestellt und es erst später gefunden. Aber wie so oft liegen Glück und Leid eng beieinander. Inge ist eine Frau, die oft zweifelt, auch an sich selbst, aber Visionen hat und dann einfach durchzieht. Eine Macherin, die sich von ihren Ängsten nicht unterkriegen lässt, sondern nach vorne sieht. Eine echte Kämpferin für sich, ihre Familie, Freunde, jemand, den ich gerne kennengelernt hätte. Mein Fazit: Ein sehr bewegendes Leben und absolutes Lesehighlight.
Was für eine Geschichte. Ich freue mich auf Band 2!