Komplexe, vielschichtige Geschichte, die mit vielen nicht markierten Zeitsprüngen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Das braucht Aufmerksamkeit, zahlt sich aber aus.
Der Kriminalroman kommt sehr nüchtern, fast schon nordisch unterkühlt daher, hat stellenweise aber sprachlich sehr starke Passagen und snackt sich richtig gut weg. Ich bin sehr, sehr positiv überrascht!
„Wenn die Nacht endet“ verspricht auf den ersten Blick eine atmosphärische und tiefgründige Geschichte – doch für mich endete leider nicht nur die Nacht, sondern auch stellenweise die Leselust.
Der Roman konfrontiert die Lesenden mit häufigen, abrupten Zeitwechseln, die ohne klare Kennzeichnung oder Übergänge stattfinden. Diese Sprünge erschweren den Lesefluss erheblich und machten es mir schwer, bei der Geschichte zu bleiben. Es fühlte sich ein wenig an wie ein nächtlicher Spaziergang ohne Taschenlampe – orientierungslos und stolperanfällig.
Auch der Schreibstil trug nicht zur Linderung bei: Die Sprache wirkte auf mich sperrig und die Formulierungen teils umständlich. Was wohl literarisch tiefgründig gemeint war, empfand ich oft eher als sprachliches Stolperseil.
Positiv hervorzuheben ist jedoch das Ende – das kam überraschend und durchaus gelungen daher. Leider reichte dieser versöhnliche Moment nicht aus, um die mühsame Lektüreerfahrung insgesamt aufzuwiegen.
Insgesamt vergebe ich 1,5 von 5 Sternen. Für mich ein Buch, das inhaltlich durchaus Potenzial hatte, aber durch Stil und Struktur leider in dunklen Ecken verloren ging. Vielleicht beim nächsten Mal mit ein bisschen mehr Licht und Klarheit?
Einer meiner liebsten Autoren was Kriminalromane angeht.
Zuerst hatte ich etwas Mühe in die Geschichte reinzufinden als ich dann aber mal drin war hat mich der aussergewöhnliche Schreibstil, die einfühlsame Beschreibung der einzelnen Protagonisten des Autors wieder überzeugt und in den Bann gezogen. Die Figuren waren mir nahe, es gibt in den Kriminalromanen des Autors nicht eine schwarz/weiss Darstellung der Personen, niemand ist nur gut oder böse. Eine falsche Entscheidung, eine Kurzschlusshandlung und alles geht schief. Mit dem Ende hat er mich einmal mehr überrascht und überzeugt. Ich mag einfach die Atmosphäre, das leicht melancholische in seinen Kriminalromanen.
Angenehm ruhiger, sehr gut geschriebener schwedischer Krimi, dessen Geschichte im Jahr 1999 beginnt und 20 Jahre später mit einer bis zuletzt jedenfalls im Detail nicht vorhersehbaren Auflösung endet. Allerdings nichts für Menschen, die es arg spannend mögen.