Invalid Date
Bewertung:5

Absolut lesenswert!

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen bzw. gehört und bin froh, dass ich mich dran gewagt habe. Ich fand es nicht immer ganz leicht, dem Text zu folgen, weswegen ich es mit dem Hörbuch probiert habe - und hier ist es mir viel leichter gefallen den Gedankengängen zu folgen! 😊 Deswegen das wirklich als Tipp, falls man ein bisschen abgeschreckt ist. Das Buch liefert keine Antworten auf große Fragen oder ähnliches - das ist aber meiner Meinung nach auch gar nicht der Anspruch. Wobei es eben doch auch super Ideen/Vorschläge hat, wie man manche Probleme lösen könnte - oder es zumindest besser machen könnte als bisher. Mich hat es einfach wieder dazu bewegt, mehr Mut für gesellschaftliche Debatten zu haben und mich weiter in Themen einzulesen um sie zu verstehen und dann Argumente für Diskussionen und Ideen zu haben 😊. Absolute Lese-/Hörempfehlung!

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Ein Buch welches von jeder*m gelesen sollte, ganz besonders für alle die sich in linken Kreisen bewegen zeigt es wertvolle Impulse und berechtigte Kritik an der (deutschen) Linken Politik auf
Bewertung:4.5

Ein Buch welches von jeder*m gelesen sollte, ganz besonders für alle die sich in linken Kreisen bewegen zeigt es wertvolle Impulse und berechtigte Kritik an der (deutschen) Linken Politik auf

„Es ist unmöglich, ich Stalinismus oder Faschismus ohne Propaganda vorzustellen - aber der Kapitalimus kann sehr gut, sogar weitaus besser, einfach immer weitermachen, ohne dass jemand für ihn Partei ergreift“ Ein Buch in das ich tatsächlich ohne große Erwartungshaltung rein ging und das mich viel mehr beeindruckt und gebildet hat als ich gedacht hätte. Kindler zeigt in dem Buch wie deutlich der Kapitalismus uns in nahe zu jedem Aspekt unseres Lebens beeinflusst und auch schadet. Spezifisch greift Kindler die Themen Armut, Glück, Klima, Demokratie, Linkssein und das gute Leben auf und stellt den Bezug zum Kapitalismus dar und übt Kritik aus. Die Themen werden in Bezug zu der aktuellen Politik gesetzt und aufgezeigt wie sich der Kapitalismus auch in unseren Köpfen und unserem Denken zeigt. Insbesondere Identitätspolitik wird scharf kritisiert, aber nicht deren Relevanz in Frage gesetzt, mehr noch ist es ein Aufruf als linke Bewegung mehr zu fordern und die Diskriminierung im Zusammenspiel mit dem Kapitalismus zu sehen. Ich habe viele wichtige Impulse aus dem Buch mitnehmen können und empfehle es deshalb sowohl an Leute die sich schon etwas mehr im linken Bereich gebildet haben (da zähle ich mich auch zu) als auch Einsteiger* innen. Es ist leicht verständlich geschrieben und durch praktische Beispiele leicht nachzuvollziehen.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:3

Das Buch fängt interessant an, dass man sich, um den Kapitalismus zu überwinden, wieder mehr auf das "Wir" statt auf sich selbst fokussieren muss; verfängt sich dann aber schnell in altbekannte Kritikpunkte. Als Spiegel Bestseller für die breite Masse sicherlich eindrücklich und ein guter Einstieg in die verschiedenen linken Themen. Aber für mich persönlich leider keine neuen Ansätze und Gedanken. Nice to have als Auffrischung, aber mehr nicht. Schade. 

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:2

Wichtige Themen werden in möglichst verschachtelten Sätzen präsentiert, damit vor allem die Leute, die dieses Buch erreichen sollte, es niemals lesen werden. Trotzdem dachte ich an vielen Stellen, dass das Buch dennoch auch gute Gedanken hat. Doch dann kam das letzte Kapitel und ich hab vor lauter Augenverdrehen meinen Kopf von innen aus einer ganz neuen Perspektive kennengelernt. Können wir uns bitte bitte darauf einigen, dass alte weiße Männer, egal wie links und woke sie auch sind, nicht über das Sexualleben und dem eventuell daraus verbunden Glück von Frauen zu urteilen haben? (Männer werden an dieser Stelle sogar mit Schokolade verglichen, lol)

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:3

Kindler bietet einige interessante Impulse zum nachdenken, in seinem kurzen Buch, das mir z.T. den vibe von einem Tagebuch gibt, anhand des Schreibstils. Das kann man nun entweder lieben oder hassen. Da das Buch nur knappe (und kleine) 140 Seiten hat, fallen mache Thematiken für mein Empfinden z.T. etwas oberflächlich aus. Da hätte ich mir lieber gewünscht, dass er das 6. Kapitel aus lässt und dafür wo anders mehr Energie rein steckt. Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass stellenweise englische Zitate nicht übersetzt werden, wodurch das Buch auch wieder nicht für alle Menschen zugänglich ist. Während des Lesens sind mir ein paar Leute eingefallen, für die das Buch zum Einstieg in die Thematik vielleicht ganz interessant gewesen wäre, die aber kein Englisch können und dann frustriert das Buch beiseite packen würden. Für einen Einstieg in die Thematik, wenn man ein versiertes Vokabular hat und englisch versteht, bestimmt super -vor allem, weil Jean-Philippe Kindler eine sehr direkte, sarkastische Art an sich hat und die sonst trockene Theorie somit ein bisschen mehr Leben eingehaucht kriegt. Ich war jetzt nur ein wenig enttäuscht, weil ich vermutlich ein bisschen mehr Inhalt von Kindler erwartet hätte. Aber an und für sich ist das Buch okay.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:3

Mir ist ehrlich gesagt schleierhaft, wieso so viele dieses Buch feiern. Es enthält unbestreitbar einige interessante und wichtige Aspekte, insgesamt liest es sich allerdings eher wie eine frustrierte Streitschrift eines privilegierten linken weißen Mannes.

Viele Aspekte fand ich persönlich sehr interessant und habe auch ganz stark nicken müssen; die linke Bewegung Deutschlands muss sich allemal wieder solidarisieren und auf gemeinsame Themen einigen, es ist schon fast peinlich, was in den vergangenen Jahren sich auf der politischen Bühne abgespielt hat (und immer noch abspielt). Wir müssen weg vom Individualismus (und auch dem Fingerzeigen auf individuelle Menschen; wenn es um Fehlerzuschreibungen geht) und Ja, wir müssen auch wieder lernen, „richtig“ zu debattieren. Auch ich habe das Gefühl, es gibt sehr schnell erhitzte Gemüter und Menschen werden auf einen Fehler oder eine Falschentscheidung reduziert. Zu argumentieren, man müsse sich von Gefühlen distanzieren, um objektiv diskutieren zu können, wie der Autor argumentiert, finde ich allerdings wieder höhnisch und erinnert mich doch sehr an Tonepolicing und man solle doch bitte politische Argumente im „richtigen Ton“ hervorbringen, um ernstgenommen zu werden. Während der Autor weiterhin um Inklusion aller aufruft, würde ich ihm gerne nahelegen, sein Buch auch inklusive und zugänglicher zu formulieren, da es so nicht jedem Menschen leicht verständlich ist (wenn er wirklich alle Menschen verschiedener Gruppen für den linken politischen Kampf solidarisieren will). Zudem finde ich ja schön, dass er sich entschieden hat, statt im generischen Maskulinum im generischen Femininum zu schreiben (auch wenn ich das nicht für mehr inklusiv halte)—so zitiert er dennoch zu 80% werke männlicher Autoren (manche davon eher fraglich, teils bekannt frauenfeindlich). Von der Kritik an alternativen Beziehungsmodellen und dem Infantilisieren von Frauen, sie sollen doch bitte weniger One-Night-Stands haben, weil Statistiken bla bla will ich garnicht erst anfangen. Insgesamt hört sich das ganze Buch eher herablassend formuliert an, es widerspricht sich teilweise (wenn der Autor bspw. nicht versteht, wieso so viele linke Amazon kritisieren und boykottieren wollen?!), es hört sich an wie ein „Ja, weiße cis Männer sind privilegiert, ABER…“, und allzu viele Handlungsempfehlungen ergeben sich auch nicht wirklich. Also höchstens 3 von 5 Sternen.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:3

Da sind gute Sätze drin, aber er sieht halt auch ganz viel nicht. Im letzten Kapitel habe ich mich gefragt, wer ihm das Hirn zerschossen hat. Er kritisiert Polyamorie als Auswuchs des Kapitalismus, obwohl es diese Lebensform schon so lange gibt, wie Menschen existieren. Dabei übersieht er, dass die heterosexuelle Kleinfamilie (aus der es im "besten" Fall kein Entkommen gibt) DIE Säule des Kapitalismus ist, denn Frauen leisten in dieser Konstellation meist unbezahlte Reproduktions-, Sorge- und Hausarbeit. Darauf fußt der Kapitalismus! Seinen paternalistischen Rat an Frauen, doch möglichst nicht so viele One-Night-Stands und Affären zu haben, tarnt er als Gutmütigkeit und begründet das Ganze mit der Orgasmus-Lücke. Frauen hätten ja gar nichts davon. Dass diese Lücke auch in festen, monogamen Konstellationen besteht, lässt er weg. Nach seiner Logik sollten Frauen also am besten gar nicht mehr mit Männern schlafen: es lohnt sich einfach nicht. (Wäre das wirklich seine Schlussfolgerung, würde ich ihm als Sapphic vielleicht sogar zustimmen.) Ich hab einfach die Nase voll von linken Männern, die denken, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen, es dabei aber nicht über ihren eigenen Tellerrand hinaus schaffen und andere Lebensrealitäten nicht sehen.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:5

Das gute Leben

Was bedeutet ein „gutes Leben“? Es sollte eigentlich nicht zu viel verlangt sein, die Grundbedürfnisse von Menschen zu stillen und damit die Grundmauern für eine Gesellschaft zu stützen, die ohne Existenzängste leben und altern kann. Dass das leider eine Traumvorstellung ist, die nur mit Mut in Realität verwandelt werden könnte, macht Jean-Philippe Kindler mehr als deutlich. Kindler kritisiert nicht nur die Mühlen des Kapitalismus, welche Ungerechtigkeiten verfestigen, sondern fokussiert sich vor allem auf das Problem des Individualismus. Denn in einer Welt, in der angeblich jede(r) für das eigene Glück sorgen kann, müssen schließlich doch erstaunlich viele über die Klinge springen. Ein Leben ohne Hunger, Wohnungsnot und Geldsorgen zu gewährleisten, ist daher nicht Aufgabe des Einzelnen, sondern der Politik. Diese konkrete Forderung fand ich sehr erfrischend - und dass das so ist, ist eigentlich erschreckend. Kindler hat eine genaue Idee davon, wie in ein gutes Leben für alle erreicht werden kann und ruft dazu auf, uns als Gesellschaft dafür einzusetzen. Denn das „gute Leben“ ist keine freche Utopie, sondern das Mindeste, was wir erwarten können.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:4.5

Fokus auf das Wesentliche

Jean-Philippe Kindler ordnet die Probleme unserer Zeit in den größeren Kontext ein: Am Ende des Tages hält uns der Kapitalismus in diverse Hinsichten davon ab, als Gesellschaft wirklich solidarisch zu sein. Wir brauchen allgemeines Klassenbewusstsein statt Grabenkämpfe über Detailfragen. Teilweise gerne provokant, aber immer in sich schlüssig hergeleitet, dadurch wahnsinnig interessant und kurzweilig.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Weniger Klassenkampf als erwartet.
Bewertung:2.5

Weniger Klassenkampf als erwartet.

Jean-Philippe Kindler regt mit Fragen wie "Wollen wir, statt die Herrschaft abzuschaffen, diese diverser gestalten? Eine divers zusammengesetzte Herrschende Klasse ist immer noch eine herrschende Klasse." zu einigen interessanten Denkanstößen an. Nur leider verliert er sich Kapitel für Kapitel in den immer und immer wieder gleichen Schlussfolgerungen und Forderungen, egal welches Thema er dabei gerade bespricht. Dabei zieht sich der Text stellenweise leider wie Kaugummi. Denn dafür, dass der Autor hier zum Klassenkampf aufrufen will, ist das Buch sprachlich eher einseitig auf die im Text mehrfach adressierte und gleichzeitig kritisierte "Von Selflove besessene urbane, kosmopolitische und gebildete neue Mittelschicht die in den Hipster Bezirken der Großstädte lebt und nach Selbstentfaltung strebt." zugeschnitten. Diese Umschreibung erinnert stark an Sahra Wagenknechts Abarbeitung an einer vermeintlich dekadent degenerierten Linken, welche die Sorgen und Nöte der einfachen Bevölkerung längst aus den Augen verloren hat. Es nützt nichts, dass Jean-Philippe Kindler sich in anderen Formaten wie beispielsweise dem Podcast von Kollektiv Studio Rot regelmäßig von Frau Wagenknecht und ihren vertretenen Positionen distanziert, wenn er im Buch selbst immer wieder von "Hipster Linken mit sozialdemokratischen Anstrich" spricht. Und weil die Überleitung gerade so gut passt, Fabio De Masi als Beispiel für einen vernünftigen, kompetenten Politiker zu benennen, welcher der Linken (Partei) und mit ihr der Politik als ganzes den Rücken gekehrt hat weil er die Debattenkultur der Partei und – auch hier wieder – ihre angebliche Entfernung von der Arbeiterbewegung kritisiert hat, ist spätestens mit dessen Beitritt in das Bündnis Sahra Wagenknecht im Januar 2024 schlecht gealtert. Auch wenn der Autor dies zum Erscheinungszeitpunkt des Buches natürlich nicht ahnen konnte. Kindler schreibt eingangs, Linke hätten ein Talent dafür entwickelt, bei jeder Gelegenheit lautstark zu benennen, was sie alles nicht gut finden, dafür aber verlernt haben ihren Mitmenschen zu vermitteln, was sie gut finden und für was sie stehen. Ehrlich gesagt trägt er in meinen Augen mit diesem Buch nicht wirklich zum Gegenteil bei. Es wird zwar nach einem "Guten Leben für alle" verlangt, doch bleibt er konkrete Lösungsansätze, wie genau das von statten gehen soll schuldig. Vielleicht mit Ausnahme der allerletzten Seite, in der er eine Generalbestreikung verschiedener Branchen und Lebensbereiche vorschlägt. Am Ende muss ich leider sagen, dass es nach den vielen überschwänglichen Rezensionen nicht die Kampfschrift ist, die ich mir erhofft hatte und ich kaum neue Erkenntnisse mitnehmen konnte. *Ein abschließender Punkt noch zu dem Monopoly Absatz: Charles Darrow hat Monopoly nicht erfunden. Wikipedia dazu: Later research has shown that Lizzie Magie, Jesse Raiford, Ruth Hoskins, Louis and Ferdinand Thun, and Daniel Layman, among others, were responsible for many–or all– of the game's significant elements collectively. Darrow's contribution was the visual appearance of the game and the iconic cartoon-like illustrations on the corner spaces.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:4

Wenn ihr diesen Blog lest, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr ähnlich denkt wie ich, und in der ersten Sekunde total verwirrt von diesem Titel sind. Wie sollen denn bitte Selflove und Klassenkampf zusammenhängen? Aber naja, um uns diesen Zusammenhang zu erklären, dafür ist ja Jean-Philippe Kindler da. Er erklärt hier, warum der aktuelle Trend rund um Selflove ein Zeichen dafür ist, dass der Klassenkampf schon lange überfällig ist. Anschließend geht er auch noch auf andere Bereiche unseres Lebens ein und stellt die Frage: Wo zeigt sich das noch? Dabei geht er auf viele interessante Punkte ein und zeigt so, wie ein neuer Klassenkampf die Situation für uns alle verbessern würde. Ich persönlich war bis zum Ende etwas verwirrt, wie ein Klassenkampf denn nun wirklich aussehen würde. Ich höre dieses Schlagwort aktuell immer und immer wieder - aber weiß bis heute nicht, was ich mir darunter vorstellen kann. Auch dieses Buch konnte diese Frage leider nicht klären. Ich stimme dem Autoren sicher nicht in jedem Detail seiner Argumentation zu. Aber: Er spricht viele wichtige Punkte an, argumentiert gut und ich kann seine große Message unterstützen. Ich kann mir zwar (wie so viele von uns) keine Alternative zum Kapitalismus vorstellen, aber das hängt wahrscheinlich eher damit zusammen, dass ich halt in diesem System aufgewachsen bin und darin lebe. Das geht sicher den meisten von uns so. Trotzdem kann der Kapitalismus nicht unsere beste oder sogar unsere einzige Option sein. Dieses System basiert auf der Ausbeutung von Menschen und der Natur. Das darf nicht unsere beste Option sein. Daran will ich einfach nicht glauben. Mein Fazit? Ein interessanter Essay, den ich gerne gehört habe.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:4

Eine Leseempfehlung für Menschen, welche sich mit linken Ideen und linker Politik auseinandersetzen wollen und diese versuchen zu verändern. Denn Veränderung benötigen wir und damit meine ich sehr explizit nicht eine BSW-Änderung, sondern ein neues Klassenbewusstsein und -Verständnis, sowie damit einhergehend einen neuen Klassenkampf. Wir müssen die entscheidenden Bereiche repolitisiere. Hierbei schreibe ich bewusst in der „Wir“-Form, denn es reicht nicht die*der Einzelne aus, sondern wir müssen es gesamtgesellschaftlich diskutieren, reflektieren und bearbeiten.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:4

soziale Gerechtigkeit•Kapitalismuskritik

„Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf - Eine neue Kapitalismuskritik“ von Jean-Philippe Kindler ist eine erfrischende Perspektive auf die Auswirkungen des Kapitalismus. Der Autor bietet eine klare und pointierte Analyse, die auf die Bedeutung des Klassenkampfes anstelle von individuellen Selbstoptimierungstrends hinweist. Mit einer Bewertung von 4/5 zeigt das Buch seine Stärken, indem es provokante Gedanken und sozialkritische Ansätze präsentiert. Kindler regt dazu an, über den Tellerrand hinauszudenken und liefert eine gut formulierte Kapitalismuskritik. Eine lesenswerte Lektüre für diejenigen, die nach einer alternativen Perspektive auf gesellschaftliche Fragestellungen suchen.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:5

Kurz und auf den Punkt. Wichtiger Beitrag für eine orientierungslose Linke.

Das Buch plädiert für eine stärkere Rückbesinnung der Linken auf die Klassenfrage und eine stärkere Bekämpfung der Entpolitisierung vieler Lebensbereiche durch neoliberale Ideologie. Dabei kann ich nur zustimmen. Besonders wichtig sind die Hinweise, dass Identitätspolitische Themen natürlich trotzdem wichtig sind und ein Weg, wie ihn Wagenknecht geht der Irrweg ist. Die Arbeiter*innenklasse kann mensch im Spätkapitalismus zwar schwerer greifen aber dennoch ist eine Rückbesinnung auf diese meiner Ansicht nach der beste Weg hin zu großen linken Mehrheiten und dem guten Leben. Das Buch liefert wichtige Argumente genau dafür.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch
Invalid Date
Bewertung:4.5

Solltest du dich in der Position wiederfinden, genüsslich ein Kaltgetränk zu schlürfen und dir am Nebentisch das dumme, armenverachtende Gelaber von Liberalen und Konservativen anhören zu müssen, dann bietet dir Kindlers Buch das richtige Werkzeug, dich dem Diskurs zu stellen und den table zu flippen. Als "neu" würde ich seine Kapitalismuskritik nicht einstufen, jedoch knüpft sie sehr gut an aktuelle Individualisierungstrends aller Lindner, Steinmeier und Selflove-Coaches an und versucht diese bemerkenswert einfach zu enttarnen. Ein sehr schönes Plädoyer für eine gesellschaftliche Linke sich zu repolitisieren und den bestehenden Verhältnissen den Kampf anzusagen.

Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf
Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampfvon Jean-Philippe KindlerROWOHLT Taschenbuch